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Thomas Kaes
Beiträge: 715
Registriert: So 4. Apr 2021, 14:10

Re: Danke, ich kapituliere vor dem Galgen ...

Beitrag von Thomas Kaes »


Ich kapituliere, was die Idee eines Galgens angeht. Bin kein Schlosser und mein Metallbauer hat für eine entsprechende Konstruktion ca. 4.200 Euro veranschlagt. Zu viel für diesen Zweck, jeden falls für mich.


Du solltest mal versuchsweise den Metallbauer wechseln...
Wo wohnst du?
Grobschätzung Stahlbau: 3,- €/kg netto incl. techn. Bearbeitung.
Knapp 1,2 Tonnen Stahl, hat er dir die Halle zur Überdachung für den Winterbetrieb mitangeboten?

Gruss
Thomas

PS:
Pfostenschuhe für Rundholz in verzinkter Ausführung gibt es z.B. bei
http://www.playparc.de/shop/de_ersatzteile/pfostenschuhe.html
und für die obere Verbindung würde ich ein feuerverzinktes Brennteil aus Stahlblech
in Form eines 3-blättrigen Propellers mit abgekanteten Flügeln einschlitzen
und mit Stabdübeln anschliessen. Dann kannst du in der Mitte deine Aufhängung
anbringen.
Zur Geometrie: Dreibeine für Lastenheber werden auf max. 30° Beinneigung
konstruiert, um überwiegend Normalkräfte (Druck) statt Biegung in die
meist schlanken, langen Stützen zu bekommen. Das wird als relativ hoch,
einfach mal aufzeichen.
Falls deine Vorstellungen konkreter werden, würde ich dir die Erstellung
einer Statik dafür empfehlen.


Tobias Werner
Beiträge: 177
Registriert: So 24. Feb 2019, 18:13
Kontaktdaten:

Re: Danke, ich kapituliere vor dem Galgen ...

Beitrag von Tobias Werner »


Hallo Arvid,

ich denke, du hast eine gute Entscheidung getroffen (zumindest aus wirtschaftlicher Sicht), den Galgen zu verwerfen.

Zur Ausführung des 3-Beins stimme ich Thomas Idee zu. Ein eingeschlitzes Blechteil in Sternform mit Stabdübeln oder Bolzen angeschlossen, sollte einen ordentlichen Lasteinleitungspunkt für die Beine ergeben. 30° erscheint mir auch ein sinnvoller Wert zu sein. Je steiler die Stütze steht, desto größer ist die vertikale Kraftkomponente im Auflagerpunkt.
Bei deinen angestrebten Lasten empfehle auch ich dir mit einem erfahrenen Zimmermann oder einem Statiker zusammenzuarbeiten.

Bezüglich der Querschnitte.
Ich denke, dass die Querschnitte weniger auf die eingeleitete Kraft bemessen werden müssen, sondern eher auf Ausknicken durch ihre Schlankheit und auf die erforderliche Breite für die Anschlusskonstruktion an Fuß- und Kopfpunkt - Zumindest war das das Ergebnis meiner Überschlagsrechnung.
Leider ist der Holzbau bezüglich der Lochabstände in Anschlussbereichen nicht so großzügig wie der Stahlbau. Als Faustregel kann man sich mindesten 5*d zwischen den Verbindungsmitteln und mindestens 7*d zur Hirnholzkante bei Last parallel zur Faser merken. Der Knackpunkt ist allerdings, dass mit jeder weiteren Reihe Verbindungsmittel in Lastrichtung prozentual die Gesamttragfähigkeit abgemindert werden muss (Spaltwirkung durch hintereinanderliegende Verbindungsmittel).

Viele Grüße
Tobi

Nachtrag:
Eine Verbindung der Beine untereinander ist nicht unbedingt erforderlich, sofern die Auflagerpunkte auch horizontale Kräfte aufnehmen können. Die Verbdindung verhindert in meinen Augen nicht das Kippen der ganzen Konstruktion. Du schaffst dir nur neue Problemzonen (Anschlusspunkte, Zugang zur Liegefläche --> Stolperfalle).

FelixK
Beiträge: 90
Registriert: Do 15. Mär 2018, 21:42

Re: Danke, ich kapituliere vor dem Galgen ... *LINK*

Beitrag von FelixK »

[In Antwort auf #77226]
Hallo,

bei uns in der Nähe steht so eine Vogelnestschaukel, würde das helfen? (Link)
Die Kreissegmente sind entsprechend geformte Leimbinder.
Oben ein zentrales Metallteil, die unteren Enden in Pfostenschuhen in Fundamenten verankert.
Wenn es Hilft kann ich bei uns auch ein paar Maße nehmen.

Grüße
Felix

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