Frage zu OSB

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Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Frage zu OSB

Beitrag von Dietrich »


Hallo Freunde der schönen Holzwerkstatt,

was haltet Ihr von OSB (geschliffen) als Werkstattboden?

Was muß drunter, damit es schön federt, Schaumfolie oder Wellpappe?

Kann man OSB mehrfach Ölen und anschließend wachsen?

Gruß Dietrich


Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Re: Frage zu OSB

Beitrag von Gerhard »


Hallo Dietrich,

ich habe OSB in eineme Zimmer im Wohnbereich als Fußboden. Allerdings nicht geölt sondern mit Parkettsiegel beahndelt.
Zwei Schichten Hartöl sollen aber auch gut funktionieren.
OSB3, also praktisch alles was es an OSB zu kaufen gibt ist aber sowieso schon geschliffen und vorbehandelt.
Da Du nach Pappe/Folie fragst wirst Du es wohl schwimmend verlegen wollen. Nimm da das dünnste OSB das Du bekommen kannst. Je dünner die Platten sind, um so härter sind sie auch. Also normalerweise 12, 13 oder 14 mm. Die Dicke ist je nach Hersteller unterschiedlich.
Ich würde Folie drunter tun. Oder Trittschalldämmplatten. Die sind dann aber unter Umständen fast so teuer wie OSB.
Den einzigen Nachteil für die Werkstatt sehe ich, wenn Du öfter schwere Maschinen oder Kisten ohne Rollen durch die Werkstatt schiebst. Da könntest Du tatsächlich am Boden hängen bleiben. Richtig glatt wird er nämlich nie. Daher auch als dringender Rat: Nicht nochmal nachschleifen. Die Platten sind schon geschliffen, besser wird´s nicht. Macht nur Arbeit und viel Staub.

Gruß,
Gerhard

Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
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Re: Frage zu OSB

Beitrag von Dirk Boehmer »


Hallo Dietrich,

ich habe meine ganze Werkstatt, allerdings nur die Waende, mit ungeschliffenen OSB-Platten ausgekleidet. Guter Preis, sehr stabil, gute Optik. Also als Boden stelle ich mir das Ganze auch gut vor.

Aber warum soll es so sehr federn?

--
Dirk

Wolfgang Jordan
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Re: Frage zu OSB

Beitrag von Wolfgang Jordan »

[In Antwort auf #6738]
Hallo Dietrich,

bei mir liegt so ein Boden in der Werkstatt. Ich habe auf den Estrich Folie und dann eine dünne Trittschalldämmung (Styropor?). Die Platten haben Nut und Feder und sind miteinander verleimt. Federn tut da nichts, warum auch? Ich habe die Bretter so belassen wie gekauft.

Gruß, Wolfgang

Matthias Fraas

Re: Frage zu OSB

Beitrag von Matthias Fraas »

[In Antwort auf #6738]
Hallo Dietrich,

es stellt sich die Frage, auf was der Fussboden aufgebaut werden soll. Grundsätzlich Folie, Trittschalldämmung, OSB. Falls mit keiner aufsteigenden Feuchtigkeit aus dem Untergrund zu rechnen ist, kann sicher auf die Folie verzichtet werden.

"Damit's schön federt" und wenns schön federt wie ein Waldboden, dann werden nach kürzester Zeit die Fugen aufgehen - also lieber nicht!

Ich hab in meinem Haus ein ganzes Stockwerk mit 15 mm OSB-Platten ausgelegt, drunter liegt eine 4 mm Trittschalldämmung - fertig.

Allerdings sind die Platten nicht als Endbelag gedacht, daher muss man den einen oder anderen Übergang schon schleifen da die Kanten eben nicht 100% masshaltig sind (so war's zumindest vor zwei Jahren).

Ich hab's mit einem Öl-Wachs-Gemisch endbehandelt und bin mit der ganzen Geschichte sehr zufrieden.

Ach so... heute würde ich Platten von Sterling kaufen, da diese einen recht kleinen Span an der Oberseite haben.

Viele Grüße
Matthias


Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Frage zu OSB

Beitrag von Dietrich »


Hallo,

die erste Idee für einen endgültigen Werkstattboden bei mir, war es auf den bereits vorhandenen, nach unten gedämmten Estrich, Industrieparkett in Eiche zu kleben. Für diese Arbeit hatte ich 40 Std kalkuliert, danach 3 Wochen lang alle 5 Tage ölen und anschließend Heißwachs auftragen.
Somit wäre der Boden vor jeglicher Flüssigkeitsaufnahme geschützt.

Dies würde einen Ausfallzeitraum der Werkstatt von mehr als einem Monat bedeuten:-(

Nun wird 10mm aufgeklebte Eiche, beim Gehen und Stehen auch nicht viel angenehmer sein als lackierter Estrich, deshalb die Idee mit dem schwimmenden OSB-Boden, der mit einer geeigneten Unterlage wie dieser 4mm Schaumfolie, ein klein wenig dämpfend wirkt, federnd ist vielleicht übertrieben. Ich würde die fertig geschliffenen großen Platten kaufen, die wären in einem Tag verlegt, wegen des Kunstharzklebers im OSB würde der Boden wahrscheinlich auch nicht so stark saugen, so das die Ölaufträge schneller erfolgen könnten!?

Auf Punktbelastung reagiert OSB recht hart, deshalb sehe ich auch keine Probleme bei der Aufstellung von Stationärmaschinen, mit 80 bis max 200 kg.

Ist an meinen Überlegungen etwas grundsätzlich falsch?

Mit dankendem Gruß
Dietrich

Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
Registriert: Di 20. Aug 2013, 13:34
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Re: Frage zu OSB

Beitrag von Dirk Boehmer »


Hallo Dietrich,

das Gehen ist auf einem schwimmend verlegten Boden immer etwas weicher und angenehmer. Als Unterlage wuerde ich auch die Schaumstofffolie verwenden, die kostet auch nicht die Welt. Von der Punktbelastung sehe ich auch kein Problem, eine 200kg Maschine hat dann pro Rolle 50kg, die ja ihre Last auch noch etwas in die Breite verteilt. Jeder Wohnzimmerschrank bringt da mehr auf die Waage.

Noch eine Anmerkung zur OSB Platte. Bei einem Gespraech mit einem Holzvertriebler kam heraus, dass die ungeschliffenen Platten biegesteifer sind als die geschliffenen. Das liegt daran, dass die normalen Platten auf Mass gepresst werden. Aussen liegen sowieso die groessten Holzfasern, bringen also viel Stabilitaet. Werden diese dann geschliffen, wird diese Schicht natuerlich duenner. Das kommt in diesem Fall als Bodenbelag natuerlich nicht zum tragen.

Ich habe in meiner Werkstatt Fliesen (Feinsteinzeug) gelegt, die lassen sich besser sauber halten, da kann dann auch ruhig mal was auslaufen und koennen auch mal ein paar gluehende Schweissperlen ab (bei normalen Fliesen brennen die sich ein). Allerdings ist Holz natuerlich die waermere Sache...

--
Dirk

Walter Heil
Beiträge: 1425
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Frage zu OSB

Beitrag von Walter Heil »


Hallo Dirk,

es tut mir leid, dass ich schon wieder einhake: aber die 50Kg pro Rolle bei 200Kg Gesamtgewicht sind eine sehr idealistische Annahme. Bei starren Rollen und etwas unebenem Boden tragen nur drei Räder, je nach Lage des Schwerpunktes sogar nur zwei. Das hat jetzt nichts mit dem Bodenbelag zu tun, nur, wer seine Maschine mit Rollen ausrüsten will, sollte das beachten, um nicht zu schwache Rollen zu nehmen.

Gruß, Walter



Oliver Feldmann
Beiträge: 173
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Frage zu OSB

Beitrag von Oliver Feldmann »


Ein interessanter Aspekt.
Da werde ich das nächste Mal aufpassen, wenn ich die Rollen dimensioniere.


Matthias Fraas

Re: Frage zu OSB

Beitrag von Matthias Fraas »

[In Antwort auf #6776]
Hallo Dietrich,

stimmt schon so.

Bei mir war nach dem zweiten Öl/Wachs-Auftrag Schluß, ging einfach nichts mehr rein. Zu empfehlen ist der Auftrag mit einer kleinen Lackierwalze, einarbeiten mit einer Federspachtel, Überschuß schnellsmöglch mit fusselfreiem Lappen aufnehmen (Lappen anschließend in eine Dose sperren, die meisten Produkte neigen beim trocknen zur Selbstentzündung). Einschleifen geht auch, wäre in diesem Falle vielleicht sogar angebracht, ich war allerdings zu faul dazu.

Und nochmal, es ist kein Laminat, es wird wahrscheinlich die eine order andere kleine Fuge sichtbar bleiben - nicht ärgern.

Grüße
Matthias

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