Bandsägeführungen *MIT BILD*

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Juergen H.
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Bandsägeführungen *MIT BILD*

Beitrag von Juergen H. »


Hallo,

Jetzt ist meine Bandsäge komplett mit neuen Führungen ausgestattet. Die unteren Monopol-Führungen hatte ich schon gezeigt. Ich bin vom Ergebnis begeistert. Sauber eingestellt konnte ich am Anschlag von einem Stück Rüster eine Scheibe abschneiden, die überall nur einen knappen Millimeter dick ist. Die Säge ist wie verwandelt. Fairerweise muß ich sagen, dass ich mit den alten Führungen passable Ergebnisse erzielen konnte. Allerdings war das Einstellen sehr fummelig. Ich habe die Führungen dann durch Auftrennen von Frischholz ruiniert.

Mit den Hema Führungen kann man aus einer einfachen Holzkraft 351 eine gute Bandsäge machen. Ich suche jetzt eine ältere Bandsäge mit etwas mehr Leistung und Schnitthöhe. Irgendwann werde ich sowas in der Nähe finden. Dann müssen die Hema-Führungen nochmal umziehen.

Jürgen



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Uwe.Adler
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Re: Bandsägeführungen

Beitrag von Uwe.Adler »


Hallo Jürgen,

das nenn ich ein Sägefurnierblatt. Mit welchem Sägeblatt, Breite und Zahnteilung hast Du geschnitten und ist das an einem herkömmlichen Anschlag vorgenommen worden? Wie verhält sich die Säge, wenn Du ein unruhigeres Holz mit "Holzfehlern" schneidest? Der Rüster sieht ja sehr gleichmäßig aus. Aber das Ergebnis ist schon sehr beeindruckend und muss erst einmal so hergestellt werden.

Herzliche Grüße

Uwe

Juergen H.
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Re: Bandsägeführungen

Beitrag von Juergen H. »


Hallo Uwe,

Ich habe ein neues 16mm breites zahnspitzengehärtetes Band von Hema verwendet. Die Teilung hab ich nicht im Kopf. Ein scharfes Band ist für einen graden Schnitt immer wichtig. Astiges Holz habe ich nicht probiert, das kommt noch früh genug ud damit wollte ich das neue Band nicht gleicht traktieren. Allerdings verwende ich meistens Hartholz, das von Haus aus homogener ist.

Jürgen

Rolf Richard
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Re: Bandsägeführungen

Beitrag von Rolf Richard »


Dazu stehe ich bis heute:
Die Monopol ist den herkömmlichen Rollenführungen deutlich überlegen, in Bezug auf "Führungsqualitäten" und Einstellkomfort.

Ich wünsch Dir mit Deiner Säge viel Freude.

Gruss
Rolf

Juergen H.
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Re: Bandsägeführungen

Beitrag von Juergen H. »


Hallo Rolf,

mich überzeugt die Monopol vor allem, weil sie keine beweglichen Teile hat und nicht geölt werden muß. Den Auschlag gab aber die geringe Bauhöhe.

Die Rollenführungen von Hema sind richtig gut und ich glaube bei breiteren Sägebändern (+20mm) wiederum die bessere Wahl. Die Monopol ist ja eigentlich nichts anderes als ein geschlitztes Rohr. Die beiden Hälften werden durch eine Knebelschraube zusammengedrückt. Durch diese Konstruktion ist die Führung am vorderen Ende immer enger als am Ende des Schlitz. Das Band wird also kurz hinter dem Zahngrung eng geführt und kann sich am Bandrücken mehr bewegen. Je breiter das Band desto deutlicher das Spiel. Dagegen ist die Rollenführung von Hema ist immer perfekt parallel.

Meiner Meinung nach ist die Rollenführungen auch etwas leichter einzustellen. Wenn man öfter mal zwischen verschieden breiten Bändern wechselt, ist die Monopol etwas umständlicher. Das ist aber Jammern auf hohem Niveau. Grade bei einer kleineren Bandsäge verschafft die Monopol noch ein paar wichtige Zentimeter Schnitthöhe.

Ich kann mir nicht erklären, warum die Monopol teurer ist, als die Rollenführung. Grade weil sie so einfach aufgebaut ist, hätte ich einen günstigeren Preis erwartet. Ein Rohr mit eingelöteten Hartmetallführungen scheint mit nicht so kompliziert. Vielleicht können mich die Ingenieure, die hier mitlesen, erhellen.

Grüße aus dem unerträglich heißen und schwülen Nordwesten.
Jürgen

Rolf Richard
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Re: Bandsägeführungen

Beitrag von Rolf Richard »


Die beiden Hälften werden durch eine Knebelschraube zusammengedrückt. Durch diese Konstruktion ist die Führung am vorderen Ende immer enger als am Ende des Schlitz. Das Band wird also kurz hinter dem Zahngrung eng geführt und kann sich am Bandrücken mehr bewegen. Je breiter das Band desto deutlicher das Spiel.


Das ist so nicht ganz richtig. Das Rückenstück der Führung, das in der Hülse verschoben werden kann, besitzt eine Führungsrinne, so dass das Band am Rücken genauso geführt wird wie weiter vorn.

Meiner Meinung nach ist die Rollenführungen auch etwas leichter einzustellen. Wenn man öfter mal zwischen verschieden breiten Bändern wechselt, ist die Monopol etwas umständlicher.


Auch hier etwas Widerspruch. Bei der Rollenführung muss man die Rückenrolle verschieben, bdei der Monopol das Rückenstück. Letzteres geht nach meiner Meinung schneller. Natürlich kann es auch notwendig sein, die ganze Führung -egal welche - im Halter zu verschieben.

Beim Bandwechsel brauche ich (geschätzt) inzwischen vielleicht noch 30 Sekunden, um die Führung einzustellen.

Den Gewinn an Schnitthöhe nimmt man gerne mit, war bei meiner Säge so um die 2 cm. Ich denke mal, dass die massiven Hartmetallteile doch ihr Geld kosten, besonderts das Rückenstück. Die Führung kommt ja ursprünglich nicht aus dem Holzbereich, sondern von Metallbandsägen, wo viel höhere Drücke ausgehalten werden müssen.

Gruss

Rolf



Heinz Kremers
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Re: Bandsägeführungen

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Rolf,

nichts gegen Deine Monopol-Führungen, die sicher sehr gut arbeiten und bei kleinen Sägen den großen Vorteil der zusätzlichen Schnitthöhe haben, aber nicht umsonst sind in den großen Sägen überwiegend APA-Führungen eingebaut. Und die Einstellerei ist in 30 Sekunden sicher auch längst geschehen: Band frei laufen lassen, seitliche Rollen bis knapp an die Zähne nach vorne schieben, Rückenrolle beischieben und fertig.

btw.: die seitlichen Rollen führen das Blatt auch nicht in seiner vollen Breite sondern nur im vorderen Bereich der Rollen. Die sollen sich ja bei Kontakt mitdrehen. Sonst könnt man auch gleich Klötzchen verwenden. Und: ein gut schärftes und geschränktes Blatt kommt fast ohne Führung aus - aber man will ja nicht nur einen Schnitt bis zum nächsten schärfen machen :-)

Gruß
Heinz

Juergen H.
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Re: Bandsägeführungen

Beitrag von Juergen H. »


Hallo Rolf,

Wenn nur das Rückenstück verschoben werden muß, gibt es keinen Unterschied in der Einstellung. Wenn ich bei mir von einem 16mm Band auf ein 6 mm Band wechsel, dann muß ich die Führung im Halter verschieben, um die die Führung bis an den Zahngrund zu gewährleisten. Die Monopol dreht sich dann zwangsläufig im Halter und ich muß schauen, dass das Band wieder oben und unten im Führungsrohr mittig läuft. Das geht zwar auch zügig, ist aber ein Handschlag mehr. Erst dann verschiebe ich die Rückenführung. Vielleicht ist das bei anderen Sägen anders.

Aber wie schon geschrieben, die Monopol ist klasse, aber ich finde die Rollenführung von Hema auf keinen Fall schlechter. Ich hatte jetzt beide an meiner Bandsäge. Ich habe weder beruflich noch privat etwas mit Hema zu tun und ich bekomme auch kein Geld oder Sachspenden, wenn ich jetzt das Hohelied auf Hema singe. Die Führungen entscheiden bei einer Bandsägen wesentlich über die Schnittqualität und ich kenne keine besseren Führungen. Wenn ich mal Platz habe, suche ich mir eine alte Säge mit großen Rädern, Drehstrommotor und steifem Rahmen und montiere Hema Rollenführungen. Wenn jemand von mir wissen wollte, welche Führung besser sei, dann könnte ich das nicht beantworten, wenn es nur um das Schnittergebnis geht. Die Unterschiede liegen m.M.n. woanders, aber das habe ich ja schon beschrieben.

Jürgen

Rolf Richard
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Re: Bandsägeführungen

Beitrag von Rolf Richard »


ftp://w009a16f@hatchcanyon.eu/Navigation/Sonstiges/Holz/Schneidenschutz/DSC06933_9.jpg
btw.: die seitlichen Rollen führen das Blatt auch nicht in seiner vollen Breite sondern nur im vorderen Bereich der Rollen. Die sollen sich ja bei Kontakt mitdrehen.


Hallo Heinz, sehe ich ebenso. Seitliche Rollen führen genauso wie der Schlitz der Monopol, aber die Monopol führt das Band noch im Rückenstück, was die Dreirollenführung nicht kann. Ausnahmen sind die in den USA erhältlichen Dreirollenführungen mit einer um 90° gedrehten Rückenrolle, bei der das Band auf dem Umfang der Rolle läuft. Die gibts dann auch mit einer Führungsnut, was wiederum der Bandführung zugute kommt.

Gerade grosse Sägen haben doch auch oft Gleitbacken(Hartmetall-)-Führungen, die die breiten Bänder wohl wesentlich genauer führen als Dreirollenführungen.

Gruss
Rolf

Rolf Richard
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Re: Bandsägeführungen

Beitrag von Rolf Richard »


Hallo Jürgen,

das Verschieben im Halter geht eigentlich ganz automatisch, wenn man die Führung erst mal hinter den Zähnen plaziert und dabei das Blatt leicht nach vorn drückt. Mit gelockerter Schraube im Halter wird sich die Führung beim Einschalten der Säge automatisch richtig stellen. Verdrehen kann sie sich nicht, weil sie ja schon vom Band geführt wird.

Nebenbei: Von Hema halte ich auch ausgesprochen viel, von Dreirollenführungen aber nicht, es sei denn es wären die US-Varianten mit um 90° gedrehter Rückenrolle und Führungsrille im Umfang der Rolle. Die führen das Band auch wie die Monopol rückseitig. Das sind die normalen Führungen unterlegen. Und wenn man richtig grosse Sägen hat gibts eigentlcih wohl auch nur noch Gleitbackenführungen?

Gruss
Rolf



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