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Liebe Woodworking Gemeinde!

Ja, es gibt mich noch und ich habe die Zuneigung zum Holzwerken nicht verloren. Doch manchmal lässt mir das Leben keine Zeit dieser Zuneigung nachzugehen – ich bin manchmal monatelang praktisch nicht in der Werkstatt. :-(( Deshalb habe ich mich hier schon ewig nicht zu Wort gemeldet, obwohl ich manchmal etwas mit großer Freude mitgelesen habe. Nun möchte ich Euch mein letztes größeres Projekt vorstellen.

Ich wollte einen Esstisch bauen. Fest stand: Er sollte aus Kiefer werden. Dann kam die Frage nach dem Gestell auf. Wenn man eine klassische Tischzarge baut, dann passen Stühle mit Armlehnen nicht mehr unter den Tisch. Da es aber bei uns eher eng zugeht, habe ich mich für eine moderne Lösung entschieden. Dazu habe ich mir etliche Designer-Tische in edlen Möbelgeschäften angesehen. Eine Waldkante gefiel dabei immer sehr gut. Dazu kommt der glückliche Umstand, dass unser Sohn Edelstahl bearbeiten und schweißen kann . . . Seht Euch an, was dabei herausgekommen ist.

Viel Vergnügen mit den Fotos:


Foto 1 – Das Rohmaterial auf dem Weg in die Werkstatt – Es war nicht so einfach Bohlen zu finden, bei denen die Erntemaschine die Kante unverletzt gelassen hat.


Foto 2 – Die passenden Kanten werden ausgesucht und so bearbeitet, dass sie wohnzimmertauglich sind.


Foto 3 – Die Mittelstücke werden auf die passende Breite zugeschnitten.


Foto 4 – Ich bin immer wieder begeistert, wenn ich mit meiner ATF-55 arbeite. Obwohl über 20 Jahre alt: Die Maschine ist super!


Foto 5 – Da ich keine Hobelmaschine besitze, mit der ich diese Bohlen bearbeiten kann, habe ich mir eine Lade gebaut, in der ich mit der Oberfräse die Funktion einer Hobelmaschine (Abrichten und Dickenhobeln) nachahmen kann.


Foto 6 – Die Bohle wird in der Lade fixiert.


Foto 7 – Dieser Schlitten nimmt die Oberfräse auf. Gut gewachst, gleitet die Fräse sehr leicht.


Foto 8 – Je breiter der Fräser ist, umso zügiger und gleichmäßiger kommt man zum Ziel


Foto 9 – Ich gebe zu, mein Absaugtrichter sieht etwas abenteuerlich aus, ist aber durchaus effektiv. Ein Kehrblech, Kupferfolie (hatte ich zufällig) und ein Abflussrohr ergeben ein praktisches Teil.


Foto 10 – kleine Unebenheiten werden mit dem Putzhobel ausgeglichen.


Foto 11 – Sehr praktisch, wenn man einen Schlosser in der Familie hat!


Foto 12 – Die ersten Teile sind geheftet.


Foto 13 – Da der Tisch Platten zur Verlängerung bekommen soll, werden hier die Halter für die Verlängerungsrohre in einer Flucht angeschweißt.


Foto 14 – Die Unterseite des Tisches. Alles wird vor der Befestigung genau ausgerichtet.


Foto 15 – Die Verlängerungen werden nach der Montage abgetrennt, so ist gewährleistet, dass es anschließend gut zusammen passt.


Foto 16 – Der fertige Tisch mit einer Anbauplatte.


Foto 17 – Das Tischgestell


Foto 18 – Der fertige Tisch

Hallo Berthold,

kürzlich wurde hier das Verschwinden mancher Altvorderen beklagt...und nun taucht erfreulicherweise auch einmal einer davon wieder auf. Schön!

Einen interessanten Tisch habt Ihr da gebaut, in sicherlich sehr anregender Zusammenarbeit zwischen Holzer und Metaller. Mit dem Direktzugriff auf die Metallseite bist Du gut ausgestattet.

Mir gefällt Euer Tisch prinzipiell gut, aber es gibt auch ein paar Kritikpunkte:

Eine durchgehende Tischplatte statt der Einzelbohlenbauweise würde mir pesönlich besser gefallen, ebenso, wenn die Schräge der Waldkante von unten nach oben und nicht umgekehrt verlief. Aber Euer Geschmack ist einzig und allein entscheidend, das ist klar.

Die Verlängerungen kommen mir recht kurz vor (was auch bei vielen käuflichen Tischen der Fall ist). Um einen vollen weiteren Sitzplatz dazu zu gewinnen, sollte man schon 60 cm Zusatzbreite rechnen. Aber vielleicht sind die kurzen Ansteckbretter je Euren räumlichen Bedingungen zuzuordnen.

Auf alle Fälle viel Spaß mit dem Tisch und zeig uns mal weider weitere Projekte von Dir.

Gruß, Philipp

...was mir besonders gut gefällt, ist, dass der "Schlosser" in seinem Arbeitsanzug farblich genau zu den Festool-Maschinen passt - genial! (Scherz - konnte ich mir jetzt nicht verkneifen ;-))

Guude,

die Abricht- Dickten Kombi mit Absaugeinrichtung finde ich Klasse!

Gut Holz! J.

[In Antwort auf #81704]
Hallo Berthold,

schön von Dir zu lesen! Ich mag Kiefer und das Gestell und die Lösung für die Ansteckplatten ist schlicht und schön.
Waldkante an Möbeln ist nicht mein Ding und Ritzen im Tisch wären es auch nicht, der Krümmel und des umgekippten Kaffees wegen.

Liebe Grüße
Pedder

Hallo Berthold,
toller Tisch! Danke für die Bilder!
Eine Frage hätte ich: wie sind die Maße (Holz und Metall)?
Finde ich toll, dass einer der " Alten" wieder auftaucht - hoffentlich bleibst Du!
Grüße von Volker, dem Handschuhschreiner.

Hallo Berholt

Gewusst wie, auch ich finde Deine Lösung zum Abrichten gut.

Endlich noch mal ein Tisch ohne Elefantenfüße, mir gefällt er.

Pedders Einwand mit den Krümmeln, Hühner wären die Lösung.

Gruß Franz

Hallo,

Hühner im Haus, ich weiß nicht, dann doch lieber Krümel auf dem Teppich als Hühnerka**e

:-)

Gute N8
Wolfgang

[In Antwort auf #81712]
Hallo Volker!

Hier die Maße des Tisches:
Die Platte ist 1400 x 860 x 42 dazu gibt es zwei Ansteckpatten mit 400 bzw. 300 mm.
Das Tischgestell ist aus 20 x 80 Edelstahlrohr.
Die Verlängerungsrohre sind aus 35 x 35 Edelstahl - was allerdings etwas überdimensioniert ist.

Der Tisch steht äußerst stabil und wackelt in keine Richtung - viel fester als ich gehofft hatte. Und dennoch lässt er sich auf dem Teppichboden noch leicht verschieben.
Die Maße der Platte und der Verlängerungen sind nicht optimal, aber ich muss mich eben nach den vorhandenen Platzverhältnissen richten.

Das mit den Krümeln stört uns in keiner Weise. Dafür freuen wir uns immer wieder über die tolle Haptik, die dieses Holz bietet.

Liebe Grüße
Berthold

Hallo Berthold,
vielen Dank für die Maße: die 80x20 bzw. das Verhältnis zur Tischbreite war das, was mich interessiert.
Ich finde das Verhältnis passt gut bzw. sieht gut aus, und da es auch noch stabil ist - was will man mehr.
Du meintest die äußeren Tischabmessungen wären nicht optimal, wegen der wohnlichen Gegebenheiten, darf ich fragen inwiefern bzw. positiv gefragt: welche Maße für den Tisch würdest Du nehmen, wenn Du könntest wie Du wolltest?
Vielen Dank von
Volker, dem Handschuhschreiner.