Elektrohobel für Hartholz?

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Mirobel
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Registriert: Fr 1. Mai 2020, 23:59

Elektrohobel für Hartholz?

Beitrag von Mirobel »


Hallo!

Ich habe einen alten Elektrohobel (Metabo 4382) geerbt und habe ihn mit neuen Hobelmessern ausgestattet. Mit Nadelholz kommt er gut zurecht. Doch leider brechen mir die Hobelmesser auf Hartholz (Bongossi und Eiche) nach kurzer Zeit weg.
Ist der der E-Hobel für Hartholz ungeeignet oder liegt es vielleicht an den Hobelmessern (HM) oder der Einstellung?

Vielen Dank im Voraus!
Mirko


Konrad Holzkopp
Beiträge: 1743
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Re: Elektrohobel für Hartholz?

Beitrag von Konrad Holzkopp »


Moin,

es kann durchaus an den Hobelmessern liegen, aber auch an zu großem Überstand über die Messerwelle.
Wie sehen die Bruchstücke aus?

Gut Holz! Justus.

Pedder
Beiträge: 5743
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
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Re: Elektrohobel für Hartholz?

Beitrag von Pedder »


Moin,

Bei den Elektrohandhobeln ist der Überstand ja fest eingestellt.
Wie hoch war die Spanabnahme?

Ich kennen brechende Messer nur wenn man Nägel überholbelt

Liebe Grüße
Pedder

Konrad Holzkopp
Beiträge: 1743
Registriert: Do 2. Nov 2017, 12:23

Re: Elektrohobel für Hartholz?

Beitrag von Konrad Holzkopp »


Moin,

bei den Elektrohandhobeln gibt es diverse Messerwellenaufnahmen,
der hier genannte soll einem älteren Semester entstammen.
Deshalb meine Bitte um Bilder.

Gut Holz! Justus.

Pedder
Beiträge: 5743
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
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Re: und wieder was gelernt. :o) *NM - Ohne Text*

Beitrag von Pedder »

Mirobel
Beiträge: 10
Registriert: Fr 1. Mai 2020, 23:59

Re: Elektrohobel für Hartholz? *MIT BILD*

Beitrag von Mirobel »

[In Antwort auf #92762]
Hallo!

Vielen Dank für die schnellen Antworten!
Ich habe eben nun endlich Fotos gemacht.
Der Hobel hat schon ziemlich viel Holz weggenommen. Deshalb gehe ich davon aus, dass die Einstellungen nicht stimmten. Für Nadelholz taugte es noch...

Der Griff vorne ist für die Feineinstellung. Er war sehr schwergängig und ich bin davon ausgegangen, dass beim Drehen nichts passierte. Beim Fortografieren habe ich ihn mit sehr viel Kraft aber doch noch drehen können. Und siehe da: Ich kann die Spanabnahme einstellen. Ob es einen Unterschied macht konnte ich um diese Uhrzeit leider nicht mehr ausprobieren.
Dann werde ich in den nächsten Tagen mal neue Messer einlegen und gucken, ob es besser geht. Ich habe die Messer bei Hobbypower24 bestellt. Über die Qualtiät kann ich nicht wirklich urteilen, da die Messer ja nicht lange ganz waren. Wo bestellt ihr die Messer?

Vielen Dank und einen schönen Abend
Mirko



Heinz Kremers
Beiträge: 2786
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Elektrohobel für Hartholz? *MIT BILD*

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Mirko,

da war der Eingriff wohl zu groß für die Messerchen :-)

Da die Maschinen wohl alle ähnlich aufgebaut sind füge ich mal Teile der Anleitung für den Elu MFF 80 an:









Ich hoffe, das hilft Dir weiter.

Gruß
Heinz

Konrad Holzkopp
Beiträge: 1743
Registriert: Do 2. Nov 2017, 12:23

Re: Elektrohobel für Hartholz?

Beitrag von Konrad Holzkopp »


Moin,

unter 4.21 ist das Einstellen der Messer in der von Heinz freundlicherweise eingestellten BA beschrieben.
Im Gegensatz zu einer Abrichte ist der "Abgabetisch" nicht verstellbar, daher ist der Messerüberstand zur
Welle fix.

#Hartholz ist für solch einer Maschine/Messer eigentlich kein Prob, solche Zerstörungen mit meiner Handmaschine
habe ich in Jahrzehnen intensiver Nutzung noch nie erlebt.
Entweder ist die Aufnahme des Messers schadhaft und es kam dadurch zu einer Vorspannung die dann bei dem zusätzlichen Auftreten der Zerspanungskräfte das Messer beschädigte,
Ein zu festes (Angst)-anziehen der Befestigungsschrauben kann auch zu übermäßiger Vorspannung führen.
Oder es wurde das Messer an die Kante des Werkstücks angelegt und erst dann die Maschine eingeschaltet.

Als Beispiel für andere Messer für Handflächenfräsen:

https://www.contorion.de/handwerkzeug/makita-hobelmesser-hss-170mm-65035199?aid=383268462458&targetid=aud-948318173251:pla-825949590120&gclid=EAIaIQobChMI0v3Ryen97wIVhaSyCh3hbgx7EAQYAyABEgJCbfD_BwE

Gut Holz! Justus.

Mirobel
Beiträge: 10
Registriert: Fr 1. Mai 2020, 23:59

Re: Elektrohobel für Hartholz?

Beitrag von Mirobel »


Herzlichen Dank für eure tolle Unterstützung!!!
Es tut mir leid, dass ich so lange brauche, um zu antworten. Komm leider vor lauter Arbeit und Kinderbetreuung kaum dazu.
Mit euren Infos werde ich die Maschine zum Laufen bringen. Nun müssen erstmal neue Hobelmesser her.

Ich wünsche euch einen schönen Sonntag!
Mirko


Andreas Winkler
Beiträge: 1125
Registriert: Di 30. Nov 2021, 19:21

Re: E-Hobel - einzustellende Messer *MIT BILD*

Beitrag von Andreas Winkler »

[In Antwort auf #92781]
Hallo Mirko, hallo Konrad, hallo Pedder, hallo Heinz,

mir hat es vergangenen Herbst auch die Messer an einem Elektrohobel zerlegt.
Konrad nennt das Gerät korrekterweise "Elektroflächenfräse" - alles was sich landläufig Dicken-, Abricht-, Vierseiten-, Elektrohobel usw. nennt, sind eigentlich Abricht-, Dicken-, Vierseitenfräsen usw., weil die Messer zur Spanabnahme rotieren. Hobelmaschinen im eigentlichen Sinn, sind nur sog. Putzhobel- oder Finiermaschinen (z.B. der Fa. Marunaka aus Japan), wo das Messer feststeht und nicht rotiert.

Zurück zum eigentlichen Thema - das Ganze ist bei einem Messerwechsel passiert.
Bin dabei sehr erschrocken, es ist auch der Abnahmetisch bzw. der der hintere Teil der Sohle kaputt gegangen, weil sich die neuen Messer beim Einschalten der Maschine daran verhakt haben.
Bei der Maschine handelt es sich um einen schon älteren Bosch-E-Hobel aus den 1980er Jahren.

Die Hobelwelle ohne Messerträger und dessen Abdeckung ist nicht komplett kreisrund, sieht ein bißchen aus, wie ein BG-Form-Werkzeug einer Tischfräse.
Habe hier mal ein paar Photos gemacht.

Hier sieht man den "Hobel" von unten, die Hobelwelle hat fünf Bohrungen zum Befestigen des Messerträgers und dessen Abdeckung. Der Messerträger und das Wendemesser (die gleichen, wie bei einer modernen Welle) liegen verkehrt herum (aus Montage-Sicht) auf der Abnahme"sohle".
Man beachte die Langlöcher im Messerträger. Im Bereich der Langlöcher erfolgt die korrekte Einstellung des Flugkreises des Messerträgers samt Messer. Und zwar auf Höhe Abnahmesohle. Das ist eine ziemliche Fummelei, weil man sehr leicht beim Anziehen der Schrauben die Einstellung wieder verstellen kann.


Im nächsten Bild sieht man den montierten Messerträger (ganz schön angerostet...).
Auf der Sohle liegt bereits die Messerträgerabdeckung.


Nachfolgend die montierte Messerträgerabdeckung, erst mit ihr auf dieser Hobelwelle ist eine weitgehend runde Form der Welle hergestellt.


Ganz sicher hat es zu der Zeit, als dieser E-Hobel gebaut wurde (1983), auch schon herkömmliche E-Hobel-Wellen gegeben, wo man das Wendemesser nur einschieben muß.
Vielleicht war meine Version billiger in der Herstellung?

Hier nochmal ein Bild auf die Welle von der Seite.
Auf der rechten und linken Seite der Hobelwelle sieht man jeweils Messer, Messerträger, und Abdeckung. In der Mitte die eigentliche Welle, an sich ein an zwei Seiten stark abgeflachter Metallzylinder.


Mein Fehler im Herbst war gewesen, daß ich einfach die Messer getauscht habe, ohne den Überstand über sie Sohle zu kontrollieren.
Das Gerät habe ich gebraucht bekommen und war schon stark benutzt. Evtl. waren die Messerträger vom Vorbesitzer auch nicht korrekt angezogen gewesen und sind bei meinem Messertausch verrutscht.
Ich habe das mangels Wissen und Überlegen nicht kontrolliert. Jedenfalls waren die alten Messer waren schon sehr abgenutzt, die neuen wohl etwas breiter. Dieses geringe Übermaß hat zum Verhaken am Sohlblech geführt. Und in der Folge zum Zerlegen der neuen Messer, Aufbiegen des Sohlbleches, sowie eines gehörigen Schreckes meinerseits.
Außer daß ich Hartmetallsplitter aus dem Kunststoffgehäuse popeln mußte, sowie zwei neue Messer und ein neues Sohlblech gebraucht habe, ist zum Glück nichts weiter passiert,

Gruß, Andreas



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