Bohrmaschine an den Drehstrom schließen

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daniel s
Beiträge: 278
Registriert: Mi 13. Aug 2014, 13:39

Bohrmaschine an den Drehstrom schließen

Beitrag von daniel s »


Hallo,

Mir ist bei meiner Tischbohrmaschine der Kondensator verpufft, und das wollte ich zum Anlass nehmen sie gleich wieder mit Drehstrom zu betreiben.

Vom Motor kommen 6 braune Kabel die paarweise an 3 von 6 Stellen am Schalter befestigt sind. An den anderen Dreien hängt die Netzspannung und der Kondensator.

Hier mal eine Art Diagram

1 - Motor........................................Braun

2 - Netzspannung............................Blau

3 - Motor........................................Braun

4 - Kondensator..............................Blau

5 - Motor........................................Braun

6 - Kondensator und Netzspannung..Braun

Würd mich freuen wenn mir da jemand aushelfen kann.

Schönen Gruß
Daniel

Hier mal die Bildchen






Georg
Beiträge: 1254
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Bohrmaschine an den Drehstrom schließen

Beitrag von Georg »


Ich würde bei so einem Problem einen Elektriker zu Rate ziehen, der sich mit so etwas auskennt.
Selbst hereumschrauben wäre mir bei so etwas zu heikel.

Konrad Holzkopp
Beiträge: 1722
Registriert: Do 2. Nov 2017, 12:23

Re: Bohrmaschine an den Drehstrom schließen

Beitrag von Konrad Holzkopp »


Guude,

ich stimme Georg zu, wenn keine Ahnung Finger weg.
Welche Spannung steht auf dem Typenschild? Wenn nix von
380V draufsteht, sondern nur 220V oder 230V,
funzt es in D ohne größeren Bauaufwand nicht.

Gut Holz! J.

Jörg Ed. Hartge
Beiträge: 270
Registriert: Do 14. Aug 2014, 06:02

Re: Finger weg!

Beitrag von Jörg Ed. Hartge »


Hallo Daniel, klingt unfreundlich, aber ich schreibe das so deutlich in den Betreff, weil es dabei um nichts weniger als Leib und Leben geht - nicht nur von Dir sondern, auch von allen anderen die in Deinem Haus leben.

Also: Ich schließe mich ganz entschieden meinen Vorrednern an: Hol einen Elektriker dazu.

Noch ein Hinweis: Heute werden an Ständerbohrmaschinen meist Motoren eingesetzt, die ausschließlich auf Kondensatorhilfsphase ausgelegt sind. Die kann man gar nicht auf Drehstrombetrieb umstellen. Außerdem: wenn sich auf dem Typenschild nicht beide Spannungen Dreieick 230 V und Stern 400 V finden (bei älteren Dreieck 220 V und Stern 380 V) finden, kannst Du Dir auch die Suche nach einem Elektriker sparen, dann geht's gar nicht.

Ich hoffe Du bist nicht allzu enttäuscht, dennoch: Herzliche Grüße! Jörg



Jörg Ed. Hartge
Beiträge: 270
Registriert: Do 14. Aug 2014, 06:02

Re: Nachtrag

Beitrag von Jörg Ed. Hartge »


Neben der sicherheitstechnischen und der Machbarkeitsfrage stellt sich mir auch noch eine ganz andere Frage: Was soll mit der Umstellung erreicht werden? Dagegen steht der Aufwand mit neuer fünfadriger Zuleitung, dickem Drehstromstecker und - soweit ich aus dem Bild vermuten kann - auch ein neuer Schalter an der Maschine, der dreiphasig schaltet. Dafür bekommst Du etwas mehr Drehmoment im Grenzlastbereich des Motors. Aber brauchst Du das? Die Tisch- und Ständerbohrmaschinen mit Asynchronmotoren, die ich kenne (auch recht preisgünstige), haben aber alle relativ große Reserven, die man als Holzwerker und Gelegenheitsmetallwerker kaum ausreizen kann, so dass ich keinen lohnendes Projekt in dem Umbau erkennen könnte. Nur etwa bei einer Abrichte oder großen Kreissäge für große Holzquerschnitte mit Motoren von mehreren kW sähe das anders aus, aber die haben dann den Drehstromanschluss in der Regel von Haus aus.

daniel s
Beiträge: 278
Registriert: Mi 13. Aug 2014, 13:39

Zu Spät

Beitrag von daniel s »


Aber vielen dank für deftige Warnungen statt halbgare Ratschläge

Die Maschine läuft auf jedenfall, sogar in der richtigen Drehrichtung. Das Gehäuse ist geerdet, und nen Elektriker hol ich vielleicht trotzdem nochmal dazu :)

Schönen Gruß
Daniel

Jörg Ed. Hartge
Beiträge: 270
Registriert: Do 14. Aug 2014, 06:02

Re: Zu Spät

Beitrag von Jörg Ed. Hartge »


Bitte tu das unbedingt. Mich macht das ganz unruhig. Dass der Motor läuft, ist kein Zeichen dafür, dass alles in Ordnung ist. Der läuft auch, wenn er falsch verschaltet ist und die Isolation demnächst abbrennt. Hast Du zum Beipiel daran gedacht, den Motor von Dreiecks- auf Sternschaltung umzuklemmen? Sonst laufen die 230-V-Wicklungen jetzt mit 400 V...
Bitte nimm mir den erhobenen Zeigefinger und das nochmalige nachsetzen nicht übel, aber ich habe beruflich regelmäßig mit solchen Bastel-Vorgängen und ihren tödlichen Folgen zu tun.
Beste Grüße, Jörg.

daniel s
Beiträge: 278
Registriert: Mi 13. Aug 2014, 13:39

Re: Nachtrag

Beitrag von daniel s »


Aaalso,

Der Elektriker hat sich das angeschaut und es wäre tatsächlich ein neuer Schalter von nöten. Ich hab, da ich nur einen Starkstromanschluss habe, also doch einen neuen Kondensator bestellt.

Fazit: (selbst)vertrauen gut, kontrolle auch

Schönen Gruß
Daniel

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