Lackierpistolen

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Antworten
Heinrich Werner
Beiträge: 570
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Kontaktdaten:

Lackierpistolen

Beitrag von Heinrich Werner »


Hallo Holzfreunde,

mir ist ein kleines Unglück passiert: Meine alte Sata-Minijet ist mir kopfüber (ohne die äußere Verschraubung) mit der Nadelspitze auf den Boden gefallen. Nadel also krumm und auch nach langen Biegeversuchen nicht mehr zu retten.
Die Kosten für eine neue Nadel lohnen sich wohl kaum, zumal die Technik inzwischen weit fortgeschritten ist. Deshalb hab ich jetzt auch mal wieder ein "Alibi", mich nach etwas Neuem umzuschauen. Was haltet Ihr von dem zwischenzeitlich wohl als Standard geltendem HVLP -System....? Eine Verbesserung soll noch LVLP sein, in machen Foren aber auch als "Billigvariante" von HVLP beschrieben?
Und hat jemand Erfahrungen mit dem von Devilbiss gepriesenem Trans-Tech System ? Der Funktionsweise der Systeme sind ausführlich im www beschrieben, aber wie wirken sich diese Neuerungen in der Praxis aus? Kommt man wirklich mit weniger Luft und weniger Lack aus? Wird tatsächlich "signifikant" Overspray reduziert? Oder sind das alles nur Erfindungen der Hersteller, um ihre Produkte aufzuwerten, jedenfalls aber ohne spürbaren Unterschied für den Hobbylackierer?

Vielleicht hat jemand in letzter Zeit sich auch ´ne Pistole angeschaft und kann ´was berichten.

Gruß

Heinrich

Konrad Holzkopp
Beiträge: 1722
Registriert: Do 2. Nov 2017, 12:23

Re: Lackierpistolen

Beitrag von Konrad Holzkopp »


Guude,

Wir spritzen zwar unseren Standartlack Airless, aber wg. des hohen Reinigungsaufwands bei Airlessgeräten werden
alle pigmentierten Lacke mit einfachen Becherpistolen für max. 100,-€ gespritzt, und das bis Hochglanz.
Wichtig ist die richtige Düsengröße.
Viel wichtiger ist m.E. ein Bechersystem, dann muss nur die Düse gereinigt werden.
Der Einsatz von Staubbindetüchern ist mir für eine gute Lackierung wichtiger als eine teure Pistole,
außer man will effektlackieren wie z.B. patinieren, sunburst etc.

Gut Holz! J. .

Heinrich Werner
Beiträge: 570
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Kontaktdaten:

Re: Lackierpistolen

Beitrag von Heinrich Werner »


Hallo Justus,

schön zu lesen, dass selbst ein Profi sich gegen die "Materialschlachten" wendet...wenn man die Hobby-Foren durchstöbert, schaukelt man sich da oft gegenseitig zu Preisen bis zu 400 € und mehr hoch....um dann am Wochenende mal ne Küchentür zu lackieren.
Mir geht´s in erster Linie um die Verarbeitung von Nitrolacken, und Deinen Tipp mit den "Staubtüchern" werde ich umsetzen und berichten.

Gruß

Heinrich

Ulrich Leimer
Beiträge: 473
Registriert: Fr 11. Jan 2019, 10:43

Re: Lackierpistolen

Beitrag von Ulrich Leimer »


Hallo Heinrich,

auch für mich ein interessantes Thema, da öfter mal eine kleine Lackarbeit ansteht. Da ich hier in der Fa. sowieso mit Kompressoren hantiere, bin ich auch an Erfahrungen mit
Lackierpistolen interessiert, die sich ohne spezielle Airlessgeräte betreiben lassen. Würde mich über Erfahrungsbericht freuen, da ich dazu andere Foren sicher nicht besuche.
Bisher hab ich ganz gute Erfahrungen mit der einfachen Wagner-Spritzpistole W550 gesammelt, in verbindung mit einem "Brillant"- Sprühvorsatz. Die Teile gibts um die 20 Euro
als Einzelteil nachzukaufen. Mit dem Ergebnis bin ich eigentlich ganz zufrieden gewesen. Für sehr filigrane Teile gibt es einen Kleinmengen-Vorsatz, damit kann man auch Modellautos
wie Matchbox lackieren, so fein ist die Zerstäubung. Bin aber einem Qualitätszuwachs nicht abgeneigt, wenn Du also was findest, was das noch besser kann....Luft ist, wie gesagt, genug da.

Gruß Uli



Johannes M
Beiträge: 1589
Registriert: Di 21. Jul 2020, 09:09

Re: Lackierpistolen

Beitrag von Johannes M »

[In Antwort auf #79667]
Hallo Heinrich,

ich stand voriges Jahr vor der Entscheidung. Bei mir ist es eine Sata geworden. Ich habe nicht den Eindruck das sie besser ist als die Schneider die ich früher hatte. Aber ich bin begeistert von dem Wechselbecher-System, das ich jetzt habe. Eine Seite lackieren, Becher zu, Becher ab, Becher mit Verdünnung drauf, kurz spühen, fertig bis zur nächsten Schicht. Auch eine Pause von einer Woche ist kein Thema.

Es grüßt Johannes

Heinrich Werner
Beiträge: 570
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Kontaktdaten:

Re: Lackierpistolen

Beitrag von Heinrich Werner »

[In Antwort auf #79667]
Hallo Leute,

ein Bechersystem (wusste gar nicht, dass es sowas inzwischen gibt....Marktführer ist wohl 3M) und die Staubbindertücher müssen her, das ist klar. Als Nadelgröße bin ich immer mit 1,3 mm (guter Kompromiss) gut klargekommen. Füller nutze ich kaum, eher trage 2 dünne (besser: verdünnte) Grundschichten mit dem normalen Lack auf, mit Zwischenschliff. Das geht auch ganz gut, dauert natürlich länger, aber man hat ja Zeit! ;-)
Das Wagner Sprühsystem hab ich für den Garten (für Flechtzäune fast ein "Muß"), hat aber noch nicht besonders gut geklappt, d.h. ich habe noch nicht das richtige Verdünnungsverhältnis für die Farbe (meist: Osmo-Landhaus) gefunden.Mal verstopfte die Düse, mal wurde der Lack so dünn, dass er kaum deckte. Man muss wohl viel probieren. Und Cosolan lässt sich fasst gar nicht spritzen....ich weiß, es steht auf der Dose....aber ich wollt´s nicht glauben!

Danke für Eure Tipps....würde mich freuen, wenn noch jemand Ideen und Anregungen hat!

Heinrich

Konrad Holzkopp
Beiträge: 1722
Registriert: Do 2. Nov 2017, 12:23

Re: Lackierpistolen

Beitrag von Konrad Holzkopp »


Guude,

wir sind vom 3M System abgekommen, das Flexi-Cup System ist besser und günstiger. Man braucht nur einmal
den Adapter und einen Mischbecher kaufen, danach nur noch die Einsätze mit Deckel.

Noch ein Lackiertipp: Alte Milchtüten ausspülen, aufschneiden und trocknen lassen. Billige und funktionelle
Behälter für viele Anwendungen.



Gut Holz! J.

PS,; Was machen wir am Donnerstag?

Heinrich Werner
Beiträge: 570
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Kontaktdaten:

Re: Lackierpistolen

Beitrag von Heinrich Werner »


...kreative und drollige Idee! Ich denke, darin könnte man auch Kleinteile (Düsen etc.) eine zeitlang baden (reinigen).

Antworten