Säulenbohrmaschine

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Torsten
Beiträge: 2
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Säulenbohrmaschine

Beitrag von Torsten »


Hallo,
weil ich oft größere Bohrungen in Holz und Metall mache, habe ich mir eine alte aber massive Säulenbohrmaschine der Marke Solid mit MK 3 Aufnahme gekauft. Mit den Bohrleistungen bin ich sehr zufrieden.
Um die Drehzahl der Spindel zu verändern, muss der Flachriemen (bei alten Maschinen wurden noch keine Keilriemen verwendet) umgelegt werden. Die Maschiene weist eine Mimik auf, wo durch das Bewegen eines Hebels der Flachriemen mittels zweier Führungen, die den Flachriemen umschließen, von einer auf die andere Flachriemenscheibenstufe gebracht werden konnte. Beim Kauf der Maschiene war kein Flachriemen vorhanden. Ich kaufte mir einen "Textilflachriemen", der ca. 2 mm stark ist. Dieser Riemen lässt sich mit beschriebener Mimik nicht umlegen. Er ist zu fexibel. Evtl. funktioniert es nur mir einem Lederriemen. Kann mir hierzu jemand Tips geben?

MaxS
Beiträge: 1549
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Säulenbohrmaschine

Beitrag von MaxS »


guten Morgen

Ich glaube kaum, dass du mit Lederriemen gut bedient wärst. Nach Erzählungen meines Großvaters (Schreinermeister) sind Lederriemen eine sehr pflegeaufwendige Sache und nicht sehr sicher.

Eine Möglichkeit wäre, den Riemen mehr zu spannen und ihn dadurch "härter" zu machen. Das könnte sich aber negativ auf die Lager auswirken, da sie dadurch höheren Belastungen ausgesetzt sind. Es wäre vermutlich das Beste, wenn du den Riemen mit Hand umlegen würdest.

Mit morgendlichem Gruß

Maximilian Schreiegg

PS: Ein Foto würde mir und den anderen sicher Helfen, eine Lösung zu finden. Hast du eine Möglichkeit, das hier hochzustellen?

Andreas N.
Beiträge: 652
Registriert: Do 20. Feb 2014, 19:13

Re: Säulenbohrmaschine

Beitrag von Andreas N. »


Leder ist bestimt eine Lösung; nur Treibriemenleder ist nicht einfach zu bekommen. Ein alter Schmied schwor auf Lebertran als Pflegemittel - die Riemen hielten dann ca. eine Generation (allerdings waren die kleinsten Rollendurchmesser die ich je gesehen hab bei 10 cm).
Schöne Grüße
Andreas

Armin Dreier
Beiträge: 242
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
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Re: Säulenbohrmaschine

Beitrag von Armin Dreier »


Ich meinte auch mal meine alte Bandsäge müsse aus nostalgischen Gründen unbedingt mit einem Lederriemen angetrieben werden,... Mach das blos nicht. Ist der Riemen endlich einmal vorhanden (das allein ist schon ein Problem für sich) muss man ihn pflegen. Treibriemen haben nämlich die unangenehme Eigenschaft sich zu längen. Du musst ständig nachspannen. Ausserdem wird der Riemen nach nicht allzulanger Zeit sehr glatt. Dann hat Deine Maschine gleich mal weniger Leistung. Die beste Lösung ist in dem Fall sicher ein Polyamid Riemen. Denn kann man sich problemlos in jeder Länge anfertigen lassen. Vorteil: der Riemen längt sich nicht und hat Grip ohne Ende.
Ich habe meinen Polyamid Riemen damals von der Firma Keiper GmbH & Co.KG
Antriebs- u. Transp.Technik in 70736 Fellbach bekommen. Der Preis hielt sich auch in Grenzen.

Gruß
Armin



Andreas N.
Beiträge: 652
Registriert: Do 20. Feb 2014, 19:13

Re: Säulenbohrmaschine

Beitrag von Andreas N. »


Nunja das Durchrutschen war bei den älteren Maschienen als Überlastungsschutz eingeplant. Der Riemen sollte sich eigentlich kaum längen da das Riemenleder vorgerekt wird, und dünneres als 4 mm hab ich auch noch nicht gesehen, aber schon welches mit gut 10mm (Bestimmt riesig teuer).
Schöne Grüße
Andreas

Torsten
Beiträge: 2
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Säulenbohrmaschine

Beitrag von Torsten »


Hallo,
vielen Dank für Euere Tips. Ich habe mir heute einen Polyamidriemen bestellt. Die in meiner Problemstellung vom 1.11. beschriebene Mimik zum Riemenumlegen kann ich dann halt nicht nutzen. Ich werde dann wohl den Vorschlag von Maximilian nutzen und den Riemen von Hand umlegen. Dies dauert jedoch immer einige Zeit, da ich vor dem Umlegen den Riemen entspannen und danach wieder spannen muß. Laut Aussage der Firma, wo ich den Riemen bestellt habe, kann nur ein Lederriemen mit der beschriebenen Verstellmechanik umgelegt werden. Nur er weist die dazu notwendige Steifheit über die Riemenbreite auf.
Leider ist es mir nicht möglich ein Bild von der Riemenumlegemechanik einzustellen. Hier nochmals ein Erklärungsversuch: Die Mechanik ist nichts anderes, als zwei rechteckige Ösen, die mit einem Stab miteinander verbunden sind. Der Riemen wird von der einen Riemenscheibe durch die beiden Ösen zur anderen Riemenscheibe geführt. Die eine Öse befindet sich unmittelbar hinter der Riemenscheibe der Spindel und die zweite unmittelbar vor der Riemenscheibe des Motors. Die Verbindungsstange ist mittels eines Hebels in der Höhe verstellbar und soll so den Riemen von einer Scheibenstufe zur nächsten verschieben. Laut Beschreibung an der Maschine soll das Umlegen bei laufendem Motor geschehen. Dadurch tritt zwischen den Ösen und dem Riemen eine starke Reibung auf und der Riemen verformt sich (fehlende Steifheit über der Riemenbreite), wechselt aber nicht die Scheibenstufe. Meiner Meinung nach besteht die Gefahr, dass der dünne Polyamidriemen beim Stufenwechsel reißt. Wenn ich den neuen Riemen eingebaut habe melde ich mich wieder. Dies wird wohl nächstes Wochenende sein. Gruß Torsten

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