Längsschnitte mit Gehrungen
Längsschnitte mit Gehrungen
Guten Abend zusammen,
Ich habe eine Frage zur Arbeitsweise bei Längsschnitten auf der Formatkreissäge mit schräggestelltem Sägeblatt.
Ich möchte zur Resteverwertung ein paar Geschenke bauen, Messerblock, Kästchen, usw. und bekomme keine sauberen Schnitte hin.
Als Beispiel für mein Problem:
Ich möchte 20mm dicke und 100mm breite Seiten aus Eiche mit 45Grad Gehrungen in Längsrichtung auf beiden Seiten herstellen.
Der erste Versuch ein Stück am Parallelanschlag vorbeizuschieben gab keine wirklich gute Schnittkante.
Wie schneidet ihr solche "kleinen Probleme"?
Ich habe ein Längsschnittbatt mit 14 Zähnen montiert.
Grüße
René
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- Registriert: Do 2. Nov 2017, 12:23
Re: Längsschnitte mit Gehrungen
Guude,
welcher Sägeblattdurchmesser? Wie hoch war das Sägeblatt eingestellt?
Gut Holz! J.
Re: Längsschnitte mit Gehrungen
Guten Morgen,
ich habe ein Sägeblatt mit 315mm Durchmesser montiert und eine Schnitthöhe von ca 50mm eingestellt.
Grüße
René
Re: Längsschnitte mit Gehrungen
Schönen guten Morgen René,
mein bisheriger Weg:
Wenn Du "Fritz & Franz" hast, kannst Du das damit ganz gut & sicher schneiden. Ein Beispiel hierfür findest Du bei mir im Blog bei der Pyramiden Lampe, im unteren Drittel vom Beitrag ( http://holzwerkstattblog.com/projekte/2015-2/pyramiden-lampe/ ); ich habe von diesem Rechner leider nicht die Möglichkeit, das Bild direkt einzubinden. Die erste Gehrung sollte ja noch am Parallelanschlag funktionieren - da rutscht die Spitze ja noch nicht unter den Parallelanschlag. Den zweiten Schnitt kann man dann mit Fritz & Franz machen.
Wie machen es die Profis?
Herzliche Grüße
Tom
Re: Längsschnitte mit Gehrungen - Schnittgüte
[In Antwort auf #78956]
Hallo Renè,
ach so. Ich hatte Deine ursprüngliche Frage offenbar falsch verstanden und angenommen, es ginge um die Führung während des Schnittes.
Vielleicht ist es auch eine Option für Dich, wenn die Kante an der Säge geschnitten und dann mit einem Bestoßhobel nachbearbeitet wird. Eine gehobelte Oberfläche wird ja ohnehin in der Regel besser, als eine gesägte.
Herzliche Grüße
Tom
Hallo Renè,
ach so. Ich hatte Deine ursprüngliche Frage offenbar falsch verstanden und angenommen, es ginge um die Führung während des Schnittes.
Vielleicht ist es auch eine Option für Dich, wenn die Kante an der Säge geschnitten und dann mit einem Bestoßhobel nachbearbeitet wird. Eine gehobelte Oberfläche wird ja ohnehin in der Regel besser, als eine gesägte.
Herzliche Grüße
Tom
Re: Längsschnitte mit Gehrungen - Schnittgüte
Hallo,
hier hat sich ja einiges getan (betreffend Klarnamenregelung), sodass ich mich schon fast genötigt sehe hier teilzunehmen ;)!
Zu den Gehrungen gibt es eine Menge Möglichkeiten, ich mache das wie folgt:
Die Kanten an die Gehrungen kommen schneide ich 5mm breiter zu, also lasse ich das Werkstück für jede Gehrung in der betreffnden Richtung 5mm grösser.
Dann wird das Sägeblatt geschwenkt und der Paralellanschlag vor das Sägeblatt zurück gezogen. Dieser wirdjetzt so eingestellt das ich inklusiv dem Sägeschnitt 5mm wegsäge!
Jetzt alle Werkstücke die eine Gehrung kriegen sollen am Paralellanschlag vorbeischieben.
Ich schneide also im "Abfallbereich"!
Das schöne ist halt das man sich auch die gesamte Rechnerei spart, Fehler sind nahezu ausgeschlossen. Man nimmt halt die Fertigmaße + 5mm für jede Gehrung und schneidet einfach zu, unabhängig von der Materialdicke.
Bevor ich gleich auf die mangelnde Wiederholgenauigkeit hingewiesen werde, es ist natürlich nicht Sinnvoll für eine "Digitale Monsterkreissäge"!
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- Registriert: Do 2. Nov 2017, 12:23
Re: Längsschnitte mit Gehrungen - Schnittgüte
Guude,
Du solltest die Höhe des Sägeblatts reduzieren, auf ca. 15 mm über Werkstück.
Wir schneiden die erste Gehrung häufig mit auf dem Schlitten liegendem Werkstück an,
die zweite ebenfalls. Mit etwas Messaufwand bekommt man auch so genaue parallele Werkstücke,
bei größeren Mengen werden entsprechend Hilfsanschläge verwendet.
Aber auch das am Paraanschlag Vorbeischieben wird bei uns praktiziert, bei der zweiten Gehrung wird
ein dünnes HDF oder Sperrholz untergelegt um ein Unterrutschen unter den Paraanschlag zu verhindern.
Welche Technik angewendet wird hängt von der Werkstücksgröße, der geforderten Genauigkeit, den Anforderungen
an die Oberflächengüte etc. ab.
Gut Holz! J.
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- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17
Re: Längsschnitte mit Gehrungen
[In Antwort auf #78964]
Hallo,
"keine gute Schnittkante" ... eine etwas genauere Beschreibung würde die "Diagnose" erleichtern.
Davon unabhängig: bei Schnitten mit schräggestelltem Sägeblatt ist es immer wichtig, dass das Schnittgut fest auf dem Sägetisch/Schiebetisch aufliegt bzw. angedrückt wird. Denn anders als beim 90-Grad-Schnitt äußern sich da kleine Abweichungen als "Macken"/Dellen/Kurven in der Schnittkante.
Die Gefahr, dass die Spitze der einen Seite beim Schnitt der zweiten Seite etwas unter den Parallelanschlag rutschen kann und die Abhilfe wurde ja schon genannt.
Rainer
Hallo,
"keine gute Schnittkante" ... eine etwas genauere Beschreibung würde die "Diagnose" erleichtern.
Davon unabhängig: bei Schnitten mit schräggestelltem Sägeblatt ist es immer wichtig, dass das Schnittgut fest auf dem Sägetisch/Schiebetisch aufliegt bzw. angedrückt wird. Denn anders als beim 90-Grad-Schnitt äußern sich da kleine Abweichungen als "Macken"/Dellen/Kurven in der Schnittkante.
Die Gefahr, dass die Spitze der einen Seite beim Schnitt der zweiten Seite etwas unter den Parallelanschlag rutschen kann und die Abhilfe wurde ja schon genannt.
Rainer
Re: Längsschnitte mit Gehrungen - Schnittgüte
Schönen guten Morgen in die Runde,
vielen Dank für die guten Tips - das sollte mir für künftige Aufgaben auch helfen.
Herzliche Grüße
Tom