Gerissenes Bandsägeblatt

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Dieter M.

Re: Tannengrün &Hämmer....& älteres Fachpersonal

Beitrag von Dieter M. »


hallo Dietrich,

das konnte ich auch schon feststellen - man trifft wieder des öfteren die
" alten Hasen". Die haben manchmal mehr Tricks und Kniffe vergessen, als die "Neuen & Jungen" überhaupt jemals lernen werden.
Eine sehr bergüßenswerte Wende auf dem Arbeitsmarkt, wie ich finde.

Gruß Dieter

PS: Hast du deinen Birnen-Rohling noch? Ich meine den, den Du meiner "Dicken" als "Opfergabe" niederlegen willst, wenn´s den nächstes Jahr mal soweit ist, mit unserer gemeinsamen Tour zu Metabo.



Dietrich
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Re: Tannengrün &Hämmer....& älteres Fachpersonal

Beitrag von Dietrich »


Hallo Dieter,

nur die Manager wissen dies noch nicht:-(

Aber Dieter, Du hättest es sicher mitbekommen, wenn meine kleinen gefräßigen Tannengrünen 400kg Birne gefressen hätten, sprich verarbeitet wären:-)

Im kommenden Frühjahr liegen die Dielen 4 Jahre auf Halde, im Trockenen.
Denkst Du auch ein verleimter Rohling wäre verarbeitbar?

Gruß Dietrich


Dieter M.

Re: Rohlinge & verleimte Birnen

Beitrag von Dieter M. »


Hallo Dietrich,
Verleimte Rohlinge stellen meiner Meinung nach weder ein Problem noch ein erhöhtes Gefahren-Potentioal dar, wenn die Dinger fachgerecht verleimt werden. Diesbezüglich mache ich mir bei Dir keinerlei Gedanken.
Schau dir mal auf meiner Holzseite die Gemeinschaftsarbeit von mir und meinem Mentor an, die " keilverleimte" Palisander/Ahornschale.
der Rohling bestand aus ca. 80 Einzelteilen, ganz genau weiss ich es auswendig nicht mehr. ich müsste " in den Akten" nachsehen. In vielen Fachbüchern wird eindringlich davor gewarnt, verleimte Rohlinge zu Drehen, diese " können regelrecht explodieren" - die Einzelteile schiessen wie Projektiele durch den Raum. Letztere Erfahrung habe ich schon zu genüge gemacht, allerdings nur bei massiven Rohlingen, nie bei verleimten ( Stichwort: Multiplex-Mosaik-Schalen - bis zu 23o! Einzelteile-verleimt ohne Presse, nur Schraubzwingen!)und es wird wieder passieren.
Also: Mach Dir keine Sorgen - verleimte Rohlinge gehen genauso - natürlich nicht mit 3200 U/min.
Tipp:
Wenn´s ne´Schale werden soll, die benutzt wird - verwende " wasserfesten " Holzleim.dann brucht man sich keine Gedanken bezüglich des "feucht-auswischens" machen.
Tipp II: Birneholz in Kombination mit Ebenholz sieht erstklassig aus!

Ach ja - jetzt fällt´s mir erst ein: habe heute eine Stunde länger zu arbeiten -wegen Uhren-Umstellung.

Mit " zurückgestellten" Grüßen

Dieter

Dietrich
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Re: Rohlinge & verleimte Birnen

Beitrag von Dietrich »


Hallo Dieter,

vielen Dank, werde mir diesbezüglich etwas einfallen lassen!

Nur mit dem Ebenholz-Teil, wird es wohl nichts werden, so etwas hatte ich noch nie.

Aber ein großes Stück Bongossi (afrikan. Eisenholz) habe ich noch, was man aber eher mit Aluminium statt mit Holz vergleicht:-(

Das wird eine lange Werkstattnacht!

Gruß Dietrich



Dieter M.

Re: Rohlinge & verleimte Birnen

Beitrag von Dieter M. »


hallo Dietrich,
Was verstehst Du unter " einem großen Stück" Bongossi ( Azobe )?
Es gibt bzw. ich kenne zwei arten von Bongossi - die eine hat weisse "Einlagerungen" in der Maserung ( das ist die afrikanische Art ) die andere richtige, leuchtend gelbe Poren, das ist die asiatische Art - letztere ist optisch gesehen weitaus attraktiver.
Übringes: "Wissenschaftlich" gesehen, gehört Bongossi ( Azobe )nicht zu den
" Eisenhölzern" - wohl aber zu den widerstandsfähigsten Hölzern der Welt, es ist sogar als " schwer entflammbar" eingestuft. ( ähnlich wie Balata Rouge, ein "echtes Eisenholz" )
Zu den " Eisenhölzern" gehören all die Holzarten, welche auf 1000 kg Masse mehr als 13 % Siliciumoxyd "eingelagert" haben, z.B. Ipe.
So, jetzt reicht´s jetzt wieder mit der nächtlichen " Besserwisserei" und "Klugsch......ei."!

Einen "Vierseiter" in der W-statt - das wär´s noch.......

Dieter


Dietrich
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Re: Rohlinge & verleimte Birnen

Beitrag von Dietrich »


Hallo Dieter,

es handelt sich bei meinem Stück um ein selbstgehobeltes Brett von etwa 35x80x850mm, welches ich von einem Binnenschiffer erhalten habe.
Damit wurden früher/heute die Frachtschiffe der Binnengewässer ausgekleidet!

Außerdem noch ein ungehobeltes Brett von etwa 200cm Länge.

Ich vermute es stammt aus Afrika, denn gelb sind die Einlagerungen nicht, es scheint sich dabei auch um Klangholz zu handeln.

Lässt sich denn damit etwas anfangen auf der Drechselmaschine, so eine eingeleimte Ader oder so etwas?

Gruß Dietrich



Dieter M.

Re: Rohlinge & verleimte Birnen

Beitrag von Dieter M. »


Dietrich,

gehen würde das schon, das Bongossi mit einem anderen Holz ( Birne ) zu kombiniern, mit einer Ader oder z.B. mit einer geviertelten " Quer-Sperrung".
Aber: Bongossi ist " sauhart" - dagegen ist die Birne als solche
" butterweich" - das heißt: da kann´s unter Umständen Schwierigkeiten bei den Übergängen geben - trifft das auch noch so scharfe Eisen auf´s harte Bongi nimmt´s wesentlich weniger Material ab, als kurze Zeit später, wenn´s mit dem selben/den gleichen Druck auf die weichere Birne " trifft". Ich hatte diese Schwierigkeiten bei der Pali/Ahornschale, da konnte ich auch noch nicht so Drechseln, wie´s heute geht. Damals hat dann mein Mentor mit "seinen goldenen Händen" die Sache gemeistert.
Nun darf man sich aber diese eventuell entstehenden Übergänge nicht als scharfe Kanten vorstellen, so schlimm ist es auch wieder nicht, aber wenn man mit feinfühligen Pfirsich-Fingerchen darüber fährt, spürt man eine " Naht ".
farblich gesehen wär´s eien schöne Kombination.

Dietrich, muß mich um etwa 2.15 / 2.30 für heute ausklinken.

See you later, Alligator.

Und Gruß an Corina.

Dieter.

Dietrich
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Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Rohlinge & verleimte Birnen

Beitrag von Dietrich »


Hallo Dieter,

danke für die aufschlussreiche Erklärung, muß ja kein Bongossi sein.

einen schönen Gruß
Dietrich/der Dir eine ruhige restliche Nachtschicht wünscht


Dieter M.

Re: Rohlinge,Birnen & verleimte Nächte

Beitrag von Dieter M. »


Danke für die Wünsche.
Auch Dir eine erholsame Nacht.

Dieter.

martin eichler

Re: Gerissenes Bandsägeblatt

Beitrag von martin eichler »

[In Antwort auf #8106]
Hallo Bernd,
ich habe eine alte Anleitung zur Reparatur von Bandsägeblättern aus einem reprint von "Die gesamte Bauschreinerei von Th.Krauth" eingescannt:

51) Bandsäge mit Hand- und Fussbetrieb (Fig. 79). Mit ihr kann man Holz bis zu ca. 22 cm Stärke schneiden. Zu der Maschine werden 3 Sägeblätter und l Lötapparat geliefert. Preis ab Fabrik = 240 M.
Die Lötlampe, der Lötapparat (Fig. 80) dient zum Zusammenlöten des Sägeblattes, falls dieses einmal reissen sollte. Schreinermeister H. Raible in Karlsruhe schreibt über die Vornahme einer solchen Lötung in der Badischen Gewerbezeitung 1889, No. 15:
»Es kommt häufig vor, dass das Blatt einer Bandsäge springt und dass dasselbe sofort vom Schreiner selbst wieder zusammengelötet werden muss. Es geschah dies bisher mit Hilfe einer Lötzange, welche in einer Schreinerwerkstätte, in welcher man gewöhnlich über kein grosses Feuer verfügt, entsprechend glühend zu machen ziemlich umständlich ist. Schreiber dieses, welcher diesen Missstand auch vielfach zu empfinden hatte, hat nun versucht, seine Bandsägeblätter, statl mit der Zange, mit der Lötlampe zu löten und dabei gute Resultate erhalten. Er empfiehlt des-halb dieses Verfahren, bei welchem man im einzelnen wie folgt verfährt, allen Fachgenossen:
»Die zusammenzulötenden Stellen werden etwa 2 Zähne lang sauber abgefeilt, wobei mär darauf zu achten hat, sie nicht zu verjüngen und sie nach dem Feilen nicht mit der Hand zu berühren. Alsdann spannt man die beiden zu vereinigenden Blattstellen in eine eiserne Kluppe (eine solche wird gewöhnlich vom Bandsägefabrikanten jeder Säge beigegeben und dürfte jedem Schreiner bekannt sein), befeuchtet die Lötstelle mit einer dünnen, wässerigen Boraxlösung, um-wickelt sie mit feinem Eisendraht, legt an den Rand der Lötstelle, nicht dazwischen, feines Schlag-lot und umgiebt das letztere, damit es gut liegen bleibt, mit etwas feuchtem Borax. Hieraui bringt man das zu lötende Blatt mit der Kluppe in eine kleine, mit Holzkohlen gefüllte Schüssel, um-giebt die Lötstelle gut mit Kohle und legt ein Stück von letzterer auf dieselbe. Alsdann be-streicht man die Lötstelle erst langsam und vorsichtig mit der Lampenflamme, bis der Borax an-gebacken ist, worauf man volle Flamme giebt Wenn der Borax geschmolzen ist, so ist die Lötung vollendet, wobei das Lot zwischen die Lötstellen geflossen ist. Man lässt alsdann ab-kühlen und feilt die Lötstelle sauber, wobei man sich aber hüten muss, dieselbe zu schwächen und schärft schliesslich die Säge nach.«
Die Fig. 8l stellt zwei Lötapparate dar, wie sie speziell für Bandsägen gebaut werden Zum Schränken der Bandsägen hat man ebenfalls besondere Apparate hergestellt. Fig. 82 bildet einen solchen ab.
52) Bandsäge mit Kreissäge für Hand- und Fussbetrieb (Fig. 83).
53) Bandsäge mit Fräsmaschine (Fig. 84) für Hand- und Fussbetrieb.
54) Bandsäge mit Dekoupiersäge (Fig. 85).
55) Bohrmaschine (Fig. 86).
56) Bohr- und Stemmmaschine für Handbetrieb (Fig. 87).
57) Universal-Maschine (Vereinigte Bandsäge, Dekoupiersäge, vertikale Bohr-maschine, Kreissäge, Fräsmaschine und horizontale Bohrmaschine, Big. 88).
K r a u t h u. Meyer, Die Bauschreinerei. 4. Aufl. 5 ))

Ich erinnere mich auch, von alten Bandsägemaschinen gelesen zu haben ( in diesem Forum? ), die eine Schweißvorrichtung integriert hatten.
In einem alten Buch zur Metallverarbeitung wird ein Verfahren beschrieben, innere Ausschnitte zu sägen, indem das Sägeband getrennt, eingefädelt und wieder verschweißt wurde.
Mir ist klar, Dir mit dieser Beschreibung nicht wirklich geholfen zu haben, aber vielleicht ist es trotzdem interessant.
Gruss
Martin



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