Düodübler oder Flachdübelfräse?
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Düodübler oder Flachdübelfräse?
Hallo, zusammen,
wie ihr wisst, denke ich schon seit einiger Zeit über die Anschaffung einer Flachdübelfräse nach. Mein Favorit war zuletzt die Lamello C2. Beim Besuch der Holz und Handwerk voriges Wochenende blieb ich - wie schon voriges Jahr - beim Duodübler von Mafell hängen.
Hat jemand von euch mit Flachdübelfräse und Duodübler Erfahrungen gesammelt?
Wenn ich es richtig im Kopf habe, hat sich Herbert auf der Messe zum Kauf des Duodüblers entschlossen. Herbert, es würde mich freuen, wenn du hier über dieses Werkzeug berichten könntest.
Mir ist bewusst, dass eine konventionelle Dübelverbindung eine höhere Genauigkeit erfordert als eine Verbindung mit Flachdübeln. Dennoch glaube ich, dass man mit einem Duodübler letztlich auf der gleichen Präzisionseben arbeiten kann wie mit der Flachdübelfräse. Der große Vorteil des Duodüblers liegt klar darin, dass er sich mit der entsprechenden Schablone auch zum Bohren von Lochreihen einsetzen lässt.
Der schwerwiegendste Nachteil ist eindeutig der Preis.
Danke für eure Hinweise!
Christian
Re: Düodübler oder Flachdübelfräse?
Hallo Christian,
hast Du denn schon gewisse Planungen im Kopf, bei denen Du diese teuren Maschinen benötigst?
Im Möbelbau, also dem hobbymäßigen, bei dem es auf eine Stunde mehr oder weniger nicht ankommt, sind diese Maschinen meiner Ansicht nach nicht unbedingt nötig.
Bitte versteh mich nicht falsch, ich gönne Dir die Maschinen, jedoch sind sie doch eher für eine Werkstatt geeignet, die schon über eine umfangreiche Grundausstattung verfügt, also eher ein zusätzliches Bonbon:-)
Wenn ich die Preise der beiden Maschinen addiere, komme ich auf eine gut ausgestattete Montagesäge von Festo, oder eine Bankraummaschine wie sie bei Detlef steht:-)
Mit einer TKS (auch einer kleinen) lassen sich sehr präzise Schlitz und Zapfenverbindungen herstellen, oder Nut und Federverbindungen, ganz zu schweigen von präzisen Gehrungen.
Über die Vorteile einer TKS beim Zuschnitt, brauche ich Dir eigentlich nichts zu sagen.
Ich weiß, Du möchtest irgendwann eine Altendorf und Dir bis dahin adäquates Werkzeug zulegen, aber auch eine kleine Montagemaschine ist in Verbindung mit einer Riesenmaschine nicht zu verachten. Zumal Du schon jetzt viele Vorteile einer TKS nutzen könntest.
Gruß Dietrich/der diesen Beitrag als Anregung gemeint hat
Re: Düodübler oder Flachdübelfräse?
Hallo Christian,
wenn Du an eine Lamello C2 denkst, dann kann Dich doch der Preis des DuoDüblers nicht schrecken.
Sicher ist die beste Variante wenn man beide Geräte besitzt. Falls Du wählen mußt, dann nimm die Flachdübelfräse, denn konventionelle Dübel kann man Bohrschablonen ganz ordentlich setzen.
Bin auch auf die Erfahrungen von Herbert gespannt.
Gruß
Klaus
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Re: Düodübler oder Flachdübelfräse?
Hallo, Klaus,
danke für deine Vorschläge. Für das komplette Duodübler-Paket (Maschine + 5, 6, 8, 10 mm Bohrer, Dübel, Systainer, Bohrschablone, Verlängerung) zahlt man, wenn ich mich richtig erinnere, gut EUR 900 (inkl. 16 % MwSt.) Die Lamello kostet die Hälfte.
Vorteil Lamello: Kein Wechseln des Einsatzwerkzeuges bei unterschiedlicher Plattenstärke notwendig.
Nachteil: Nicht zum Bohren von Lochreihen geeignet, Lamellos sind im Verhältnis zu Rundholzdübeln "exotischer".
Außerdem ärgert es mich unglaublich, dass ich für einen, entschuldigt den Ausdruck, "schäbigen 0815" Absaugschlauch für die Lamello noch ca. EUR 30, wie der Mitarbeiter am Stand meinte, drauflegen muss. Die Qualität dieses Schlauches ist mit der der Festool Schläuche keineswegs vergleichbar. Allerdings ist der Anschluss der Festool Schlauches so groß, dass die Lamello nicht mehr flach auf ihrer Grundplatte sitzt, wenn man den Festool Schlauch direkt ansteckt.
Ich habe auch schon daran gedacht, eine Dübelschablone für die OF zu fertigen. Aber irgendwie scheitert das Projekt an einer vernünftigen Umsetzung.
Herzliche Grüße
Christian
Re: Düodübler oder Flachdübelfräse?
Hallo Christian,
ich kenne Deinen Werkzeughändler nicht, aber 900,- Euro erscheint mir wirklich etwas hochgegriffen. nach meiner Preisliste soll der PowerMax inkl- MWst. 614,- Listenpreis kosten.
Da es wohl unrealistisch ist, dass man dies bezahlt, ist der Abstand zu 900,- doch noch gegeben, wenn auch das Zubehör noch nicht in den 600 enthalten war. Wenn Du doch auch schon länger in der Szene aktiv bist, dann solltest Du doch wissen wo man Händlereinkaufkonditionen bekommt.
Gruß
Klaus
Re: Düodübler oder Flachdübelfräse?
[In Antwort auf #2762]
Hallo Christian
Also ich besitze beide; je nach Anwendung wähle ich die mir passende Maschine. Habe vor kurzem mit dem Duo Dübler drei grössere Korpusse hergestellt,die waren beim Zusammenleimen sehr passgenau. Der Duo Dübler ist wohl beim ersten Gebrauch etwas gewohnheitsbedürftig; bedarf etwas mehr Ein- und Umstellarbeiten (Bohrlochtiefe, stirnseitig oder flächig unterschiedlich). Auch lässt sich in der Korpusherstellung nur mit dem Sonderzubehör "Dübellehre" (ziemlich teuer!) vernünftig, vor allem genau arbeiten. Das Zusammenfügen von Latten und Kanthölzern im rechten Winkel dürfte aber seine besondere Stärke sein. Grundsätzlich halte ich die Lamelloverbindung jedoch für schneller und einfacher in der Anwendung (seitliche Verschiebbarkeit, Lamelloos sind meiner Meinung nach einfacher und schneller gesetzt als Dübel). Trotzdem, der Dübler ist sicher eine solide, präzise und gute Maschine. Soviel in Kürze.
Hans-Peter
Hallo Christian
Also ich besitze beide; je nach Anwendung wähle ich die mir passende Maschine. Habe vor kurzem mit dem Duo Dübler drei grössere Korpusse hergestellt,die waren beim Zusammenleimen sehr passgenau. Der Duo Dübler ist wohl beim ersten Gebrauch etwas gewohnheitsbedürftig; bedarf etwas mehr Ein- und Umstellarbeiten (Bohrlochtiefe, stirnseitig oder flächig unterschiedlich). Auch lässt sich in der Korpusherstellung nur mit dem Sonderzubehör "Dübellehre" (ziemlich teuer!) vernünftig, vor allem genau arbeiten. Das Zusammenfügen von Latten und Kanthölzern im rechten Winkel dürfte aber seine besondere Stärke sein. Grundsätzlich halte ich die Lamelloverbindung jedoch für schneller und einfacher in der Anwendung (seitliche Verschiebbarkeit, Lamelloos sind meiner Meinung nach einfacher und schneller gesetzt als Dübel). Trotzdem, der Dübler ist sicher eine solide, präzise und gute Maschine. Soviel in Kürze.
Hans-Peter
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Re: Düodübler oder Flachdübelfräse?
[In Antwort auf #2763]
Hallo, Dietrich,
danke für die netten Tipps.
In gewisser Weise hast du völlig Recht. Fast 1000 Euro sind für ein E-Werkzeug eine Menge Geld. Andererseits gibt man für einen Computer locker diese Summe aus, ohne viel darüber nachzudenken. Den Computer kann man dann vielleicht fünf Jahre vernünftig nutzen, dann ist er ohnehin veraltet. Aber bei diesen Geräten grübelt man nicht lange, die kosten einfach soviel.
Zurück zum Thema.
EUR 1700 für das CS 50 Set von Festool sind auch beinahe ein Wahnsinn. Ja, die TK 1256 kostet, sofern man noch eine erstehen kann, "nur" EUR 1300, aber die hat leider keine Zugsägeeinrichtung. Sicher muss man diese nicht unbedingt haben, aber zum Sägen von Latten und Leisten stelle ich sie mir recht praktisch vor. Gut, eine Mafell Erika 60 E ist günstiger, aber der Schiebtisch hat weniger Kapazität. Alle drei Sägen gefallen mir ausgesprochen gut, aber soll ich mir wirklich eine kaufen?
Eine Altendorf ist sicher ein Traum von einer Maschine, aber wenn ich mit ein etwas mehr Relitätsbezogenheit ans Werk gehe, wird mir schnell deutlich, dass die Anschaffung einer solchen Sägen auch ein Traum bleiben wird. Ich denke, dass EUR 3000 für eine TKS für die Heimwerkstatt schon so ziemlich das Höchste der Gefühle sind. Außerdem halte ich mir stets vor Augen, dass ich um diese Summe vielleicht eine gute, geprüfte Gebrauchtmaschine z. B. von Felder erstehen könnte. Setzt man dazu die EUR 1700 für die Festool Säge in Relation, erscheint diese viel zu teuer.
Ein konkretes Projekt, für das Lamellofräse oder Duodübler unbedingt notwendig sind, habe ich nicht geplant. Wenn es möglich ist, möchte ich in den kommenden Ferien ein paar Rollcontainer bauen, aber diese lassen sich zweifellos auch ohne die genannten Maschinen fertigen. Auch wenn die Wolfcraft Dübelschablone meines Vaters stets gute Dienste geleistet hat, richtig genossen habe ich den Umgang mit ihr nicht. Und wie hast du kürzlich an anderer Stelle erwähnt: "Ist es nicht schön auf einen 80mm Verleimfräser in der eigenen Fräserschublade zurückgreifen zu können:-)"
In diesem Sinne wünsche ich fröhliches Werken!
Christian
Hallo, Dietrich,
danke für die netten Tipps.
In gewisser Weise hast du völlig Recht. Fast 1000 Euro sind für ein E-Werkzeug eine Menge Geld. Andererseits gibt man für einen Computer locker diese Summe aus, ohne viel darüber nachzudenken. Den Computer kann man dann vielleicht fünf Jahre vernünftig nutzen, dann ist er ohnehin veraltet. Aber bei diesen Geräten grübelt man nicht lange, die kosten einfach soviel.
Zurück zum Thema.
EUR 1700 für das CS 50 Set von Festool sind auch beinahe ein Wahnsinn. Ja, die TK 1256 kostet, sofern man noch eine erstehen kann, "nur" EUR 1300, aber die hat leider keine Zugsägeeinrichtung. Sicher muss man diese nicht unbedingt haben, aber zum Sägen von Latten und Leisten stelle ich sie mir recht praktisch vor. Gut, eine Mafell Erika 60 E ist günstiger, aber der Schiebtisch hat weniger Kapazität. Alle drei Sägen gefallen mir ausgesprochen gut, aber soll ich mir wirklich eine kaufen?
Eine Altendorf ist sicher ein Traum von einer Maschine, aber wenn ich mit ein etwas mehr Relitätsbezogenheit ans Werk gehe, wird mir schnell deutlich, dass die Anschaffung einer solchen Sägen auch ein Traum bleiben wird. Ich denke, dass EUR 3000 für eine TKS für die Heimwerkstatt schon so ziemlich das Höchste der Gefühle sind. Außerdem halte ich mir stets vor Augen, dass ich um diese Summe vielleicht eine gute, geprüfte Gebrauchtmaschine z. B. von Felder erstehen könnte. Setzt man dazu die EUR 1700 für die Festool Säge in Relation, erscheint diese viel zu teuer.
Ein konkretes Projekt, für das Lamellofräse oder Duodübler unbedingt notwendig sind, habe ich nicht geplant. Wenn es möglich ist, möchte ich in den kommenden Ferien ein paar Rollcontainer bauen, aber diese lassen sich zweifellos auch ohne die genannten Maschinen fertigen. Auch wenn die Wolfcraft Dübelschablone meines Vaters stets gute Dienste geleistet hat, richtig genossen habe ich den Umgang mit ihr nicht. Und wie hast du kürzlich an anderer Stelle erwähnt: "Ist es nicht schön auf einen 80mm Verleimfräser in der eigenen Fräserschublade zurückgreifen zu können:-)"
In diesem Sinne wünsche ich fröhliches Werken!
Christian
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Re: Düodübler oder Flachdübelfräse?
[In Antwort auf #2766]
Hallo, Klaus,
ich würde bestenfalls den DD40G in Erwägung ziehen. In meine Rechnung war das Zubehör miteinbezogen.
Hier die Preise aus der Mafell Preisliste (inkl. 16 % MwSt.):
- DD40G Maxi Max: EUR 585,80
- 2 Stk. 5 mm Bohrer: EUR 38,04
- Dübellehre: EUR 127,83
- Verlängerung: EUR 205,44
Das macht zusammen EUR 957,11. Wie du sicher weißt, lebe ich in Österreich (hier gelten 20 % MwSt.) und der einizige Händler weit und breit, der Mafell führt, gewährt zumindest auf die Maschine keinen Rabatt (trifft auch auf Gewerbekunden zu). Ich würde also den Kauf in Deutschland grundsätzlich in Erwägung ziehen, vielleicht kennt jemand einen empfehlenswerten Händler in der Nähe von Freilassing.
In Nürnberg gab es das genannte Paket ca. 5 - 7 % günstiger, aber ich konnte einfach nicht spontan zuschlagen.
Herzliche Grüße
Chrisitan
Hallo, Klaus,
ich würde bestenfalls den DD40G in Erwägung ziehen. In meine Rechnung war das Zubehör miteinbezogen.
Hier die Preise aus der Mafell Preisliste (inkl. 16 % MwSt.):
- DD40G Maxi Max: EUR 585,80
- 2 Stk. 5 mm Bohrer: EUR 38,04
- Dübellehre: EUR 127,83
- Verlängerung: EUR 205,44
Das macht zusammen EUR 957,11. Wie du sicher weißt, lebe ich in Österreich (hier gelten 20 % MwSt.) und der einizige Händler weit und breit, der Mafell führt, gewährt zumindest auf die Maschine keinen Rabatt (trifft auch auf Gewerbekunden zu). Ich würde also den Kauf in Deutschland grundsätzlich in Erwägung ziehen, vielleicht kennt jemand einen empfehlenswerten Händler in der Nähe von Freilassing.
In Nürnberg gab es das genannte Paket ca. 5 - 7 % günstiger, aber ich konnte einfach nicht spontan zuschlagen.
Herzliche Grüße
Chrisitan
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Re: Düodübler oder Flachdübelfräse?
[In Antwort auf #2767]
Hallo, Hans-Peter,
vielen Dank für deine Darstellung. Ist es richtig, wenn ich davon ausgehe, dass man die Korpusherstellung ohne Dübelschablone vergessen kann?
Das Verbinden von Leisten und Latten geht sicher unglaublich schnell, aber dies wäre kaum der Hauptanwendungsfall bei mir. Außerdem werde ich mir dafür vielleicht eines Tages ein "Pocket Hole Jig" kaufen.
Du würdest also im Zweifelsfall die Flachdübelfräse wählen?
Kannst du die C2 von Lamello empfehlen?
Herzlichen Dank!
Christian
Hallo, Hans-Peter,
vielen Dank für deine Darstellung. Ist es richtig, wenn ich davon ausgehe, dass man die Korpusherstellung ohne Dübelschablone vergessen kann?
Das Verbinden von Leisten und Latten geht sicher unglaublich schnell, aber dies wäre kaum der Hauptanwendungsfall bei mir. Außerdem werde ich mir dafür vielleicht eines Tages ein "Pocket Hole Jig" kaufen.
Du würdest also im Zweifelsfall die Flachdübelfräse wählen?
Kannst du die C2 von Lamello empfehlen?
Herzlichen Dank!
Christian
Re: Düodübler oder Flachdübelfräse?
Hallo Christian
Ohne die zugehörige Dübellehre wirst du wohl bei der Korpusherstellung mit dem Dübler kaum glücklich werden. Ausser du konstruierst dir selbst einen Anschlag für die Abstände von Dübelloch zu Dübelloch, habe ich zuerst auch gemacht, schlussendlich habe ich mir dann doch noch die Dübellehre zugelegt. Als erste Maschine bist du mit einer Lamello wohl gut beraten. Ich selber habe eine Lamello Top 20 und bin sehr zufrieden damit. Kostet etwas, hält wahrscheinlich aber mit viel Freude eine Ewigkeit. Die C2 entspricht nach meiner Einschätzung dem früheren Topmodell von Lamello und ist sicher eine im Handwerk über Jahre bewährte Maschine.
Hans-Peter