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Hallo,

ich habe mir eine neue Eingangstüre (Treppenhaus-Wohnung) angefertigt. Sie besteht, neben der Tür, aus 2 festen Elementen. Im unteren Teil sind Füllungen, oberhalb und über der Türe kommt Musselinglas hinein.
Als Holz habe ich Esche gewählt, möchte jedoch einen bestimmten hellen bis mittleren Braunton haben. Beizversuche mit Clou-Wasserbeize (Pulverpäckchen) haben die Holzporen für meinen Geschmack zu sehr hervorgehoben.
Am liebsten würde ich mit Dekorwachs und Hartwachöl das Holz behandeln. Aber auch hier werden die Holzporen ziemlich dunkel. Von Adler gibt es die Beize AquaClassic, welche die Poren nicht betonen soll. Jedoch kann man hier nicht mehr wachsen, sondern es muss lackiert werden. Wie muss ich mir eine solche Beize vorstellen? Werden hier Farbpartikel auf die Holzoberfläche aufgebracht (nur spritzen ist möglich), welche beim Wachsen wieder weggewischt werden könnten? Sieht ein solches System "unnatürlich" aus?
Weitere Bedenken habe ich bei den Füllungen. Hier wurden auch Stirnseiten abgeplattet. Diese werden doch beim Beizen sicherlich dunkler - oder?
Was gibt es sonst noch für Alternativen, bzw. was würdet ihr nehmen?
Mit Lasuren habe ich noch nie gearbeitet - wären diese zu empfehlen?
Ich bin völlig unschlüssig was ich nehmen soll!
Danke für Eure Ratschläge.

Grüße

Martin

Hallo,

ich hab zuletzt mitbekommen, dass man Esche auch räuchern kann. Ich war etwas überrascht und selbst habe das noch nicht probiert. Im Drechslerforum gibt es dazu ein sehr schönes Beispiel aus der nahen Vergangenheit (http://www.drechslerforum.at/showthread.php?4089-Hohlgef%E4%DF-aus-Esche&highlight=esche+ger%E4uchert) - ich glaube nur, dass man sich anmelden muss, um die Bilder zu sehen (ich möchte hier kein geklautes Bild reinstellen). Aber so könnte man wohl den gewünschten Farbton durch die Räucherdauer einstellen?
Wobei das Räuchern bei einer Tür doch aufwändig werden könnte, aber als Anregung geht mein Beitrag wohl durch.

Beste Grüße
Alex

Hallo Martin,

mit einer Beize wirst Du nicht glücklich werden, denn durch die Beize werden die Poren und die Hirnholzpartien dunkler. Ich glaube Du versuchst es am besten mal mit einer Lasur auf Ölbasis ( relativ dunkel) trägst aber zunächst eine Lage ungefärbtes Öl auf. Dadurch sin die Fasern gesättigt und das Holz nimmt die Farbe der Lasur nicht mehr so stark an ( deshalb der dunklere Farbton). Öl und Lasur sollten zusammen passen, aber da kann Dir Dein Händler Auskunft geben. Wichtig ist aber auch hier ein Probestück anzufertigen, da die geölte Oberfläche nicht mehr so einfach rückgängig gemacht werden kann.

Es grüßt Johannes

[In Antwort auf #80055]
Gebeizte Flächen kann man aber nach dem Trocknen nacharbeiten. Mit Schwamm und Wasser.
Du kannst versuchen so, die dunkleren Stellen wieder heller zu bekommen.

Zum Thema Beizen findest du tolle Filme in YouTube wie z.B.
https://m.youtube.com/watch?v=tmkf6hOktN8

Noch interessanter wird das Video sein, da er hier eine Platte aus Esche Beize

https://m.youtube.com/watch?v=LFbeS_wcOzw

Hoffe geholfen zu haben
Gruß
Volker

[In Antwort auf #80055]
Hallo Martin,

ich habe vor längerer Zeit für meine Frau einen Blumenständer mit 9 Tellern gebaut. Zentralsäule, Füße und Arme aus Kirsche, die 9 Teller aus Baumarkt-Leimholz. Um dieses Leimholz dem Kirschholz anzupassen, musste es gebeizt werden. Damit das Weichholz die Beize nicht zu stark und gleichmäßig annimmt, habe ich vorher mit verdünntem (Streich-)Schellack grundiert. Nach der Trocknung der Grundierung dann vorsichtig Beize aufgetragen und es hat tatsächlich funktioniert. Selbst die Seiten der Teller (Hirnholz) sind schön gleichmäßig und nicht dunkler als die Oberseiten geworden.
Diesen "Trick" hatte ich im Netz auf einer englischsprachigen Holzwerkerseite gefunden.

Gruß
Bernd

Guude,

vor dem Beizen das Werkstückmit Wasser benetzen
und die Beize auf das nasse Werkstück auftragen.
Den Beizton etwas dunkler wählen.
Gilt nur für Beizen auf Wasserbasis!
Mittels des Anfeuchtens kann man auch das zu dunkle Anfärben von Hirnholz vermeiden.

Gut Holz! J.