alte Flottjet Abricht-/Dickenhobel leicht defekt

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Marcus
Beiträge: 49
Registriert: Fr 22. Feb 2013, 17:25

alte Flottjet Abricht-/Dickenhobel leicht defekt

Beitrag von Marcus »


Hallo in die Runde!

Folgendes Anliegen:
Eine ältere aber solide kleine Abricht-/Dickenhobelmaschine von "Flottjet" hat kürzlich den Weg in meine kleine Werkstatt gefunden. Das Abrichten funktioniert nach den ersten Probeläufen Prima, ich werde noch einen Satz frisch geschärfter Messer einsetzen.
Das eigentliche Problem, weswegen ich mich hier ins Forum wende ist, daß beim Dickenhobeln der Transport nicht mehr so recht funktioniert. (1mm Abnahme an einem Kiefernbrettchen)Man muss schon arg schieben um das Holz durchzubekommen, ansonsten Stillstand... Im Übrigen ist sie super in Schuss.

Ein Baujahr konnte ich nicht finden. Sie ist blasslila beschichtet und der Abrichttisch misst 26x91cm. Die Daten auf dem Motor sind:
Typ: 2ENga 12/10
220V / 6,8A / 1,1KW / 2900 U/min / 50Hz

Den Motorriemen habe ich schon nachgespannt. Ein Freund sagte, daß sie besser Arbeiten wird, wenn man den Transporttisch mit Silbergleit o.Ä. versorgt.

Da ich eh neue Messer einsetzen will würde ich gern in diesem Zuge auch mal alle Teilchen soweit möglich reinigen, pflegen und Ölen/Fetten. Das ist mal wieder nötig und dabei könnte ich vielleicht auch dem eigentlichen maschinellen Proplem auf die Schliche kommen...

Hat jemand von Euch Erfahrung mit diesem oder ähnlichen Problem und somit Tips oder Anregungen für mich parat?
Gibt es zu diesen Flottjetmodellen irgendwo (im Netz,...) Explosions-/ Konstruktionszeichnungen oder andere derartige Infos (ggf. Ersatzteile,...)?

Vielen Dank schon mal im Voraus für Eure Antworten,
liebe Grüße,
Marcus



sepp schick
Beiträge: 429
Registriert: So 9. Sep 2012, 16:09

Re: alte Flottjet Abricht-/Dickenhobel leicht defe

Beitrag von sepp schick »


Hallo verwendest du überhaupt ein Gleitmittel ? Ich habe zuletzt Silikonspray verwendet auch Diesel kann man nehmen .Mit beiden kann man bei der Weiterverarbeitung des gehobelten Probleme haben .Hast du die Einzugswalze gereinigt? Ist der Dichtentisch rostig /rau so was bremst gewaltig ?Wen Du stumpfe Messer hast dann bremsen auch diese .
mfg sepp


Jörg Katzer
Beiträge: 228
Registriert: Di 10. Nov 2020, 19:58

Re: alte Flottjet Abricht-/Dickenhobel leicht defe

Beitrag von Jörg Katzer »


Hallo Marcus

Ich kenne die Maschine nicht, aber mir schießen ein paar Gedanken durch den Kopf:

- sind die Transportrollen mit Gummi beschichtet und vieleicht verhärtet?
- haben die Andruckfedern genügend Kraft?
- die Mechanik der Andruckrollen ist sauber und leichtgängig?

Eigentlich ist der Aufbau des Transports simpel und das Problem sollte sich finden lassen.

Grüße Jörg



C. Grefe
Beiträge: 385
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Flottjet läuft jetzt unter "Kräku"

Beitrag von C. Grefe »

[In Antwort auf #59198]
Hallo Marcus,

Ersatzteile für die Maschinen von Flottjet bekommst Du bei der Nachfolgefirma "Kräku". Unter www.kraeku.de findest Du weitere Informationen.

Eine Explosions-/Ersatzteilzeichnung findest Du hier: http://www.kraeku.de/sicherung/er_zei_ad250-alt.htm

Viele Grüße, Christopher



Marcus
Beiträge: 49
Registriert: Fr 22. Feb 2013, 17:25

alte Flottjet Abricht-/Dickenhobel leicht defekt

Beitrag von Marcus »


Hallo,
und Danke für die schnellen Antworten und Anregungen!!
(was jetzt weitere nicht ausschließen soll...)

Ich vermute mehrere Ursachen. Mangelnde Pflege (Verschmutzung der Lager...), stumpfe Messer, Andruckfedern, eventuell ein abgenutztes Teil...
Das Maschinchen macht an sich einen soliden Eindruck, es ist auch nichts an den bisher sichtbaren Teilen rostig oder so. Das kleine Gehäuse und Tisch sind Gusseisern(?). Die Transortwellen sind nicht beschichtet. Die vordere ist gezahnt und die hintere glatter Stahl. (bitte berichtigt mich wenn ich was falsch schreibe oder bezeichne... Kann zwar mit Maschinen umgehen, bin aber nicht grad der Maschinenbauer)

Sepp, wie reinigt man die Anzugswalze fachlich richtig?

Wie bekommt man die (für meine Begriffe) doch etwas rauhen Tische glatt´getunt´? Der DH-transporttisch hat auch eine nette kleine Scharte mitbekommen, wohl von jemandem der meinte einen Nagel mithobeln zu müssen...

Ich gehe auch davon aus, daß sich die Ursache finden lässt. Vor dem Auseinanderschrauben ist es mir jedoch wichtig mich zu informieren. Die Zeichnung ist zwar ein kleiner Schraubenwald, aber für den Fall der Fälle...
Danke auch für die Links.

Ich habe bisher überwiegend in Werkstätten mit gusseisernen AD-Hobeln gearbeitet und nie mitbekommen daß mit Gleitmitteln gearbeitet wurde, habe also damit keine Erfahrungen. Ich für meinen Teil habe da auch Bedenken wegen Rückständen auf der Holzoberfläche aber das wurde sicher hier im Forum schon diskutiert und besprochen...

Weiß noch nicht wann ich dazu komme,
bald aber sicher mit Ergebnissen oder wenn´s brenzlich werden sollte mit Situfotos,
bis auf Weiteres,
Marcus.



sepp schick
Beiträge: 429
Registriert: So 9. Sep 2012, 16:09

Re: alte Flottjet Abricht-/Dickenhobel leicht defe

Beitrag von sepp schick »


Hallo ohne Gleitmittel geht zumindest bei meiner Emco Rex 2000 gar nichts,das dürfte auch bei dir der Fall sein. Bei der Walze die Rillen auskratzen bes bei harzreichen feuchten Holz werden diese oft zu. mfg sepp


Ralf
Beiträge: 302
Registriert: Sa 24. Okt 2020, 20:23

Re: alte Flottjet Abricht-/Dickenhobel leicht defe

Beitrag von Ralf »


Hallo Marcus,

habe die gleiche Maschine und hatte das gleiche Problem.
Ich habe die glatte Einzugswalze zunächst mit Waschbenzin gereinigt, und dann mit 80er Schleifpapier etwas angerauht.
Bei mir ist der ganze Vorschubantrieb aber stehengeblieben. Das lag daran, daß der Flachriemen, der von der Hobelwelle zum Vorschubgetriebe geht, durchgerutscht ist. Da habe ich eine kräftigere Feder am Riemenspanner eingehängt. Zur Not (oder zum Testen ob's daran liegt) kannst Du auch einen kräftigen Gummiring zusätzlich zur Feder montieren.
Stumpfe Messer behindern den Transport meiner Erfahrung nach auch ganz gehörig.

Der Dickentisch ist aus Alu, unbeschichtet. Ich denke da ist Gleitmittel angesagt. Ich verwende Silbergleit, das funktioniert gut. Ich dachte auch erst das sei Grauguß, wie auch der Fügeanschlag und das Gehäuse.

das ist meiner:

http://www.woodworking.de/cgi-bin/holzbearbeitungsmaschinen/webbbs_config.pl/read/60348

Ich verwende Wendemesser von Brück, und bin mit dem Hobelergebnis hoch zufrieden.

Gruß, Ralf



Marcus
Beiträge: 49
Registriert: Fr 22. Feb 2013, 17:25

alte Flottjet Abricht-/Dickenhobel leicht defe

Beitrag von Marcus »


Hallo!
Danke allen für das "astreine Material"!!
Hab nur grad mal hier schnell reingelesen,
werd noch genauer Antworten,
erst mal habe ich ja einiges zu lesen und dann zu tun...

Weiß noch nicht wann ich die Zeit für das Maschinchen finde,
auf jeden Fall aber die Tage.

Ralf, ja genau das ist das Maschinchen! Danke, auch für Deinen Bericht, den ich mir jetzt noch als Gutenachtlektüre geben werde...
Mein Eindruck von dem Maschinchen ist auch, daß sich die kleine Reparatur auf jeden Fall lohnt.

Allen einen guten Start in die Woche,
Gruß, Marcus.



Marcus
Beiträge: 49
Registriert: Fr 22. Feb 2013, 17:25

Re: alte Flottjet Abricht-/Dickenhobel leicht defe

Beitrag von Marcus »


Ralf,

habe gerade Deinen Beitrag vom letzten Jahr aus dem Link gelesen, konnte zu später Stunde die Antworten des Threads auf die Schnelle nicht finden.

An meinem Flottjet-ADH ist noch der Originale Schwingschutz aus Buche und Messingscharnieren dran, und der ist sehr handlich und praktisch(!!). Denke daß kann man auch recht einfach nachbauen!
Werd Ihn bei Bedarf die Tage fotografieren und Bildchen einstellen...

Gruß, Marcus.


justus

Re: alte Flottjet Abricht-/Dickenhobel leicht defe

Beitrag von justus »

[In Antwort auf #59213]
guude,

eine dickte sollte auf eine richtige einstellung von:
1. rückschagsicherung
2. einzuwalze
3. druckbalken vorne und hinten (falls vorhanden!!!???)
4. auszugswalze

geachtet werden.
http://www.holz-bg.de/download/TSM_M_S_59_65_Dickenhobel.pdf, S 61

eine glatte einzugswalze ist m.e. größter mist. entweder riffeln oder rändeln, besser noch mit einem gummiartigen walzenbelag versehen.
bezugsquellen kann ich gerne raussuchen oder als meterware besorgen.
die gleitwalzen sind ebenfalls ein ewiges ärgernis. (komentar folgt)

gut holz! justus.


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