Tischbohrmaschine von HM Müller

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Dieter Macher

Tischbohrmaschine von HM Müller

Beitrag von Dieter Macher »


Eine Frage an alle Maschinen-Fetischisten:

Wer kennt die Qualität der o. g. Tischbohrmaschine und kann mir was über Stärken und Schwächen der Maschine sagen. Ich kenne von HM Müller eigentlich nur Werkzeuge wie z.B. Fräser, welche meiner Meinung nach eine gute Qualität haben. Der Hintergrund ist folgender: ich habe besagte TBM gestern bei meinem Händler stehen sehen ( nur stehen ! )und irgendwie sieht diese Maschine den der anderen Hersteller, welche Ihre Maschinen auch über große Baumarktketten vertreiben sehr ähnlich - nur der Preis meines Händlers ist deutlich niedriger als der Preis z.B. von Rexon, Rotwerk usw.( im Baumarkt.)Aus Platzgründen bin ich auf eine Tischbohrmaschine angewiesen, möchte aber doch eine etwas größere -diese hat eine Höhe von 98 cm / Tiefe 59 cm.
Mehr technische Daten habe ich noch nicht.
Kaufentscheidung soll bis heute 13.00 Uhr fallen, würde mich also über eine ehrliche Meinung/Aussage freuen.

Gruss

Dieter M.


Andreas Hörmann

Re: Tischbohrmaschine von HM Müller

Beitrag von Andreas Hörmann »


Hallo Dieter,

habe mit meinem Werkzeughändler schonmal über eine Maschine von HM Müllner gesprochen und mit ihm in Augenschein genommen. Kommt nach seiner Aussage wie alle anderen aus Fernost vom gleichen Hersteller (wahrscheinlich ähnlich Quantum/Optimum. Seine Werkstatt bestätigte jedoch eine vernünftige Qualität der Komponenten auch beim Zusammenbau der Ausstellungsmaschine, welche ich bestätigen kann. Der Rundlauf der Pinole ist gut, ist aber nichts für hochpräzise Metallverarbeitung. Für Toleranz in Schreinerei sollte es jedoch genügen. Insgesamt wohl ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.

Hoffe ich konnte helfen.

Gruß

Andreas

Dieter Macher

Re: Tischbohrmaschine von HM Müller

Beitrag von Dieter Macher »


Hallo Andreas,

Besten Dank für deinen Hinweis-Metallbearbeitung kommt bei mir höchstens zwei-dreimal im Jahr vor ( Messer oder Axt ) / Metall ist nicht so mein Werkstoff.
Das es sich bei der Maschine um ein Fernost-Produkt handelt, dachte ich mir schon / a.) wegen dem Preis ( 219.- Euroten-Sonderangebot ) und b.) habe ich mittlerweilen in Erfahrung gebracht, das di Fa. HM Müllner u.a. hauptsächlich ein Großhändler ist - also wahrscheinlich nicht unbedingt der Hersteller.In erster Linie bräuchte ich das Teil zum " ganz normalen Bohren " in Holz - mein einfacher Bohrständer reicht mir schon lange nicht mehr aus. Werde mir die Maschine um 13.00 Uhr mal ganz genau ansehen und auf Probelauf inkl. Probebohrung "bestehen"-dann sehe ich weiter.Außerdem würde der Kauf des Teils einen größeren Umbau ( Hängeschränke und Regale versetzen usw. ) in meiner kleinen Werkstatt nach sich ziehen - auch das muß bedacht ( und vor allem gemacht! ) werden.

Danke für den Tipp - ich werde sehen.........

Gruss Dieter M.

Andreas Hörmann

Re: Tischbohrmaschine von HM Müller

Beitrag von Andreas Hörmann »


Hallo Dieter,

Loch rund oder oval? Maschine gekauft?

Gruß
Andreas

Dieter Macher

Re: Tischbohrmaschine von HM Müller

Beitrag von Dieter Macher »


Hallo Andreas:
Zu Frage 1: Löcher rund. Zu Frage zwei: Maschine gekauft, allerdings mit großen Preisnachlass, da erstens: Die Maschine hat einen leichten Transportschaden - eingedelltes Verteilergehäuse der Zuleitung, zweitens: das Orginal-Bohrfutter kann man schlichtweg vergessen - wenn man ovale Löcher braucht, bohrt man besser mit dem - drittens: Es fehlten die Org-" Muttern" für die Befestigung des Maschinenschraubstockes.
Nach Austausch des Org.-Bohrfutters gegen ein hochwertiges von Röhm ( MK 2 ) läuft die Maschine einwandfrei rund - dröhnt und vibriert allerdings an allen Ecken und Enden.
Jetzt zum technischen Aufwerten des Teils in meiner Werkstatt:Als erstes habe ich die Maschine mit Schrauben M 12 und Schrauben M 16 auf die/der Werkbank festgeschraubt.Die M 12er in den dafür vorgesehenen Löchern, die M 16er in den vorderen Aussparungen welche höchstwahrscheinlich zur Befestigung eines Masch.-
Schraubstockes ?! gedacht sind. Meine " Werkbank" ist ein alter, ausgedienter Stahlblech-Schreibtisch - die Maschine steht relativ fest,allerdings schwingt die gesamte Oberplatte aus Blech des Schreibtisches nach - also blieb mir nicht anderes übrig als die Bohrmaschine zusätzlich in der Wand zu verankern. Dies geschah mit einer sog. " schalldämmenden Rohrschraubschelle" Typ 74-80 mm, einer M12er Gewindestange, einer sog. Stockschraube mit Dübel für die Wand und einer Schraubmuffe als Verbindungsstück zwischen Stockschraube und M 12er Gewindestange, welche ja in der Rohrschraubschelle geschraubt wird.Die Rohrschraubschelle habe ich direkt unter dem Maschinengehäuse an der Säule der Bohrmaschine angeschraubt, also am höchst möglichen Punkt. Fazit: jetzt steht die Maschine bombenfest!. Der nächste Akt der techn. Verbesserung galt der Schraube am Deckel des Riemengehäuses. Im Orginal ist dies eine einfache 6er
Schraube mit Kreuzschlitzkopf- für mich zu umständlich, jedesmal beim Umlegen der Riemen ein Werkzeug zu nehmen. Ich ersetzte diese durch eine M 6er Flügelschraube. Zur Dämpfung der Vibrationen klemmte ich zwischen Motor und Gehäuse eine Gummiplatte, 10 mm stark - 10 cm im Quadrat. Erstaunlich,was diese kleine Gummiplatte an Laufruhe brachte.Zwischen dem Befestigungsflansch des Motors und des Motorenhalters am Gehäuse ( nur zwei Schrauben ) legte ich ebenfalls 5 mm Gummischeiben - ein Maximum an Laufruhe ist nun erreicht. Verbessern möchte ich noch die Befestigung des Riemenkastens ( Stahlblech, ohne jegliche Dämpfung/Dämmung ) - dafür reichte mir die Zeit leider noch nicht.
Umständlich bleibt das Änderen der Geschindigkeiten - also das Umlegen der Kleiriemen.Angesicht der Tatsache jedoch, das der Hauptverwendungszweck bei mir festgelegt ist ( Holzbearbeitung ) wird dies nicht all zu oft der Fall sein.
Vor Augen sollte man sich jedoch halten, das es sich bei der Maschine um ein Fernost-Produkt handelt, was man z.B. an der minderwertigen Lackierung ( beim entfetten des höhenverstellbaren Tellers mit Verdünnung löste sich sofort die rötliche Lackierung ) und der groben Bearbeitung des Gehäuses ( Gusseisen - nicht " verputzt " ) merkt.
Nachfeilen mußte ich auch die Durchbrüche am Maschinenschraubstock - übrigens ein Zubehörteil welches bei Gelegenheit durch ein hochwertigeres ersetzt wird.
Erste " Probebohrungen" in ein Kupferohr ( angekörnt ), in Hartholz, in Aluminium und Kunststoff sowie zuletzt in D 2 Stahl ( 1.2379 ) ergaben sehr gute Ergebnisse. Nachteilig ist allerdings das ein Bohrtiefenanschlag fehlt - lediglich eine genaue?!, verstellbare Kreisskala am Drehkreuz zeigt ( in etwa !? )die Bohrtiefe an.
Angesichts einer akzeptablen Toleranz von wenigen Zehntel Millimetern ( bei Holz )arbeitet die Maschine zuverlässig und einwandfrei.
sicherlich gibt es weit aus bessere und genauere Maschinen, aber diese Teil z.B. mit einer neuen Flott zu vergleichen wäre so, als ob man Birnen mit Äpfeln gleichstellen möchte.
Für die präzise Metallbearbeitung im 100erstel mm-Bereich ist diese Maschine
sicherlich nicht geeignet - für die Holzbearbeitung meiner Meinung nach völlig ausreichend. Ob noch weitere Verbesserungsmaßnahmen fällig werden, wird die Zeit zeigen. Was ich auf jeden Fall noch machen werde - vorausgesetzt der Platz reicht dafür aus - ist das Verkleiden der Riemengehäuse-Innenseiten ( Deckel innen/oben und Gehäuseinnenrand ) mit 10mm Schallschutz-Schaumstoff.Auch den Spannhebel für die Riemenspannung werde ich noch ändern - verlängern und in einem anderen Winkel stehend zum Gehäuse müßte das Spannen - und Entspannen der Riemen wesentlich leichter gehen.
Fazit: Für insgesamt 180.- Euroten inkl. neuen Röhm-Bohrfutter
( Sonderkondition bei meinem Händler als Kunde mit über zwanzig Jahren Firmentreue ) ein guter Kauf - und Spass hat das technische Aufwerten auch gemacht man lernt immer dazu und nie aus.
Ich kann also diese " Billig-Maschine " all denen empfehlen, welche Spass an
der technischen Aufwertung haben und denen eine Bohrlochtoleranz von ca. einem Zehntel Millimeter ausreicht. Ein für mich wichtiger Faktor ist auf jeden Fall die Kombination von fest eingespannten Werkstück ( Maschinenschraubstock - fixierbar - was ich bis Sa. nicht hatte ) sowie die robuste Bauweise im Vergleich zu einer im Bohrständer eingespannten Handbohrmaschine )

In diesen Sinne........

Dieter Macher


Breitenauer

Re: Nachtrag: Fa. heißt HM Müllner / DM

Beitrag von Breitenauer »

[In Antwort auf #1429]
hallo Dieter,
habe die Beiträge zufällig in einer Suchmaschine gefunden.
Ich habe mir am Wochenende ebenfalls eine HM Müller - maschine angesehen Typ TB 20. Mir wurde erklärt, dies sei ein Hersteller aus Österreich.
Wie sind die Langzeiterfahrungen mit der Maschine nach nunmehr 3 1/2 Jahren?
Es wäre nett, wenn ich eine kurze Schilderung hierüber bekommen könnte. Vielen Dank hierfür!
Gruß Werner


Bernd Höhle

Re: Tischbohrmaschine von HM Müller

Beitrag von Bernd Höhle »

[In Antwort auf #1485]
ich habe eine TB 20 bin bisher recht zufrieden.
Die Maschine wird fast täglich in meiner Hobbywerkstatt benutzt.
Nun machen die Keilriemen über kurz oder lang schlapp. Wo bekomme ich die für diese Maschine. Die maße kann man schlecht erkennen auf den Riemen kann man noch lesen 0625 0508 49 und am 2. Riemen 0560 0508 48. Wo kann man diese beziehen?

Grüße

Bernd


Klaus Kretschmar
Beiträge: 1457
Registriert: Sa 21. Nov 2020, 23:13

Re: Tischbohrmaschine von HM Müller

Beitrag von Klaus Kretschmar »


Hallo Bernd,

versuchs mal hier:

http://www.keilriemenexpress.de/

Dort habe ich für meine Drechselbank für kleines Geld passende Riemen bekommen.

Viele Grüsse
Klaus


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