Kaufberatung

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
benben
Beiträge: 69
Registriert: Sa 18. Apr 2015, 10:16

Re: Erstaunt

Beitrag von benben »


Ich wage mal zu behaupten das es einem Anfänger auch nicht gelingt an der Abrichten eine Bohle zu fügen....und wenn es doch klappt war es vorher so gerade das die Dickte gereicht hätte:-)!
Den Holzwerkerblog schaue ich mir gerne an und denke das dort nur ein Weg beschrieben wird! Für mich auch durchaus Nachvollziehbar, die Muße ein Brett zu fügen hätte ich schon noch aber den Ansatz dann maschinell auf dicke zu hobeln kann ich verstehen!

Wie gesagt ist ein Weg und diese 220Volt Hobelmaschine hobeln tatsächlich, hab's sogar mit eigenen Augen gesehen ;).
Weiter denke ich das man mit solch einer Maschine eher ein Gefühl für den eigentlichen Vorgang des maschinellen Hobelns entwickelt....

Hätte ich eine Hobbywerkstatt wäre das wahrscheinlich mein Weg, wenig Geld kaum Platz und keine extra Absaugung!

Bei solchen Diskussionen muss ich immer an die Brennholzmenschen denken, 3 Motorsägen, Später Schlepper und natürlich den passenden 4KW Kamin.
Es sollte angemessen sein!!

Gruss
Ben


Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Erstaunt

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Ben,

es gibt halt mehrere Wege:
billig anfangen und (meist) zweimal kaufen oder gut beraten einmal preiswert kaufen, was dann wirklich nicht in schwerem Guß enden muß bei einer Anfrage wie dieser.

Gruß
Heinz

PS.:
Du würdest den Moderatoren viel Arbeit sparen, wenn Du ein Profil anlegst.

Matthias Kleinschmidt
Beiträge: 21
Registriert: Di 5. Jan 2016, 14:31

Re: das ist einfach nur Erfahrung

Beitrag von Matthias Kleinschmidt »

[In Antwort auf #79614]
Hallo,

Der ehem. Teilnehmer ...


diese Formulierung empfand ich schon beim ersten lesen als sehr unhöflich. Heiko ist namentlich genannt worden und da gehört es sich meiner Meinung nach auch, den Namen zu nennen, wenn man Bezug darauf nimmt. Abgesehen davon propagiert Heiko diese Vorgehensweise nicht, sondern sagt eindeutig, warum und unter welchen Voraussetzungen er sich für seine Arbeitsweise entschieden hat.

So wie ich das lese, wäre die Empfehlung von Dietrich und Bernhard an einen unerfahrenen Holzwerker (wie mich) also, einen gebrauchten (Guß)Abrich-/Dickenhobel mit Drehstrommotor zu kaufen. Meine Probleme damit (und sicher nicht nur meine) sind:

- Ich kann als Einsteiger die Qualität einer Gebrauchtmaschine nicht beurteilen und kaufe daher evtl. Schrott
- Mein Hobby sollte Holzwerken werden und nicht das restaurieren von alten Maschinen
- Ich habe keine Erfahrung mit dem Transport großer, schwerer Maschinen
- Ich bekomme so eine Maschinen nicht in meinen Keller (Zugang über zwei enge Treppen)
- Ich habe in meiner Werkstatt keinen Platz für so eine Maschine
- Ich habe keinen Drehstromanschluss in meiner Werkstatt (und nicht mal einen Drehstromzähler in der Wohnung)

Das gleich gilt natürlich auch für eine große Tisch-/Formatkreissäge.

Was soll ich also jetzt machen? Mir ein anderes Hobby suchen oder doch nach alternativen zu AD-Hobel und Formatkreissäge suchen? Ich habe mich für die zweite Möglichkeit entschieden.

Was eine konkrete Kaufberatung angeht, kann ich mangels Erfahrung nicht viel sagen. So eine kleine Maschine wie im Ausgangsposting würde ich mir allerdings nicht zulegen. Selbst die guten reinen Dickenhobel kosten über 700€, wiegen deutlich mehr und haben mehr Leistung. Daher glaube ich nicht, dass so eine kleine Maschine den Erwartungen gerecht wird. Auch wenn man an Handhobel als Alternative denkt, kommt man mit den anvisierten 180€ bei Neuware nicht sonderlich weit.

Gruß
Matthias

Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: das ist einfach nur Erfahrung

Beitrag von Dietrich »


Hallo Mathias,

i.O. das war vllt. etwas heftig gefrotzelt, Heiko schreibt merklich seltener hier und da wollte ich ihn etwas aus der Reserve locken, mißglückt.

Zur Vorgehensweise, dabei bleibe ich unbedingt, wer aus sägerauen Bohlen Möbel baut tut sich keinen Gefallen wenn er auf Abrichten und Fügen mit Maschine verzichtet.
Anders ist es wenn man Einsteigern das Hobeln per Hand beibringt und dann wie in der Walldorfschule den Dickenhobel am Ende nutzt, was durchaus in Ordnung ist.

Einen kombinierten Abricht und Dickenhobel würde ich empfehlen, ja, allerdings wüsste ich nicht wo ich ausschließlich einen solchen aus Guß empfohlen hätte, hier herrscht ein Mißverständnis.
Es gibt durchaus neue kompakte ADH´s, bspw. von Scheppach und auch noch von Metabo, Ein weiterer Hinweis auf eine gebrauchte Maschine wäre eine solche die voll umfänglich funktioniert und maßhaltig und winklig hobelt. So selten sind gut gepflegte Rentner-Maschinen nicht.
Es ist unnötig einen funktionierenden Hobel zu restaurieren, etwas anderes wäre hier tatsächlich eine Gußmaschine aus den 60igern meinetwegen von Frommia, die sich der versierte Hobbyist technisch und optisch in den Neuzustand versetzt.
Kompakte ADH´s wiegen zwischen 50 und 100kg, oft kann man sie vom Untergestell trennen und hat dann Gewichte die ein Mann bewältigen kann.
Eine Kompakt ADH mit 26cm Hobelbreite bekommt man jede Treppe hinunter wo auch Holz und andere wichtige Dinge herunter transportiert werden.
Wenn die Werkstatt zu klein ist für eine ADH mit 260x1000mm Tischgröße, dann ist die Werkstatt zu klein zum Holzwerken. Immerhin sollte noch ein bischen mehr Werkzeug und Maschinen Platz haben.
In jedem Haus liegt Drehstrom, Elektroherd und ältere Waschmaschinen benötigen ebenfalls Drehstrom.
Klar kann man div. ADH´s und auch Tischkreissägen mit Wechselstrom betreiben, man muß aber bedenken, bei gleicher Motorleistung bietet Drehstrom doppeltes Drehmoment, d.h. deutlich mehr
Reserve, die gerade kleineren Maschinen gut tut, sonst besteht die Gefahr der dauernden Überlastung.

Vllt. mal einen nahe gelegenen Kollegen hier aus dem Forum an einem Wochenende besuchen und sich dort Maschinen und Arbeitsweise anschauen.
Seit vielen Jahren gibt es hier einen lebhaften Austausch der Teilnehmer und auch mit Neulingen, sei es das jährliche große Treffen bei Gero, oder auch die Aktion die ich vor 8 oder 9 Jahren mal ins Leben gerufen habe, "Maschinen testen bei Forumskollegen", ich stehe nach wie vor zur Verfügung und wie ich mitbekommen habe viele andere erfahrene Teilnehmer auch.
Leider habe ich aber auch nur rund 40m2 so das es für die Maschinenunterweisungen von Justus mit vielen Teilnehmern zu klein ist, aber Einzelpersonen geht nach Absprache.

Gruß Dietrich

Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: häh?

Beitrag von Dietrich »

[In Antwort auf #79612]
Hallo Pedder,

um auch diese Frage nicht offen zu lassen denn es könnte den einen oder anderen Alt-Teilnehmer evtl. interessieren Dieter M. hat sich so meine letzten Informationen,
vom Holzhobby und somit auch vom geliebten Drechseln komplett zurück gezogen. Er hatte zunehmend Probleme mit seiner Holzstauballergie.

Er beschäftigte sich nach dem Ende seines Holzhobbys mit Geländemotorrädern einer Marke die es nicht mehr gibt, "Maico".

Gruß Dietrich

Pedder
Beiträge: 5672
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
Kontaktdaten:

schade

Beitrag von Pedder »


Hallo Dietrich,

vielen Dank für die Rückmeldung, so leid mir das für Dieter tut.

Liebe Grüße
Pedder

Wolfgang Kueter
Beiträge: 532
Registriert: Mi 26. Jul 2017, 12:16

Re: das ist einfach nur Erfahrung

Beitrag von Wolfgang Kueter »

[In Antwort auf #79625]
Hallo,

Vieles wurde gesagt, ich will das nicht wiederholen, trotzdem:

In jedem Haus liegt Drehstrom, Elektroherd und ältere Waschmaschinen benötigen ebenfalls Drehstrom.


Klar, Drehstrom liegt in jedem Haus und normalerweise werden die 3 Phasen auch in den Sicherungskasten bzw. die Verteilung geführt. Von dort geht es dann jeweils einphasig zu den Verbrauchern/Steckdosen. Die Verfügbarkeit von 3 Phasen im Haus oder Sicherungskasten bedeutet aber nicht automatisch auch die Verfügbarkeit von Drehstrom in der Werkstatt. Es sind ggf. Kabel zu verlegen und bei Kellerwerkstätten von Mietwohnungen kann die Verlegung einer Leitung auch schon mal schwierig oder sogar unmöglich werden. Die Maschinenklasse mit 26 cm breiten Hobelmessern, Blechgehäuse und Alu- manchmal auch schon Guss-Tischen kriegt man auf den Gebrauchtmarkt je nach Alter, Zustand und Hersteller in 230V Ausführung ab etwa 300 EUR, die Obergrenze liegt so etwa bei 700EUR. Natürlich kann man bei jedem Gebrauchtkauf Pech haben, ein Risiko besteht, Garantie gibt es idR keine, weshalb man auf jeden Fall Probehobeln und als Neuling zur Besichtigung jemanden mitnehmen sollte, der Erfahrung hat.

Grüße
Wolfgang

Rolf Richard
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Registriert: Do 16. Mär 2017, 07:44
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Re: das ist einfach nur Erfahrung

Beitrag von Rolf Richard »

[In Antwort auf #79625]
Kompakte ADH´s wiegen zwischen 50 und 100kg, oft kann man sie vom Untergestell trennen und hat dann Gewichte die ein Mann bewältigen kann.
Eine Kompakt ADH mit 26cm Hobelbreite bekommt man jede Treppe hinunter wo auch Holz und andere wichtige Dinge herunter transportiert werden.
Wenn die Werkstatt zu klein ist für eine ADH mit 260x1000mm Tischgröße, dann ist die Werkstatt zu klein zum Holzwerken. Immerhin sollte noch ein bischen mehr Werkzeug und Maschinen Platz haben.


Kann ich im Prinzip bestätigen, wenngleich meine Scheppach HM2 sicher auch ohne Untergestell > 60 kg wiegen dürfte. Von der Grösse her kein Problem, vom Gewicht her ist eine Hilfe auf der Treppe schon schön. Das Problem der Werkstattgrösse stellt sich aber anders dar. Jage ich durch den ADH Bretter, dann brauche ich vor und hinter der Messerwelle jeweils die Brettlänge als freie Weglänge. 2 Meter-Bretter wollen somit 4 Meter (+) an Freiraum.

In jedem Haus liegt Drehstrom, Elektroherd und ältere Waschmaschinen benötigen ebenfalls Drehstrom.


Im Prinzip ja - ausser bei Uraltanschlüssen in kleinen Häusern. Trotzdem kanns ein Problem sein, wenn die Sache im Anschlusskasten endet. Dort kann man dann zwar 3 Phasen 400 Volt abzapfen, eine Leitung durchs halbe Haus zu legen ist aber oft zumindestens optisch unschön, im Mietshaus wohl oft meist unerwünscht. Getrennte Absicherung ein Muss, ein Maschinenschutzschalter sollte ebenfalls verbaut sein.

Gruss

Rolf



Christoph Meyer
Beiträge: 675
Registriert: Sa 8. Aug 2015, 22:44

Re: das ist einfach nur Erfahrung

Beitrag von Christoph Meyer »

[In Antwort auf #79614]
Hallo Bernhard,

ich wollte mit meinem Beitrag nicht deine Erfahrung, oder die anderer Forumsmitglieder in Frage stellen.

Die Eingangsfrage, von Heiko 63667, bezog sich auf einfache Fichtenleisten, und zwischen den Zeilen konnte man bei dem hier fragenden Heiko schon rauslesen, dass er sich für so eine 230V Maschine schon entschieden hat. Für den gefragten Anwendungsfall wird so eine kleine Hobelmaschine sicher ausreichen. Das ist auch immer noch meine Meinung. Den Bericht von Klaus hatte ich auch gelesen, aber den reinen Dickenhobel gibt sicher auch günstige und bessere Maschinen.

Grundsätzlich bin ich auch froh hier im Forum auf viele Hinweise und gute Hilfe gefunden zu haben. Ich bin auch schon ein paar Mal um die günstigeren Maschinen herum geschlichen, habe zum Schluss dann aber doch die Finger davon gelassen. Jetzt wird etwas gespart und dann hoffentlich nur einmal gekauft. Die Verlegung von Drehstrom für die zukünftige Werkstatt ist schon geprüft und klappt ohne große Probleme.

Viele Grüße
Christoph



Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Klarstellung

Beitrag von Dietrich »

[In Antwort auf #79625]
Hallo Kollegen,

in meinem vorangegangen Beitrag verwendete ich das Wort "Walldorfschule", welches in keinster Weise abwertend gegen die Arbeitsweise oder gar die Walldorfschule ansich
gemeint war, ganz im Gegenteil, der Arbeitsweise den Schülern dort bei zu bringen wie man mit Handhobeln ein Brett abrichtet und fügt, das der Meister/Lehrer dann noch 2 mal durch den Dickenhobel lässt, zolle ich allerhöchsten Respekt, das würde ich mir in anderen Schulen auch wünschen.

Gruß Dietrich

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