Oberflächenqualität Hobel, Ziehklinge und..

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Horst Entenmann
Beiträge: 1154
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Veritas 112

Beitrag von Horst Entenmann »

[In Antwort auf #138904]
Hallo Pedder,

Auch Veritas erklärt das zu ihrem Hobel so.
Man kann einfach nur eine Fase anschleifen (Ich denke mal daß es nicht unbedingt genau 45° sein müssen, mehr wäre evtl. stabiler)
und das Eisen natürlich mit der Fase nach hinten (, Spiegelseite vorne) einspannen. Das Eisen wird dabei fast senkrecht eingestellt, also mit geringer Neigung nach vorne.
Zieht man einen Grat an, dann muß man die Neigung deutlich erhöhen, sonst greift das nicht.

Man kann auch eine ganz normale Ziehklinge einspannen (also auf 90° geschliffen und Grat angezogen), man muß nur die Einstellung anpassen.
Nachdem ich mit Grat anziehen immer noch sehr unsicher bin, schleife ich lieber die Fase an, das bekomme ich einfach präziser hin.

Was mich an dem 112er etwas stört, ist daß man beim Anziehen der Klemmschraube gerne das Eisen etwas verschiebt und dann schief steht. Ich habe schon mal versucht da ein Stück Messingblech zu unterlegen, hat aber auch nur begrenzt geholfen.
Hätte da vielleicht jemand noch eine Idee?

Gruß Horst



daniel s
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Re: Nutzen einer perfekten Oberfläche

Beitrag von daniel s »

[In Antwort auf #138906]
Hi Friedrich,

Hast du dich denn schon mit nem Spanbrecher von ~80° an Hölzern schwierigem Faserverlauf versucht?
Dieses japanische Video der Abhandlung über den Nutzen verschiedener Geometrien bei Spanbrechern legt ja nahe auch gegen die Faser hobeln zu dürfen.
Mich würde interessieren ob sich der gewünschte Seidenglanz auch so erzeugen lässt. Dann könnte man nach wie vor die letzten Arbeitsschritte vor der Oberflächenbehandlung mit einem Putzhobel erledigen, egal wie sehr das Holz sich dagegen sträuben mag.

Schönen Gruß
Daniel



Friedrich Kollenrott
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Japanisches Video?

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Daniel,

ein solches Video kenne ich nicht, da hätte ich gern einen Link.

Nein, weiterführende Versuche mit Spnbrechern (unterschiedlicher Geometrie) habe ich nie gemacht. Ich bin auch überzeugt davon, dass ein Fase- oben- Hobel mit großem Keilwinkel die bessere Konfiguration ist- das Gefummel mit dem Spanbrecher bei schwierigen Verhältnissen fange ich nicht wieder an. Klar, dass die Japaner bei schwierigem Holz einen Spanbrecher einsetzen und den zu optimieren versuchen- deren Hobel sind aus Holz, da geht es nur mit Fase unten.

Grüße

Friedrich

daniel s
Beiträge: 278
Registriert: Mi 13. Aug 2014, 13:39

Re: Japanisches Video!

Beitrag von daniel s »


Hi Friedrich,

Das wundert mich, dass es an dir vorbeigegangen ist. In dem Video http://vimeo.com/41372857 sieht man ab 12:30 den Effekt eines Spanbrechers von 80°. Ein BU-Hobel, vermute ich mal, bricht den Span ja nicht, egal bei welchem Keilwinkel. Hab mich selber auch noch nicht dran gemacht bei meinem Putzhobel den Spanbrecher so einzurichten, habe es aber vor. Scheint recht vielversprechend.

Schönen Gruß
Daniel

Jens Peter Pauly
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Re: Oberflächenqualität Hobel, Ziehklinge und..

Beitrag von Jens Peter Pauly »

[In Antwort auf #138908]
Hallo alle miteinander!
Vieleicht hat es sich noch nicht herum gesprochen, aber Schleifpapier gibt es noch nicht so lange. Davor war die Ziehklinge das mittel der wahl wenn es um eine feine Oberfläche ging.
Ich weiß nicht warum das heute anders ist. Die Ziehklinge ist wirklich viel effektiver.

Ulrich Leimer
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Re: Oberflächenqualität Hobel, Ziehklinge und..

Beitrag von Ulrich Leimer »

[In Antwort auf #138908]
Hallo Reinhold,

es ging mir nicht so sehr um das Verfahren selbst, nur um die Variante, völlig ohne Grat zu arbeiten. Also mit einem Eisen, welches ohne angezogenen Grat auskommt.

Gruß Uli

Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3188
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Re: Japanisches Video

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #138914]
Hallo Daniel,

wenn Du wüßtest wie viele Videos so an mir vorbeigehen.... Aber ich habe das Gefühl, das schon mal gesehen zu haben, vor vielen Jahren. Interessant. Man muss aber sehen: Da geht es um Optimierungsmöglichkeiten an japanischen Hobeln mit ihrem kleinen Schnittwinkel, denen ist ja bevel- up sozusagen aus ideologischen Gründen verwehrt (geht bei hölzernem Körper nicht).

Die Variante mit 80°- Spanbrecher ähnelt übrigens frappierend einer Ziehklinge, finde ich.

Ich werde keine Versuche mehr mit der Optimierung des Spanbrechers machen. Ein Flachwinkel- Putzhobel mit angepasstem Keilwinkel kann alles, was ich brauche, mit weniger Fummelei.

Grüße

Friedrich

Friedrich Kollenrott
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Thema ist durch. Und nun? Vergleichstest!

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #138887]
Das war eine interessante Diskussion.

Mein fester Glaube, dass ein Putzhobel die schönste Oberfläche macht (bzw.: machen kann) wurde nicht entsthaft angefochten, das ist schön.

Ich habe dazugelernt, dass es auch Ziehklingenhobel gibt, die mit einem Eisen ohne Grat arbeiten, also schaben. Das war mir nicht geläufig, und ich finde es immer noch merkwürdig. Einen schabenden Hobel würde ich mit einem Schnittwinkel von 70 oder 80, vielleicht sogar 90° bauen, aber niemals mit mehr als 90°. Aber es scheint ja zu funktionieren.

Bei mir hat sich ein Forumsfreund (einer mit ausgeprägteren Neigungen auf der lauten Seite) gemeldet. Und wir haben uns verabredet, Anfang November mal einen umfangreichen Vergleich verschiedener Verfahren durchzuführen. Putzhobel (bu), Ziehklinge, Ziehklingenhobel ("Furnierschabhobel") mit Eisen mit Grat, das gleiche auch ohne Grat (Gerd Fritsche stellt einen Stanley #80 mit einem solchen Eisen zur Verfügung). Und auch Schleifen (maschinell, mit einem Exzenterschleifer oder Ähnlichem, das suche ich nicht aus). Da bin ich gespannt.

Noch ein Letztes: Ich hatte im Eröffnungsbeitrag geschrieben, dass ich nicht schleife und ds auch nicht will. Das will ich relativieren: Auch bei mir kommt das Schleifen vor, aber eher selten. Freiliegende plane Flächen schleife ich wirklich nie, aber bei irgendwelchem winkligen oder gewölbten Kleinkram greife ich auch schon mal zum Papier. Nie aber zu Schleifmaschinen, ich schätze den Korkklotz und ähnliche Hilfsmittel. Neulich habe ich mir 6 (!) Blatt Schleifpapier geleistet, da bin ich für längere Zeit versorgt.

Danke für alle Beiträge!

Friedrich



Tom B.
Beiträge: 413
Registriert: Mi 20. Mär 2019, 14:18

Re: Thema ist durch. Und nun? Vergleichstest!

Beitrag von Tom B. »


Schönen guten Morgen in die Runde,

zu diesem Thema hat Uwe eine sehr schönen und detaillierten Bericht auf seinen Blog gestellt, der sehr schön zu dem hier diskutierten Thema passt: http://holzpassion.blogspot.de/?wref=bif

Dort stellt Uwe seine Erfahrungen mit einem LN Nr. 62, einer Ziehklinge und Nr. 80 (mit Original Eisen + Grat und Gerd Fritsche Eisen ohne Grat) und sogar noch auf unterschiedlichen Hölzern dar.

Vielen Dank Uwe dafür! Das hat mich wieder ein Stückchen weiter gebracht. :-)

Herzliche Grüße

Tom



Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3188
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Ja. Uwe ist einfach schneller,

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


mich hat er gestern auch auf die Veröffentlichung in seinem Blog hingewiesen. Sehr schön! Jetzt muss ich da einen draufsetzen, das wird mühsam...

Friedrich

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