Oberfräse Festool Metabo Dewalt

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: erstes Fazit Oberfräsen

Beitrag von Dietrich »

[In Antwort auf #9622]
Hallo Marc,

meiner Ansicht nach vergleichst Du hier Äpfel mit Birnen!
Eine OF 2000 von Festo sollte mit einer Mafell LO 65, oder einer Metabo OF 1812 verglichen werden, allesamt sog. Zimmerei- oder Treppenbaufräsen.
Zinkenfräsen ist nicht das Hauptaufgabengebiet dieser schweren Oberfräsen, möglich ist es aber.
Die typischen Möbelbaufräsen, die meißtens an solchen Verbindungseinheiten benutzt werden sind kleinere leichtere, nicht weniger präzise arbeitenden Maschinen der 900-1300 Watt Kategorie. Hierbei sind zu nennen die Festo 1010, die Mafell LO 50, die Metabo 1229.
Zur 1229, mit der Maschine arbeite ich seit 13 Jahren, ganz besonders im Zusammenhang mit Verbindungsarbeiten, ich hatte nie den Eindruck das die Fräse zu schwach sei!
Übrigens, das Verbindungssystem, mit dem ich arbeite ist das VS 500 von Festo, dem Festo damals eine OF 900, eine 900 Watt Maschine zur Seite stellte. Wenn das Zinken mit der 1200 Watt Metabo so schwierig wäre, wie würde dann eine Maschine mit 300 Watt weniger Motorleistung damit fertig?
Im Zusammenhang mit Armins Kritik an den Festo-Oberfräsen, zu der ich nichts sagen kann, weil nie mit einer Festo gearbeitet, eine Anmerkung: In der Anleitung der VS 500 lese ich immer etwas von "Zentrierdorn" den man vor dem Fräser einspannen soll, um was auszurichten???

Gruß Dietrich

Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: erstes Fazit Oberfräsen

Beitrag von Christian Aufreiter »


Hallo, Dietrich,

der Zentrierdorn dient zur exakten Ausrichtung von Kopierringen. Die Kopierringe werden bei der OF 1010 zwar mit zwei Schrauben gehalten, weshalb man meinen könnte, dass die Kopierringe bereits ohne die Verwendung eines Zentrierkegels exakt sitzen, doch dem ist sichtlich nicht so.

Bei der OF 1400 erfolgt die Befestigung von Kopierringen meines Wissens werkzeuglos, auch eine zusätzliche Zentrierung soll nicht mehr notwendig sein.

Herzliche Grüße

Christian


Bernhard Kühnen

Re: erstes Fazit Oberfräsen

Beitrag von Bernhard Kühnen »

[In Antwort auf #9630]
hallo Armin,

auch ich kann eine mangelhafte Verarbeitung bei Festo nicht bestätigen. Meine Oberfräsen OF 900 seit ca. 10 Jahren und die etwas neuere 1000 Watt arbeiten auch bei hartem Holz (eiche/Buche) ordentlich. Nichtsdestotrotz ist eine Scheer sicherlich besser, aber hat nicht den Systemcharakter von Festo. Was mich jetzt interessiert, was macht ein Gitarrenbauer da für Sachen, das seine Festo den Geist aufgibt? Und wenn ich richtig gelesen habe, hast Du Deine Scheer auch schon demontiert!

Klar, auch ich habe schon Flottjetständerbohrmaschinen und Fein Handborer geschafft. Fairerweise muß ich gestehen es waren aber auch bedienfehler und etwas Pech mitvon der Partie.

Gruß
Bernhard

Guido Henn
Beiträge: 768
Registriert: Do 7. Dez 2017, 18:02

Re: erstes Fazit Oberfräsen

Beitrag von Guido Henn »

[In Antwort auf #9630]
Hallo Armin,

das tut mir leid, dass du so viel Pech mit den Festo Maschinen hattest, weshalb und wieso lässt sich natürlich aus der Ferne schlecht beurteilen, aber wie du ja schon von anderen gehört hast, scheint es nicht die Regel, sondern eher die Ausnahme zu sein.

Was ich aber so nicht stehen lassen kann, ist die Behauptung, dass man im Katalog ein Fichte Brett in der Zinkeneinrichtung eingespannt hat, weil das Fräsbild in Hartholz "übel" ist. Im Katalog auf Seite 125 findest du einige Schubladen in Hartholz gezinkt. Warum jetzt auf den vorangegangenen Seiten Fichte oder Kiefer Bretter eingespannt wurden, kann die unterschiedlichsten Gründe haben z.B. hebt sich das helle Holz besser von der Buchen Werkbank ab, als wenn hier ebenfalls Buche eingespannt worden wäre. Sicher hat man nicht daran gedacht, dass es sauberer aussieht, wenn man Weichholz nehmen würde. Es gibt nichts leichteres als auf Fotos zu tricksen und man hätte sehr einfach ein perfekt gezinktes Hartholzbrett einspannen können, denn auf der Seite 125 findest du ja genug davon. Ich selbst habe einen Werkzeugschrank aus Buche (bekanntlich ein Hartholz) mit der OF 1010 und dem VS 600 mit offenen Zinken hergestellt und von der Qualität der Fräsung und Passung kannst du dich auf folgenden Bildern überzeugen:

http://www.kurswerkstatt.de/heimwerken-ratgeber/werkzeug-artikel_230.htm

Ich arbeite nun schon seit einigen Jahren in meinen Kursen mit Festool Maschinen und hier vor allen Dingen mit der OF 1010 und neben einigen anderen Zinkengeräten auch mit dem VS 600. In keinem meiner Kurse ist es je vorgekommen, dass entweder die Fräse unzuverlässig oder unsauber gearbeitet hat oder gar die Fräsung "übel" aussah, wenn nicht gerade jemand eine 20 mm tiefe Nut in einem Arbeitsgang erledigen wollte. In dem Fall war aber ausnahmslos der Fräser "blau" und nicht mehr zu gebrauchen, der Maschine hat das recht wenig ausgemacht. Ebenso ist das Zinken mit dem VS 600 und einer Festool OF 1010 in Hartholz überhaupt kein Problem und wenn der Bediener alles richtig eingestellt hat und den obligatorischen "Anrissfräsgang" im Gleichlauf durchgeführt hat, ist das Fräsbild samt Passgenauigkeit hervorragend.

Gruß Guido

Guido Henn
Beiträge: 768
Registriert: Do 7. Dez 2017, 18:02

Re: erstes Fazit Oberfräsen

Beitrag von Guido Henn »

[In Antwort auf #9632]
Hallo Christian, hallo Dietrich,

beim maschinellen Zinkenfräsen kommt es auf höchste Präzision an. Vor allen Dingen das Zusammenspiel von Fräskamm, Kopierhülse und Fräser muss genau auf einander abgestimmt sein. Am Fräskamm selbst kann man nichts ändern, höchstens den kompletten Kamm etwas ausrichten. Am fräser kann man auch nichts ändern - entweder er hat die Maße, die für den Einsatz mit besagtem Kamm vorausgesetzt werden oder er kann eben nicht benutzt werden. Es bleibt also nur die Kpierhülse, die letzlich über die Qualität und Passgenauigkeit der Verbindung entscheidet. Sie muss zum einen absolut spielfrei in den Führungfingern (Kamm) "laufen" und muss absolut zentrisch zur Motorachse bzw. Fräserachse ausgerichtet sein. Genau aus dem Grund gibt es den sogenannten Zentrierkegel der alle Kopierhülsen bis 40 mm Durchmesser genau zur Motorachse zentriert.

Ich habe eine ganze Reihe von Fräsen zu Hause und es gibt keine einzige, die in der Bedienungsanleitung auf die enorme Wichtigkeit der Zentrizität der Kopierhülse hinweist. Bei einigen ist es konstruktionsbedingt gar nicht möglich eine nicht zentrische Hülse zu zentrieren. Was für normale "Kopieraufgaben" mittels Holzschablone sicher völlig ausreicht, kann beim Zinkenfräsen für mehr oder weniger starke Toleranzen sorgen. Die Fa. Leigh bietet beispielsweise für die DeWalt DW 621 ein Hülse an die in der Aussparung etwas Spiel hat und so mittels eines Zentreierkegels genau ausgerichtet werden kann - sonst wäre die ganze Fräsung für die "Katz".

Ich gebe zu, dass ich anfangs auch dachte, wieso soll ich mir ne teure Fräse kaufen, bei der ich erst noch die Hülse mit nem teuren Zentrierkegel ausrichten muss. Heute würde ich nur noch Fräsen kaufen, bei denen man die Kopierhülse genau ausrichten kann. Übrigens könnte man das auch noch nachträglich bei der OF 1400 - muss man aber nicht!

Gruß Guido

Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: erstes Fazit Oberfräsen

Beitrag von Christian Aufreiter »


Hallo, Guido,

vielen Dank für deine umfassenden Erläuterungen.
Den Zentrierkegel habe ich gleich mit der OF gekauft, obwohl es bei meinen Arbeiten wohl nicht unbedingt auf eine 100 %-ige Zentrierung ankommt. Bisher habe ich meine Kopierhülse nur beim Lochreihenbohren verwendet.
Den Zentrierkegel muss man vermutlich aber nicht unbedingt von Festool kaufen. Wer über Kenntnisse in der Metallbearbeitung und über eine Drehbank verfügt, kann diesen Zentrierkegel mit Sicherheit nachbauen.

Herzliche Grüße

Christian


Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: erstes Fazit Oberfräsen

Beitrag von Dietrich »


Hallo Christian, hallo Guido,

bei meiner 1992 gekauften VS 500 war so ein Zentrierdorn dabei, den habe ich aber nie benötigt, weil die Gewindebohrungen im Fuss meiner 1229 vorhanden sind, sich der Fuß nicht gegen die Maschine verdrehen lässt, und weil meine Kopierhülsen die einmal auf die 1229 passen, aber auch auf die Festo-Kämme, auf eine Metalldrehbank von einem Freund hergestellt wurden.
Probleme mit Passungen bei Zinkenverbindungen, die mit diesem System mittlerweile reichlich hergestellt wurden, hatte ich nie.
Die Aussage von Guido, keine Fräse ohne Zentrierdorn kaufen, kann man meiner Meinung nicht auf alle Oberfräsen beziehen!

Gruß Dietrich


Bernhard Kühnen

Re: erstes Fazit Oberfräsen

Beitrag von Bernhard Kühnen »


....oder Dietrich, Du hast einfach Glück gehabt, daß bei Dir das Spiel relativ gegen Null geht.... Ich habe auch das Gefühl, daß ich den Zentrierdorn nicht unbedingt brauche, benutze ihn aber trotzdem.

Gruß
Bernhard

Guido Henn
Beiträge: 768
Registriert: Do 7. Dez 2017, 18:02

Re: erstes Fazit Oberfräsen

Beitrag von Guido Henn »


Hallo Dietrich,

im Normalfall brauchst du den Zentrierkegel auch nicht, wenn du aber sehr genau mit Zinkengeräten arbeiten willst, dann brauchst du ihn. In deinem speziellen Fall mag das nicht zutreffen, weil du in der glücklichen Lage warst, jemanden zu kennen, der dir hier weitergeholfen hat. Das hat aber leider nicht jeder und das Problem ist, dass viele bei der Ursache nach Falschfräsungen nicht bei der Hülse nachschauen, sondern bei dem Zinkenfräsgerät oder bei den Fräsern. Das "Übel" liegt aber meist bei der nicht zentrierten Kopierhülse.

Genau deshalb verfügt die Hülse für die DeWalt Fräse und das Leigh D4 Zinkengerät über etwas Spiel, damit man sie zentrieren kann - nein sogar zentrieren muss! - um hier Fehler auszuschließen.

Für mich ist einfach nur entscheidend, dass ich - wenn es sein muss - in die Zentrierung eingreifen kann, was leider bei vielen Oberfräsen nun mal mit den Standard Hülsen nicht möglich ist, weil sie "passgenau" in die Fußplatte eingesteckt werden. Was mache ich aber. wenn die Maschine Fertigungstoleranzen aufweist und die Hülse nicht zentrisch ist? Es wird sich hier nur um 10 tel mm handeln, aber mir reicht das schon aus. Deshalb würde ich persönlich eine nicht einrastende, spielfreie Kopierhülse nicht als Nachteil, sondern als Vorteil empfinden. Ich bin ein Freund von Erleichterungen und Verbesserungen, aber bitte nur wenn sie auch funktionieren!

Gruß Guido

Dirk Boehmer
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Registriert: Di 20. Aug 2013, 13:34
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Re: Kaufhilfe Dewalt 621/Festo 1400

Beitrag von Dirk Boehmer »

[In Antwort auf #9621]
Hallo Rainer,

> Wie läuft der Fräserwechsel bei De Walt ?

Es gibt einen Sperrknopf, mit der sich die Antriebswelle
arretieren laesst. Danach laesst sich die Ueberwurfmutter
relativ gut loesen. Ich habe allerdings keinen Vergleich zu anderen
Maschinen.

> Wie gut läßt sich die Kunststoffabdeckung der Absaugung abnehmen?

Die ist einfach nur draufgeklipst. Habe ich meistens aber nicht in
Verwendung. Das ganze durchsichtige Platik sieht etwas zerbrechlich
aus. Aber bisher gab es da trotzdem keine Probleme.

--
Dirk

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