Anschaffung einer Bandsäge

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Christian K.
Beiträge: 20
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Anschaffung einer Bandsäge

Beitrag von Christian K. »


Hallo Leute,

ich würde mir gerne eine Bandsäge anschaffen. Von den Abmessungen her eher klein oder mittel, da ich nicht wirklich viel Platz habe. Eine 300kg Maschie wie die von Hammer kommt also nicht in Frage. Mir persönlich kommt es vor allem auf Präzision an, da ich wohl vor allem Zapfen schneiden werde. Zusätzlich würde ich die Bandsäge gerne noch zum Auftrennen hernehmen, z.B. für eine gespiegelte Maserung bei Schubladen. So ca. 15cm Durchlasshöhe und die Kraft für Eiche sollte sie also schon haben.
Ich weiß, dass in der letzten Holzwerken ein Test für Bandsägen drinnen ist, den finde ich aber nicht wirklich hilfreich. Dort werden nur Abmessungen, Motorleistung, etc. genannt, die kann ich mir aber auch aus dem Internet holen. Eine Bewertung über Stabilität und Präzision der Anschläge, Art und Qualität der Bandführung und Einstellung (mit/ohne Kugellager), Art und Qualität des Tisches, Schwenkbarkeit des Tisches ... fehlt aber völlig.

Könnt ihr mir hier eine Empfehlung geben?

Vielen Dank und schöne Grüße
Christian



Jochen Kohl
Beiträge: 16
Registriert: Mi 12. Dez 2012, 09:39

Re: Anschaffung einer Bandsäge

Beitrag von Jochen Kohl »


Hallo Christian,

Ich stand vor 2 Jahren auch vor diesem Problem.
Nachdem ich bei meinem Nachbar auf seiner "kleinen"
Bandsäge von Dewalt (Bezeichnung müsste ich nachfragen)
einiges ausprobieren konnte, und ich mit dem Ergebnis
nicht zufrieden war (auftrennen einer ca. 18cm breiten Bohle ca.70cm lang)
wusste ich, dass es eben doch auf die Größe ankommt.
Eine Top eingestellte kleine Bandsäge mit scharfem Band
kann mit Sicherheit auch sehr gute Ergebnisse erzielen,
für mich stand nach dem Test aber fest, es eine größere werden muss.

Entschieden habe ich mich dann für eine Hammer N4000
mit der ich bisher sehr zufrieden bin.

Ich möchte dich nicht verunsichern, aber ich würde dir raten
da du von Bretter auftrennen schreibst eine "kleinere" vor
dem Kauf zu testen.



Martin Kelbert
Beiträge: 81
Registriert: Mi 28. Jun 2017, 20:54

Re: Anschaffung einer Bandsäge

Beitrag von Martin Kelbert »


Also ich selbst besitze ein EB BAS 315, diesevMaschine hab ich über eine ##### erstanden. Kurz die technischen Details
Schnitthöhe 15 cm
Max Bandbreite 20mm
Ich hatte anfangs schwere Probleme mit der Justierung und dem Drift der Maschine.
Nach diversen Abenden im Keller und konsumieren etlicher Videos und I-Net Beiträgen bin ich mit der Maschine so nun mehr als zufrieden.
Sie sägt gerade, ist winkelig und auch Funiere sind möglich.
Ich weiß das sie selbst in der kleinen bis mittelklasse spielt tut aber ihr arbeit.
Falls Du aus dem Rhein -Main Gebiet kommst kannst Du gerne zum probesägen vorbei kommen.

Gruß Martin



MaxS
Beiträge: 1549
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Anschaffung einer Bandsäge

Beitrag von MaxS »

[In Antwort auf #65705]
Hallo Christian,

es kommt natürlich auf dein Budget an. Qualitativ gesehen wäre das wohl das Optimum: http://www.hema-saegen.de/home/produkte/bandsaegetechnik/tischbandsaegen/bb-315/

Alles andere hängt dann vom Budget und deiner Bereitschaft zum Suchen auf dem Gebrauchtmarkt ab.

Grüße
Max



Ralph Noack
Beiträge: 24
Registriert: Sa 30. Nov 2019, 14:46

Re: Anschaffung einer Bandsäge

Beitrag von Ralph Noack »


Es war natürlich klar, dass irgendwann das Thema auf Hema-Bandsägen kommen muss.
Auch ich hatte das Problem, wenig Platz zu haben für eine große Maschine (z.B. Hammer) und konnte nur im Baumarkt Billigprodukte oder die kleine Metabo anschauen. Das war nicht so erhabend in Bezug auf (sichtbare) Qualität.
So habe mir eine Hema-Bandsäge gekauft, aus Budgetgründen die kleinste, eine HWS200. Ich gebe zu, es war ein Blindkauf aufgrund der Empfehlungen hier im Forum.
Und: ich bin mit der Entscheidung nicht zufrieden.

Begründung: das Preis-Leistungs-Verhältnis.
• der Tisch ist stabil, aber es besteht keine Möglichkeit, Anschläge oder Erweiterungen zu montieren, keine Nuten für Winkelanschläge oder Schiebeeinrichtung
• der mitgelieferte Längsanschlag und der Seitenanschlag sind primitiv, sodass sich sogar chinesische Nachbauer dafür schämen würden
• das Gehäuse ist verwindungssteif, hat aber im Innern viele Ecken in denen sich Holzstaub ablagert. Man sollte also regelmäßig das Gehäuse innen aussaugen.
• die Führungsrollen werden nicht mittels Bürsten vom Holzstaub gesäubert. Damit nicht die Gummibelege beschädigt werden, habe ich mir Bürsten selber gebaut.
• die Absaugung funktioniert, sowohl mit einer Absauganlage mit 100er Schlauch als auch mit einem Industriestaubsauger, - nun ja – mehr schlecht als recht
• ein Adapter für den Absaugflansch (ein einfaches Blechteil) kostet extra (50€)
• obere und untere Führung des Sägeblattes sind einfach (um nicht zu sagen primitiv)

Die Sägeleistung ist nicht zu kritisieren, die Handhabung ist in Ordnung, die Qualität der Schnitte ist sehr gut, deswegen habe ich sie behalten.
Es ist eine gute Maschine - aber für über 1600€?
Gruß
R.N.


Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Anschaffung einer Bandsäge

Beitrag von Dietrich »


Hallo Ralph,

schau bitte mal was eine neue 400er Garant kostet, oder gar eine SR 400, incl. Steuer werden für Letztere sage und schreibe 6000.- fällig.
Das kostet deutscher Qualitätsmaschinenbau.
Ich finde mit 1600.- ist die HWS 200 nicht über bezahlt, zumal vor 17 Jahren eine Metabo diesen Preis (fast) in DM kostete, den Wechselkurs DM-€ kennen wir alle zur Genüge:-(

Gruß Dietrich



Pedder
Beiträge: 5672
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
Kontaktdaten:

Das Problem

Beitrag von Pedder »


Hallo Dietrich,

egal ob Handwerkzeug oder Maschine, ich habe den Eindruck, die Billigmaschinen und Werkzeuge (und sei es im Markengwand) machen unser aller Gefühl für einen realistischen Preis für eine Maschine aus Deutschland oder Westeuropa kaputt.

Liebe Grüße
Pedder


Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Das Problem

Beitrag von Dietrich »


Hallo Pedder,

genau richtig, deshalb verstehe ich nicht wie mein bevorzugter Anbieter die Leute mit einer BAS 250 verärgert. Aber in diesen Zeiten ist die Kundschaft für eine Kleinbandsäge (30-35cm Rollen) unterhalb der Hema Produkte aber deutlich oberhalb China-Modellen, für um 1000€ dünn gesät.

Ich selbst ringe eigentlich schon geraume Zeit mit mir und einer passenden BS (Schnitthöhe um 25cm), quälende Fragen:
1. Lohnt sich eine 3500€ Hema für mich (das wäre eine 400er Garant, die aber dann auf einem ital. Standardmodell basiert)?
2. Bekomm ich ein älteres Gußstück so zum Laufen wie ich mir das vorstelle?
3. Oder setze ich auf im Grunde Bewährtes, und nehme einfach eine neue 505er von Metabo, die auf Nachfrage immer noch in Meppen produziert wird?

Gruß Dietrich



Benutzeravatar
Thomas Kaes
Beiträge: 715
Registriert: So 4. Apr 2021, 14:10

Re: Anschaffung einer Bandsäge *MIT BILD*

Beitrag von Thomas Kaes »

[In Antwort auf #65827]
Abend Dietrich,

muss denn alles neu sein? Gerade bei Profi Maschinen leben die bei guter Pflege länger wie ihre Nutzer.
Beispiel: http://www.maschinensucher.de/A1017506/Bandsaege-HEMA-SR-600.html
Kostet brutto 1380 € + geschätzt 220 € Spedition dann steht sie zuhause in der Werkstatt. Hätte ich, als ich meine letzte Bandsäge kaufte, etwas in der Preis- (und Grössen-) klasse gefunden, wäre mir einige Schrauberei und Frust erspart geblieben. Vor allem bei besserer (Wert)stabilität.

Gruss
Thomas



Benutzeravatar
Thomas Kaes
Beiträge: 715
Registriert: So 4. Apr 2021, 14:10

Re: Das Problem

Beitrag von Thomas Kaes »


Noch ein paar Gedanken als Antwort auf deine Fragen Dietrich:
1. Lohnt sich eine 3500€ Hema für mich (das wäre eine 400er Garant, die aber dann auf einem ital. Standardmodell basiert)?
Warum eine neue Garant wenns für die Hälfte eine gute gebrauchte SR gibt (vom Händler)? Oder Bäuerle / Panhans etc.

2. Bekomm ich ein älteres Gußstück so zum Laufen wie ich mir das vorstelle?
Ich glaube, das kommt auf die Definition von "älter" an und vor allem auf den Platz. Bei mir scheiterte vieles an der Höhe (> 2,10 m wg. Kellerwerkstatt) oder am Gewicht (Kran bis 300 kg wenn ich die Maschine mal ebenerdig für große Bauteile aufstellen will). Sicherheitstechnisch hat sich zwischen den 50er und 80er Jahren auch einiges getan.

3. Oder setze ich auf im Grunde Bewährtes, und nehme einfach eine neue 505er von Metabo, die auf Nachfrage immer noch in Meppen produziert wird?

Aus eigener Erfahrung würde ich nicht soviel Geld in den Nachfolger der EB BAS 450 versenken. Die gute Entwicklung: der Gusstisch der BAS 600; das schlechte: Bandführungen und der höhenverstellbare Arm haben immer noch nicht erwachsene Ausmasse und die max 0,5 mm Blattstärke bei den Bändern ist der Steifigkeit des Gestells immer noch überlegen.

Dafür einen Listenpreis von über 2000 €? Ich pers. würde es nicht tuen.

Gruss
Thomas



Antworten