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Hallo Holzwerkerinnen und Holzwerker,

aus Reststücken von Multiplex der Stärke 6,5mm habe ich mir kleine Holzkisten gebaut. Die Bauweise wurde im Heft Holzwerken Januar/Februar 2010 vorgestellt, dort als genagelte Vollholzkisten.
Die Kisten sind für die Lagerung von Kleinteilen vorgesehen.

Nur die Deckleisten ganz links und rechts wurden aufgeleimt, der Rest wurde mit Schraubem 2,5mm x 20mm bzw. 2,5mm x 10mm verschraubt. Alle Löcher wurden mit einem 1,5mm Metallbohrer vorgebohrt und zusätzlich gesenkt.
Die Kisten haben die Außenmaße L x B x H = 200mm x 150mm x 55mm.

Ich habe vor, noch weitere Kisten dieser Bauart zu realisieren, in den Größen 300mm x 200mm x h1 sowie 400mm x 300mm x h2 (h1 und h2 sind noch festzulegen), um darin Werkzeuge, die derzeit "lose" herumliegen, besser lagern zu können. Dabei wechsele ich voraussichtlich zu Multiplex der Stärke 9mm. In dieser Form nenne ich die Kisten "meine Japainer" (Japanische Systainer), weil 4, 2 oder 1 Kiste dann dieselbe Grundfläche beanspruchen.

Nun die Bilder:
1. Die Einzelteile für eine Kiste


2. Die Griffteile links und rechts


3. Die Deck- und Deckelleisten


4. Boden mit gesenkten Löchern


5. Zusammengebaute Kiste offen


6. Zusammengebaute Kiste mit Griff


7. Unterseite von Kiste und Deckel


8. Kiste geschlossen


Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden, weil das ganze auch sehr kostengünstig war. Für die Reststücke, die für insgesamt 5 Kisten gereicht haben, habe ich nur ein paar EUR ausgegeben, zusätzlich muss man die Schrauben rechnen, die ich aber als 1000er Packung gekauft habe.

Viele Grüße
Kai

...hm, mehr als 500 Lesezugriffe in weniger als 2 Tagen und keinerlei Kommentar ?! - Schade, eigentlich.

Gruß
Kai

Hallo Kai

ich finde die Kiste ja sehr gut.
Allerdings stören mich persönlich die Schrauben.

Schöne Grüße
Ulrich

[In Antwort auf #75101]
Hallo Kai,

mir gefallen Deine Kisten sehr gut. Ich habe nach einer Vorstellung (ebenfalls Massivholz) in der Festool-Zeitschrift auch schon mal über deren Bau nachgedacht. Mich hatte aber der Aufwand der Massivholzvorbereitung aus sägerauhen Brettern abgeschreckt. Nachdem ich Deinen Beitrag gelesen und die Realisierung mit Plattenmaterial gesehen habe, bin ich wieder angefixt. Sehr gut finde ich auch Deine Überlegung, ein System mit dem Vielfachen einer Standardgrundfläche aufzubauen. Wieviel Arbeitszeit steckt denn in den 5 Kisten? Ich nehme an, dass bei 5 Stück ein paar Zeitvorteile durch einmaliges Einstellen der Maschinen (Tischkreissäge?) und Wiederholung der Schnitte genutzt werden können. Hast Du für die Schraublöcher Schablonen oder Anschläge genutzt, um die Abstände nicht jedes Mal zu messen und zu markieren?

Danke für den Beitrag.

Besten Gruß,
Bastian

Hallo Ulrich,

nun die Schrauben auf der Unterseite und innen an den Seitenwänden und an der Deckelunterseite sieht man bei geschlossener Kiste nicht; nur die vier seitlichen Schrauben sind sichtbar.

Alternativ wäre natürlich gewesen, das Ganze zu verleimen. Griffe und Deckelleisten könnte man auch direkt leimen, die Verbindung der Seitenwände untereinander und zum Boden hätte man aber vermutlich mit einer Nut (Oberfräse) so machen müssen, dass auch hier ein Leimen möglich ist und alles dauerhaft hält. Darüber habe ich auch nachgedacht, das war mir letztlich aber für die Aufbewahrung von Dingen im Werkraum zu aufwändig. Daher habe ich mich für Schrauben entschieden.

Die "Originale" im Heft Holzwerken sind genagelt, da sieht man auch die Nagelköpfe. Nageln wollte ich bei der Wandstärke von 6,5mm nicht, Stahlstifte ohne Kopf würden vermutlich auch zu einer nicht ausreichenden Stabilität führen, außerdem hatte ich Bedenken, dass es dann zu Rissen und Ausbrüchen kommen könnte (und zwar sicherlich erst beim letzten Nagel ;-) ).

Viele Grüße
Kai

Hallo Bastian,

Massivholz kam für mich auch wegen der aufwändigeren Vorbereitung (Dickenhobeln) nicht in Frage. Ich schätze, dass eine Realisierung mit Massivholz auch deutlich teurer ist und eine größere Wandstärke erfordert. Das verwendete Plattenmaterial waren alles Reststücke, größtenteils sogar aus der Abfallkiste aus dem Baumarkt.

Mir war eine einfache und relativ schnelle Realisierung wichtig. Außerdem möchte ich bei Bedarf beliebig viele Kisten jederzeit aus einem leicht verfügbaren Material bauen können; daher auch die Idee mit den unterschiedlichen, aber zueinander passenden Größen.

Den Zeitaufwand kann ich nicht genau benennen, weil ich das Projekt nicht an einem Stück realisieren konnte, dennoch der Versuch einer etwaigen Abschätzung
1. Überlegung, welche Teile aus welchem Reststück zu sägen sind, entsprechende Beschriftung auf Maler-Klebeband und Festlegung der Schnittreihenfolge
ca. 1h

2. Schneiden der Teile mit der TKS. Die Einstellung jedes Maßes erfolgte genau einmal (Wiederholgenauigkeit für alle gleichen Teile bzw. gleichen Maße), daher auch der Aufwand mit der Schnittreihenfolge.
ca. 1h

3. Bohren der Böden: Hierzu haben ich einen Boden angezeichnet diesen gebohrt und dann noch zweimal zwei Böden darunter gelegt und nochmals gebohrt (Akku-Bohrschrauber). Ebenso Bohren der Deckelleisten und der Seitenwände für die Griffe. Senken aller Bohrungen.
ca. 1h

4. Zusammenbau der Kisten:
Die Teile wurden zueinander ausgerichtet und mit kleinen Zwingen fixiert, dann Stirnseiten gebohrt und manuell verschraubt. Aufleimen der Deckleisten links und rechts.
ca. 0,5h pro Kiste; hier habe ich mir Zeit gelassen, damit nichts ausbricht und alles schön passt.

Nun sammle ich wieder Reststücke und wenn hier ein gewisser Vorrat vorhanden ist, werde ich eine nächste Serie angehen. Für die größeren Kisten überlege ich, mir mal ganze Multiplexplatten zu besorgen und dann auch dort eine "Kleinserie" zu machen. Eventuell gibt es für die größeren Kisten aber auch erst mal einen Prototyp.

Viele Grüße
Kai

Hallo, ich habe diese Anleitung erst gerade entdeckt und hätte da gerne mal eine Zeichnung oder die genauen Masse der einzelnen Teile.
Dann kann ich mir das besser vorstellen wie die Konstruktion so funktioniert.
Die Idee diese Kisten als "Systainer" zu verwenden finde ich sehr gut.
Da ich gerade beim Einrichten meiner Werkstatt bin wäre das genau passend.

Mit den besten Grüßen Jürgen

Moderation:

Bitte künftig die Forenregeln bezüglich Namen beachten

Hallo Jürgen, Hallo Forumsgemeinde,

eine Zeichung für "meine Japainer" habe ich nicht gemacht, da es entsprechende Bilder in der Zeitschrift Holzwerken Januar/Februar 2010 gibt, aus der der Bauplan stammt.

Ich habe inzwischen eine weitere Kleinserie mit 4 Holzkisten der Größe H x B x T = 54mm x 200mm x 150mm ("Mini-Japainer 1"; Außenmaße) und 4 Holzkisten der Größe H x B x T = 108mm x 200mm x 150mm ("Mini-Japainer 2"; Außenmaße) gebaut.
Außerdem habe ich die verschiedenen Größen inzwischen festgelegt und aus Spaß Namen vergeben :-).

In der angehängten PDF-Datei ist zunächst die Übersicht über die verschiedenen Größen.
Danach findet man die Anzahl, Größe und Fläche der Einzelteile. Die "normal" gedruckten Zahlen ergeben sich aus den festgelegten Rastermaßen (S. 1) und der Materialstärke, die "fett" gedruckten Zahlen habe ich wieder willkürlich festgelegt, eine beeinflusst aber die Deckelgröße.
Die Kostenrechnung berücksichtigt einen Verschnitt von 10%. Beim Preis habe ich der Einfachheit halber einheitlich 14,50 EUR/m² eingetragen, hierbei handelt es sich um den Preis je m², der aktuell für eine ganze Platte Birke Mulitplex 250 cm x 125 cm x 9mm im Katalog eines nahegelegenen Holzhandels steht.



Der Bau "meiner Japainer" geht also weiter.

Viele Grüße an alle
Kai