Qualität Metabo vs. Festool *MIT BILD*

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Qualität Metabo vs. Festool

Beitrag von Dietrich »

[In Antwort auf #77367]
Hallo Markus,

die Frage ist, welche Maschinenkategorie wurde überhaupt gesucht?
Eine Eingang-Bankmaschine mit hoher Drehzahl und geringem Drehmoment, 8Nm sind es bei der Metabo BE 4010, oder eine Maschine die mit 4 Gängen und dem Anspruch antritt den gesamten Holzbereich ab zu decken?
Hier werden wieder mal Äpfel mit Festool-Birnen verglichen.

Beschäftigt man sich ein klein Wenig mit Metabo erfährt man das eine chin. Fertigung schon 2002 mit dem Powergrip bei Metabo Einzug gehalten hat und seitdem einige Geräte verstärkt im preiswerten Segment dort produziert werden. Unter der neuen Führung hat Metabo auch schon Fertigungslinien wieder nach Nürtingen zurück geholt, bspw. LT und LTX Schrauber, die Entscheidung die Bankmaschinen 4010 und 4006 nicht mehr wie den Vorgänger BE 530 R+L in Nürtingen zu produzieren wurde nicht von der aktuellen Führung getroffen, von daher ist der Hinweis aufs "Rauchen" fehl am Platz.

Gruß Dietrich


Markus Klatt
Beiträge: 25
Registriert: Di 5. Aug 2014, 18:42

Re: Qualität Metabo vs. Festool

Beitrag von Markus Klatt »


Hallo Markus,

die Frage ist, welche Maschinenkategorie wurde überhaupt gesucht?
Eine Eingang-Bankmaschine mit hoher Drehzahl und geringem Drehmoment, 8Nm sind es bei der Metabo BE 4010, oder eine Maschine die mit 4 Gängen und dem Anspruch antritt den gesamten Holzbereich ab zu decken?
Hier werden wieder mal Äpfel mit Festool-Birnen verglichen.

Beschäftigt man sich ein klein Wenig mit Metabo erfährt man das eine chin. Fertigung schon 2002 mit dem Powergrip bei Metabo Einzug gehalten hat und seitdem einige Geräte verstärkt im preiswerten Segment dort produziert werden. Unter der neuen Führung hat Metabo auch schon Fertigungslinien wieder nach Nürtingen zurück geholt, bspw. LT und LTX Schrauber, die Entscheidung die Bankmaschinen 4010 und 4006 nicht mehr wie den Vorgänger BE 530 R+L in Nürtingen zu produzieren wurde nicht von der aktuellen Führung getroffen, von daher ist der Hinweis aufs "Rauchen" fehl am Platz.

Gruß Dietrich


Hallo Dietrich,
ich hatte schon eine Maschine mit relativ hoher Drehzahl gesucht. Ich habe mich für die Metabo entschieden gehabt, da ich dachte sie wird in Deutschland produziert und habe sie hier in der Schweiz gekauft (teurer), um das Problem mit dem Stecker zu umgehen. Mit "Made in China" hätte ich ja noch umgehen können, aber dann sollte man schon so ehrlich sein und es drauf schreiben!
Das es eine Festool-Birne geworden ist, ist aber reiner Zufall. Erstens war ich stinksauer und zweitens wollte ich eine Maschine haben die nicht aus China kommt. Ich hatte privat und beruflich genug Ärger damit. (Nichts gegen die Juuma Hobel, die sind gut.) Leider wird dann die Auswahl recht knapp.
Das mit dem "Rauchen" ging auch um den "Stecker". Das Teil ist für einen Elektromeister eine Beleidigung und den hat das aktuelle Management zu verantworten! Außerdem würde ich die Maschine nicht als billig/günstig bezeichnen. Die kostet bei meinem Händler knappe 50Euro mehr als eine Bosch Blau in der gleichen Gewichtsklasse. Das was ich bekommen habe, hatte schon die richtige Farbe, aber den falschen Schriftzug. Da hätte Bosch drauf stehen sollen und einen zweistelligen Preis haben!
Aber leider scheint das Rauchen von irgendwelchen Substanzen mittlerweile normal geworden zu sein, wie ich gerade bei Mafell feststellen musste. Ich hatte eine MT55 zur Reparatur (Schrägschnitt nicht an der Führungschiene) und als ich sie zurück bekam, war das Problem zwar besser, aber nicht gelöst. Es ist jetzt 1mm statt 3mm. Laut Mafell wäre das "normal" und ich soll mir doch eine zweite Führungschiene zulegen. Ich bekomme sie noch nicht einmal umgetauscht, da sowohl Mafell wie auch der Händler (München) darauf bestehen, dass das "normal" wäre! Mein Schweizer Werkzeughändler meint auch, das ist garantiert nicht normal, kann mir aber nicht weiter helfen. (Sie haben schon die erste "Reparatur" übernommen.) Jetzt muss ich sie wohl selber richtig einstellen.

Gruß
Markus

Volker, der Handschuhschreiner
Beiträge: 231
Registriert: Di 5. Mär 2013, 14:54

Re: Qualität Metabo vs. Festool

Beitrag von Volker, der Handschuhschreiner »


Die kostet bei meinem Händler knappe 50Euro mehr als eine Bosch Blau in der gleichen Gewichtsklasse. Das was ich bekommen habe, hatte schon die richtige Farbe, aber den falschen Schriftzug. Da hätte Bosch drauf stehen sollen und einen zweistelligen Preis haben!


Hallo Markus,
ich widerspreche Dir nur ungern, aber das was Dietrich mit dem

Äpfel und Festo-Birnen Vergleich gemeint hat, wiederholst Du gerade mit
Äpfeln und Bosch Birnen:

Die Metabo 4010 hat eine Drehzahl bis 2850, 400 W Aufnahme, 220 W Abgabe.
die Bosch GBM 6 hat eine Drehzahl bis 4000, 350 W Aufnahme, 136 W Abgabe.

Ich denke Du wirst mir zustimmen, diese Leistungsdaten sprechen wohl für sich.

Wenn es Dir aber nicht auf die Leistung sondern nur auf das Gewicht ankommen sollte wie Du geschrieben hast, das übrigens bei beiden ca. 1,2 Kg beträgt (die einen schreiben 1,2 kg, die anderen 1,3 kg, die einen messen mit Kabel, die anderen ohne!!!), dann ist das natürlich was anderes.

A propos Vergleich in Bezug auf den Stecker, den Du bei Metabo so bemängelst, hast Du den mal mit dem von Bosch verglichen? Oder gar in natura gesehen? Nicht ohne Grund ist der im Katalog nie zu sehen.
Aber der eigentliche Unterschied dürfte unsichtbar und nur schlecht messbar sein:
Metabo fertigt ihre Motoren selber, das fängt bei der Kupfermischung an, geht über die Dicke des Kupferdrahtes (deutlich mehr als bei der Konkurrenz), geht über die Wicklung (da haben sie eigene Maschinen für entwickelt) und hört bei der Kapselung nicht auf.
Das Resultat merkst Du bzw. Deine Enkel halt erst in ein paar Jahrzehnten!
Nur so ist zu erklären, dass die Schiffswerften in Fernost, wo immer noch ohne Absaugung in unter z.T. abenteuerlichen Zuständen gearbeitet wird und die Maschinen im 24 Stunden Dauerbetrieb "runtergearbeitet" werden fast ausschließlich Metabo Maschinen verwendet werden. Die halten unter den unsagbaren Zuständen fast eine Woche im Dauerbetrieb durch - die Konkurrenz ist schon nach 1-2 Tagen hinüber.
Und last not least: wieso fertigt Metabo eigentlich Motoren für die Konkurrenz? Oder andersrum gefragt: wenn Du glaubst, dass die Konkurrenz so tolle Maschinen hat, wieso sind die selbst der Meinung, dass sie doch nicht so toll sind und lassen dann bei Metabo fertigen?

Ich gebe zu, es ist heute alles andere als leicht durch die Fertigungspraktiken durchzublicken.
Mit einem nachdenklichen Gruß von
Volker, dem Handschuhschreiner,

der übrigens beide Maschinen benutzt, die sich vortrefflich ergänzen!

Markus Klatt
Beiträge: 25
Registriert: Di 5. Aug 2014, 18:42

Re: Qualität Metabo vs. Festool

Beitrag von Markus Klatt »


Hallo Volker,

ich habe nicht gesagt, das Metabo schlechte Maschinen baut. Ich bin eigentlich ein Fan von Metabomaschinen. Von den reinen Maschinendaten her, hätte mir die Bosch gereicht und ich habe sie beim Händler gesehen. Sie liegt wirklich sehr gut in der Hand und ist optisch von sehr guter Qualität. Aber wie du sagtest, geht es um die "inneren Werte" und genau darum hatte ich die Metabo bestellt. Aber das was ich bekommen habe, hat mich sehr enttäuscht, was aber nicht heißt, das ich mir keine Metabo mehr kaufen werde.
Ich weiß um die inneren Werte von Metabomaschinen, aber der normale Kunde weiß davon nichts! Was bei mir passiert ist, ist schlicht und ergreifend ein marketingtechnischer Supergau!
Die haben in ihrem Werk die Qualitätskontrolle entweder nicht unter Kontrolle, oder sie existiert schlicht und ergreifend nicht. In Nürtigen mag sie am Band funktionieren, da sind die Mitarbeiter die Qualitätskontrolle aber in CN muss man eine sehr strikte Kontrolle machen, da den Leute am Band die Qualität schlicht und ergreifend egal ist. (Dann ist aber sehr schnell der Kostenvorteil weg.) Dazu der Blödsinn mit dem Stecker(das muss nun wirklich nicht sein) und mein gesprengter Terminplan. Da war mein Geduldsfaden "geringfügig" überstrapaziert.
Es steht noch ein Bohrhammer auf der Wunschliste und der wird ein Metabo werden. Die Festool hatte mich einfach auf Anhieb überzeugt. Ein wichtiger Grund war das 4Gang Getriebe, es spart mir eine zweite Maschine für größere Schrauben und Bohrer. Sie hat nur einen Makel: Sie hat keine regelbare Drehzahl! Da sind die großen Metabos besser.
Ich achte schon sehr darauf, Sachen zu bekommen die möglichst lange halten und wenn möglich nicht aus CN kommen.

Gruß
Markus

Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Qualität Metabo vs. Festool

Beitrag von Dietrich »


Hallo Markus,

Ich achte schon sehr darauf, Sachen zu bekommen die möglichst lange halten und wenn möglich nicht aus CN kommen.


Hierfür volle Zustimmung, so handhabe ich das auch, und teile es ggfs auch mit, das erhöht den Druck auf Hersteller hier zu fertigen.

Gruß Dietrich

Volker, der Handschuhschreiner
Beiträge: 231
Registriert: Di 5. Mär 2013, 14:54

Re: Qualität Metabo vs. Festool

Beitrag von Volker, der Handschuhschreiner »


Hallo Markus,
dass Du auf die "inneren" Werte achtest, ehrt Dich und wird Dir viel Kummer ersparen - und ich bin beruhigt.
Verzeih wenn ich ein bischen euphorisch geworden war, aber wenn man mal die Möglichkeit hatte zu sehen, wie bei Metabo konzipiert, gefertigt, und kontrolliert wird ist man schon beeindruckt. Wenn man dann noch die Konkurrenz dagegenstellt, bekommt man fast einen Schock.
Da das eigentlich nicht sein darf, was Du erlebt hast, schreib doch mal eine kurze mail an Metabo.
Vielleicht erlebst Du dann ja eine positive Überraschung!

Es steht noch ein Bohrhammer auf der Wunschliste und der wird ein Metabo werden.

Dazu kann ich Dir nur gratulieren. (Auch haben will!).
Noch eine kleine Anekdote dazu:
Beim Werkzeug-Meeting vorletztes Jahr hatte Metabo die Bohrhämmer aller wichtigen Produzenten nebeneinandergestellt zum ausprobieren. Die hatten da überhaupt keine Berührungsängste. Einige "Spezialisten" unter uns haben das natürlich gleich als Steilvorlage genommen und haben gehämmert fast bis der Arzt kam! (Bei Dietrich kam dann zwar kein Arzt, aber eine Spezialbehandlung die ich hier nicht weiter erörtern will...)
Und jetzt rate mal was für ein Bohrhammer als Bester abgeschnitten hat? Richtig!
Da kann ich Dir nur viel Freude wünschen!
von Volker,
dem Handschuhschreiner.


Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Qualität Metabo vs. Festool

Beitrag von Dietrich »


Hallo Volker, hallo Markus,

vielen Dank Volker für die Vorlage...selbst habe ich nicht am Bohrhammer-Vergleich teilgenommen, man konnte es lediglich quer durch 2 Werkräume gut hören, während wir mit dem Holzbearbeiter der Schulungswerkstatt diskutierten.
Natürlich haben mich die Kollegen vom Nachbar-Forum über den Vergleich informiert, es handelte sich um eine Metabo KHE 3251 die antrat gegen entsprechende Konkurrenzprodukte von Bosch blau, Hilti, DeWalt und Makita, die sie in den Punkten Bohrfortschritt pro Zeiteinheit und "gefühlte" Vibrationsdämpfung, nach einhelliger Meinung schlug. Auch eingefleischte Freunde von blauen, roten oder schwarz/gelben Maschinen gaben das mit großer Überraschung zu.

In der Tat hätte man Metabo über die etwaigen Mängel der BE 4010 informieren können, bzw. seine Unzufriedenheit dem Kundendienst mitteilen, denn man reagiert in Nürtingen manchmal sehr schnell auf begründete Kritik.

Gruß Dietrich


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