Erfahrungen mit Abranet

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Franz Kessler
Beiträge: 2298
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: Erfahrungen mit Abranet

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo

Heute hat mich Heinz Krämers besucht, wir hatten einen guten Austausch, er zeigte mir als Ergänzung zu den Abranetproduckten einen Handlock von Mirka, dieser ist ausgelegt für Abranet-Scheiben mit 150mm Durchmesser, er hat dieses Aufnahmegitter, gleich der Platte an den Schwingschleifern, zum besseren Griff ist dieses Gitter seitlich hochgezogen, Heinz zeigte mir noch einen Kniff mit diesem Handblock, das Abranet-Gitter hat eine Ausrichtung, wohl fertigungsbedingt, je nach dem wie ich nun die Scheibe auf dem Gitter befestige (das Gitter in seiner Ausrichtung quer bis längs), so Heinz, ist der Gripp beim schleifen mal stärker oder schwächer, ich werde mir so ein Teil wohl zulegen.
Außerdem zeigte mir Heinz noch einen zweiten Handblock, dieser mit Absaugung, dazu müsste man sich dann entsprechende Gitterstreifen kaufen.

Gruß Franz

Pedder
Beiträge: 5684
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
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Warum

Beitrag von Pedder »


zeigt Heinz das nur Dir, aber nicht hier im Forum? Heinz, zeigt doch mal.

Liebe Grüße
Pedder

Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Warum

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Pedder,

wenn ich mir ansehe, wie viele Leute das Thema gelesen haben und dann die Reaktionen sehe scheint das Thema Schleifgitter nur marginale Bedeutung für die Foristen zu haben. Oder hast Du eine weitergehende Frage zum Schleifgitter gelesen?

Und einen simplen Handschleifklotz, den es sicher in der Art auch von anderen Firmen gibt, hier großartig vorzustellen sieht für den unbedarften Leser doch eher schon so aus, als wollte ich die Dinger verkaufen oder bekäme Prozente, was beides nicht der Fall ist.

Gruß
Heinz



Franz Kessler
Beiträge: 2298
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Nachteile mit Abranet *MIT BILD*

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo

Ich hab vor einigen Tagen unseren Partytisch abgeschliffen, die Platte besteht aus Fichte Tanne, die Oberfläche war durch die Jahre unansehnlich, so fing ich an ihn abzuschleifen, den Aufwand hatte ich unterschätzt, die verwendete Lasur war doch tief ins Holz eingedrungen, ich benötigte 4 Abranetscheiben mit 80er Korn, natürlich benutzte ich auch die die Zwischenscheibe, als ich fertig war, bemerkte ich, dass die weichen Bestandteile der Oberfläche sehr ausgewaschen waren, es ist offensichtlich so, dass durch die weiche Zwischenscheibe und die auch nachgiebige Abranetscheibe doch eine gewisse Nachgiebigkeit besteht, die dann bei den harten Teilen der Jahresringe gedrückt werden, bei den weicheren Zonen mehr sich entspannen, ich hab das so nun registriert, werde bei neuerlichen schleifen von Weichholz die Sache im Auge behalten, vielleicht einen Schleifgang ohne Zwischenscheibe einlegen, bei meinen bisherigen Arbeiten mit Eiche hab das so nicht festgestellt.



An die Tischplatte stellte ich damals bei der Fertigung keine allzu große Ansprüche, damals hab ich immer beim Baustoffhändler den Stapel mit Gerüstbohlen mir genauer angeschaut, da hab ich so mancher schönes Holz für wenig Geld gefunden.
Über die Jahre hat der Tisch gute Dienste getan, die Füße schraube ich mit Spaxschrauben an, auch die beiden Streben
Beim streiche viel mir auf, dass ich damals nicht genügen Bohlen in der gewünschten Länge hatte, so hab ich zwei kürzere Stücke abgeschrägt und so zusammen geleimt, dass ich auf die notwendige Länge kam.
Das zusammen geflickte Brett ist das zweite von links

Gruß Franz


HaraldM

Re: Nachteile mit Abranet

Beitrag von HaraldM »


Hallo Franz,
ich glaube, das hat nichts oder nur wenig mit Abranet zu tun. Mir ist genau das gleiche mit einer normalen Schleifscheibe am Bosch GEX passiert, weil ich - nicht wissend - den weichen Schleifteller verwendet habe. Die uralte IKEA Tischplatte (aus Kiefer?) hat jetzt eine eigenwillige Struktur. Beim nächsten Mal nehm ich den harten Schleifteller und hoffe, dass sich alles wieder einebnen lässt.
Abranet ist da wohl nicht schuld.
Beste Grüße aus dem österreichischen Waldviertel
Harald

Franz Kessler
Beiträge: 2298
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: Nachteile mit Abranet

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo Harald

Ich bin auch nicht sonderlich beunruhigt, auswaschen ist bei Weichhölzern immer ein Thema, an dem Tisch an dem ich im Moment sitze und schreibe, er ist aus Lärche, dummer weise läuft bei der Vorderkante der 5mm Radius fast gleich mit den Jahresringen, nun pullt sich der weiche Anteil des Jahresringes langsam aus und es entstehen manchmal richtige spitze Späne, an denen meine Klamotten hängen bleiben, ich hab schon überlegt, eine Leiste auf zu leimen, bei der die Jahresringe anders verlaufen.
Wie gesagt, bei den 18 Fronten in Eiche für unsere Küche, bei denen ja oft aus optischen Gründen die Jahresringe liegen, ist mir das so nicht aufgefallen, es kommt auch hinzu, dass am Tisch es zum Teil sehr kräftige, also breite Ringe sind, da ist natürlich der weiche Anteil um so größer.

Gruß Franz

Georg Pfab
Beiträge: 235
Registriert: Mi 6. Nov 2019, 19:01

Re: Erfahrungen mit Abranet

Beitrag von Georg Pfab »

[In Antwort auf #79808]
Hallo,
Es gibt allerdings auch Nachteile bei Abranet.
Da wäre zum einen die sehr empfindlichen Ränder des Schleifpapiers. Das Schleifgitter reißt gerne beim Kontakt mit scharfen Kanten ein, wie sie z.B. bei Flächen mit Beschlagbohrungen gegeben sind.
Das Schleifmittel ist nicht so flexibel wie Schleifmittel auf Papier- oder Gewebeunterlagen. So ist es meiner Ansicht nach nicht zum Schleifen von engen Radien und Profilen geeignet.
Es lässt sich schlecht auf die gewünschte Dimension zuschneiden bzw. ist in größern Abmessungen überhaupt nicht erhältlich.
Die Beschriftung (Körnung) ist nach dem ersten Gebrauch nur noch schlecht zu lesen, vielleicht hat sich das auch mittlerweile geändert.
Es lässt sich Konstruktionsbedingt nicht aufkleben.
Es ist für viele Anwendungen zu teuer, -günstiger ist das meiner Ansicht nach das gleichwertige Auto-Net welches allerdings nur in 150 mm Scheiben und begrenzten Körnungen angeboten wird.
Das Schleifbild ist meiner Ansicht nach bei feinen Körnungen schlechter als bei Schleifmittel auf Papierträgerbasis.
Gruß Georg

Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Erfahrungen mit Abranet

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Georg,

ja und nein zu Deinen Argumenten gegen Abranet.

nach meiner Erfahrung reißen auch andere Schleifmittel auf Papierbasis an den Rändern ein wenn scharfe Kanten wie von Dir beschrieben vorstehen. 80-er Abranet hat dann aber den Vorteil, daß der Rand "nur" ausfranst während Mittel auf Papier-/Gewebebasis oft umklappen, damit also unbrauchbar werden. Je feiner Abranet umso eher passiert das aber auch hier. Abhilfe: Wenn man solche scharfen Bereiche hat nicht mit der Kante anfahren sondern flächig angehen, ggf hochstehende Splinte auch mal vorab entfernen.

Mit feinem Abranet kannst Du auch enge Radien schleifen. 1.ooo-er ist das m.E. wesentlich flexibler als Papier-/Gewebebasis, 80-er dagegen störrischer, also wenig geeignet.

Zuschneiden läßt Abranet sich schon. Habe 80-er für den Fein Multimaster zurechtgeschnitten. Geht sehr gut nur sollte man dafür nicht Mutters beste Schere aus dem Nähkasten nehmen.

Vielleicht hat sich bei der Beschriftung tasächlich was geändert, denn bei mir ist das auch nach längerem Gebrauch noch lesbar, mag aber auch davon abhängen, was man gerade schleift.

Teuer ist immer ein relativer Begriff:
Was will ich mit dem Produkt erreichen; welche Zeit benötige ich mit den unterschiedlichen Produkten; wieviel ist mir meine Zeit wert usw.
Nach einiger Zeit Gebrauch auf Holz und Metall haben mein Sohn und ich entschieden, alle Schleifmittel auf Papierbasis für den Metabo Duo-Schleifer zu verkaufen und haben hierfür nur noch Abranet.

Zum Schleifbild verstehe ich Dich nicht.
Bei groben Abranet (8o-er) hast Du im Vergleich zu normalem Schleifpapier nicht die schönen kleinen Kreise auf der Fläche, besonders gut sichtbar bei Anschleifen von Lack auf Metall. Warum sollte sich das bei feinerer Körnung ändern?
Ich habe die Arbeitsplatte meiner Werkbank mit 320-er geschliffen und danach interessehalber nochmal mit 1.000-er. Das Ergebnis war eine matt glänzende Fläche, die mir eigentlich schon viel zu glatt war. Gut, das Ölen hat dann gegengesteuert :-)

Abranet ist sicher auch nicht das Non-plus-ultra, aber einen Versuch wert und letztendlich muß jeder für sich entscheiden, was er bevorzugt.

Gruß
Heinz

Franz Kessler
Beiträge: 2298
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: Erfahrungen mit Abranet

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo Georg

Ich bin nun sicherlich nicht der groß Schleifspezialist, aber bei mir steht trotz des auswaschens weicher Holzbestandteile Abranet immer noch sehr hoch im Kurz, was Heinz sagt, 80'er Abranet hinterlässt längst nicht so viele Schleifspuren wie herkömmliches Schleifpapier, ich schrieb damals bei meinen ersten Erfahrungen, dass sich eine Fläche, nach der Bearbeitung mit 80'er viel weicher anfühlt wie mit Schleifpapier, die tiefen Kratzer die Schleifkörner hinterlassen, gibt es bei Abranet nicht, mit 320'er nach geschliffen bekommt ganz schnell eine saubere Oberfläche.
Wenn ich nun noch mal auf meine Tisch zurückkomme, ich sagte ja, ich benötigte 4 80'er Scheiben, diese verwendete ich aber weiter mit dem Schleifklotz von Mirka, auch hier, wenn es um die Radien, die Stirnflächen geht, bringen die Scheiben gute Ergebnisse.

Gruß Franz

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