Nachttisch aus Eiche *MIT BILD*

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Rolf Richard
Beiträge: 3390
Registriert: Do 16. Mär 2017, 07:44
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Re: OT, Wellenschutz Abrichte

Beitrag von Rolf Richard »


in der luxusausführung ist die brücke sowohl senkrecht als auch waagerecht federnd gelagert, durch einen in zwei richtungen gebobenen "finger" wird der schutz vom werkstück angehoben, unmittelbar nach dem durchschieben senkt sich die brücke wieder ab.


Danke!
Meine Annahme war, das diese Einrichtung dem technischen Stand meiner alten Scheppach aus den 1980er Jahren entspräche und es längst Besseres gäbe. Wieder was gelernt!

Gruss

Rolf

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Thomas Kaes
Beiträge: 715
Registriert: So 4. Apr 2021, 14:10

Re: OT, Wellenschtz Abrichte *MIT BILD*

Beitrag von Thomas Kaes »

[In Antwort auf #70935]
So nun mal ein paar Bilder:
Hobelmaschine EB HC 310 (ca. Bj. '82, 3 Messerwelle, 31 cm Breite, 23 cm Dicktenhöhe, Gusstische, Zentralsäule, Hersteller: Robland/Belgien)

Als erstes die Ausgangssituation mit Schwingschutz aus Blech:
Feder war ausgeleiert, Schwingschutz hatte in der Vergangenheit scheinbar schon Messerkontakt, Arm war wider angeschweisst worden.
Sprengring entfernen, Arm abziehen, Welle gegenhalten, rückseitige Mutter abschrauben, fertig.




Die 2 Löcher mit Gewinde waren im Abgabetisch schon vorhanden. 2 Stk. Imbus eindrehen, Grundplatte fest; durch den Spannhebel ist der Arm abklappbar gelagert.




Die Arm der Schutzbrücke kann mit der Knebelschraube hoch und runter gedreht werden (ca. 10 cm max. Hub), durch ein Gestänge im Arm wird die Neigung der Wellenabdeckung parallel zum Tisch gehalten.



Die eigendliche Messerwellenabdeckung kann mit der 2. Knebelschraube vor und zurückgestellt werden. (Orginalschraube: Kunststoff im Alugewinde; beim ersten Andrehen -sanft- durchgedreht, und gegen Edelstahlschraube getauscht).




Aufwand: 10 Minuten
Ergebniss: Meine Finger sind es mir wert
Kosten: EB Orginalersatzteile neu ca. 170,-€ mit Versand.

PS: heute hat sich endlich Felder telefonisch gemeldet; die Lösung mit der Schutzbrücke einer Hammer A3-31 (als Ersatzteil) scheint unter 100,- incl. Versand zu liegen ;-(

Gruss
Thomas

Marc Corsaro
Beiträge: 503
Registriert: Mi 16. Jun 2021, 09:04

Re: OT, Wellenschtz Abrichte

Beitrag von Marc Corsaro »


Hallo Thomas,

sieht auf jeden Fall sicherer aus :-)

Jörg Katzer
Beiträge: 228
Registriert: Di 10. Nov 2020, 19:58

Re: OT, Wellenschtz Abrichte

Beitrag von Jörg Katzer »


Hallo Thomas,

den Preis der Hammer Wellenabdeckung kann ich bestätigen. Ich musste auf den Schutz der 41cm Welle zurückgreifen und habe so um 120€ bezahlt. Was ich angenehm bei dem Anschlag finde ist, dass er durch eine Feder immer nach oben gedrückt wird und durch die Knebelmutter nach oben begrenzt wird. Bei dem langen Arm hat man ja doch einen gewaltigen Hebel. Bei unbeabsichtigten herunterdrücken passiert also nichts.

Gruß Jörg

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Thomas Kaes
Beiträge: 715
Registriert: So 4. Apr 2021, 14:10

Re: OT, Wellenschtz Abrichte

Beitrag von Thomas Kaes »


Tag Jörg,

die Federfunktion ist bei dem EB Teil genauso wie du es beschrieben hast ausgeführt.
Hauptsache ich kann jetzt endlich loshobeln ;-)

Das Preisniveau wie es sich bei den Ersatzteilen von Felder / Hammer bestätigt, und die einfache Nachrüstung sollten jedenfalls niemanden davon abhalten, etwas für die persöhnliche Arbeitssicherheit zu machen.

Falls jemand interessiert ist: Teilenummern:
Hammer 581006-001 Abrichtschutz EURO 310 mm für A3-26/31 ab 2011
EB (Metabo) 1011170478 Metabo Elektra Beckum Messerwellenabdeckung 530mm (siehe meine Fotos)

Gruss
Thomas


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Thomas Kaes
Beiträge: 715
Registriert: So 4. Apr 2021, 14:10

Re: OT, Wellenschtz Abrichte

Beitrag von Thomas Kaes »


Als letzter Nachtrag:
das Ersatzteil von Felder ist praktisch baugleich mit dem EB Teil, einschl. Lochabstände / Verschraubung (und Kunstoffschraube ;-( im rechten Knebel), aber kostet in der 31 cm langen Ausführung nur 90,- € brutto einschl. Verpackung und Versand.
Scheinbar der gleiche Zulieferer...

Gruss
Thomas


Florian
Beiträge: 80
Registriert: Mi 2. Jan 2013, 21:34

Fortsetzung: Bau von Blockbandsägewerk *MIT BILD*

Beitrag von Florian »

[In Antwort auf #70876]
Hallo,
es gibt wieder Neuigkeiten zu berichten. Leider mehr Metall als Holz aber sicherlich genauso interessant und für den einen oder anderen auch eine gewisse Anregung.

Der 2013 gefällte Nussbaum kam damals zum Sägewerk und wurde dort in Bohlen aufgetrennt. Leider konnte nur ein Teil gesägt werden, da die Gabelung zu breit war. Zusätzlich kam ich im letzten Jahr an mehrere Eichenstämme die auch zu groß fürs Sägewerk waren. Somit war die Idee geboren, ein Blockbandsägewerk selbst zu bauen.

Zunächst musste eine entsprechende Bandsäge gefunden werden, die einen schweißbaren Rahmen hat:


Dann wurde erst mal Platz gemacht:


Anschließend wurde der Rahmen erweitert um die Führung anbringen zu können:


Dann noch den Rahmen für das Fahrgestell schweißen:


Das Ganze kam dann auf das Schienenbett und wurde gerichtet:


Noch ein paar Quertraversen schneiden:


Hier wurde die Linearführung an das Fahrgestell geschraubt und unten sieht man die Torrollen, auf denen sich das ganze bewegt:


Der Motor war auch zu schwach, wurde von 3kW auf 11kW aus einem Heugebläse geändert:


Dann kam die Verbindung von der Säge und Fahrgestell. Zum Glück hatte ich den Traktor, anders kann man die Teile fast nicht bewegen:


Richtfest:

Für die Höhenverstellung habe ich mir zwei Trapezgewindestangen besorgt, die oben über eine Kette verbunden wurden.

Dann kam der erste Probeschnitt und tatsächlich, die Säge sägt:


Zunächst hatte ich nur eine Handkurbel für die Höhenverstellung. Aufgrund der geringen Gewindesteigung und dem Kraftaufwand stand schnell der Entschluss fest, einen Motor dafür zu verwenden. Zur genauen Positionierung hab ich hierfür einen Drehstrommotor mit Getriebe über einen Frequenzumrichter angesteuert. Die Verkabelung war etwas aufwendig und die korrekte Einstellung vom Frequenzumrichter komplex, aber nachdem es dann funktionierte, hat sich der Stress gelohnt:


Fertig:

Der blaue Kanister ist übrigens für die "Schmierung/Kühlung" beim Sägen, hier wird Wasser auf das Sägeband laufen gelassen. Damit läuft das Band ruhiger und der 11kW Motor kommt nicht so schnell an seine Grenzen. Bei 60cm Eiche muss man doch schon etwas vorsichtiger schieben.
Maximal passen jetzt 80cm durch und die Schienen reichen für knapp 6m lange Stämme. Die Rollen haben 70cm Durchmesser und ich verwende 38mm breite Bänder mit einer Stärke von 1,1mm.

Und damit konnte dann nach 3 Jahren das letzte Stück Nussbaum gesägt werden:


Ausserdem auch noch der erste Stamm Eiche:


Jetzt muss erst mal das Wetter wieder besser werden, dann geht´s weiter mit dem Sägen. Leider muss dann wieder Jahre gewartet werden, bis es trocken ist und es mit dem Möbelbau weitergehen kann... Eventuell gebe ich aber einen Teil schon vorher in eine Trocknungsanlage, wenn kein anderes Projekt dazwischen kommt.

Gruß
Florian



Johannes M
Beiträge: 1587
Registriert: Di 21. Jul 2020, 09:09

Toller Bericht! *NM - Ohne Text*

Beitrag von Johannes M »

Klaus Kretschmar
Beiträge: 1457
Registriert: Sa 21. Nov 2020, 23:13

Re: Fortsetzung: Bau von Blockbandsägewerk

Beitrag von Klaus Kretschmar »


Wow! Idee, Umsetzung und Bericht einfach genial. Mir fehlen die Worte...

Klaus

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Uwe.Adler
Beiträge: 1267
Registriert: So 27. Dez 2020, 22:52

Re: Fortsetzung: Bau von Blockbandsägewerk

Beitrag von Uwe.Adler »

[In Antwort auf #85664]
Hallo Florian,

der Bericht gefällt mir sehr! Eine tolle Umsetzung. Danke, dass Du in mit uns geteilt hast. Ohne Säge keine Bohle, also auch zum Holzwerken dazugehörend.

Vielen Dank und herzliche Grüße

Uwe

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