Zerlegbares Bett *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Mariano
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Zerlegbares Bett *MIT BILD*

Beitrag von Mariano »


Hallo zusammen.

Ich möchte gerne ein Bett bauen. Damit wir beim Umziehen des Betts keine Säge brauchen, würden wir es gerne zerlegbar machen.



Alle umkreisten Verbindungen sollen zerlegbar sein, so dass später handliche, schmale 2m Stücke rauskommen. Alle nicht umkreisten Verbindungen sollen verzapft und verleimt werden, die Leisten, die das Lattenrost halten soll, vermutlich geschraubt.

Aber das nur zum Hintergrund; nun zu meinen Fragen. Die mit A gekennzeichneten Stellen sollen mit Zapfen verbunden werden und mit Schrauben fest gezogen werden, so dass es nicht knarzt und wieder zerlegbar ist.

Die Wände an den mit B gekennzeichneten Stellen sind allerdings “nur” 3 cm stark. Deswegen habe ich hier statt an Zapfen und Verschraubung, wie oben, an eine verkeilte Zapfenverbindung gedacht.



Ist das sinnvoll und durchführbar? Ist es ein Problem, dass der Keil quer zur Maserung eingesteckt würde? Habe ich so noch nicht gesehen.

Im gleichen Sinne; die Stützen würde ich gerne mit dem Mittelfries per verkeiltem Zapfen verbinden. Hier wäre der Zapfen auch quer zur Maserung. Wäre das hier ein Problem?



CONGER - The Irish diaspora in Munich
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Re: Zerlegbares Bett *MIT BILD*

Beitrag von CONGER - The Irish diaspora in Munich »


Hallo Mariano,

Mein Bett hat diese Eckverbindungen... http://www.bauladen-kirchheim.de/bett/bettgest/trio-1.jpg

Bombenfest... Tobenden Kinder sicher und auch... gut zerlegbar.

-g-

Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3189
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Re: Zerlegbares Bett

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Mariano,

Die Verbindungn sind essentieller Teil der Konstruktion, das was an dem Bett "funktionieren" muss. Du solltest "von innen nach außen" konstruieren, also das Bett sozusagen um funktionsfähige Verbindungen herum konstruieren. Für die Eckverbindungen gibt es eine Vielzahl von Beschlägen, beispielsweise Berliner Betthaken, man kann auch schrauben, beispielsweise mit Querlochdübeln (Ikea- Dübeln). Aber entscheide Dich und passe ggf. die Gestaltung an, auch die Holzdicken kann man erst festlegen wenn man eine funktionierende Verbindung hat.

Zu den Eckverbindungen kommen sicher noch zahlreiche Tipps, die von Gerard (Conger) kenne ich nicht.

Die Befestigung der Mittelauflage mit den Keilen, wie gezeichnet, sieht schon sehr merkwürdig aus, obwohl, technisch ist sie korrekt. Wenn Du die Eckverbindungen von außen unsichtbar machst, sollte man auch diese nicht sehen. Es gibt auch dafür einfache Metallbeschläge (ich hab mal sowas verbaut, da wurden keilförmige Blechteile ineinander gehängt). Wenn die Eckverbindung sichtbar geschraubt ist (ich mag das), kann man auch die Mittelauflage von außen sichtbar schrauben, natürlich müsste das optisch zusammenpassen.

Die Füße der Mittelauflage sind falsch: Die Zapfen müssten unbedingt in Längsrichtung verlaufen, es ist auch nicht einzusehen warum sie das nicht tun. So wie es konstruiert ist, wird das Auflagebrett unnötig geschwächt und reißt außerdem beim Eintreiben der Keile (die eigentlich unnötig sind).

Ich wünsche viel Erfolg

Friedrich

Robert
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Re: Zerlegbares Bett

Beitrag von Robert »

[In Antwort auf #141851]
Hallo Mariano,
ich hab ein Doppelbett in einem ganz ähnlichen Design gebaut. Das Kopfteil bzw. Fußteil bleibt beim Zerlegen ganz, es werden nur die Seitenteile und die Mittelstütze eingesetzt. Die Seitenteile hab ich mit den Füßen mit Quergewindebolzen und metrischen Schrauben verbunden (Innensechskantschrauben). Die Schrauben sind soweit versenkt, dass sie mit Runden Holzscheiben "zugestöpselt" werden können. Das ist allerdings nur fast unsichtbar, zum Zerlegen aber recht schnell. Ich habe pro Verbindung 2 Schrauben (M6) und zur genauen Fixierung der Lage und Aufnahme der Querkräfte 2 12er Dübel eingesetzt. Das Mittelteil ist nur mit Dübeln trocken in Kopf- und Fußteil eigensetzt, das kann ja nicht rausfallen, wenn die Seitenteile montiert sind. Hält jetzt seit ca. 6 Jahren und einem Umzug bombenfest. Die Dimensionen der Beine ist dabei ca. 50x50mm.
Weil mir die Verbindung so gut gefallen hat, hab ich gleich noch 2 Hochbetten mit dem gleichen System gebaut, da sind die Beine allerdings so ca. 65x65mm.
Bei deinem Entwurf würde ich, wie Friedrich schon gesagt hat, bei der Mittelstütze die "Füße" einfach um 90° drehen und so verzapfen, dass die Zapfen längs zur Mittelstütze verlaufen. Ob die mittleren Füße längs oder quer stehen, sieht ja eh keiner, außer dem, der unter dem Bett staubsaugt.
Die Verbindung mit dem Mittelteil auch zugfest zu Machen (Zapfen mit Keil) halte ich auch für unötig, wie gesagt, das Mittelteil wird nicht rausfallen. Außerdem wird sich (fast) jeder, der am Fußteil vorbeigeht, an dem Zapfen das Schienbein abschrammen, vielleicht geht man ja auch mal nachts im Dunkeln vorbei...
Beim "Entwurf" würde ich auch nicht außer Acht lassen, aus welchem Holz das Bett gebaut werden soll. Großflächige Bauteile wie im Kopfteil spielen da optisch eine große Rolle. Außerdem ist es beim Dimensionieren der Teile für ein Bett schon ein Unterschied, ob sich´s später um Eiche oder Fichte handelt.
So dann mal viel Spaß beim Bauen, dein Design/Entwurf gefällt mir übrigens ganz gut.
Gruß
Robert

Juergen H.
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Re: Zerlegbares Bett

Beitrag von Juergen H. »

[In Antwort auf #141851]
Hallo,

ich habe grade erst ein sehr ähnliches Bett mit Berliner Betthaken gebaut. Die würde ich jederzeit wieder verwenden. Für den Mittelbalken gibt es ebenfalls einen speziellen Beschlag, den ich empfehlen kann. Google mal: " Bettbeschlag für Bett-Mittelbalken ". Der ist m.W. von Häfele.

Bei Deiner Zapfen/Keillösung hätte ich Bedenken, dass das quietschen wird. Mir persönlich wäre diese Verbindung zu rustikal für Deinen schlichten, graden Entwurf. Außerdem würde ich das Kopfteil etwas nach hinten neigen. Das ist komfortabel, wenn man mal im Bett sitzt.

Jürgen

Rolf Richard
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Re: Zerlegbares Bett

Beitrag von Rolf Richard »

[In Antwort auf #141851]
Hallo Mariano,

lösbare Verbindungen gibts viele, beim Bett sollte man drauf achten, dass sie sich bei Belastung zusammenziehen. Die schon erwähnten "Berliner Betthaken" tun genau das. Kein Geknarze weil aus Metall.

Eine Lösung habe ich mal vorgestellt, es gibt sicher noch ganz andere: http://www.woodworking.de/cgi-bin/holzbearbeitungsmaschinen/webbbs_config.pl/md/read/id/100612/sbj/bettgestell/

Das Anbringen der Beschläge scheint einfach, ist es aber nicht unbedingt. Man sollte bedacht vorgehen. Es gibt Beschreibungen im Internet, die ich für wenig geeignet halte. Eine Möglichkeit ist im folgenden Link beschrieben:
http://www.woodworking.de/cgi-bin/holzbearbeitungsmaschinen/webbbs_config.pl/md/read/id/100644/sbj/anbringen-der-berliner-betthaken-bilder/

Viel Erfolg beim Bau!

Rolf

Michael K.
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Re: Zerlegbares Bett

Beitrag von Michael K. »

[In Antwort auf #141851]
Hallo,

wir haben ein Bett mit Betthaken hält bereits mehr als 25 Jahre und sicher nochmal so lange, ist x-mal umgezogen und ruckzuck aufgebaut.
Die Mittelauflage muss nicht verkeilt werden. Es genügt wenn sie in je ein 'Lager', ein entsprechend ausgesägtes/ausgestemmtes Brett welches an Kopf und Fussteil befestigt wird, eingelegt wird.
Unsichtbare Holzverbindungen, für die Füsse an der Mittelauflage Mittelteil, sowie die Kopf und Fussteile würde ich dübeln. Das ist auch eine traditonelle Holzverbindung und sehr stabil und langlebig, aber Verwendung statt Zapfen ist Ansichtssache.
Zusätzliche Verschraubung an Kopf und Fussteil bei stabiler verleimter Dübelverbindung ist unnötig.
Nehme an die obersten Bretter an Kopf- und Fussteil gefallen Dir optisch, eine Funktion kann ich nicht erkennen. Am Fussteil könnte das Brett zum daraufsitzen animieren, dann könnte eine relativ große Zugkraft auf die Pfosten wirken. Würde ich so nicht bauen.
Alle Kanten/Ecken würde ich grosszügig runden, um eine Verletzungsgefahr zu minimieren.

Viel Erfolg,

Michael K.

Mariano
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Registriert: Di 2. Jun 2015, 07:33

Re: Zerlegbares Bett

Beitrag von Mariano »

[In Antwort auf #141852]
Hi Conger.

Danke.

Wie kommt es denn das die Verbindungen nicht wackeln? Hast Du die verleimt? Reicht hier die Schwerkraft?

Mariano

Mariano
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Registriert: Di 2. Jun 2015, 07:33

Re: Zerlegbares Bett

Beitrag von Mariano »

[In Antwort auf #141853]
Hallo Friedrich.

Die Füße der Mittelauflage sind falsch: Die Zapfen müssten unbedingt in Längsrichtung verlaufen, es ist auch nicht einzusehen warum sie das nicht tun. So wie es konstruiert ist, wird das Auflagebrett unnötig geschwächt und reißt außerdem beim Eintreiben der Keile (die eigentlich unnötig sind).


Ok, vielen Dank für das Feedback. Habe ich in meinem Plan geändert. Da fehlt es mir an Kenntnis und Erfahrung.
In diesem Sinne: Warum in Längsrichtung? Damit mehr Holz zwischen dem Zapfenloch und den Holzaußenmaßen bleibt? Oder geht es hier tatsächlich um die Positioning parallel oder quer zu Faser?
Die Keile sind unnötig? Wann wären die denn nötig?

[..] auch die Holzdicken kann man erst festlegen wenn man eine funktionierende Verbindung hat.

Gibt es für diese Dicken Faustformeln? Aktuell gehe ich eher danach was sich für mich solide anfühlt. Und leider basiert das Gefühl auf einer eher kleinen Datenbasis.

Mariano

Mariano
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Re: Zerlegbares Bett

Beitrag von Mariano »

[In Antwort auf #141854]
Hallo Robert.

Viele Dank für die Tipps.

[..] ich hab ein Doppelbett in einem ganz ähnlichen Design gebaut. Das Kopfteil bzw. Fußteil bleibt beim Zerlegen ganz, es werden nur die Seitenteile und die Mittelstütze eingesetzt.
Die Seitenteile hab ich mit den Füßen mit Quergewindebolzen und metrischen Schrauben verbunden (Innensechskantschrauben). Die Schrauben sind soweit versenkt, dass sie mit Runden Holzscheiben "zugestöpselt" werden können.

Das hört sich sehr nachdem an, was ich brauche. Wie hast Du denn die Holzscheiben gegen ein Herausfallen gesichert? Hast Du die verleimt?


Die Verbindung mit dem Mittelteil auch zugfest zu Machen (Zapfen mit Keil) halte ich auch für unötig, wie gesagt, das Mittelteil wird nicht rausfallen. Außerdem wird sich (fast) jeder, der am Fußteil vorbeigeht, an dem Zapfen das Schienbein abschrammen, vielleicht geht man ja auch mal nachts im Dunkeln vorbei...

Ah ja. Werde dann wohl auch hier, wie oben, die Quergewindebolzen und Schrauben verwenden.


Beim "Entwurf" würde ich auch nicht außer Acht lassen, aus welchem Holz das Bett gebaut werden soll. Großflächige Bauteile wie im Kopfteil spielen da optisch eine große Rolle. Außerdem ist es beim Dimensionieren der Teile für ein Bett schon ein Unterschied, ob sich´s später um Eiche oder Fichte handelt.

Wird erstmal aus Fichte sein. Zum einen da es mein erstes, größeres, Projekt ist und ich mich zur Eiche erstmal hocharbeiten muss. Aber ich habe auch deswegen Fichte gekauft, weil ich das in einem Baumarkt bekommen konnte. Ich wohne in der Nähe von Frankfurt bzw. Hachenburg/Westerwald (da ist die "Werkstatt") und habe noch keinen Holzhändler gefunden, bei dem man mehr als Fichte/Tanne/Kiefer, Leimholz oder andere Holzarten als Bodenbeläge kaufen kann.
Kümmere ich mich für mein nächstes Projekt drum.



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