Leimholz-Lamellenbreite

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Tim
Beiträge: 159
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Leimholz-Lamellenbreite

Beitrag von Tim »


Hallo zusammen,

Ich wollte demnächst ein paar Leimholzplatten herstellen. Das ist übrigens mein erster ernsthafter Leimholzversuch - bis auf ein paar Bretter, die ich mir für die Werkstatt hergestellt habe.
Da einige "Trümmer" dabei sind (Küchenarbeitsplatte), wollte ich die Lamellen möglichst breit lassen, damit ich mich nicht todpuzzele.

Wenn ich die normalen Leimholzregeln (Splint an Splint etc) beachte, wie breit darf das Ganze dann werden ? Im Forum habe ich bislang gefunden 1:3, d.h 12cm bei 4er Dicke, bzw auch "was die Bohle hergibt", wenn man die Mitte/Markröhre auf/rausgetrennt hat.

Kann ich bei einer Arbeitsplatte problemlos auf - sagen wir mal - 20cm gehen, auch wenn ich keine Zarge verbaue ? Die Platte wird ja an den Schränken festgeschraubt. Oder reißt mir das die Küche im Falle eines Falles auseinander ?

Wie sieht es bei Treppenstufen aus ? Ich denke hier sollte ich mindesten 2 Lamellen nehmen, bei einer Auftrittsbreite von 30cm.

Die nächste Frage ist, wie gehe ich beim Hoblen von (über)breiten Lamellen vor ? Die breiten Seiten und der 1. rechte Winkel sind klar. Aber wie bekomme ich "überbreite" Lamellen auf die gleiche Breite ? In der Literatur (zB Holzis Handbuch) steht etwas von hochkant dickenhobeln. Bei einer Lamelle von 40x200 zB würde ich erwarten, dass das mit dem rechten Winkel nichts mehr wird. Schneide ich die Lamellen dann besser am Parallelanschlag auf Breite und glätte den Schnitt dann an der Abrichte ?

Wie geht ihr vor ?

viele Grüße
Tim



Johannes M
Beiträge: 1589
Registriert: Di 21. Jul 2020, 09:09

Re: Leimholz-Lamellenbreite

Beitrag von Johannes M »


Hallo Tim,
mit der Lamellenbreite, das läßt sich nicht einfach beantworten, denn da gibt es verschieden Möglichkeiten. Es gibt einmal gestalterische Aspekte, konstruktive und ökonomische.Also ich kann die Lamellen herstellen,in dem ich dickes Material auf Dicke hobele, dann mit Übermaß auftrenne, kippe und dann verleime. Ich kann aber auch Bohlen oder Bretter besäumen(nicht unbedingt parallel), wo nötig auftrennen und dann verleimen. Ich kann Lamellen schneiden die alle gleich breit sind und die können breit sein oder die können schmal sein, das ist dann eher eine Frage der Optik. Ich habe mal in einem Baumarkt Kieferleimholz gesehen das war länggezinkt, hatte schmale Lamellen, und bestand fast nur aus Ästen. Das sah nicht nach Kiefer aus, aber war irgendwie auch interesant weil einfach anders.
Wenn Du breite Lamellen machst (200 x 40) kannst Du die zweite Kante einfach fügen wie die Erste. Einige mm Unterschied wird man kaum sehen können und nachmessen wird keiner! Wenn Du so breite Lamellen für die Küchenarbeitplatte nehmen willst ist es eventuell ratsam die Platten unten verdeckt einzunuten (z.B. mit der Handkreissäge), dann kann die Platte nicht soviel Kraft aufbauen. Sinnvoll ist es die äußeren Lamellen etwas breiter zu lassen, damit man nach dem Verleimen nochmal besäumen kann. Soviel mal für´n Anfang.

Es grüßt Johannes



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