nachgereichte Messebilder für Maschinenfreunde

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
MarkusS
Beiträge: 95
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: nachgereichte Messebilder für Maschinenfreunde *MIT BILD*

Beitrag von MarkusS »


Du meinst dieses handliche Teil von Mafell :-)



Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: nachgereichte Messebilder für Maschinenfreunde

Beitrag von Christian Aufreiter »

[In Antwort auf #7166]
Hallo, Christoph,

die Metabo KS 85 ist keine klassische Tauchsäge, sondern eine Handkreissäge mit Tauchfunktion.
"Echte" Tauchkreissägen arbeiten über einen festen Drehpunkt, Handkreissägen mit Tauchfunktionen benutzen eine rechtwinkelige Säulenführung. Welche Vor- und Nachteile die einzelnen Prinzipien haben, ist aus meiner Sicht schwer zu sagen. Das Eintauchen mit den klassischen Tauchsägen kann einhändig erfolgen, das Sägeblatt ragt, sobald man den Griff loslässt, in der Regel nicht über die Grundplatte hinaus. Bei "normalen" Schnitten muss man sich keine Gedanken darüber machen, ob die Schutzhaube das Sägeblatt freigibt, was bei manchen Handkreissägen problematisch sein kann, wenn man sie in einem spitzen Winkel ansetzt. Bei den Handkreissägen von Festool wird dieses Problem umgangen, da man die Pendelhaube per Knopfdruck wegschwenken kann. Die Handkreissägen mit Tauchfunktion erlauben hingegen ein winkelgerechtes Eintauchen in das Werkstück und der Schnittverlauf ist meist besser einsehbar, was aber, wenn man mit Schiene arbeitet, für meine Begriffe eine untergeordnete Rolle spielt.

Einen guten Überblick über die verschiedenen Konzepte bietet der Mafell Katalog, da Mafell beide Sägetypen baut.
Will man Eintauchschnitte durchführen (egal mit welcher Säge) muss man den Spaltkeil entfernen, sofern dieser nicht automatisch zurückschwenkt. Meines Wissens bieten die Festool ATF 55 (noch mit der Basis erhältlich) und die AT 65 diese Ausstattung nicht.

Im Allgemeinen gilt, eine kleinere Säge ist handlicher, eine größere bietet mehr Leistungsreserven. Für viele Anwendungen, vor allem für das Zusägen von Plattenmaterial, reicht eine Säge mit 55 oder 65 mm Schnitttiefe. Beim Auftrennen von Massivholz stoßen aber Sägen dieser Kategorie früher oder später auf ihre Grenzen. Andererseits ist es sicher alles andere als ein Vergnügen, mit einer 7 kg schweren Maschine, Schattenfugen an der Decke zu sägen.
Aus diesem Grund kaufen viele Holzwerker langfristig zwei Sägen.
Meine Emfehlung deckt sich daher mit denen, die bereits gepostet wurden:
- Tauchsäge oder HKS mit Eintauchfunktion bis 55 oder 65 mm Schnitttiefe
- Handkreissäge (auf die Eintauchfunktion kann man dann verzichten) mit 85 mm Schnitttiefe
Wenn du mich nach zwei konkreten Modellen fragst, ich persönlich halte sehr viel von der Festool TS 55 der Protool CSP 85. Allerdings muss ich gestehen, dass ich dazu noch eine Mafell KSP 40 Flexistem möchte.
Wie auch immer, diese Wahl wäre nicht unbedingt sonderlich vernünftig, da ich mir drei verschiedene Führungsschienen, eine Kompatibilität zwischen TS 55 und CSP 85 ist mir nicht bekannt, ins Haus holen würde. Ggf. würde ich mich aber bei Protool und Festool wegen der Schienen erkundigen, die Schienen von Festool und Holzher (die Protool war ursprünglich eine Holzher) waren eine Zeit lang kompatibel. Bloß fragt sich, ob das auch für die Zimmereisägen gilt.

Am besten teilst du uns mit, ob du bereits eine Festool Schiene oder ein Festool Werkzeug, das man mit der Schiene einsetzen kann, besitzt, denn von diesen Umständen würde ich meine Entscheidung nicht zuletzt abhängig machen.

Herzliche Grüße

Christian

PS: Welche TKS (abgesehen von der Proxxon) hast du gekauft?


Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: nachgereichte Messebilder für Maschinenfreunde

Beitrag von Dietrich »


Hallo Christian,

als ich Deinen Beitrag gelesen habe, viel mir auf, das Du von der nicht vorhandenen Kompatibilität der Festo-HKS mit einem Schienensystem von Festo geschrieben hast, habe ich das richtig verstanden?

Wenn jeder Sägetyp eine eigene Führungsschiene benötigt, kann man auch andere Hersteller heranziehen.

Gruß Dietrich

Andreas Meisel
Beiträge: 442
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: nachgereichte Messebilder für Maschinenfreunde

Beitrag von Andreas Meisel »


Hallo Christian!

Zumindest vor drei Jahren waren die Führungsschienen bei Holzher zwischen normaler Handkreissäge und Zimmersäge noch kompatibel. Aus dem einfachen Grund, weil der Führungsanschlag der Zimmereimaschinen auch bei den normalen Sägen gepasst hat. (und zugleich als sehr stabiler und langer Paralellanschlag verwendet werden kann)

Was ich auch noch anfügen möchte: Mit einer Säge mit 85 mm darf man eher nicht erwarten, dass man damit einen Tag lang 80 mm dicke, feuchte LA - Pfosten auftrennen kann, da brennt einem dann nämlich fast die Maschine ab (ist einem Bekannten fast passiert!, weiß allerdings nicht die Marke). Besser für solch starke Pfosten ist eine Säge mit sagen wir mal 165 mm Schnitttiefe (und 3000 Watt). . . Nur, dann darf man ganze 32 kg aufs Holz hinaufwuchten . . .
Mit der Schutzhaube hat man da auch keine Probleme mehr, weil sie sich per Hebel zurückschwenken läßt. Kann ich nur jeden mal empfehlen, mit sowas zu arbeiten. Kein Wunder, dass viele Zimmerer mit 50 einen schweren Bandscheibenschaden haben . . .

Schöne Grüße

ANDI

Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: nachgereichte Messebilder für Maschinenfreunde

Beitrag von Dietrich »


Hallo Andreas,

wieso sollte eine Metabo abbrennen, solche schlimmen Fälle stellt der TÜV doch regelmäßig bei den Discountermaschinen fest, jedes vernünftige Elektrowerkzeug hat einen Überhitzungsschutz.
Den der geübte Anwender aber gar nicht braucht, denn mit zunehmender Wicklungstemperatur fällt die Leistungsabgabe, was zu merken ist, dann ist eben Pause angesagt:-)

Gruß Dietrich



MarkusS
Beiträge: 95
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Re: nachgereichte Messebilder für Maschinenfreunde

Beitrag von MarkusS »

[In Antwort auf #7183]
Öhm - die FS ist für alle Festool-HKS / TKS mit Ausnahme der Baustofftrennsäge identisch, passt also unter das komplette Sortiment von 55-85 mm Schnittiefe (und an die Stichsäge und an die Oberfräse) - so wie z.B. auch bei Metabo (eine Schiene für Sägen und Oberfräsen).

Bei Mafell sieht es ähnlich aus, die "kleinen" Maschinen haben alle die gleiche FS-Aufnahme (mit Ausnahme der Flexistem-Säge und der Selbstlaufenden), die grossen Zimmereimaschinen von Mafell haben eine eigene Aufnahme.

Gruss
Markus

Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: nachgereichte Messebilder für Maschinenfreunde

Beitrag von Christian Aufreiter »

[In Antwort auf #7183]
Hallo, Dietrich,

im letzten Absatz habe ich erwähnt, dass Christoph seine Entscheidung von der Tatsache, welche Festool Schienen oder Werkzeuge, die mit der Schiene arbeiten, er besitzt, abhängig machen sollte.
Selbstverständlich laufen alle Festool Tauchsägen, Handkreissägen, Stichsägen, Oberfräsen auf derselben Festool Schiene, wie es Markus schon erwähnt hat.

Bloß ob die Protool CSP 85 mit den Festool Schienen einsetzbar ist, kann ich nicht sicher sagen. Diese Säge würde ich möglicherweise einer 85er Festool vorziehen, da sie mit einer Leistungsaufnahme von 2200 Watt noch stärker ist. Lt. Andi stehen aber die Chancen auf Kompatibilität nicht schlecht.

Herzliche Grüße

Christian

Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
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Re: nachgereichte Messebilder für Maschinenfreunde

Beitrag von Christian Aufreiter »

[In Antwort auf #7186]
Hallo, Dietrich,

auch wenn die Metabo, da sie - wie viele andere Sägen - einen Überlastschutz besitzt, nicht abbrennt, ändert das nichts daran, dass sie für die von Andi erwähnten schweren Dauereinsätze, wohl nicht unbedingt geeignet ist.

Herzliche Grüße

Christian

Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: nachgereichte Messebilder für Maschinenfreunde

Beitrag von Dietrich »


Hallo Christian,

mir ist bewusst das jede Maschine die an der vorgegebenen Leistungsgrenze bewegt wird, dies keine 5 Stunden durchhält, für einen Test wäre mir aber die maschine zu schade:-(

Die KS 85 werde ich mit einem 12 Zahn Blatt ausstatten, mit der Kombination werde ich sie auf Ihre Hauptaufgabe loslassen, auftrennen von 40mm Kirschbaumbohelen, ebenso 50mm Buche, selten 65mm Buche, Robinie und Eiche, äußerst selten 80mm Blockware.

Mit 12 Zähnen fliegt sogar meine 1155 durch 40mm Kirsche, bei dicken Rohzuschnitten muß das Feinzahnblatt runter!
Vielen dank an markus und Christian, für die Erläuterung zu den Festo-Führungsschienen!

Gruß Dietrich


Walter Heil
Beiträge: 1425
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: nachgereichte Messebilder für Maschinenfreunde

Beitrag von Walter Heil »

[In Antwort auf #7190]
Hallo Christian,

ich möchte Dich darauf aufmerksam machen, dass die Leistungsaufnahme (P1) eines Elektrowerkzeuges nur bedingt mit dessen Stärke zu tun hat. Entscheidend ist die Leistungsabgabe (P2). Die Leistungsaufnahme ist nur ein Maß für die Wärmemenge, die das Werkzeug bei Vollast an die Umgebung abgibt. Die Hersteller geben (speziell im Hobbybereich) gern die Leistungsaufnahme an, damit ist leichter zu protzen. Wenn man mal, speziell bei Handmaschinen, die Leistungsabgabe erfährt, dann kommt man scnell auf den Boden zurück. Und nicht nur das: die Differenz zwischen Aufnahme und Abgabe wird unmittelbar in der Maschine in Wärme umgesetzt, was gelegentlich spürbar ist. Noch was: bei Stationärmaschinen hat sich, wiederum im Hobbybereich, eine Motorisierungsangabe durchgesetzt, die eine relative Einschaltdauer von nur 40% annimmt, worauf sich auch die Motorstärke bezieht. Also eine Maschine mit S6 (40%) kann nur mit einer relativen Einschaltdauer von 40% betrieben werden. Oder mal anders gesagt: nach 4min Vollast hast Du 6min Pause!

Gruß, Walter

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