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hallo Holzwerker-Kollegen,

auch als Neanderthaler benutzt man das eine oder andere Elektrowerkzeug; z.B. eine Schlagbohrmaschine.
Meine ist eine schwere Metabo-Maschine, schon ein paar Jährchen alt, aber läuft wie ein Uhrwerk und schlägt tapfer die Dübellöcher. Schlägt? Schlug!

Jetzt gab sie den Geist auf. Soweit ich feststellen konnte, ist der Schalter defekt.

Kein Problem, dachte ich. Schliesslich wirbt Metabo mit seinem hervorragenden Service. Und hier im Forum erzählen sie auch Wunderdinge vom tannengrünen Service. Nürtingen ist keine 50 km weg, ich frage mal an, wann und wo ich sie vorbeibringen kann. Dass eine Reparatur teurer werden kann als eine neue Maschine im Baumarkt, war mir klar. Das habe ich auch den Metabo-Leuten in meiner Mail geschrieben, aber warum sollte ich eine gute , schwere Maschine wegwerfen, nur weil der Schalter defekt ist?

Die Antwort war kurz, aber eindeutig . Ich zitiere : "Leider müssen wir Ihnen jedoch mitteilen, dass wir absolut keine Chance mehr haben ihre alte Bohrmaschine zu reparieren. Für diese Maschinentype gibt es schon seit sehr vielen Jahren leider keine Ersatzteile mehr."

Schade! Niemand aus Nürtingen hat die Maschine angeguckt, kein Fachmann hat geprüft, ob ein anderer Schalter passen würde.

Eine Standardantwort einer Büroangestellten: "Eine Reparatur ist daher leider nicht mehr möglich, wir bitten um Ihr Verständnis!"

Letzteres habe ich leider nicht.

Ich ging also zu meinem Freund Wolfe, dem erfahrenen Schreiner mit mehr Berufsjahren als ich Lebensjahre habe, und fragte, was ich tun soll.
Die Antwort hat mich umgehauen: "Du brauchst doch die Maschine für Deinen Umbau. Also geh in den Baumarkt und kauf Dir einen billigen No-Name-Schlagbohrer, der kostet weniger als 50 Euro. Im Normalfall hält der, solange Dein Umbau dauert. Hält er nicht, dann hast Du 2 Jahre Garantie, bringst ihn zurück und holst Dir den nächsten Schlagbohrer - für umsonst."

Kommentar zu beiden Aussagen : keiner - ich bin sprachlos!

schönen Sonntag
reinhold

Hallo Reinhold,

naja, um einen Reparaturservice wirtschaftlich zu gestalten, muss der sich auf den Austausch von Teilen beschränken.
Da kann keiner einen Schalter auseínandernehmen, löten und wieder zusammenbauen oder sowas.
Wahrscheinlich sind die Arbeitplätze nicht mal dafür ausgelegt. Wer sowas anbietet, gefährdet sein Unternehmen.
In der Bucht werden immer blaue Boschhammer angeboten. Das ist der Sage nach ein alter Boschmitarbeiter,
der alle Defekten aufkauft, repariert und selbst wieder verlauft. Anders wird sowas kaum gehen.
Oder bist Du bereit, für die Raparatur eines Schalters 120 € auszugeben? Ich bin es nicht.

An Deiner Stelle würde ich auf dem virtuellen Flohmarkt nach einer Maschine des Typs suchen und den Schalter dort rausnehmen.
Ich habe noch eine alte Metabomaschine in Hannover. Vielleicht passt der Schalter ja? Stell mal ein Bild ein.

liebe Grüße
Pedder

Hallo Reinhold,

Leider schreibst Du nicht genauer, wie alt denn die Maschine ist. Es ist ja (leider) so, dass bei solchen Bohrmaschinen der Schalter in Design und Konstruktion integriert ist, er ist also spezifisch, nur der spezielle Schalter passt. Die Verpflichtung, passende Ersatzteile vorrätig zu halten bis in alle Ewigkeit, gibt es nicht.
Ich würde erwarten, dass es ungefähr 10 Jahre lang Ersatzteile vom Hersteller gibt, irgendwann ist aber Schluss. Leider ist meine eigene, von mir sehr geschätzte Matabo Schlagbohrmaschine auch schon sicher über 20 Jahre alt ;-( Das ist eben die Schattenseite permanenter, vom Endverbraucher gar nicht gewollter Produktinnovation. Wenn Du Dir eine neue Maschine kaufen musst, wird es dann ja wohl keine Metabo..

Ich würde versuchen, den Schalter zu zerlegen und zu sehen, ob er sich reparieren lässt, vielleicht ist da ja nur eine Kontaktfeder verbogen oder gebrochen... Ist eine schöne Tätigkeit für einen Rentner.

Der Vorschlag, sich eine Billigmaschine zu holen und ggf. umzutauschen, ist einfach gruselig. Das deutsche Handwerk ist weit gekommen....

Grüße

Friedrich

[In Antwort auf #80299]
Manches ist nicht so einfach wie man denkt.

In der Regel wissen die Hersteller schon, was wo passt und ob es von einer neueren Maschine ein Ersatzteil gibt.

Da ist auch noch ein rechtlicher Aspekt. Würde der Hersteller auf einen anderen Schalter umbauen, erlöschen die üblichen Kennzeichnungen - früher VDE, heute CE oder TÜV. Das kann sich ein bastelnder Privatmann erlauben, aber keine Firma. Wenn etwas passiert stellt sich die Haftungsfrage.

Bezüglich Baumarkt schliesse ich mich Friedrich an.

Gruss

Rolf

[In Antwort auf #80299]
Hallo Reinhold,

Soweit ich feststellen konnte, ist der Schalter defekt.

Wie hast du das festgestellt? Hast du den Schalter ausgebaut und durchgemessen?
Kannst du mal Bilder hochladen?

Eine der häufgsten Ausfallursachen für kabelbetriebene Geräte in hohem Alter ist ein Kabelbruch unmittelbar am Knickschutz. In dem Fall hilft es, das Kabel um 20cm zu kürzen und neu anzuschließen, entsprechende Fachkenntnisse natürlich vorausgesetzt.

Viele Grüße,
Mario

[In Antwort auf #80299]
Hallo Reinhold,

Was die Reparatur angeht, gilt wohl mal wieder: Hilf dir selbst, sonst hilft dir keiner. In älteren Elektrowerkzeugen waren teilweise Standard-Schalter verbaut, oft von Marquardt. Ich würde den Schalter vorsichtig ausbauen und mich dann anhand der (hoffentlich) aufgedruckten Nummer auf die Suche machen. Einen Schalter zu tauschen ist kein Hexenwerk; Entstörkondensatoren sind auch so Klassiker.

Was die Aussage des Schnreiners angeht: Traurig, aber weit verbreitet. Ich kenne das z.B. von Einhandwinkelschleifern, die kommen auch in Schlossereien ab und an von Discountern oder aus ähnlichen Quellen. Der Grund scheint oft eine Unzufriedenheit mit den heutigen Geräten zu sein, die wohl teilweise den dortigen Bedingungen deutlich schlechter gewachsen sind, als es beispielsweise die Geräte von Fein aus älteren Jahrgängen (mit Gehäuse aus Duroplast und eingegossenem Alu-Stützkäfig sowie offensichtlich vollkommen überdimensionierten Getrieben) waren. Und anstatt nun neuere Markengeräte dauernd reparieren lassen zu müssen, fliegen abgerauchte Billigflexen entweder in die Tonne oder werden wie beschrieben umgetauscht. Aus meiner Sicht ist dieser Prozess ziemlich irre, aber es ist schwierig, Leute mit entsprechend schlechten Erfahrungen davon zu überzeugen, vielleicht doch wieder etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen und dafür mehr Laufruhe, Handlichkeit, weniger Schadstoffe usw. zu erhalten.

Um wieder aufs Thema zu kommen: Leg selbst Hand an und lass das Ding vor Inbetriebnahme von einem Elektriker durchmessen, dann bist du auf der sicheren Seite.

Gruß
Max

[In Antwort auf #80299]
Hallo Reinhold,

vorweg die Frage um welchen Maschinen-Typ es sich handelt, lässt sich der Fertigungszeitraum eingrenzen?

Keine Frage gibt es einen hervorragenden Service bez. Reparaturen und Instandsetzungen bei Metabo, es gibt ein paar Einschränkungen:
Ersatzteile werden bis 8 Jahre nach Fertigungsende des jeweiligen Maschinentyps bereit gehalten, Ausnahme sind einige wenige extrem häufig verkaufte Maschinen, hier hält man ein paar Jahre länger Teile bereit. Zu diesen Brot und Butter Maschinen gehören einige Schlagbohrmaschinen.
So hatte ich im letzten Jahr einen Bohrhammer Typ der zwischen 1998 und 2004 gebaut wurde, in bedauernswertem Zustand, nach Nürtingen geschickt und ihn komplett runderneuert zurück bekommen, was seinen Preis hatte.
Ich gehöre zu denen die lieber 120€ Reparaturkosten für ein bewährtes Gerät in Kauf nehmen als für 180€ neu zu kaufen.
Noch ein Hinweis, bei so einer Sache ist ein Anruf im Reparaturwerk einfach besser, als sich per Mail auf Fachkenntnisse hinterm Bildschirm zu hoffen...

Gruß Dietrich

[In Antwort auf #80299]
Hallo Reinhold,

bei meiner Metabo Bohrmaschine vor vielen Jahren war es der Kondensator. Aber wenn es für Deine Maschine keine Ersatzteile mehr gibt (mehr als 8 Jahre nach Produktionsende), dann ist die Maschine schon recht alt, und Du könntest Dir es überlegen, eine neue zu kaufen - es gibt auch gute neue Maschinen von Metabo. Vor allem würde ich Dir den Rat geben, keine Schlagbohrmaschine für Düberlöcher zu kaufen, sondern einen Bohrhammer. Ein Bohrhammer ist für Löcher in Stein dem Schlagbohrmaschine haushoch überlegen, und ist heute Stand der Technik dafür. Der Preis ist ungefähr gleich. Schlagbohrmaschinen gibt es auch gar nicht mehr so viele im Sortiment, aus diesem Grunde. Schaue die Steinbohrer im Handel mal an - die meisten sind mit dem SDS-Plus-Schaft, also für Bohrhämmer.

Aus meiner Sicht ist die beste Lösung zwei Maschinen: eine Bohrmaschine (ohne Schlag, braucht man nicht) und ein Bohrhammer. Die Bohrmaschine kann entfallen, wenn Du eine gute Akkubohrmaschine hast, die für Deine Löcher in Holz und Metall stark genug ist. Und: bitte Markenqualität kaufen, mit den Billigangeboten macht es überhaupt keinen Spaß zu arbeiten. Mit Bosch (blau), Metabo, Fein, Makita und einigen anderen machst Du nichts falsch.

Frohes Werken,
Michael

[In Antwort auf #80299]
Hallo Reinhold
Da du ja mit der Info um welche Metabo es sich handelt sparsam bist ist dir schwer zu helfen....
Chinesendreck... die Ansicht deines Bekannten teile ich, wenn auch nicht logisch, mir ist ein relativ neuer Bohrhammer aus China (35 Eier) beim Mörtelrühren (400 Km weit weg) auseinandergefallen, die Teile lagen im Mörtel, vor lauter Wut habe ich die gleiche Maschine noch mal gekauft und einige male umgetauscht, Käse bleibt Käse.
Die Chinesen rechnen damit, das sich jeder den Dreck kauft weil es ein Supoerschnäppchen ist und in den Keller legt bis die Garantie abgelaufen ist...
Ich habe hier bestimmt 10-11 Bohrmaschinen (keine chinesischen und auch nur zwei Hände) auch Metabos, eine defekte Metabo ist auch noch zusätzlich vorhanden,es fällt mir auch schwer die zu entsorgen, immerhin hat sie 20 Jahre ihren Dienst getan, der Schalter und Getriebe ist noch OK.

Im Forum habe ich eine defekte Fein aus den 50ern geschenkt bekommen, da war lediglich Holzstaub im Schalter, kleine Reparatur, die läuft noch mal so lange.
Gruß
HD

[In Antwort auf #80299]
Hallo Reinhold,

mal ein pragmatischer Lösungsansatz, wenn Du weißt, dass der Schalter defekt ist, dann im Superkaufhaus nach einer preiswerten intakten Ausgabe dieser Maschine schauen, und dann hast Du das Ersatzteil. Aus meiner Erfahrung klappt das und ist auch nicht zu teuer. So habe ich Ersatzteile für meine hochgeschätzte SB E 1015/2 Signal plus, Baujahr 1993, auch für andere Defekte als Ersatzteillager. Oder auch hier im Forum einmal konkret nach einem Schätzchen fragen. Vielleicht hat noch jemand diesen Maschinentyp abzugeben.

Herzliche Grüße

Uwe