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Hallo zusammen,
melde mich auch mal wieder.

Zur Zeit bin ich dabei unsere Küche zu erweitern/ umzubauen.
Wie weit ich denn Umbau treibe weiß ich noch nicht.

Als erstes habe ich aus Fichte/Tanne Leimholzplatten einen Korpus gebaut
um den ebenerdig stehenden Kühlschrank etwas höher (bedienfreundlicher)
anzuordnen und gleichzeitig etwas zusätzlichen Platz zu gewinnen.

Die Fronten werde ich wahrscheinlich für die gesamte Küche
komplett neu anfertigen lassen.

Eigentlich sieht man vom Korpus ja bei geschlossener Tür kaum etwas, aber
irgendwie möchte ich den hellen Farbton der Leimholzplatten schon an das
vorhandene Buchedekor anpassen.

Am liebsten mit einem Hartöl welches die Platten etwas eindunkelt.

Bisher habe ich bei anderen Projekten immer mit dem Öl gearbeitet welches
Heiko Rech auf seiner Internetseite beschreibt ( 3 mal ölen ohne Zwischenschliff).

Ein Versuch auf Fichte Tanne ergibt jedoch im Gegensatz zu Buche keine
Farbveränderung. Als letzte Variante bleibt mir ja immer noch ein beizen und
danach ölen.
Vielleicht hat aber jemand einen Tipp für mich, welches Öl man nehmen kann.

Danke und viele Grüße
Heinz-Dieter

Hallo Heinz-Dieter,

die meisten Öle lassen sich abtönen bzw. pigmentieren. Der Fachhandel oder der Hersteller sollten nähere Infos und passende Produkte haben. Von einigen Herstellern gibt es auch farbige Öle fertig zu kaufen.

Falls du den Korpus noch nicht eingebaut hast, könnte es evtl. einfacher sein, ein paar Furnierstreifen (oder auch Massivanleimer) aufzuleimen. Das sollte farblich ähnlich genug sein und du brauchst kein zweiter Produkt zur Oberflächenbehandlung.

Gruß
Max

Hallo Max,
danke für Deine Antwort.

Die Variante mit dem farbigen bzw pigmentierten Öl habe
ich bereits ausprobieren wollen. Aber in unserer Kleinstadt
im Farbenfachgeschäft hat man mich nur erstaunt angesehen
als ich mein Problem geschildert habe. Im Baumarkt habe ich
es dann gar nicht erst probiert.

Diverse Ölsorten kaufen und selbst probieren war mir dann zu aufwendig.
Deshalb die Anfrage hier im Forum.
Aber wahrscheinlich ist es wie "die Stecknadel im Heuhaufen suchen",
jemanden zu finden der ein entsprechendes Öl benennen kann.

Der Tipp mit dem "furnieren" ist aber sehr gut den werde ich wohl realisieren.
Ich wollte schon immer mal diese Variante ausprobieren und das ist eine
gute Gelegenheit.
Also nochmals vielen Dank und ein

schönes Wochenende
Dieter

Hallo Dieter,
schon mal Leinölfirnis probiert?
Grüße von Volker, dem Handschuhschreiner.

Hallo Volker,
vor ein Paar Jahren habe ich mal einen großen Esstisch für meinen
Sohn gebaut und mit Leinölfirnis endbehandelt. Nach ca 9 Monaten
kam dann endlich die Rückmeldung, das der Tisch sich nun nicht
mehr klebrig anfasst. (Tisch stand die ganze Zeit hell und warm)
Seit dieser Zeit nehme ich für Möbel kein Leinölfirniss mehr.

Mit dem schon beschriebenen Öl bin ich sehr zufrieden, bereits nach
3-4 Tagen kein Kleben mehr zu spüren.

Bei meinem Küchenprojekt habe ich mich übers Wochende entschieden
die vorhandenen Fichte/Tanne Leimholzplatten nicht zu verwenden.
War heute früh bereits beim Holzhändler und habe Buche gekauft.
Buche geölt, kommt dem Aussehen meiner jetzigen Küche am nächsten.

Dieter

Ich habe gerade im Sommer einen Esstisch aus Eiche gebaut und diesen mit Leinölfirnis behandelt. Klebrig war die Oberfläche bereits nach drei Tagen nicht mehr, allerdings vollständig ausgehärtet war sie erst nach ca. 6 Wochen.
Ich würde Leiölfirnis immer wieder verenden, zumindest für Harthölzer. Bei Fichte habe ich das auch einmal probiert, aber da ergab das Leinöl einen Gelbton, der mir nicht gefiel.
Der große Vorteil von Leinölfirnis ist die einfache Verarbeitung und auch der extrem günstige Preis.

Hallo Heinz-Dieter,
ich habe Leinölfirnis schon sehr oft angewendet, allerdings immer nur auf Buche. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, die einfach auf Unkenntnis und der Annahme "viel bringt viel" basierten, komme ich inetwa auf die gleichen Ergebnisse wie Georg.
Rein theoretisch (und auch praktisch) zieht Leinölfirnis etwas besser ins Holz ein, da es ja verdünnt ist. Das heißt aber auch, dass nach dem 3. bzw. letzte Auftrag UNBEDINGT der Überstand abgenommen werden muß, also im Klartext, wenn trotz besserer Viskosität was überstehen bleibt, dann will es wirklich nicht mehr ins Holz rein, dann ist das Holz "voll". Es muss dann mit einem (möglichst nicht öligen) Lappen abgenommen werden, da sonst die von Dir beschriebene Problematik entsteht.

Der Grund meiner ursprünglichen Frage war aber ein anderer: Leinölfirnis feuert Buche schön an, meiner Meinung nach gibt es einen schönen rötlichen Farbton, vielleicht probierst Du mal die Anwendung auf einem Reststück und schaust Dir das Ergebnis an.
Die Vorteile wären: keinerlei Zusatzbehandlung notwendig, auch keine zusätzlichen Kosten. Und die Grundkosten sind, wie schon vorher geschrieben wurde, richtig günstig.

Grüße von Volker, dem Handschuhschreiner.

Hallo Volker, Hallo Georg,
was die Verarbeitung von Leinölfirnis angeht (Überstand abnehmen usw.)
bin ich mir ziemlich sicher, das ich bei dem Tisch für meinen Sohn
keinen Fehler gemacht habe.
Ich weiß aber nicht aus welchem Holz der Tisch besteht.
Habe damals aus meinem Bestand Bohlen zu Leisten aufgesägt und
die Tischplatte usw. dann zusammengeleimt.

Es war aber auf keinen Fall Buche.

Habe heute den ersten neuen Buchekorpus zusammengeleimt.
Als nächster Arbeitsgang kommt also das Ölen.

Es macht mich schon etwas stutzig, das Ihr mit Leinölfirnis so
gute Erfahrungen gemacht habt.
Werde also morgen den Versuch mit dem Buche-Probestück machen.

Vielleicht lag das Problem des "Klebens" ja an dem verwendeten Holz.

Dieter

[In Antwort auf #78254]
Hallo Heinz- Dieter,

erst mal zur Ausgangsfrage, auch wenn sie sich für dich vorerst erledigt hat:

Mir fallen mehrere Produkte ein, mit denen es möglich wäre das Fichtenholz ein wenig an Buche anzugleichen:
- Osmo Dekorwachs, Farbton Buche, eventuell einen anderen Farbton dazu nehmen und mischen.
- Natural Bienenwachsbalsam Aqua (Kann man auch untereinander mischen)
- Asuso Pigmentpaste in passendem Farbton. Funktioniert nicht nur mit Asuso Ölen

Es gibt mit Sicherheit noch andere Produkte, aber diese drei habe ich bereits verarbeitet, andere nicht.

Zum Leinöl:

Auf Leinöl oder Leinölfirnis käme ich bei einem Küchenschrank nicht.Das liegt bei mir daran, dass ich den Geruch überhaupt nicht mag. Mit dieser Meinung stehe ich auch nicht alleine. Der Leinölgeruch bleibt lange erhalten, im Schrankinneren noch länger. Im Schrank hält sich der Geruch mitunter über Monate.

Wenn du den Rotton der Buche möglichst lange erhalten möchtest, nimm ein sogenanntes UV-Schutz- Öl. Dem wurde ein geringer Anteil Weißpigment zugesetzt. Es verringert das Anfeuern, verlangsamt aber das Ausbleichen. Gerade gedämpfte Buche neigt ja dazu mit der Zeit gelb zu werden.

Ich würde auf jeden Fall Muster machen. die Osmo Produkte bekommst du in kleinen Döschen und die Firma Natural schickt dir auf Anfrage bestimmt auch Muster (Du kannst dich da gerne auf mich berufen) Wie es bei Asuso mit Proben aussieht weiß ich nicht, aber Fragen kostet ja nichts.

Bedenke, dass du mit der Oberflächenbehandlung deine Möbel stark aufwerten, aber auch ruinieren kannst.

Gruß

Heiko

Hallo,
habe heute den Versuch mit Leinölfirnis gemacht,
feuert wirklich schön an.

Allerdings werde ich es für mein Küchenprojekt nicht
verwenden.
Das von Heiko genannte Problem der Geruchsbelästigung
ist für mich doch ausschlaggebend.

Danke noch mal Heiko für Deine Vorschläge, werde mich
mit "Natural" in Verbindung setzen.

Danke auch an Maximilian, Georg und Volker
für Eure Tipps

Dieter