Tischfräse
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Re: Tischfräse
Hallo, zusammen,
zur eigentlichen Diskussion kann ich wenig beitragen, da ich weder einen Frästisch noch eine Tischfräse besitze.
Eine interessante Ergänzung der Debatte stellt möglicherweise Phil Bumbaloughs Artikel "Shaper Versus Router Table" dar: http://benchmark.20m.com/articles/ShaperVersusRouter/shaper_versus_router.html
Einige amerikanische Woodworker verwenden in ihren Frästischen sog. "fixed base routers", die allerdings bei uns nicht erhältlich sind. Mit diesen Maschinen dürften sich Fräserwechsel und Höhenverstellung sehr einfach gestalten.
Was mir außerdem auffällt, ist, dass die Entscheidung für den Frästisch in den USA auch deswegen leichter fallen dürfte, weil man große, leistungsstarke Fräsen schon um relativ wenig Geld bekommt. Für die beliebte Hitachi M12V bezahlt man gerade $ 160, bei uns muss man für dieselbe Fräse wohl an die EUR 400 auf den Tisch legen.
Wer die komplette "hardware" für den Tisch kauft, fährt damit, wie aus Phils Text hervorgeht, aber nicht billiger als mit dem Kauf einer TF.
Herzliche Grüße
Christian
Re: Tischfräse
Hallo Guido, hallo Christian,
die kleinsten praktikablen Durchmesser auf der TF sind 62mm, sog. Fügeköpfe bzw. Kopierfräser, die gleich mit Anlauflager und Schleifwalze angeboten werden, die Fräserschneiden bestehen aus Vorschneidern die Treppenartig angeordnet sind. Nicht nur kopieren kann man damit, es lassen sich auch größere Holzstärken mit dem Vorschubeinsatz fügen, die Fräser sind 80mm hoch.
Ist nicht die Ruwi eine perfekte Frästischlösung?
Wie ich auch schon im Wiki (Tischfräsen) geschrieben habe, ist die Grundmaschine TF, oft der geringere Teil der Gesamtkosten für das System Tischfräse.
Es gibt Einsatzwerkzeuge für die TF (leider habe ich solche nicht), die sind bei weitem teurer als eine gute Zimmerei OF, je ich meine einen einzigen Fräser, gar nicht zu reden von einem Fräserset zur Rahmentürherstellung, welches versch. Profile erlaubt.
So betrachtet ist der Frästisch oft der machbarere Weg in den Einstieg des Fräsens.
Gruß Dietrich
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Re: Tischfräse
Hallo Dietrich, hallo Christian,
das sehe ich genauso wie du, Dietrich, die "Folgekosten" bei einer TF sind nicht ohne.
Beim "einfachen" Frästisch, reicht es aus, wenn in eine 30 mm Multiplexplatte (besser Siebdruckplatte) ein ca. 50 mm großes Loch für die Fräser gebohrt wird und auf der Rückseite ca. 20 - 22 mm Holzstärke in der Größe der Oberfräse abgefräst wird. Links und Rechts von dem Loch zwei Langschlitze für den Anschlag, der aber zur Not auch einfach eine gerade Leiste sein kann, die mit Zwingen gehalten wird. Das ist alles was ein Frästisch zunächst einmal braucht, die Kosten ohne Fräse belaufen sich auf ca. 80,-- EUR - wahrscheinlich eher weniger.
Es ist nicht unbedingt nötig, eine Aufspannplatte aus Metall oder Kunststoff (die man sicher bei einem befreundeten Metaller wesentlich günstiger bekommt) beim Händler für fast 50 EUR zu kaufen. Die Multiplexplatte ist so stabil, dass sie auch nach dem Abfräsen noch schwere Oberfräsen gut aufnimmt. Es ist also wirklich sehr günstig - wenn man bereits eine Oberfräse zu Hause hat - in den Genuss des TF-Feelings zu kommen. Ich kann nur jeden ermuntern, das einmal auszuprobieren und gleichzeitig lernt man auf etwas ungefährlichere Art, wie man mit einer Tischfräse umgeht - ein, wie ich finde, interessanter Nebeneffekt.
Die RUWI ist eine sehr gute Frästischlösung und ideal als Ergänzung zur TF, aber als Stand-Alone Lösung sind mir die Motoren von der Leistung her zu gering ausgelegt. Die Motoren haben ja eine 43 mm EURO-Hals-Aufspannung, wie eine Bohrmaschine und passen daher auch in einen Bohrständer. Aber die Leistung ist aufgrund dieser Bauart etwas begrenzt. Für ein wirklich vernünftiges Arbeiten mit einem Frästisch sollten es mind. 1300 Watt aufwärts sein und es sollten auch 12 er Schaftfräser einsetzbar sein - dann kommt wirklich ein wenig TF-Feeling auf.
Gruß Guido
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Re: Tischfräse
[In Antwort auf #6665]
Hallo Dietrich, leider kann man den Queranschlag nicht nachziehen. Da ist wohl wieder ein Anruf bei Metabo nötig. Den langen Formatschiebetisch habe ich noch nicht. Ein Tausch war, leider, nicht nötig. Aber ich schaue mir am Wochenende die Hammer K3 an.
Dann entscheide ich, entweder einen langen Formatschiebeschlitten von Metabo oder eine K3. Der Formatschiebetisch sollte von Metabo justiert worden sein.
Eine Kontrolle zeigte aber das der Schlitten vorne zu tief eingestellt war.
Die Einstellung ist nicht weiter schwierig, aber Zeitaufwendig. Ich will auch nicht ständig an der Maschine rumschrauben oder reparieren lassen. Mittlerweile verliere ich das Vertrauen in die Maschine und kontrolliere ständig die Einstellungen.
Gruß Volker
Hallo Dietrich, leider kann man den Queranschlag nicht nachziehen. Da ist wohl wieder ein Anruf bei Metabo nötig. Den langen Formatschiebetisch habe ich noch nicht. Ein Tausch war, leider, nicht nötig. Aber ich schaue mir am Wochenende die Hammer K3 an.
Dann entscheide ich, entweder einen langen Formatschiebeschlitten von Metabo oder eine K3. Der Formatschiebetisch sollte von Metabo justiert worden sein.
Eine Kontrolle zeigte aber das der Schlitten vorne zu tief eingestellt war.
Die Einstellung ist nicht weiter schwierig, aber Zeitaufwendig. Ich will auch nicht ständig an der Maschine rumschrauben oder reparieren lassen. Mittlerweile verliere ich das Vertrauen in die Maschine und kontrolliere ständig die Einstellungen.
Gruß Volker
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Re: Tischfräse
Hallo, zusammen,
die optimale Lösung sieht wohl so aus:
- große TF mit komplettem Zubehör
- selbstgebauter Frästisch mit "eigener" Fräse
- 11er Ruwi
- 4 oder mehr Handoberfräsen
Allerdings wage ich zu bezweifeln, dass sich das ein Heimwerker leisten kann.
Die Ruwi Fräse ist aus meiner Sicht eine absolut geniale Erfindung, vom Stand in Nürnberg konnte ich mich kaum losreißen. Sie spielt aber nicht in der Heimwerkerkategorie, was schon die Preise verraten. Wenn man einen Blick auf die Ruwi Website http://www.ruwi-online.de/home.htm wirft, findet man z. B. unter Anwendungen die typische Aufstellungsumgebung. So sieht nicht einmal meine Traumwerkstatt aus:-)
Wie Guido erklärt hat, bietet ein simpler, günstiger Frästisch für die Oberfräse bereits einen guten Einstieg ins stationäre Fräsen. Und ich glaube nicht, dass es dabei darum geht, ob bzw. inwiefern ein Frästisch einen TF ersetzten kann. Vielmehr bieten beide Konstruktionen gewisse Vorzüge. Mit einem einfachen Frästisch - egal ob horizontal oder vertikal - kann man viele Arbeiten leichter, besser oder überhaupt erst bewältigen, im Vergleich zur handgeführten OF.
Das Grundproblem des Frästisches ist meiner Meinung, dass er erst wirklich dann sein volles Potential zeigen wird, wenn man eine "Frästisch-OF" hat. Wenn ich mir vorstelle, dass ich häufig die OF ein- und ausbauen muss, vergeht mir die Lust am Frästisch.
Hier ist ein Link zu einem horizontalen Frästisch (Anregung für Philip:-)):
http://www.woodcentral.com/cgi-bin/readarticle.pl?dir=shop&file=articles_396.shtml
Herzliche Grüße
Christian
Re: Tischfräse
Eine handgeführte Oberfräse ist meist schon vorhanden, also auch die zugehörigen Fräser. Die Rechnung auf der amerik. Webseite verbessert sich so zugunsten des Frästisches.
Ich habe einen Frästisch (den von Guido Henn). Das ist unter den Frästischen sicherlich eine aufwendige Lösung. Wenn man die Kosten für die Schubladen usw rausrechnet halte ich den Tisch für den ambitionierten Heimwerker für ideal und preiswert. Hier ist ja schon mehrfach angeklungen, dass man im Prinzip Frästisch und Tischfräse braucht. Dann würde ich mit dem Frästisch anfangen. Man muß aber sinnvollerweise eine Fräse einplanen, die man fest einbaut. Das rein und raus ist nicht praktikabel. Wenn man nur eine Fräse hat, bleibt die gebaut und man fängt dann an die unmöglichtsten Werkstücke auf den Tisch zu wuchten, weil man die Fräse nicht ausbauen möchte.
Die Fräse sollte nicht zu klein sein. Ich halte 1000W für zu schwach. 1400 oder besser noch 2000 W sollten es sein. Für diese Fräse braucht man dann auch kein Zubehör, keinen Systainer, keinen Paralellanschlag usw. Dann kann man den Werkzeughändler seines Vertrauens auch zu einem guten Preis überreden.
Ich würde immer wieder erst mit einem Frästisch anfangen.
Jürgen
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Mistverständnisse
Es ging für mich nur um dieses Zitat:
tschuldigung, aber da muss ich dir widersprechen. Es sind absolut keine "grundverschiedene" Maschinen und man kann sie meiner Meinungnach sehr wohl miteinander vergleichen. Mit beiden Maschinen kannst du z.B.: falzen, nuten, profilieren, Konterprofilfräsen, Schlitz und Zapfen etc....
Ich denke, eine Oberfräse in einem Frästisch eingebaut ist ein Gerät für spezielle Aufgaben, für kleinere Werkstücken und feine Arbeiten
aber mit einer Tischfräse nicht vergleichbar.
Viele Grüße Volker
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Re: Tischfräse
[In Antwort auf #6678]
Hallo Guido,
vermisst man bei Deinem selbstgebauten Frästisch eigentlich eine Art Schiebetisch oder brauchst man so etwas bei den Aufgaben die ein Frästisch bewältigen kann sowieso nicht?
Zumindest irgendeine Art Tisch ist für mich auch sehr wünschenswert.
Der Festo-Basistisch schlägt allerdings mit 360 Euro zu Buche. Für die Arbeitseinheit 6A (Tischeinlage und Anschlag) ist man schlappe 410 Euro los. Rechnet man dann noch eine OF 1400 für 460 Euro mit ein ist man am Ende also bei 1230 Euro. Da ist der Weg zur TF wirklich nicht weit.
Vor den Folgekosten scheue ich aber auch etwas zurück, wobei man beim Einsatz einer größeren OF auch die Kosten für 12mm Fräser, die man dann zweifelsohne haben will, bedenken muss.
Hallo Guido,
vermisst man bei Deinem selbstgebauten Frästisch eigentlich eine Art Schiebetisch oder brauchst man so etwas bei den Aufgaben die ein Frästisch bewältigen kann sowieso nicht?
Zumindest irgendeine Art Tisch ist für mich auch sehr wünschenswert.
Der Festo-Basistisch schlägt allerdings mit 360 Euro zu Buche. Für die Arbeitseinheit 6A (Tischeinlage und Anschlag) ist man schlappe 410 Euro los. Rechnet man dann noch eine OF 1400 für 460 Euro mit ein ist man am Ende also bei 1230 Euro. Da ist der Weg zur TF wirklich nicht weit.
Vor den Folgekosten scheue ich aber auch etwas zurück, wobei man beim Einsatz einer größeren OF auch die Kosten für 12mm Fräser, die man dann zweifelsohne haben will, bedenken muss.
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Re: Mistverständnisse
Ersetzten eigentlich Geräte wie die hier häufig genannte Woodrat den Frästisch völlig oder sind beide getrennt zu sehen?
Rolf
Re: Mistverständnisse
Rolf,
die Woodrat ersetzt einen Frästisch nicht. Du könntest zwar alles, was Du mit einem Frästisch machst, auch mit der Woodrat machen, aber es macht nicht unbedingt Sinn. Der Umkehrschluss gilt allerdings nicht; Du kannst nicht alles, was Du mit der Woodrat machen kannst auf einem Frästisch machen. Die Woodrat ist angesiedelt irgendwo zwischen Frästisch, Handoberfräse und Handarbeit.
Ich zitiere hier mal (in etwas abgewandelter Weise) Christian:
"die optimale Lösung sieht wohl so aus:
- große TF mit komplettem Zubehör
- selbstgebauter Frästisch mit "eigener" Fräse"
- Woodrat (Ergänzung von mir)
"- 11er Ruwi
- 4 oder mehr Handoberfräsen"
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Uwe