woodworking.de

Hallo Reinhold,

die Sache mit dem Beil klappt nicht so recht... Ich mußte mir eins leihen; es kommt mir recht klein vor (der Stiel ist etwa 40 cm lang). Ich habe mich breitbeinig über einen der Holzklötze gestellt und auch ziemlich gut das Zentrum getroffen. Die Reaktion der Robinie war aber völlige Gleichgültigkeit. Die Axt ist ein paar Millimeter in sie eingedrungen, dann habe ich mein Glück mit verschiedenen Holzkeilen versucht. Erwartungsgemäß brachen die irgendwann ab, als ich sie tiefer ins Holz treiben wollte – selbstredend ist der Spalt dabei auch nicht breiter geworden. Ich glaube auch nicht, daß ich mit dieser Axt sehr viel weiter komme, ohne die Robinie zuschanden zu hauen.

Wie tief müßte ich denn mit der Axt ins Holz kommen, damit die Holzkeile anschließend eine Chance haben?

Ratlose Grüße von Dirk

Hallo Dirk,

für Deinen Zweck solltest Du eine ein Spaltaxt oder einen Spalthammer haben. Um die Keile zu setzen wäre ein Spalt von 5 mm grob geschätzt nötig. Holzkeile rutschen schlechter im Holz, Alukeile wären besser. Du brauchst auf jeden Fall eine große Axt und ordentlich Schmackes hinter dem Schlag.
Vielleicht kennst Du einen Holzmacher, der das Werkzeug leiht oder der Dir hilft. Um so einen Stamm zu spalten, sollte man sich der Handhabung der Axt schon sicher sein, damit man nicht unversehens etwas anderes spaltet.

Im Zweifelsfalle lass es, kein Holz ist eine Verletzung wert.

Und noch was, Robinie ist nicht nur hart sondern auch sehr abrasiv, d.h. Du musst Deine Drechselwerkzeuge oft schärfen.

Natürlich darfst Du nur rissfreies Holz auf die Drechselbank spannen, sonst fliegen Dir die Stücke um die Ohren.

Viel Erfolg,

Michael K.

Hallo,

geht zu irgendwem der Brennholz macht, die haben eigentlich alle das nötige Werkzeug.

Gruss
Ben

[In Antwort auf #79158]
Hallo Dirk,

dass es mit der kleinen Axt nicht klappt, überrascht nicht. Zu leicht, zu kleiner Keilwinkel. Ich verwende in solchen Fällen einen Spalthammer (4kg), der macht Keile in den meisten Fällen unnötig. Für die Vorbereitung von Drechselholz ist Spalten eine unschlagbar schnelle Methode, weshlab ich Dir nur empfelen kann, über die Anschaffung eines möglichst schweren Spalthammers nachzudenken.

Zur von reinhold empfohlenen Vorgehensweise: für mich hat es sich bewährt, nicht auf das Herz bzw. den Kern zu zielen. Da hatte ich mit Spalthammer auch schon bei 50 cm langen Birkenstücken Probleme. Es ist besser, den ersten Schlag am Rand bzw. nahe am Rand zu setzten, was meist schon einen ziemlich geraden Riss durch den Kern zur Folge hat. Ab da kann man mit Keilen weiterarbeiten. Ohne erkennbaren Riss hat der Einsatz von Holzkeilen wenig Aussicht auf Erfolg.
Wenn sich das Holz nach dem ersten Schlag als besonders unkooperativ herausgestellt hat, setze ich einen weiteren Schlag am gegenüberliegenden Rand und arbeite mich so ggf. wechselseitig bis zur Mitte durch, bis eben ein Riss entsteht. Auf diese Art habe ich schon viele Stämme mit Durchmessern bis 60 cm und Längen bis einem Meter gezähmt (nur Robinie war nicht dabei).

Ich möchte aber noch erwähnen, dass die Reaktion aufs Bekanntmachen mit dem Spalthammer je nach Holzart stark streut. Teilen konnte ich bis jetzt aber alle...

Lieben Gruß
Alex

Hallo Dirk,

gegen Übergewicht wäre selbst spalten natürlich wirksam :-))

Ich kann nur dem Rat zustimmen, jemand zu suchen, der einen Holzspalter hat.
Für jemand, der nicht gelernt hat, mit Vorschlaghammer und Axt umzugehen ist die Sache nicht ungefährlich für die Beine. Außerdem hast Du ja nichts an Werkzeug in der Art und da ist fraglich, ob Du richtig kaufst. Holzkeile sind zwar billig selbst zu machen, aber auch aufwendig in der Anwendung. Einen Stahlkeil treibst Du da ein, wo Du es für richtig hälst und nicht da, wo die Spaltaxt zufällig getroffen hat :-) Allerdings brauchst Du davon schon mindestens zwei und den entsprechenden Vorschlaghammer mit 5 kg ebenso.

Wenn Du feststellst, daß Stadt oder Straßenmeisterei öfter Holz für Dich am Straßenrand lagern (war das Mundraub :-)) oder wie nennen Juristen das?) kann sich der Erwerb der Werkzeuge natürlich lohnen, aber ein Holzspalter kann das alles viel besser und sicherer. Also Flasche unter den Arm und auf die Suche gehen:-)

Gruß
Heinz

[In Antwort auf #79135]
Vielen Dank nochmal an alle für eure Hilfestellung! Heute ist mir die Spaltung gelungen, allerdings nur aufgrund einer Zusammenarbeit von dem kleinen Beil und einer riesigen Axt (Stiellänge über ein Meter), die mir ein anderer Nachbar zur Verfügung gestellt hat. Das Beil hat als Keil fungiert, den die Axt erfolgreich ins Holz trieb. Nach dieser Erfahrung weiß ich: Holz zu spalten ist eine barbarische Methode! Die Spaltung ist nur ungefähr zu steuern, es macht einen Riesendreck, viel Material geht verloren... Und so oft vergißt die Stadt ja keine eigens gefällten Bäume, als daß sich die Anschaffung von speziellem Werkzeug für mich lohnen würde.

Ich glaube, ich werde diese Art, mit Holz umzugehen, ab jetzt wieder anderen überlassen :-)

Grüße von Dirk

Hallo Heinz,

ja, ich war selbst sehr erstaunt, daß die Stadt extra für mich einen Baum fällt, aber nachdem es nun schon mal geschehen war, dachte ich mir, ich kann die Jungs nicht ewig mit dem Abtransport warten lassen :-))

Ja, ich weiß, es hätte sich gehört, vorher mal beim Gartenbauamt anzurufen und zu fragen. Berichten anderer Forumteilnehmer zufolge scheinen solche Anfragen ja häufig von Erfolg gekrönt. Aber eins ist sicher: um Mundraub kann es sich nicht gehandelt haben, denn eine so große Klappe, wie sie zum Verzehr von Bissen solcher Dimensionen nötig wäre, habe ich ganz bestimmt nicht.

Grüße von Dirk

[In Antwort auf #79180]
Hallo Alex,

danke für deinen Vorschlag. Inzwischen habe ich es allerdings mit Reinholds Technik probiert, was nach ein paar Experimenten auch halbwegs geklappt hat. Ich konnte im Keller wegen der niedrigen Decke nicht recht ausholen und hätte mich nicht getraut, den Rand zu treffen zu versuchen, weil der Stumpf dabei bestimmt weggekullert wäre. Und da Holzspalterei keine besonders noble Beschäftigung zu sein scheint, komme ich vielleicht gar nicht mehr in die Verlegeneheit, es noch einmal anders zu machen. ;-)

Grüße von Dirk

[In Antwort auf #79185]

Das Beil hat als Keil fungiert, den die Axt erfolgreich ins Holz trieb.

Das ist die sicherste Methode, beide zu ruinieren.

gruss
reinhold

[In Antwort auf #79185]
Hi Dirk,

So verallgemeinern solltest du das Holzspalten nicht. Wenn man voraussehen kann, wie sich das Holz verhält, ist es eine auch im Instrumentenbau angewandte Technik, also fern ab von Barbarei ;) Und bei manchem Wuchs, ja, da sollte man wohl lieber Sägen als spalten.

Ich hoffe du hast dennoch ein Stückchen raus bekommen mit dem du an die Drechselbank kannst!

Schönen Gruß
Daniel