Frästisch-Optimierung *MIT BILD*

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Rolf Richard
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Re: Rampa und Konsorten *LINK*

Beitrag von Rolf Richard »


Danke Philipp für die Klarstellung!

Ich wusste zwar, dass man die Muffen besser mit einem eingeschraubten gewindestift eindreht, ob ich dabei auf die Richtung geachtet hätte?

Jedenfalls habe ich das Ganze vorhin nochmal probiert. Es geht zwar leichter mit dem Spanbrecher voran, aber trotzdem ist es nicht ganz trivial - oder mir fehlt die Erfahrung!

Dein Einwand hat aber in jedem Fall was gebracht! Auf der Seite der Fa. Brügmann findet man eine ganze Menge Information auch zu anderen Befestigungen.

Noch eine weitere Möglichkeit: Der Dübel EA II von Fischer. An sich für Beton gedacht, spreizt er sich in einer Bohrung durch das eintreiben eines Konusses auf. Danach kann eine Schraube eingedreht werden.

Gruss

Rolf



Christoph Meyer
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Re: Rampa und Konsorten *MIT BILD*

Beitrag von Christoph Meyer »

[In Antwort auf #75844]
Hallo,

die letzten Rampamuffen habe ich mit einer kleinen Knarre eingedreht. Mit der Knarre kann man gut den senkrechten Winkel einhalten und schafft es so ohne große Mühe die Muffen vernünftig einzudrehen. Das hantieren mit dem Bohrständer war mir zu umständlich. Den Tipp mit der Knarre hatte ich im Archiv gefunden.



Grüße
Christoph

Rolf Richard
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Re: EA-Dübel (mit Bild)

Beitrag von Rolf Richard »

[In Antwort auf #75507]
Nochmal zum erwähnten EA-Dübel:



Der Dübel kann einfach in eine 8mm-Bohrung gesteckt und dann eine 6mm-Schraube eingedreht werden. Für einige Aufgaben ist er gut, für andere durch die nur kurze Gewindelänge von ca. 12mm weniger gut verwendbar. Die Gesamtlänge beträgt 25mm für die Version mit 6mm-Gewinde. (Grössere gibts auch.) Das untere Gehäuseteil ist 4fach geschlitzt. Im Inneren befindet sich der kleine Konus, der den Dübel durch Einschlagen mit einem Stift aufspreizt.

Was ihn für mich besonders interessant machte, ist die Möglichkeit, damit nachstellbare "Gleitsteine" für die Aweso-T-Nutschienen herzustellen. Durch das Aufspreizen wird der Durchmesser verändert, was fein zu regulieren ist. Der Queranschlag meines Oberfrästischs wird so geführt, weist nur sehr geringes Spiel auf:



Versuchsaufbau


So sitzt das in der Schiene


Der Queranschlag auf dem Tisch. Mit den beiden versenkten Schrauben wird das Spiel justiert.

Wäre die Dübel-Variante schon vor 8-9 Jahren bekannt gewesen, hätte man versuchen können, die Hirnleisten an meiner Hobelbank auf diese Art und Weise mit stärkeren Dübelvarianten zu befestigen.

Gruss

Rolf



Kurt

Re: EA-Dübel (mit Bild)

Beitrag von Kurt »


Hallo dieser Dübel ist normalerweise für Beton und nicht Holz. Zu sehen in der Spezifikation.
Gruß, Kurt

Rolf Richard
Beiträge: 3390
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Re: EA-Dübel (mit Bild)

Beitrag von Rolf Richard »


Das ist bekannt. Nützlich ist er trotzdem.

Gruss

Rolf

Georg
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: EA-Dübel (mit Bild)

Beitrag von Georg »

[In Antwort auf #75867]
Hallo Richard,
interessane Anwendungen, die du hier zeigst. Diese Art von Dübel kenne ich zwar schon ewig von Hilti, aber die Verwendung beim Holzwerken ist mir bisher noch nicht in den Sinn gekommen. Für eine spielfreie Führung aber sicher eine interessante und auch kostengünstige Alternative.

Ulli, der Langkieler
Beiträge: 3
Registriert: Mo 21. Apr 2014, 17:50

Re: Rampa und Konsorten

Beitrag von Ulli, der Langkieler »

[In Antwort auf #75852]
Warum so kompliziert? Ich drehe Rampa-Muffen aller Durchmesser bei Arbeiten an meinem Boot und im Haus seit Jahren auf diese Weise ein:

Loch mit Schaft-Außendurchmesser der Muffe bohren (ggf. auch nur Sackloch), Oberrand beherzt ansenken bis deutlich über den Außendurchmesser der Gewindegänge.

Ist das Holz dicker als die Länge der Rampamuffe zzgl. Ansenkung, das Loch für die Muffe nur so tief bohren, daß die Muffe Platz hat.

Ggf. das Loch für die einzusetzende Schraube, wenn sie durchgehen soll, im passenden Durchmesser weiterbohren. Benutzt man für die Rampamuffe einen Holz- oder Forstnerbohrer, hat man schon das Zentrierloch für die Verlängerung der Bohrung.

Eine zum Rampa-Innengewinde passende möglichst lange Maschinenschraube mt Sechskantkopf nehmen, auf diese eine normale Mutter ein gutes Stück weit aufdrehen. Die Schraube nun in die Rampa-Muffe eindrehen. Geht das Loch für die Schraube mit kleinem Durchmesser weiter, ist es besonders einfach: Die Schraube so weit in die Muffe eindrehen, daß sie "unten" noch einmal weiter als die Länge der Muffe herausschaut.

Nun die vorher aufgedrehte Mutter als Kontermutter gegen die Muffe drehen, Sechskantkopf der Schraube zum Gegenhalten benutzen. Muffe am angesenkten Bohrloch ansetzen, wenn die Schraube tiefer reingeht, dient das schmale Loch als Führung und Zentrierung.

Liedchen pfeifen, dabei die Rampamuffe ganz locker mit einem Knarren- bzw. Steckschlüssel eindrehen. Man dreht natürlich die Schraube, die über die Konterung fixierte Muffe wandert ins Holz. Bei Hartholz oder festem Sperrholz kann man die Rampamuffe leicht fetten, das schützt die Holzoberfläche. Evtl. muß man die Kontermutter zu Beginn noch etwas nachziehen.

Hat die Muffe die gewünschte Tiefe erreicht, aufhören zu drehen, das Liedchen kann weitergepfiffen werden.

Kontermutter mit Gegenlager Schraubenkopf lösen, Schraube rausdrehen, sich freuen, weiterarbeiten oder ein Bier aufmachen.

Gibt es kein Loch zur Zentrierung, entweder nach Augenmaß das ganze Geschraddel senkrecht halten oder, kommt der Arbeitsgang öfter vor, sich eine geeignete Ansatzlehre aus ein paar MDF-Stücken zusammenkleben.

Mit der gleichen Methode (Sechskantkopfschraube plus eine Kontermutter) bekommt man Rampamuffen auch recht einfach wieder rausgedreht,.

Kurt Heid
Beiträge: 292
Registriert: Mi 25. Aug 2021, 13:35

Re: Rampa und Konsorten

Beitrag von Kurt Heid »


Hallo
wenn zwischen Rampa- und 6-kt Mutter eine Unterlegscheibe gelegt wird hat man einen Anschlag beim Eindrehen. Tiefer geht nicht.
Gruß, Kurt

Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Rampa und Konsorten

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Langkieler,

was machen denn die unmusikalischen Holzwerker? Werden denen erst die Flötentöne beigebracht?:-)

Schöne Anleitung.
Für Perfektionisten oder Serienproduktion gibt es auch spezielle Eindrehwerkzeuge für die Bohrmaschine.

Gruß
Heinz

Ulli, der Langkieler
Beiträge: 3
Registriert: Mo 21. Apr 2014, 17:50

Re: Rampa und Konsorten **Moderiert**

Beitrag von Ulli, der Langkieler »

[In Antwort auf #76272]
Es kommt darauf an. Ein Freund klagte neulich über Augen-Tinnitus. Augen-Tinnitus? - "Ja, wo ich auch hinseh, ich seh nur Pfeifen..."

Also, es geht auch anders. Fragt der Friseur: "Wie soll ich Ihnen die Haare schneiden?" - "Schweigend!".

Unser Mechaniker pflegte zu bemerken, "in der Hand des Unkundigen wird jedes Ding zum Hammer." Ist was dran.

Zu den Einschlagmuttern möchte ich noch bemerken: erstens sehen die mvumMn sch...lecht aus. Finde ich. Zweitens sind die allenfalls für Zugkräfte zu gebrauchen - einmal in der falschen Richtung belastet, war's das. Gleiches gilt für Kipp-Bewegungen. Klar haben die auch ihre Anwendungen, aber ich würde die nicht, wie es hier der Aufhänger war, in eine Feinjustiermimik eines Frästisches einsetzen. Man muß auch berücksichtigen, daß es sich bei der "Mutter" letztlich um ein druckverformtes Stück Blech handelt, dessen Übergang zur Fläche feinstrukturmäßig eher als Abenteuerspielplatz gelten kann.

Für manche Anwendungen bevorzuge ich dann noch Hülsenmuttern - natürlich sind die auch nur für Zug geeignet, aber sind wenigstens in Form und Aufbau wohldefiniert.

Und wenn nichts paßt, tut es oft ein Stück Edeleisen-Flachmaterial, das man beliebig in Form bringen und mit beliebigen Lochmustern mit und ohne Gewinde versehen kann. So etwas in einer Nut zwischen zwei zusammengeklebten Platten Multiplex- / Furnier-Sperrholz ist richtig schick. Notfalls auch als Flansch mit eigenen Schrauben befestigt. Bei den Gewindebohrern dafür auf das /E für Edelstahl achten, und fleißig Schneidöl gebrauchen.

Gruß vom Langkieler.

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Bittte sieh Dir die Regeln an, vor allem die zur Benutzung der Klarnamen.
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