Bezugsquellen für Geizhälse

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Boris Ritscher

Bezugsquellen für Geizhälse

Beitrag von Boris Ritscher »


Hallo Woodworker,
ich möchte all denjenigen unter euch, die mit einem finanziell eng gesteckten Rahmen ihr Hobby betreiben müssen einige "Einkauftips" geben.

1. Holz

Fragt bei Abbruchunternehmern nach, ob demnächst irgendwo ein Gebälk anfällt.

Bauunternehmer reißen oft bei Umbauten die alten Fußböden und Treppen raus.

Bei Speditionen kann man Paletten (manchmal aus Eiche) bekommen.

Bei Firmen die Baumfällarbeiten ausführen kann man manchmal ganze Stämme

bekommen (vorher abklären, sonst verscherbeln die das als Brennholz )

Zimmereien und Schreinereien haben oft ein Herz für uns Hobbywoodworker.

Der örtliche Kompostplatz ist gerade für Drechsler eine Fundgrube.

Die Gemeinden haben an den Müllabgabestellen fast immer Altholzcontainer

stehen,welche man als Sperrholz-u.Beschlägequelle nutzen sollte.

In Weingegenden lohnt es sich die Winzer nach alten Eichenfässern zu fragen.

Buche und Eiche gibts(am Stück) beim Brennholzlieferanten für 30-50€ je cbm.

2. Ersatzteile

Kugellager sind im Eisenwarenhandel oft um die Hälfte billiger als das

Ersatzteil des Herstellers.

Das gleiche gilt für Antriebsriemen, Netzschalter und Standardschrauben.

Riemenscheiben können aus Multiplex leicht selbst hergestellt werden,

wozu man keine Drechselbank braucht, sonder direkt den Rohling auf dem Motor

bearbeitet.

Wenn man an kein Maß beim Riemen gebunden ist, tuts auch einer aus einem

Schrottauto.

Elektromotoren finden sich haufenweise beim Schrotthändler die gibts zum

Kilopreis.

So manches Hobeleisen findet sich dort auch.

3. Werkzeug

Werkzeugstahl gibts auf dem Schrottplatz (Blattfedern).

Als Spindeln für Hobelbänke eignen sich Schieberspindeln (große Ventile),

die jedoch Linksgewinde haben.

Gebrauchte Hobel bekommt man günstig auf dem Flohmarkt, wobei das Preisniveau

deutlich unter dem des Internets liegt.

Hobelbänke werden oft als "Werkbank aus Holz" angeboten also nachfragen.

Wer keine Absauganlage hat, kann einen billigen Sauger vom Discounter kaufen

und ein 200 Liter Ölfaß als Behälter nutzen.

Schleifsteine bekommt ihr in jeder Form und Größe kostenlos beim Steinmetz,

der die Brocken sonst entsorgen müßte.

Ich könnte mir vorstellen, daß diese "Einkaufsliste" noch beliebig erweiterbar ist, (z.B. Versteigerungen) ich wollte aber nur die Mölichkeiten nennen, welche ich selbst ausprobiert habe.

Viel Erfolg Boris



Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
Registriert: Di 20. Aug 2013, 13:34
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Re: Bezugsquellen für Geizhälse

Beitrag von Dirk Boehmer »


Hallo Boris,

da ist doch wirklich der eine oder andere Tip dabei. Interessant finde ich immer wieder, welche Dinge des Alltags sich fuer ganz andere Zwecke "missbrauchen" lassen. Weiter so!

Ich werde auch mal ueberlegen, was mir da noch so einfaellt...

--
Dirk

Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
Registriert: Di 20. Aug 2013, 13:34
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Re: Bezugsquellen für Geizhälse

Beitrag von Dirk Boehmer »


Hallo nochmal,

naja, gerade mal 2 Sachen fallen mir da so spontan ein.

1. Die kleinen Cuttermesser von Stanley eignen sich besonders gut als Anreisswerkzeug. Sie haben ein Metallgehaeuse, deren beiden Haelften mit einer Raendelschraube am Ende zusammengeschoben werden und somit das Messerblatt fest einklemmen, also kein Hin- und Herrappeln. Und auch gar nicht teuer...

2. Unter www.woodworks.at gibt es ein einfaches Zuschnittoptimierungsprogramm zum freien Download, allerdings beschraenkt auf 50 Brettertypen und 100 Bretter. Das macht bei normalen Projekten nichts aus. Und wer mehr damit macht, kann sich fuer 40,- registrieren. Ist ein einfaches DOS Programm, aber es funktioniert sehr gut. Einfach mal probieren.

--
Dirk

Erich Witte
Beiträge: 58
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Bezugsquellen für Geizhälse

Beitrag von Erich Witte »


Hallo Boris,
das ist eine gute Idee hier im Forum mal solche alternativen Bezugsquellen zu sammeln.
Mein Beitrag im Augenblick:
Da ich keinen Dickenhobel habe, konnte ich mit einen Beitrag für die "Kaffeekasse" in der Tischlerei der Lebenshilfe meine sägerauhen Bretter hobeln lassen. Das fand ich prima!
Gruß
Erich Witte


Erich Witte
Beiträge: 58
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Bezugsquellen für Geizhälse

Beitrag von Erich Witte »


Nachtrag:

Staubsaugerschläuche in beliebiger Menge habe ich kostenlos bei einer Firma zur Entsorgung von Elktroschrott bekommen.
Erich Witte

reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: Bezugsquellen für Geizhälse

Beitrag von reinhold »


Bücher können sehr ins Geld gehen. Ältere Bücher z.B. die sehr gute Reihe Ravensburger Holzwerkstatt, sind nur sehr schwer erhältlich .
Lösung : in der ganz nomalen Stadtbibliothek als "Fernleihe" bestellen. Kostet pro Buch 1 Euro und man kann die Bücher 4 Wochen behalten. Manche Bibliothekare/innen "zieren" sich ein bisschen. Da muss man dann nachdrücklich auf der Fernleihe bestehen.
Fremdsprachige Bücher (z.B. aus Amerika) erhält man in der nächsten Uni-Bibliothek, im Zweifel ebenfalls per Fernleihe.
viele Grüsse
reinhold

Michl
Beiträge: 482
Registriert: Di 4. Sep 2012, 18:20

Einfälle statt Abfälle

Beitrag von Michl »

[In Antwort auf #1082]
Vielleicht passt´s nicht ganz ins Woodworkingforum - aber ich glaub doch zumindest zum Teil (und vorallem zu diesem Thema - Bezugsqu. f. Geizh.):

Es gibt eine Reihe von "Selbstbauerheftchen" in denen die Herstellung allerleier nützlicher Dinge aus Schrott und Müll detailliert beschrieben wird:

EINFÄLLE STATT ABFÄLLE

Zu bestellen Bei: Bezugsquelle:

Verlag Einfälle statt Abfälle
Werkstatt für ökologische Technik
Christian Kuhtz
Hagebuttenstr. 23
24113 Kiel,
Bestell-Fax: 0431 / 3200686
Rabatte: 30% ab 15 verschiedene oder gleiche Hefte, 40% ab 50 Stück
Wer diese Hefte kauft, aber nichts danach baut, vergrößert den Müllberg!

Die Heftchen sind recht billig (ich glaub eineinhalb bis zwei Euro/Stck. oder so). Seit den 80er Jahren werden immerwieder neue geschrieben.

Besonders interessant find ich die selbstgebastelten Windräder zur Stromerzeugung aus "Schrott" und Holz... (Leider gibt´s in meiner Gegend kaum Wind - Mittelfranken)

Es gibt auch immer Tipps zur günstigen Materialbeschaffung etc.

Wenn jemand mal was draus gebaut hat - bitte berichten!

Michl
Beiträge: 482
Registriert: Di 4. Sep 2012, 18:20

Re: Bezugsquellen für Geizhälse

Beitrag von Michl »

[In Antwort auf #1082]
Hi, was für Schleifsteine kann man denn beim Steinmetz bekommen, die er sonst wegwerfen würde? Ich meine, wonach muß ich fragen? doch wohl nicht nach Schleifsteinen... oder?

P.S. noch was privates - ist meine Mail an Dich gerade angekommen? Das Abschicken hat nicht ganz so geklappt glaub ich...

Boris Ritscher

Re: Bezugsquellen für Geizhälse

Beitrag von Boris Ritscher »


Hi Michl,
beim Steinmetz meines Vertrauens frag ich immer nach Abfallstücken mit einer oder mehr geraden Schnittkanten. Die Stücke sind aus verschiedenen Sandsteinarten, da muß man probieren welcher am besten arbeitet.
Gruß Boris
PS deine mail ist angekommen

Andreas Winkler
Beiträge: 1124
Registriert: Di 30. Nov 2021, 19:21

Danke, Boris

Beitrag von Andreas Winkler »

[In Antwort auf #1082]
Hey Boris,

sind ein paar super Ideen dabei !!!

Gruß, Andreas

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