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Hallo liebe Holzwerker!

Da ich Anfang September zum zweiten Mal Vater werde, muss ein Trittbrett für den Kinderwagen her, auf dem die große Tochter bei Gelegenheit mitfahren kann, wenn alle Energie mal wieder auf dem Spielplatz blieb.
Falls das Prinzip nicht klar ist: An der Hinteren Achse des Kinderwagens wird ein Brett befestigt, das mit Lenkrollen ausgestattet ist. Dort kann dann ein Kind stehen und schaut dann zwischen Griff des Kinderwagens und Babyschale hervor. Wenn man das Brett nicht benötigt, wird es hochgeklappt.

Da ich nicht viel Geld in wenig Plastik investieren möchte, ist mein Plan das ganze aus Holz passend für unseren Kinderwagen anzufertigen.
Mein Plan sieht wie folgt aus:

Hier sieht man die gesamte Konstruktion, bis auf die Rollen.



An der hinteren Querstange soll das Trittbrett mittels Kabelbindern befestigt werden die durch eine Fräsung gezogen werden und die Rundung gegen die Stange pressen. Dazu wird eine Nut in eine Hälfte des Trägers gefräßt und dann zwei Hälften zusammengeleimt.
Leider ist am Kinderwagen nicht genug Platz, dass ich eine Klemmung aus Holz komplett um die Stange konstruiere, sonst wäre das meine erste Wahl gewesen.


Meine Sorge ist nun, dass das Holz, das neben der Nut stehen bleibt, nicht stabil genug ist und eventuell ausbricht.


In diesem Zusammenhang bin ich mir auch nicht sicher was das beste Material wäre.
Multiplex?
Dort habe ich den Eindruck gewonnen, dass ein dünner Steg gerne entlang einer Schicht wegbricht.
Also doch Vollholz?
Welches wäre zu empfehlen?

Ich hoffe ich konnte veranschaulichen was ich vorhabe. Bitte fragt nach, wenn etwas nicht klar sein sollte.
Ich hoffe auf eure Kommentare und Tipps zur Umsetzung.

Viele Grüße

Mario

Hallo Mario,

erst einmal: herzlichen Glückwunsch!

Wir hatten damals auch das Problem. Bei uns war das damals nur leider alles "schwierig" (Wohnung, keine Werkstatt, heiße Phase beim Bau unseres Hauses, eine Tochter, die damals nicht ganz leicht war..... - der ganz normale Kinderwahnsinn halt). Ich habe damals dann - doch - in den saueren Apfel gebissen und so ein blödes Plastik Dingens gekauft. Ärgert mich heute noch. Billig sind die nicht die Dinger....

Zum Holz:
MPX geht, wenn "behandelt". Wie hängt davon ab, wie "naß" das ganze wird. Früher oder später geht der Leim halt auf. Mit ein wenig Glück sind die "Kurzen" aber bis dahin schon aus dem Alter raus. Ich wäre ja eher bei Massivholz - das aber nur, wenn ohnehin vorhanden; kaufen würde ich da nichts. Anbieten würde sich z. B. "Terrassen Holz".

Zur Verbindung zur Querstange:
Die Variante mit der extra Nut wäre - mir - zu kompliziert. Ich sehe zwei Möglichkeiten:
- obere Strebe über die Stange vom Kinderwagen gehen lassen (dann hast Du auch gleich eine "satte" Auflage) und das Ganze mit einer Schnur / Rohrschelle oder dergleichen sichern. Es muss ja noch beweglich bleiben
- nur einen stumpfen Abschluss ("Klotz") und dort dann ein "Rohrschellen" ähnliches Teil dran. Du brauchst dann aber sehr stabiles Holz (die Schrauben müssen dann in Kopfholz)

Dir viel Erfolg beim Bau - und gute Nerven mit den lieben Kleinen... :-)

Herzliche Grüße

Tom

Hallo Mario,

ich würde als Material Multiplex nehmen, weil damit das Problem der leichten Spaltbarkeit längs der Maserung nicht so stark ist. Die Fräsnut sieht nach ausbrechen aus, da bin ich mit Dir einer Meinung. Meine Idee wäre hier in die fertigen zusammengeleimten Streben ein Loch von oben nach unten bohren und das in einem Abstand bei dem nichts so leicht ausbricht. Das sieht zwar nicht so professionell aus, dürfte aber besser halten und einfacher zum Herstellen sein. Wenn es dann von der Länge keinen passenden Kabelbinder mehr gibt, würde ich einen stärkeren Draht nehmen.
Nur mal so als Anregung, vielleicht fällt Dir ja noch was anderes ein.

Viel Spaß noch mit Holz und Kindern
Markus

2xkurz=1xlang ;)

Vielen Dank für eure Hinweise,

ich werde mal schauen, was bei meinem Vater in der Werkstatt noch für Holz herumliegt.
Das Problem beim kompletten Auflegen der Konstruktion auf die Hinterachse ist, dass es dann beim Hochklappen vermutlich an eine weitere Stange stößt, die, von der Seite gesehen, sozusagen "auf 5 Uhr" neben der Hinterachse angebracht ist.
Man hat also nicht auf den gesamten 360° um die Hinterachse Platz. Deshalb habe ich die Auflage auf die Achse so "halbschräg" vorgesehen.
Ich denke die Fräsung lass ich doch bleiben, das ist im Grunde nur unnötiger Aufwand, eine Bohrung sollte reichen. Dann spar' ich mir auch das Aufdoppeln.
Vermutlich werde ich nächste Woche dazu kommen bei meinem Vater in die Werkstatt zu gehen. Vielleicht denke ich dran, ein, zwei Bilder zu machen.

Viele Grüße
Mario

[In Antwort auf #77324]
Hallo Mario,
vor ein paar Jahren habe ich ein Kiddyboard für unsere Tochter gebaut. Das Bret war MFD bunt lackiert (kann ich nicht empfehlen - das reisst der Länge nach auf nach einer gewissen Zeit). Die Rollen kamen aus der Schrotttonne. Die Verbindung zum Kinderwagen habe ich mit Rohrschellen gemacht. Es gibt doch die mit integrierter Mutter - da habe ich zwei genommen und Rundstahlstücke angeschraubt. Diese habe ich in Löcher geschoben, die ich parallel zur Brettoberfläche gebohrt habe. Fixiert habe ich die Rundstäbe dann mit Sterngriffschrauben von unten durch ein Gewinde im Rundstahl. Das ganze war lange im Einsatz. Das Demontieren ging sehr schnell, doch meistens haben wir das Brett einfach "hochgebunden". Dazu hatte ich noch ein Band mit "Klickverschluss" angeschraubt.

Viel Spass beim Schieben... ;-)
Gruss Roy

[In Antwort auf #77324]
So, ich hatte etwas Zeit in der Werkstatt meines Vaters und möchte euch das Ergebnis nicht vorenthalten.

Sicherlich nicht die Krönung des Holzhandwerks, aber eine nette Bastelei, die ihren Zweck erfüllt. Vielleicht interessiert es den einen oder anderen.
Ich hab es simpel gehalten, aus Multiplex die Form der Träger an der Bandsäge ausgesägt, vorher hatte ich die Löcher gebohrt. Dann alles mit Flachdübeln verbunden.


Entgegen der ersten Skizze habe ich beschlossen das Brett von oben auf die Träger zu dübeln, da es so natürlich stabiler ist.
Für die Kabelbinder habe ich einfach quer durch den Träger Löcher gebohrt und mit einer Rundfeile etwas Führung um die Kanten hinzugefügt.

Das Board ist noch nicht ganz fertig, die Rolle muss noch angeschraubt werden. Ausserdem wünscht sich meine Tochter eine rote und grüne Lackierung. =)



Die Ecken hinten abzunehmen war eine etwas zu spontane Entscheidung, ich habe in die Flachdübel gesägt, das sieht entsprechend aus.

Die Fotos sind leider nur Handyqualität.

Viele Grüße

Mario