Zahnteilung für Zapfensäge

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Philipp
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Re: Ihr Ungläubigen! Eben!

Beitrag von Philipp »


Hallo Pedder,

ich mag den Griff nicht, weil er mir viel zu wuchtig und klobig ist - außerdem aus ödem Buchenholz - einfach schaurig. Und die Messingeinlage ist auch so 'ne Nummer für sich.
Seit meinen Disstons und einigen alten Hobeln weiß ich, wie schön Griffe sein können - und müssen! Daher kommt er ab.

Gruß
Philipp


Andreas Winkler
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Trapezförmiges Blatt

Beitrag von Andreas Winkler »

[In Antwort auf #114998]
Hallo Wolfgang,

dachte immer, daß ein ungleich breites Blatt bei einer Rückensäge durch langen Gebrauch kommt. Man sägt ja selten bis ganz hinten am Griff. Daher werden die vorderen Zähne viel stärker beansprucht und müsssen stärker abgerichtet und nachgefeilt werden. Deswegen entstünde mit der Zeit das trapezförmige Sägeblatt. Ähnlich einem Hobelkasten, der mit der Zeit auch trapezförmig wird -vorne an der Nase stärker abgenutzt als am "Hintern".
Liege ich da falsch ?

Gruß, Andreas


Pedder
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Meine Gläubigkeit....

Beitrag von Pedder »


Hallo Friedrich,

1. gaaaaanz krasser Verstoß gegen die zweite Forumsregel: Keine Religion! :o)

2. Bislang habe ich erst eine trapezförmige Säge unter die Finger bekommen, das Blatt war sehr wohl parallel, lediglich der Rücken schräg draufgesetzt. Einen Grund kann ich dafür nicht erkennen. Da auch Deine Säge einen rechten Winkel zwischen der Zahnlinie und den Seitenkanten aufweist, würde ich wetten, dass das Blatt ebenfalls parallel ist.

3. Ich hatte keinen Zweifel, dass die neuen S&J genietete Griffe haben. So wie diese Nieten aussehen, bekommt man die nicht ohne weiteres ab (im Gegensatz zu Philipps). Bei der neulich erwähnten Wilpu habe ich zunächst 3 Blätter meiner Pucksäge an den Nieten verschlissen, bis ich zum äußersten griff..., mein hier unerwünschter Freund der Bandschleifer.

Hallo Philipp,

tausche Griff (die Nieten sehen so aus, als ob man sie ganz einfach aufbohren kann) gegen Ziehklinge?

Gruß Pedder

P.S.: Hast Du meine Mail wegen des Stahls erhalten?



Friedrich Kollenrott
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ich fall fast vom Glauben ab!

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Pedder,

ich hab die Säge zerlegt. Und siehe da, Du hast recht, es steckt ein rechteckiges Blatt drin. Wenn man allerdings sieht, wie die Löcher für die Schrauben gestanzt sind, und davon ausgeht, dass der Rücken und die Oberkante des Griffes parallel verlaufen sollen, dann muss die schräge Position des Blattes im Rücken herstellerseitig beabsichtigt sein.

Friedrich.


Philipp
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Re: Meine Gläubigkeit....

Beitrag von Philipp »


Hallo Pedder,

Du kannst den kostbaren Griff gerne haben, wenn er die Nietenlösungsprozedur überlebt. Wegen der Ziehklinge schaumermal, ich hab kürzlich 5 Stück geschossen und evtl. kommen noch weitere für Bastelversuche dazu. So gesehen habe ich vielleicht genug davon. Außerdem hatte ich ja kürzlich noch den jap. ZK-Stahl von Vollschlank gekauft, der auch eine schöne Säge ergeben sollte. Aber ich melde mich dazu noch (ebenso wie zu Deiner Nachricht wegen des Sägenstahles. Die hatte ich natürlich bekommen, aber noch keine Zeit zum Antworten gefunden).

Gruß
Philipp


Pedder
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Langweilige Griffe? *MIT BILDERN*

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #115016]
Hallo Philipp,

das mit der Langeweile kann ich grundstäzlich verstehen. Meine 2. Tyzack hatte so einen Industriegriff, der zu allem Überfluss auch noch mit brauner Beize getunkt war. Das passte nicht. Deshalb habe ich mir einen Drechselrohling aus Bubinga bestellt, und mal probiert:


Andere Ansicht:


Natürlich sind da mehr Fehler drin, als man hier sieht :o). Aber der Griff fasst sich prima an und passt viel besser zur Säge.

Aber ich finde auch alte Buchengriffe nicht zu verachten. Hier ein Beispiel, die gelegentlich erwähnte kanibalisierte Säge mit dem deutschen Wilpu-Blatt:


Lachen musste ich, als ich die Zähne sah. Da hat offensichtlich der gleiche Fehlerteufel zugeschlagen, der mich bei meiner ersten Säge noch über Räumzähne nachdenken ließ.
(( http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/read/22880 ))
Weiß jemand was mit diesem Medaillon anzufangen?


Da die Schrauben auf dem Griff nicht nebeneinander passen, glaube ich dass hier schon früher zusammengesucht wurde. Wahrscheinlich hat der Verkäufer das Medaillon hinzugefügt, um die Säge interessant zu machen.

Und dann noch mein Versuch, etwas Ansprechendes aus einer 50er Jahre Spears & Jackson zu machen.


Da wäre weniger mehr gewesen. Aber ich habe ja noch die anderer Hälfte vom Drechselrohling.

Gruß Pedder



Pedder
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Re: ich fall fast vom Glauben ab!

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #115020]
Hallo Friedrich,

bestimmt war das gewollt. Ob es eine Mode ist oder es einen praktischen Grund für die Sägearbeit gibt, keine Ahnung. Vielleicht ist es gut für den Schwerpunkt der Säge. Wahrscheinlich sah es einfach cool aus - ist ja bis heute kein unwichtiges Kriterium bei Werkzeugen.

Gruß Pedder



Marc Waldbillig
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Schöne Arbeit

Beitrag von Marc Waldbillig »


Hallo Pedder,

Schöne Griffe hast du gezaubert. Hast du nicht einige Fotos bei der Herstellung? Das wär toll. Übrigens, wenn die alle mal geschärft sind,... :-)

Gruß,

Marc


Pedder
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Re: Schöne Arbeit

Beitrag von Pedder »


Hallo Marc,

Danke für Deine Aufmunterung. Leider (?) keine Bilder von der Herstellung. Das dürfte ich hier auch nicht alles einstellen. Da ich keine vernünftige Laubsäge habe (das wird in jedem Fall meine nächste Säge), bin ich mit der Bohrmaschine und der Stichsäge vorgegangen. Letzteres würde ich auf keinen Fall wiederholen. Grobes Formen mit Stech- und Schnitzeisen und -messern. Feinere Formgebung und Finish mit Schleifpapier (sehr gut: zerissene Streifen von Bandschleiferbändern). Ein paar tropfen Halböl zum Schluss. Bubinga ist unglaublich hart.

Die Kanibalensäge hat nur die Ziehklinge und 280er Schleifleinen gesehen. Die Spear & Jackson war ein Fall für mein absolutes Lieblingswerkzeug, mein Kinderfahrtenmesser.

Bis auf die Kanibalensäge sind die schon scharf, halt auf Längsschnitt gefeilt. Gestern habe ich wieder den Versuch einer Querschnittsäge unternommen. Es wird besser, aber für mehr als Brennholz reicht es bislang nicht. Aber es kommt.

Gruß Pedder



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