Festo MFT mit eigenen Ein- und Aufbauten

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Oliver Feldmann
Beiträge: 173
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Festo MFT mit eigenen Ein- und Aufbauten

Beitrag von Oliver Feldmann »

[In Antwort auf #9421]
Naja, da ich zufällig MFT-Besitzer bin, würde ich so ein Platte natürlich auch nehmen! Ich wollte schon immer eine 2000Watt-Oberfräse unter den MFT spannen :-)))


Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Festo MFT mit eigenen Ein- und Aufbauten

Beitrag von Christian Aufreiter »

[In Antwort auf #9642]
Hallo, Rolf,

selbstverständlich bin ich auch an deinen Erfahrungen interessiert!
Vielen Dank für deine Antwort.
Eine Skizze habe ich gerade nicht zur Hand, aber ein paar Anwendungen fallen mir auch so ein.
Ist der MFT brauchbar,
- wenn ich z. B. einen 12 * 60 cm langen Streifen der Länge nach halbieren möchte,
- wenn ich Seitenteile von Schubladen zusägen möchte, wo eine hohe Wiederholgenauigkeit gefragt ist?

Vielen Dank für deine Bemühungen!

Christian


Detlef Fallisch
Beiträge: 418
Registriert: Fr 5. Apr 2019, 10:24

Re: Festo MFT mit eigenen Ein- und Aufbauten

Beitrag von Detlef Fallisch »


Kann mir mal jemand von den MFT-Spezis erklären, wie die MDF-Tischplatte an dem umgebenden Rahmen befestigt ist? Ich tüftle schon seit einigen Tagen an einem Nachbau bzw. einer Variante des Festo Tisches.

Ich habe eine große Black-Decker Workmate 2000. Die dazugehörige MDF-Platte möchte ich durch die Festo-Platte ersetzen. Um aber die Spannfunktionen an den Seiten nutzen zu können, wollte ich -ähnlich wie bei der Lösung von Philip- an den Seiten die Alu-Profile anbringen. Um die Befestigung dieser Alu-Profile mit der Tischplatte geht es.

Wie ist das bei Festo gelöst worden? Oder liegt die Tischplatte einfach in dem Rahmen auf Winkelprofilen auf?

Gruß Detlef


Rolf Hertenstein
Beiträge: 379
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Wiederholgenaugkeit

Beitrag von Rolf Hertenstein »


Für die 12 x 60-Streifen sehe ich keinerlei Probleme. Vor allen Dingen beim großen MFT lässt sich das mit dem Winkelanschlag und Deiner TS55 ohne Probleme machen.

Was die Wiederholgenauigkeit bei den Schubladenteilen betrifft, fehlt mir der praktische Vergleich mit einer TKS. Da bin ich auf Guido´s Antwort gespannt. Er kann den direkten Vergleich bestimmt herstellen.

Rolf

Urs
Beiträge: 493
Registriert: Mi 10. Dez 2014, 10:45

Re: Festo MFT mit eigenen Ein- und Aufbauten

Beitrag von Urs »


Hallo Christian, Detlef und die andern.

12 x 60 der Länge nach sägen: Kein Problem, sowas habe ich diese Woche gemacht. Das Resultat war präzise und ich bin immer noch im Bereich Anfänger. Da verrutscht nix! (Die am Schnitt anliegende Gummilippe ist ja aus Antirutschmaterial, sofern sie sauber und gepflegt ist.) Allerdings ist es erforderlich, dass Du noch ein gleich dickes Reststück hast, damit die Führungsschine, die ja vorne (auf der Hauptbedienerseite) nur auf einen ca. 5mm breiten "Zahn", der in die Nut der FS greift, aufliegt. So sollte die FS nicht kippeln. Zudem kannst du das Reststück dann festspannen und hast für die Wiederholungen einen guten Anschlag.

Befestigung der Platte: Sie liegt im Rahmen auf und wird von vier Schrauben in den Ecken fixiert.

Übrigens: wenn es darum geht, einen Anschlag genau zu fixieren, nehme ich nicht das Spannelement von Festo sondern die panel clamp oder die wonder pup von Veritas. Da kann man genau justieren, während die Festo-Spannelemente immer noch den kleinen Vorschub haben (um den Spanndruck zu erzeugen).

Gruss

Urs

Guido Henn
Beiträge: 768
Registriert: Do 7. Dez 2017, 18:02

Re: Festo MFT mit eigenen Ein- und Aufbauten

Beitrag von Guido Henn »

[In Antwort auf #9640]
Hallo Christian und alle anderen,

eines vorweg: Dietrich hat - obwohl er den MFT nicht kennt - natürlich völlig recht, eine TKS kann der MFT mit HKS nicht ersetzen. Einiges was Dietrich aufgezählt hat lässt sich mit dem MFT natürlich machen. Nuten z.B. ist mit dem MFT kein Problem während Schlitz und Zapfen-Verbindungen mit einem "normalen" MFT unmöglich sind. Aber genauso gut gibt es Dinge, die auf einer "kleinen" TKS nur schwer oder garnicht möglich, aber auf einem MFT in wenigen Minuten erledigt sind. Beispielsweise ist der Zuschnitt von größeren Platten mit dem MFT (im Rahmen seiner Abmessungen) sehr präzise und mit einer enormen Genauigkeit möglich und die Schnittqualität ist dank Führungsschine und Gummilippe nahezu identisch mit den großen und teuren Formatkreissägen mit Voritzer. Dafür muss die TKS schon mit einem vernünftigen großen Schiebeschlitten ausgestattet sein.

Es sind nun mal zwei verschiedene Sägetypen und man muss sich einfach fragen was einem wichtiger ist. Beim MFT ruht das Werkstück und es wird die Säge bewegt, bei einer normalen TKS "ruht" die Säge und es wird das Werkstück bewegt. Beides hat Vor- und Nachteile, wichtig ist aber erst einmal, dass man sich über die Unterschiede im klaren ist und dann überlegt, was man am häufigsten braucht.

Z.B. lässt sich eine Schlitz und Zapfen-Verbindung auch mit der Oberfräse herstellen, genauso kann man mit der Oberfräse nuten und falzen. Beides geht auch auf dem MFT in Verbindung mit der Oberfräse. Bei Schlitz und Zapfen wäre eine unter die Tischfläche gebaute Fräse sicher die bessere Alternative. Aber alles das ist möglich und einige haben ja auch schon hervorragende Tipps und Tricks zum MFT angeführt. Das zeigt auch wieviel Potenzial in diesem eigentlich recht einfach gestallteten Produkt liegt und wer über etwas Phantasie und Umbaugeschick verfügt wird mit dem MFT sicher glücklich. Vielleicht sollte man den MFT im WIKI aufnehmen, Ideen gibt es sicher reichlich.

Mein Fazit wäre: Wer eine Festool Tauchsäge und Oberfräse hat und nicht gleich ein "Vermögen" für eine TKS ausgeben will, der sollte sich den MFT einmal genauer ansehen. Zu dem Preis gibt es keine vernünftige TKS. Aber für den Einstieg tuts auch erst einmal eine Schiene und eine TS 55 und eine OF 1010, was da halt fehlt ist die "Einstell-Wiederholbarkeit", die bietet nun mal nur das MFT-System. Das man das auch selbst bauen kann, hat uns Philip ja eindrucksvoll gezeigt.

Gruß Guido



Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Wiederholgenaugkeit

Beitrag von Christian Aufreiter »

[In Antwort auf #9652]
Hallo, Urs, hallo, Rolf,

vielen Dank für eure Antworten.
Offensichtlich würde ein MFT das Anwendungsspektrum der TS 55 schon deutlich erweitern. Im Verbindung mit einer OF könnte man weitere knifflige Einsätze meistern.

Wenn ich es richtig verstanden habe, ist es kein Problem, schmale Werkstücke zu sägen, sofern man ein gleich dickes Restholz unter die Schiene liegt. Das mache ich momentan ohne MFT. Was aber nicht möglich sein dürfte, ist bei schmalen, dünnen Werkstücken den Anschlag zu benutzen.
Oder irre ich da?
Ab welcher Werkstückdicke ist der Anschlag einsetzbar?

Im Prinzip könnte ich mir vorstellen, dass eine simple Platte, auf der Sägearbeiten ausgeführt werden – und in die man bedenkenlos hineinsägt, das Arbeiten mit HKS + Schiene bereits erleichtern würde.

Herzlichen Dank für eure Bemühungen!

Christian


Bernhard Kühnen

Re: Festo MFT mit eigenen Ein- und Aufbauten

Beitrag von Bernhard Kühnen »


Hallo Guido,

Du hast gute Argumente für den MFT aufgezählt. Ein Argument darf ich noch addieren. Der MFT ist relativ transportabel. Selbst die neue Montagesäge von Festo ist mit den nötigen "Anbauten" doch sehr schwer zu transportieren.Tischverlängerung und Schiebeschlitten machen das Teil sehr sperrig. Ich überlege mir die Anschaffung eines MFT für gelegentliche Arbeiten außerhalb des Hauses und als Montagetisch. Ich glaube, er bietet optimale Voraussetzungen zum Zwingen etc.

Gruß
Bernhard

Bernhard Kühnen

Re: Wiederholgenaugkeit

Beitrag von Bernhard Kühnen »


Christian,

was meiner Meinung nach Grundvoraussetzung ist, ist die Möglichkeit, Deine HKS "unter" den Tisch zu bekommen und dann einen entsprechenden Parallelanschlag montieren. Analog zu der Konstruktion, die Guido für die Oberfräse gebaut hat. Zu prüfen ist, ob man Festoanschläge aus dem Basisprogramm benutzen kann. Eventuell ginge dann noch der Schiebeschlitten. Sicherlich ist es kein Problem, die Aufnahme des HKS-Basissystems in die Lochplatte zu organisieren. Klar, das bedeutet wieder ein paar Euro in die Hand zu nehmen, aber ist ein kompletter Selbstbau so viel billiger? Immerhin steht fest, die Apothekenfirma ist teuer, aber Sie bietet auch Qualität. Mit dem großen MFT hättest Du dann eine ganz brauchbare TKS.

Gruß
Bernhard

Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Festo MFT mit eigenen Ein- und Aufbauten

Beitrag von Christian Aufreiter »

[In Antwort auf #9654]
Hallo, Guido, hallo, Dietrich,

herzlichen Dank für eure Beiträge!

Es ist mir durchaus bewusst, dass eine kleine, präzise TKS einen großen Schritt in meiner Karriere als Holzwerker einleiten könnte, zumindest würde sie mit vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten aufwarten.
Allerdings befürchte ich, dass die kompakten, GUTEN Tischkreissägen nicht unbedingt vom Himmel fallen, schon gar nicht neu und erst recht nicht zu ansprechenden Preisen.
Meines Wissens sind im Bereich der kleinen Tischkreissägen fast nur noch Gebrauchtmaschinen interessant, von den Montagesägen, die allerdings mit meinem Budget nur schwer in Einklang zu bringen wären, abgesehen.
Was den MFT aus meiner Sicht neben dem relativ niedrigen Preis attraktiv macht, ist, dass man ihn nach erledigter Arbeit einfach zusammenklappen und an die Wand lehnen kann.
So habe ich die Beschreibung bisher aufgefasst.

Die Erweiterungsmöglichkeiten des MFT beeindrucken mich natürlich auch. Hier dürften bloß die eigene Fantasie und das Können Grenzen setzen.
Apropos Können, der Selbstbau des MFT erscheint mir doch ein wenig kompliziert. Jedenfalls bin ich mir nicht sicher, ob ich mich an dieses Vorhaben wagen soll.

Das Fertigen von Schlitz- und Zapfenverbindungen sollte tatsächlich ohne TKS möglich sein. Die Schlitze kann man schließlich mit der OF fräsen, die Zapfen lassen sich „notfalls“ manuell sägen.

Herzliche Grüße

Christian



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