handliche Bankmaschiene mit Schlagbohrfunktion

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Tobias Richter

handliche Bankmaschiene mit Schlagbohrfunktion

Beitrag von Tobias Richter »


Hallo und Allen ein gesundes und erfolgreiches 2015!

Ich möchte mir eine handliche Bankmaschine für den Allroundgebrauch kaufen.

Ich hatte bisher Bosch RE 650 A und Protool PD 24-2 EQ.

Beide habe ich verkauft, weil sie mir zu wenig Leistung hatten bzw. die Protool zu schwer und unhandlich für meine Anwendungen war.
Die Schlagbohrfunktion soll deshalb Bestandteil sein, da wir kaum Beton im Haus haben und ich daher auch keinen Bohrhammer brauche und mit der Maschine dann nahezu alles Anfallende erledigen kann.

Ich möchte:
hohe Drehzahlen für das Bohren in Holz und Metall mit kleinen Durchmessern

kräftigen Antrieb für große Schrauben und Forstnerbohrer

möglichst Kompakt und leichte Maschine, die gut zu händeln ist

Aufnahme 43 mm für Bohrständer

Gefallen würde mir wahrscheinlich die Festool PD 20-4 bzw PDC 18-4

Da könnte ich mich im Moment aber noch nicht zwischen den Griffformen und der Antriebsvariante ob Netz oder Akku entscheiden.

Welche Maschinen sollte ich mir sonst noch anschauen?
Habt ihr eine Empfehlung oder Erfahrung mit den Festoolmaschinen?

Vielen Dank für Eure Unterstützung!


MaxS
Beiträge: 1549
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: handliche Bankmaschiene mit Schlagbohrfunktion

Beitrag von MaxS »


Hallo Tobias,

du suchst die sprichwörtliche eierlegende Wollmilchsau, aber die gibts es meines Erachtens auch im Bereich der Bohrmaschinen immer noch nicht.

Eine Bankmaschine sollte meinem Verständnis nach eher leicht und vor allem problemlos einhändig zu bedienen sein und typischerweise Schraubenlöcher vorbohren und ähnliches. Das geht mit einem kleineren Motor und einem ebensolchen Getriebe. Große Schrauben erfordern in jedem Fall ein kräftiges Getriebe, ordentliche Forstnerbohrer auch noch entsprechende Antriebsleistung und der Stein das Schlagwerk. Das geht aber wohl kaum in einer kompakten und handlichen Form, wenn es langlebig sein soll.

Ich würde mir als wirkliche Bankmaschine eine kleine Kress oder Fein anschaffen (auch über die Hitachi wurde hier mal positiv berichtet) und damit die ganzen kleinen Bohrungen erschlagen; alternativ dazu einen leichteren, schnell drehenden Akkuschrauber.. Für den Rest würde ich eine klassische Schlagbohrmaschine ab 750W verwenden - nachdem der Zusatzhandgriff da sowieso in Benutzung ist, darf die auch ruhig etwas schwerer sein.

Beste Grüße
Max

Eddy Ilg
Beiträge: 269
Registriert: Di 15. Apr 2014, 16:14

Re: handliche Bankmaschiene mit Schlagbohrfunktion

Beitrag von Eddy Ilg »


Hi Tobi,

ich kann mich Max nur anschließen, was du suchst gibt es nicht. Für Durchzugskraft brauchst du eine 2-Gang Maschine. Da gibt es gute von Metabo, die allerdings für Einhandbetrieb zu groß sind. Ich habe für die Bank eine Bosch GBM 6, die gibt es neu für ca. 100 Euro. Ich finde sie super leicht und praktisch.

Ich habe auch noch eine alte grüne Bosch, die ungefähr die Größe der GBM 10 und eine Schlagfunktion hat. Die würde ich verkaufen falls du Interesse hast... Sie könnte dem entsprechen was du suchst, allerdings würde ich dir eher zwei Maschinen empfehlen. Du kannst dann die große z.B. im Bohrständer lassen, falls du keine Ständerbohrmaschine hast.

Viele Grüße,

Eddy

Michael Hild

Re: handliche Bankmaschiene mit Schlagbohrfunktion

Beitrag von Michael Hild »

[In Antwort auf #78884]
Moin Tobias,

die eierlegende Sau gibt es bei den Bohrmaschinen nicht, wahrscheinlich auch bei allen anderen Werkzeugen nicht.
Bei irgendeinem Punkt muss man immer Kompromisse eingehen.
Die angesprochene Festool/Protool Quadrill kommt Deinen Anforderungen aber schon recht nahe.
Ich habe eine und möchte sie nicht mehr missen.
Hier findest Du einen Artikel zu der Maschine:
http://michael-hild.blogspot.de/2013/06/neuzugang-in-der-werkstatt-protool-pdp.html

Sicher wird es Maschinen geben, die in dem einen oder anderen Punkt besser und auf lange Sicht vielleicht auch haltbarer sind (Wenn ich z.B. das 4-Gang Getriebe mit einem 2 Gang Getriebe einer dicken Metabo vergleiche, ist das 4-Gang schon recht filigran aufgebaut, wobei es sich ja um ein Planetengetriebe handelt). In der Summe ist aber die Quadrill aktuell mit die kräftigste und gleichzeitig leichteste Maschine mit dem breitesten Drehzahlbereich und Zubehörangebot und Nutzen auf dem Markt. Nicht zu verachten ist auch die Spindelbremse, so sind auch Schraubarbeiten kein Problem.

Grüße
Michael

Georg
Beiträge: 1254
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: handliche Bankmaschiene mit Schlagbohrfunktion

Beitrag von Georg »


Außer dass es die eierlegende Wollmilchsau bei den Bohrmaschinen nicht gibt,kann man Bohrmaschinen nie genug haben. Nichts ist lästiger, bei fortlaufenden Arbeiten laufend die Bohrer wechseln zu müssen. Als ich vor einigen Jahren beim Umbau des Hauses meines Vaters die Fußbodenleisten zu montieren hatte, stand mir nur eine mittelstarke (ca. 700 W) Schlagbohrmaschine zur Verfügung. Also war laufend Wechseln zwischen Steinbohrer und Holzbohrer angesagt. Außerdem noch imer das an- und ausschalten der Schlagbohrfunktion. Und weil das Eindrehen der Schrauben händisch mit dem Schraubenzieher/dreher ziemlich lästig war dazwischen noch den Schrauberbit aufsetzen.
Ein paar Jahre später beim Umbau des eigenen Hauses hatte ich dann für diese Arbeit eine (Schlag-)bohrmaschine, einen Bohrhammer und einen Akkuschrauber zur Verfügung, mit dem Resultat, dass ich in der Zeit in der ich bei meinem Vater einen Raum fertig hatte, bei mir in der ganzen Wohnung die Leisten gesetzt hatte.
Mittlerweile wurde diese Ausstattung noch durch eine bis 4000 U/min drehende Bankmaschine erweitert und einem älteren Makita Schrauber wurde mit frischen Akkus wieder neues Leben eingehaucht. Somit bin ich für nahezu alle Bohr- und Schraubfälle gerüstet. Und wenn man dann seine Arbeit nicht laufend wegen Werkzeugwechsel unterbrechen muß, macht die Arbeit gleich noch viel mehr Spaß.
In deinem Fall wurde zwar die Festool/Protool DP20 als nahe am Ideal empfohlen, aber für das Geld dieser Maschine (ca. 380€) kannst du dier eine gute Schlagbohrmaschine der 750 W Klasse (z.B. die Metabo SBE751 zu ca 170€)sowie eine leichte Bankmaschine (z.B. die Metabo BE4006 ebenfalls ca. 170€) für kleinere Bohrdurchmesser kaufen. Damit bist du wesentlich flexibler und deckst auch einen größeren Anwendungsbereich ab. Ideale Ergänzung für diese beiden Maschinen wäre noch ein guter Akkuschrauber der 10,8 V Klasse.

Rolf Richard
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Re: handliche Bankmaschiene mit Schlagbohrfunktion

Beitrag von Rolf Richard »

[In Antwort auf #78884]
Erste Frage: Was genau ist eine Bankmaschine?

Mit einer Bohrmaschine rumzukommen kann ich mir eigentlich gar nicht mehr vorstellen. Da sind einfach die Bedürftnisse je nach Arbeit zu unterschiedlich. Ausserdem hätte ich gerne wo immer es auch geht Maschinen ohne Netzkabel, weil das nochmal ein erheblicher Komfortgewinn ist.

Über die letzten 30 Jahre haben sich bei mir insgesamt 4 Maschinen angesammelt.

- Eine reine 2-Gang Bohmaschine ohne Linkslauf, Bosch CSB 680-2E (eigentlich eine Scintilla). Die hat mir mein Schwager angeschafft, sie tuts nun seit 3 Jahrzehnten, hat jede Menge Wohnungsrenovierungen und auch Umzug hinter sich. Anscheinend unzerstörbar, aber mit Kabel. Sie läuft heute bei mir im Bohrständer.

- Vor 5-6 Jahren haben ich mir einen kleinen Akkuschrauber/bohrer zugelegt: Bosch PSR 10,8 Li. Sehr handlich und relativ stark. Damit habe ich schon 10/12er Löcher durch 10cm starke Nadelholzbalken gebohrt, ist aber eigentlich eher etwas für die Arbeiten, bei denen man eine handliche Maschine möchte.

- dann sind mir vor zwei Jahren noch zwei Maschinen "zugelaufen" (ich musste mal Rabattpunkte loswerden)

- Bosch PSB 18 Li-2: Zweigang Bohrschrauber mit Schlagwerk. Für meine Verhältnisse eine sehr leistungsstarke Maschine. Im Zusammenspiel mit dem kleinen Schrauber eine günstige Kombination. Mit der einen bohren, mit der anderen Schrauben eindrehen ohne dauernden Werkzeugwechsel.

- etwas ausser der Reihe: Bosch PBH 2100 RE, ein leichter Bohrhammer. Brauche ich eher selten, dieses Jahr bei der Reparatur einer kleinen Gartenmauer und einem Waschbetonweg. Leider mit Kabel, aber man kann nicht alles haben.

Kurz gesagt: 2 unterschiedliche Maschinen machen sich bestimmt bezahlt.

Gruss

Rolf

Tobias Richter

Re: handliche Bankmaschiene mit Schlagbohrfunktion

Beitrag von Tobias Richter »


Ja, so ist das mit der Eierlegenden-Wollmilchsau!

Ihr habt ja alle recht, aber wer nun am Meisten?

Ich hatte mich schon sehr auf die Festoolmaschine eingeschossen, als ich bei Michael gelesen hatte, dass er seine Maschine verkaufen will, da er es anscheinend doch nicht getan hat und auch heute noch so überzeugt von ihr spricht, wird sie wieder heißer Favorit.

Ich habe bereits den Festool T15+3 Akkuschrauber mit etlichem Zubehör an Wechselköpfen und dem Centrotec System, so dass das klassische Bohrfutter sowieso nur noch zum Einsatz kommt, wenn ich es nicht vermeiden kann. Die Werkzeugwechsel inkl. Bohrer gehen dadurch so schnell von der Hand, dass ich behaupte die zweite Maschine macht bei Montagearbeiten mehr Aufwand (Platzbedarf, Ablagefläche, Leiter,...)

Zumal ist die Festool erfreulich leicht und kompakt, bei 1,8kg hat sie die Leitung der vorgeschlagenen großen Metabo.
Der Bürstenlose EC Motor machts möglich.

Das Top Argument für mich ist der weite Drehzahl und Drehmomentbereich durch die 4 Gänge wodurch sie sich doch immer perfekt anpassen lassen sollte.

Das Argument Kabel und Griffform bereiten mir allerdings noch Kopfschmerzen!

Mir persönlich gefällt eigentlich das C-Design der PD20-4 Netzvariante und die permanente Verfügbarkeit der Leistung durch das Kabel,
aber beim Einsatz im Garten und auch so ist es schön mit Akku arbeiten zu können.
(Das habe ich schon bei der PSC 420 Stichsäge bemerkt, wie schnell und oft, die nur durch den Akku im Einsatz ist)
Ein Argument dafür ist auch die Drehmomenteinstellung der PDC 18-4 die ich von meinem T15 kenne, wer damit mal geschraubt und gearbeitet hat und generell die präzise Kontrolle von Kraft und Drehzahl mit dem Gasgebeschalter lassen einen sehr intuitiv arbeiten.
Ich habe gelesen das die C-Griffform der Netzvariante bei senkrechten Bohrungen über der Werkbank nicht so komfortabel sein soll...

Hmm...

Gibt es hier eventuell noch Anwender die die Maschinen im Einsatz haben und von Ihren Erfahrungen berichten können?

Ein Kritikpunkt der immer mit Auftaucht ist ja, dass das Wechseln der Gänge ab und an etwas hakelig sein soll.
Das soll aber wohl nur an dem Spindelstop liegen, wenn man den Gasgeberschalter nur ganz leicht belastet, so dass dieser nicht mehr aktiv ist,
sollen sich die Gänge butterweich und präzise schalten lassen - Erfahrungen?

Von der Haltbarkeit und Verarbeitung kann man sicher einiges Erwarten und muss sich keine Sorgen machen, selbst dann habe ich den Service immer als überaus kompetent, kulant und günstig empfunden.

Mein T15 ist mir beispielsweise bei der Schornsteinverkleidung vom Dach gefallen, ich bin mit weinenden Augen runter geklettert und musste feststellen, dass er außer drei Oberflächenkratzern nichts abbekommen hat (Der Bithalter war leicht verbogen ok) aber damit konnte ich gut bis zu Ende arbeiten, danach wurde der von Festool mit auf Kulanz getauscht, als ich die Maschine sicherheitshalber danach eingeschickt habe.

Die beste Lösung ist wahrscheinlich die Akkuvariante für mich und da ich das für die Stichsäge ohnehin schon für den Einbau im CMS haben wollte werde ich mal intensiver recherchieren, wie ich einen Akku so Umbaue, dass ich ein ausreichend starkes Netzteil anschließen kann und dann im Bohrständer bzw. bei Dauereinsätzen auch der Stichsäge Akku unabhängig Leistung habe.

Zumal ich passende Akkus habe und schon immer darauf geachtet habe, davon nicht zu viele zu haben, weil sie A teuer sind und B vom liegen nicht besser werden.
So könnte ich die Maschine als Basicvariante für 270 Euro bekommen...

Was haltet ihr davon?
Dann wäre die Sau doch rund oder?
Gibt es hier noch andere Erfahrungen außer die von Michael mit der Maschine?

Mit bestem Dank für Eure Unterstützung!

Tobias


Dietrich
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Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: handliche Bankmaschiene mit Schlagbohrfunktion

Beitrag von Dietrich »


Hallo Rolf,

Bankmaschine, die mittlerweile in die Kritik geratene Suchmaschine in aller Munde liefert Ergebnisse zu "Bankmaschine" aus allen 3 relevanten Foren gleich zu Dutzenden.
Ich nenne einige Attribute stellvertretend: Leicht, hochtourig (heißt im Metallbereich 1500-2000 U/min im Holzbereich 2500-4000), Eingang, Einhandbedienung möglich, kein Zusatzhandgriff,
keine Spannmöglichkeit für den Bohrständer, hochwertiges Gummikabel in ausreichender Länge (3,5-5m bieten einige relevante Anbieter), Schnellspannfutter, geringes Drehmoment.

Bekannte Modelle von Fein (eher Metallbereich), Bosch, Metabo, Kress und Makita.

Selbst habe ich als Bankmaschine vor etwa 10 Jahren eine Metabo BE 530 R+L erstanden in der oft geforderten hochwertigen Topfbauweise (allerdings ohne Aluminium-Getriebegehäuse wie es Metabo für die Drehmoment stärkeren Maschinen anbietet).

Gruß Dietrich



Rolf Richard
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Re: handliche Bankmaschiene mit Schlagbohrfunktion

Beitrag von Rolf Richard »


Leicht, hochtourig (heißt im Metallbereich 1500-2000 U/min im Holzbereich 2500-4000), Eingang, Einhandbedienung möglich, kein Zusatzhandgriff,
keine Spannmöglichkeit für den Bohrständer, hochwertiges Gummikabel in ausreichender Länge (3,5-5m bieten einige relevante Anbieter), Schnellspannfutter, geringes Drehmoment.


Schnellspannfutter und Einhandbedienung ohne Zusatzgriff ok, ebenso kein Einspannen in einen Bohrständer. Was sich mir nicht erschliesst sind die hohen Drehzahlbereiche. Über 1500U/min geht es bei mir eigentlich nie. Wieso geringes Drehmoment? Da hätte ich gerne mal etwas mehr. (Das von mir genutzte Gerät bring max. 54 Nm) Was mir aber für solche Arbeiten auf keinen Fall mehr akzeptabel erscheint ist Netzbetrieb. Das Kabel stört nur. Mit 1,6 kg ist mein 18V-Bohrschrauber noch angenehm leicht - ok, sagen wir "unschwer".

Gruss

Rolf

Konrad Holzkopp
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Registriert: Do 2. Nov 2017, 12:23

Re: handliche Bankmaschiene mit Schlagbohrfunktion

Beitrag von Konrad Holzkopp »


Guude,

handliche Bankmaschine und Schlagwerk sind in Wiederspruch in sich.
Eine Bankmaschine wird in kurzer Zeit sehr häufig eingesetzt und soll den Menschen so wenig wie möglich belasten.
Dazu reicht bei der Holzbearbeitung ein Gang, 300 bis 400 W und ein linkslauffestes schlüsselloses Futter ist auch ein muss.

Dazu ein mittelschweres Gerät mit Schlagwerk, wenn ein Bohrhammer nicht gewünscht wird. Bei dieser Maschine
sollte reichlich Drehmoment vorhanden sein um auch mal 13mm in Stahl bohren zu können oder Holzbauschrauben
zu verschrauben.

Meine Erfahrung. J.

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