Zerlegbares Bett *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Mariano
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Re: Zerlegbares Bett

Beitrag von Mariano »

[In Antwort auf #141855]
Hallo Jürgen.

Bei Deiner Zapfen/Keillösung hätte ich Bedenken, dass das quietschen wird.

Wie würde das Quietschen entstehen? Durch das Durchbiegen der Mittelstrebe?

Und ja, Du hast recht die Lösung war zu rustikal und passte optisch nicht.

[..] Außerdem würde ich das Kopfteil etwas nach hinten neigen. Das ist komfortabel, wenn man mal im Bett sitzt.

Hmmh, da hatte ich mich vor gedrückt ;) Da werde ich dann noch ein bisschen drüber nachdenken.
Ich frage mich, wie ich das hier umsetzen würde?
Ich könnte die Pfosten ab der Mitte sich nach oben hin verjüngen lassen und die horizontalen Bretter dann parallel zur sich verjüngenden Vorderkante der Pfosten montieren. Das könnte mir 3-4 cm Differenz zwischen der Unterkante des unteren Bretts un der Oberkante des oberen Bretts bringen.

Sieht vermutlich auch gefälliger so aus. Vielleicht fällt mir noch ein wie ich das auch in den vorderen Pfosten widerspiegeln kann.

Mariano
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Re: Zerlegbares Bett

Beitrag von Mariano »

[In Antwort auf #141857]
Vielen Dank Rolf.

[..] lösbare Verbindungen gibts viele, beim Bett sollte man drauf achten, dass sie sich bei Belastung zusammenziehen.

Ah, das wäre bei den horizontalen Zapfenverbindungen ja leider nicht der Fall.

Ich hoffe es kling nicht allzu komisch, aber die Berliner Bettbeschläge finde ich optisch nicht so ansprechend. Hinzu kommt, dass ich mir nicht sicher bin ob ich in der Lage wäre die Aussparungen für die Beschläge so genau zu hobeln.

Das Anbringen der Beschläge scheint einfach, ist es aber nicht unbedingt. Man sollte bedacht vorgehen.

Ja, das meinte ich. Würde das halt mit einem Grundhobel versuchen.

Mariano
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Re: Zerlegbares Bett

Beitrag von Mariano »

[In Antwort auf #141858]
Hallo Michael.

Die Mittelauflage muss nicht verkeilt werden. Es genügt wenn sie in je ein 'Lager', ein entsprechend ausgesägtes/ausgestemmtes Brett welches an Kopf und Fussteil befestigt wird, eingelegt wird.


So was in der Art? Aber mit Einsparung zum Einlegen für die Mittelauflage, statt einer festen Verschraubung wie hier gezeigt? Das läge auf jeden Fall im Rahmen meiner technischen Möglichkeiten ;)

Nehme an die obersten Bretter an Kopf- und Fussteil gefallen Dir optisch, eine Funktion kann ich nicht erkennen. Am Fussteil könnte das Brett zum daraufsitzen animieren, dann könnte eine relativ große Zugkraft auf die Pfosten wirken. Würde ich so nicht bauen.

Ja, gefiel mir optisch gut beim Kopfteil gut und habe ich der Symmetrie wegen auch beim Fussende wiederholt.
Aber das mit dem Draufsitzen ist natürlich ein Punkt. Da habe ich nicht dran gedacht.

Vielleicht lasse ich dann die Querbalken an Kopf- und Fussende weg.

Das wäre vermutlich optisch nicht was ich mir vorstelle, aber rein mechanisch: Wenn ich stattdessen zwischen den Querbalken und das obere Bett vertikale Streben nutze um die Zugkraft über das obere Brett großflächiger auf die Pfosten zu verteilen, würde das gehen?

Alle Kanten/Ecken würde ich grosszügig runden, um eine Verletzungsgefahr zu minimieren.

Guter Hinweis, mache ich.

Mariano

Friedrich Kollenrott
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Re: Zerlegbares Bett

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #142050]
Hallo Mariano,

Warum in Längsrichtung? Damit mehr Holz zwischen dem Zapfenloch und den Holzaußenmaßen bleibt? Oder geht es hier tatsächlich um die Positioning parallel oder quer zu Faser?


Das Bauteil ist ja im Grunde ein Biegestab. Und von dem bleibt fast der gesamte Querschnitt stehen, wenn das Zapfenloch längs angebracht wird. Quer bliebe nur sehr wenig stehen, der Stab wird unnötig geschwächt. (und außerdem ist das Zapfenloch in Längsrichtung viel leichter herzustellen).

Die Keile sind unnötig? Wann wären die denn nötig?


Ein Verkeilen spannt die Zapfenverbindung vor und sorgt dafür, dass sie sich auch bei wechselnder Beanspruchung nicht so leicht löst. Bei einem Stuhlbein wäre das eine gute Maßnahme. Hier hast Du aber eine statisch beanspruchte Stütze, die (bei üblichem Gebrauch des Bettes, davon gehe ich mal aus) kaum "hin- und hergewackelt" wird. Da hält Leimen und zusätzliches Verkeilen ist überflüssig, denke ich, es schadet aber nicht.

Gibt es für diese Dicken Faustformeln? Aktuell gehe ich eher danach was sich für mich solide anfühlt. Und leider basiert das Gefühl auf einer eher kleinen Datenbasis.

Gibt es nicht, denke ich. Ich mach das auch nach Gefühl und so, wie es gut ausieht. Denke aber dran: Die Möbelindustrie baut eher an der unteren Grenze der möglichen Materialdicke, weil sich so in der Serienfertigung Geld sparen lässt. Zum Versagen eines Bauteiles (Brett am Bett) müßte es so dünn sein, das es von vornherein schrecklich aussähe, das ist also nicht das Problem. Eher, dass sich vernünftige Beschläge und Verbindungen nicht unterbringen lassen, Holzschrauben in zu dünnem Holz nicht gut halten oder zusammengeschraubte Verbindungen, Betthaken und Ähnliches sich im Betrieb lösen weil die Kontaktflächen (Pressflächen) zu schmal sind und sich wegdrücken (bei Weichholz). Oder: Stelle Dir vor, Du willst die seitlichen Wangen und die Pfosten mit Betthaken verbinden. Wenn Die Wangen dick genug sind, stellt sich ein hinreichen genauer rechte Winkel (in der Draufsucht) von selbst ein. Bei sehr dünnen Wangen musst Du wahrscheinlich das ganze Bett mit dem Winkel kontrollieren und mit dem Hammer in den rechten Winkel bringen bevor Du das Lattenrost einlegst.

Machs nicht zu dünn. Und ich wünsche gutes Gelingen.

Friedrich



Mariano
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Re: Zerlegbares Bett

Beitrag von Mariano »


Hallo Friedrich.

Vielen Dank für Deine Antworten. Das war sehr lehrreich für mich.

Noch eine Nachfrage:

[..] und außerdem ist das Zapfenloch in Längsrichtung viel leichter herzustellen

Wieso das?

Mariano

Rolf Richard
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Re: Zerlegbares Bett

Beitrag von Rolf Richard »

[In Antwort auf #142053]
Ich hoffe es kling nicht allzu komisch, aber die Berliner Bettbeschläge finde ich optisch nicht so ansprechend.


Hm, warum ist das wichtig? Sie sind doch "im Betrieb" völlig unsichtbar.

Hinzu kommt, dass ich mir nicht sicher bin ob ich in der Lage wäre die Aussparungen für die Beschläge so genau zu hobeln.


Das muss man sich auch nicht antun, man fräst die Sachen ein. Natürlich kann man auch ausstemmen, aber ich denke, mit der Oberfräse ist man wesentlich fixer.

Gruss
Rolf


Friedrich Kollenrott
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Re: Zerlegbares Bett

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Mariano,

[..] und außerdem ist das Zapfenloch in Längsrichtung viel leichter herzustellen

jedenfalls, so, wie ich das mache: Mit einem Lochbeitel (Stemmeisen geht natürlich auch), es hilft dabei die natürliche Spaltneigung des Holzes. Wenn man es anders herstellt, gilt das womöglich nicht . Mir fiele als Alternative für mich nur ein: 2 Löcher bohren und dann mit der Stichsäge ;-(. Eine Oberfräse habe ich zwar noch, aber die liegt seit Jahren in der Ecke was kein Verlust ist (Bosch gün...)

Grüße

Friedrich

CONGER - The Irish diaspora in Munich
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Registriert: Mo 2. Feb 2015, 16:15

Re: Zerlegbares Bett

Beitrag von CONGER - The Irish diaspora in Munich »

[In Antwort auf #142049]
Hi Mariano.... die Stifte (bei mein Bett 3 pro Verbindung) sind nur in die Seitenteile verleimt... für alles andere gibtes Schwerkraft.

Vorteile...
Wieder zerlegbar.
Bomben fest
Metallfrei

Nachteile... etwas pfiiffig in der Herstellung.

.g.

Robert
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Registriert: Mi 4. Mär 2020, 10:47

Re: Zerlegbares Bett

Beitrag von Robert »

[In Antwort auf #142051]
Hallo Mariano,
die Holzscheiben sind einfach eingepresst, ohne Leim. So können sie (zum Umzug oder so) leicht wieder herausgenommen und später gegen neue getauscht werden.
Gruß
Robert

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