Leimholz aushobeln

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Pedder
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Re: Leimholz aushobeln

Beitrag von Pedder »

Hallo Ihr Beiden,

ich bin verwirrt.

Es gibt zwei klar beschriebene Phänomene, die entstehen, wenn ich den ziehenden Schnitt anwende:
Der effektive Schnittwinkel wird kleiner. (Beim Messer, beim Hobel, nur nicht, wenn ich das Hobelmesser runde, statt es schräg zu stellen.)
Die bearbeitete Fläche wird kleiner.
und ein Drittes ist ich bearbeite mit der gleichen Messerbreite eine schmalere Holzbreite. (Hat das einen Effekt?)

Und dann gibt es zwei Postulate ohne mir bekannten Beleg - nicht mal mit einer Beschreibung der Funktionsweise.
1. Mikroverzahnung/Mikrosäge
2. Bewegungskomponente

Und die beiden letzten sind "das Wesen"? "Glaub mir!"
Bevor das jetzt eine parareligiöse Diskussion wird:

Leider stehen mir weder die finanziellen noch technischen Möglichkeiten zur Verfügung,
diese postulierten Phänomene zu beweisen oder zu widerlegen. Aber spannend wäre das.
Hobeln mit kontrollierter Kraft und definierten Winkeln, aber was braucht man dafür für eine Apparatur.

Ich hoffe, es wird mir künftig gelingen, mich aus Diskussionen zum ziehenden Schnitt herauszuhalten.

Entschuldigt bitte, dass ich um dieses eine Wort im ersten Beitrag so einen Wind gemacht habe.

Liebe Grüße
Pedder
flüsterholz
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Re: Leimholz aushobeln

Beitrag von flüsterholz »

Hallo Markus
Schweifhobel habe ich schon verschiedene ausprobiert. In der Summe fand ich die Veritas am angenehmsten. Einfach einzustellen, gute Qualität und auch die Möglichkeit durch die mitgelieferten Kunstoffplättchen die Hobelmaulöffnung zu verstellen. (was aber grundsätzlich bei allen Schweifhobeln möglich wäre, z.B. durch Unterlegen von Furnierstreifen unter das Eisen) Der Schweifhobel mit gerader Sohle wäre grundsätzlich der Richtige für Deine Arbeit, Außenradien. Etwas herausfordernd wird natürlich die Dicke deiner Platte. Aber wie beim Hobeln einer Fläche, ein Hobelzug neben den anderen. Für das Hobeln des Hirnholzes wäre ein ziehender Schnitt die beste Führung des Hobels, ohne die Diskussion hier wieder anheizen zu wollen. Schwierig ist die Arbeit mit einem Schweifehobel aber nicht. Man bekommt recht schnell ein Gefühl dafür. Auf YT bei Dictum, glaube ich, wurde das auch mal sehr anschaulich erklärt. Der Schweifhobel war auch immer der erste Hobel, den ich im Werkuntericht (Schwerter und Zauberstäbe) eingesetzt habe und mit dem auch fast alle schnell klar kamen.

Gruß Michael
flüsterholz
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Re: Leimholz aushobeln

Beitrag von flüsterholz »

Hallo Markus
Ergänzend noch. Vom Langholz zum Hirnholz hin arbeiten. Und was ich selber lange "falsch" gemacht habe, wenn ich ins Hirnholz gearbeitet habe, es ist günstiger mit dem Schweifhobel von sich weg zu arbeiten, also zu Stoßen, nicht ziehen. Dadurch kann man mehr Druck aufbauen und das Rattern des Hobels besser vermeiden. Den Tip habe ich von einem Bekannten, der sich auf Stuhlbau, -flechten spezialisiert hat, bekommen. Der bearbeitet die Sitzflächen, -kanten final mit dem Schweifhobel. War am Anfang, zumindest für mich, etwas ungewohnt, aber mit etwas Übung war das Ergebnis dann tatsächlich besser. Wenn ich mit der Maserrichtung arbeite, z.B. Stuhlbeine, setze ich den Schweifhobel aber weiterhin ziehend ein.

Gruß Michael
MarkusB
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Re: Leimholz aushobeln

Beitrag von MarkusB »

Hallo Pedder,

dann versuchen wir es doch mal anders:

Meine Definition vom ziehenden Schnitt lautet:
Ein ziehender Schnitt liegt vor, wenn die Schneide schräg zur Bewegungsrichtung geführt wird.

Meine Definition ist m. E. einfach und sehr leicht überprüfbar.
Nach meiner Definition ist auch klar, dass ich bei einer gekrümmt Schneide immer einen ziehende Schnitt habe.
Meine verrundeten Schneide verursachen deshalb auch einen ziehende Schnitt.
Dessen Wirksamkeit kann aber durchaus in Frage gestellt werden.

Jetzt bist du dran:
Wie lautet deine Definition vom ziehenden Schnitt?

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Pedder hat geschrieben: Mi 21. Feb 2024, 17:51 Ich hoffe, es wird mir künftig gelingen, mich aus Diskussionen zum ziehenden Schnitt herauszuhalten.
Entschuldigt bitte, dass ich um dieses eine Wort im ersten Beitrag so einen Wind gemacht habe.
Das solltest du wegen meiner nicht tun.
Es ist doch kein Problem, wenn man mal etwas rumdiskutiert.
Solange der Ton freundlich bleibt und jeder versucht, sachlich zu bleiben ist doch alles gut.
In einem persönlichen Gespräch ist so ein Thema sicher viel einfacher zu handhaben, aber wir sind hier halt im Forum.

Viele Grüße

Markus
MarkusB
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Re: Leimholz aushobeln

Beitrag von MarkusB »

Hallo Michael,

danke für deine sehr ausführliche Antwort.
Das hört sich ja alles sehr interessant an.
Ich werde versuchen, den Schweifhobel mal häufiger einfach auszuprobieren.
Ich hätte ihn bislang tatsächlich nur für Stuhlbeine oder ähnliches verwendet, aber nicht für Flächen oder gar Stirnholz.
Deshalb fristet er bei mir auch ein sehr ruhiges Leben.

Viele Grüße

Markus
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