F: Aufbereiten einer älteren Maschine (Emco Star)

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Stefan N
Beiträge: 7
Registriert: Di 14. Aug 2012, 18:56

F: Aufbereiten einer älteren Maschine (Emco Star)

Beitrag von Stefan N »


Hallo liebe Holzbearbeiter

Ich (Vorstellung s.u.) habe eine Emco Star erworben (die aus den späten 70ern) und soweit ich das beurteilen kann noch in einem sehr guten und funktionstüchtigen Zustand.
Ich will die Maschine jetzt wieder für den normalen Gebrauch aufarbeiten, keine Hochglanz-Ausstellungs-Politur sondern einfach die Maschine funktionell und dauerhaft richten.

Wolfgang Jordan (der eine Seite über Entrosten per Elektrolyse und alte Holz-Werkzeuge hat) hat mich an dieses Forum verwiesen und gemeint, dass ich hier richtig bin mit meinen Fragen.

Ich habe jetzt hier in diesem Forum schon viel gesucht, gelesen und auch GEFUNDEN, aber ein paar Fragen bzw. Bestätigungen bleiben noch offen:

Ist-Zustand:
die diversen Rändel- und Handschrauben aus Eisen haben tlw Patina bis Flugrost, meist nicht stark, aber 1-2 davon rosten schon richtig.
Auch die beiden Stangen für diverse Anbauten sind schon rostfarben und rauh

Die diversen Arbeitstisch-Oberfläche sollten ein wenig gereinigt und aufpolieren und deren Schwenkeinrichtungen etwas leichtgängiger gemacht werden.
Genauso wie diverse Spindeln innen drin.

Derzeit ist die Maschine innen staubtrocken (keine Öle, Fette, etc.) und laut Vorbesitzer auch "wartungsfrei".

Geplant:
Was ich hier bisher gelesen habe wollte ich folgendermassen vorgehen:

- Spindeln etc. mit Teflonspray
- Arbeitstische mit Silbergleit
- die Schwenkeinrichtungen lt. Anleitung Emco ebenfalls mit Silbergleit.
passt das soweit?

Die beiden Stangen und die stärker angerosteten Teile wollte ich schonend per Elektrolyse entrosten..

wie ich bei den leicht (bis ganz leicht) angerosteten Teilen vorgehe, weiss ich noch nicht (da viele Einzelteile per Elektrolyse vermutlich sehr langwierig)...
vielleicht mit verdünnter Phosphorsäure? (wie ich hier schon gelesen hab)
Citronensäure? Natronlauge?
oder doch nur Zahnbürste und MoS2(=WD40)?


Auch würde ich bitte einen Rat benötigen, wie ich diese Roh-Eisenteile nach dem Entrosten weiter konserviere.. (Hauptsächlich: die Stangen, die Rändelschrauben, die Stehbolzen hierfür)
auch mit Silbergleit? (würde gern soviel wie möglich mit EINEM Mittel machen)
Ballistol und MoS2 sollen ja nicht so toll dafür geeignet sein..


Also ich würde mich über praktische Tips aus eurer Erfahrung sehr freuen... auch weitere diese Maschine betreffend oder allgemein zu meinem Vorhaben..

Liebe Grüsse Stefan

PS: da dies mein erster Beitrag in diesem Forum ist, eine kurze (der Text oben ist eh schon lang genug) Vorstellung:
Stefan, BJ 74, Österreich
Bauingenieur (der Holz lieber mag als Kalk und Zement)
wenig Erfahrung mit Holzbearbeitung (und da eher auch sägerau in "12/18 Dimension") was ich aber schön langsam ändern will


Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: F: Aufbereiten einer älteren Maschine (Emco St

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Stefan,

willkommen im Forum.

Für glatte Flächen eignet sich bei Flugrost Stahlwolle. Die gibt es ja in verschiedenen Feinheitsgraden.

Gruß
Heinz

Flo Schmuck
Beiträge: 99
Registriert: Mo 17. Sep 2012, 15:40

Re: F: Aufbereiten einer älteren Maschine (Emco St

Beitrag von Flo Schmuck »


Hallo Stefan,
zum Entrosten von kleinen Teilen nehme ich die Dremel, da habe ich die Auswahl von vielerlei Werkzeugen: Messing- und Drahtbürsten,
verschiedene rotierende Schleifpapiere, Polierscheiben, sogar diamantbestückte Schleifstifte und vieles mehr.

Der Zeitaufwand mit den kleinen Werkzeugen scheint mir nicht viel höher als mit größeren.

Zum Konservieren nehme ich das Ballistol-Universalöl.

Bis jetzt bin ich mit den Ergebnissen voll zufrieden.

Gruß
Flo

Claus Keller
Beiträge: 346
Registriert: Mi 13. Aug 2014, 14:08

Re: F: Aufbereiten einer älteren Maschine (Emco St

Beitrag von Claus Keller »

[In Antwort auf #69133]
Servus Stefan,

Geplant:
Was ich hier bisher gelesen habe wollte ich folgendermassen vorgehen:

- Spindeln etc. mit Teflonspray
- Arbeitstische mit Silbergleit
- die Schwenkeinrichtungen lt. Anleitung Emco ebenfalls mit Silbergleit.
passt das soweit?


Ja, das passt.

Beim Entrosten nehme ich immer Zitronensäure, das funktioniert einwandfrei, ist billig und ganz einfach. Elektrolyse ist mir zu umständlich. Danach würde ich die Teile leicht einwachsen.

Viele Erfolg!

Freundliche Grüße aus dem Neandertal

Claus Kelelr



justus

Re: F: Aufbereiten einer älteren Maschine (Emco St

Beitrag von justus »


guude,

ich bevorzuge nach einer entfernung grober partikel mittels drahtbürste und schleifpapier petroleum.

http://blankwaffen-lexikon.de/entrosten-von-eisen.html

gut holz! justus.

Stefan N
Beiträge: 7
Registriert: Di 14. Aug 2012, 18:56

Re: F: Aufbereiten einer älteren Maschine (Emco St

Beitrag von Stefan N »


Hallo und Danke für die Antworten bisher

mit Stahlwolle, Dremel etc. würd ich erst als letztes Mittel einsetzten..

Zitronensäure hört sich gut an und hab ich auch zuhause..

wie setzt du die an? 3%ig?

Wachs ist auch eine tolle Idee.. einfach einen Kerzenstumpen drüberreiben?

Danke Stefan

sepp schick
Beiträge: 429
Registriert: So 9. Sep 2012, 16:09

Re: F: Aufbereiten einer älteren Maschine (Emco St

Beitrag von sepp schick »


HalloWen man stahl mit Säure entrosten besteht immer die Gefahr das diese un die Poren eintritt und sich diese dann schwer zu entfernen
ist fast alle Entroster enthalten Phosphorsäure als Grundbestandteil Ich habe schon lange ein Art Konservierungsfett in Verwendung welches wie Stauferfett aussieht und mit einem Lappen ganz leicht einzureiben ganz dünn zu verteilen ist, ohne dass diese Teile dann fettig an-fühlen.

mfg sepp .

Claus Keller
Beiträge: 346
Registriert: Mi 13. Aug 2014, 14:08

Re: F: Aufbereiten einer älteren Maschine (Emco St

Beitrag von Claus Keller »


Stefan,

Zitronensäure setze ich nach Gefühl an, einfach eine Hand voll Zitronensäurepulver ins Gefäß, Wasser drauf und den rostigen Gegenstand rein. Größeres Gefäß = mehr Pulver, es kommt wirklich nicht drauf an und ist keine Wissenschaft! Entscheidend und natürlich mit der Konzentration zusammenhängend, aber auch mit der Dicke des Rostes, ist die Zeit, während der der Gegenstand in der Säure liegt. Das geht von ein paar Stunden bis über Nacht. Einfach zwischendurch mal rausnehmen und prüfen, ob der Rost gelöst ist. Er bildet eine grauschwarze Schicht, die sich leicht abbürsten (Drahtbürste Hand o. Maschine, Stahlwolle) lässt. Darunter ist dann das blanke Metall. Wenn's noch nicht reicht, einfach wieder rein ins Säurebad. Die Säure greift übrigens Farbe NICHT an (Holz auch nicht, aber das montiert man doch besser ab, denn das Wasser ist ihm nicht bekömmlich). Zum Schluss sorgfältig abtrocknen und Öberfläche schützen, damit es nicht gleich wieder rostet. Ich nehme gern dünn aufgetragen Ballistol oder Bohnerwachs. Kerzenwachs ist umständlich aufzutragen.

Freundliche Grüße aus dem Neandertal

Claus Keller

Claus Keller
Beiträge: 346
Registriert: Mi 13. Aug 2014, 14:08

Re: F: Aufbereiten einer älteren Maschine (Emco St

Beitrag von Claus Keller »

[In Antwort auf #69248]
Servus,

hier noch ein Link zu einer netten holzwerkenden Dame aus Cornwall, die in ihrem Blog viel über das Entrosten mit Zitronensäure (citric acid) zu schreiben und zeigen weiß: http://cornishworkshop.blogspot.de/search?q=citric

Lohnt sich sehr!

Freundliche Grüße aus dem Neandertal

Claus Keller

TreX_PWX

Re: F: Aufbereiten einer älteren Maschine (Emco St

Beitrag von TreX_PWX »

[In Antwort auf #69133]
Ist zwar jetzt 7 Jahre zuspät, aber vielleicht hilft es ja jemand anderem.
Restaurieren gerade dieselbe Mashine.
Hab alles in Elektrolyse getan, nicht weil schonend sondern weil einfach. Wenn man sich eine kleine Station bastelt geht's super fix. Den Dreck nach lyse einfach mit feiner Drahtbürste an Bohrmaschiene entfernen. Die Teile dann sofort verarbeiten oder Konservieren. Am besten richtig Brünieren, zur Not auch Kaltbrünieren Abwaschen mitcBaumwolltuch an Drehmel aufpolieren und einölen. Ich nahm Baliatol, aber es ist nicht Optimal da es Staub zieht. Es gibt aber nicht Harzende Öle die festwerden und kein Staub ziehen. Aluminium Teile mit Silbergleit und bloß nichts an den Wellen unter den Lagern machen. Unbedingt Lager wechseln auch vom Mottor. Die Grossen Stangen entrosten und Polieren da sonst diese zu schnell rosten. Denkt auch daran einige Absaugungen zu machen früher war Holzstaub ja unbedenklich xD. Und bitte daran denken trotz der ganzen Entrüstung wird jede Mashine augenblicklich wieder Rosten wenn nicht ständig gepflegt. Wer also es nicht tut kan sich auch entrosten Sparen. Für alle Teile die nicht perfekte maaße brauchen kan man Rohstoffe mit einer rotierenden Drahtbürste entfernen.

Antworten