Qualität deutscher Hersteller

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Bernhard
Beiträge: 1088
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Qualität deutscher Hersteller

Beitrag von Bernhard »


Hallo Dietrich,

dies ist ein abendfüllendes Thema.

Ein Blick in die Vergangenheit lehrt uns, daß wir Deutschen die ersten großen "Nachbauer" waren. Nämlich Stahlprodukte und Textilien aus Sheffield und Manchester.
Die englische Industrie bekam es mit der Furcht zu tun und ersann den Begriff "Made in Germany", der die deutschen Kopieprodukte brandmarken sollte.

Das Resultat ist bekannt, "Made in Germany" wurde ein Begriff für innovative Qualitätsarbeit - hoffen wir, das es so bleibt und einige Firmen beim Service noch dazu lernen.

Allerdings mit der Abschottung/Ausgrenzung hat es schon damals nicht funktioniert.

Ich darf Ottmar zitieren: als Gedankenanstoß.

Grüße
Bernhard


Georg
Beiträge: 1254
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Qualität deutscher Hersteller

Beitrag von Georg »


Eigentlich wollte ich hier keine neuerliche Diskussion über das Für und Wider Produkten aus deutscher Produktion vom Zaun brechen. Ich habe mich am Samstag nur maßlos geärgert, daß diese nicht gerade billigen Teile meinen Arbeitsfortschritt abrupt einbremsten. Vor allem hat ja der beim Kauf des Multimasters, vor etlichen Jahren, beiliegende Schleifschuh bisher klaglos seinen Dienst versehen. Und in genau dieser Qualität hätte ich mir die neuen Schleifschuhe auch gewünscht. Das war aber zumindest bei diesen beiden nicht der Fall. Möglicherweise nur ein Ausreißer aber der Beitrag von Michael läßt mich doch etwas daran zweifeln.
Ich habe jetzt auf jeden Fall einmal an den Fein Kundendienst geschrieben und um Stellungnahme gebeten. Mal sehen was passiert. Ich werde auf jeden Fall darüber berichten, wie die Antwort ausfällt.


Georg
Beiträge: 1254
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Qualität deutscher Hersteller/Antwort von Fein

Beitrag von Georg »


Nach meiner E-mail an Fein dauerte es keine 24 h bis ich eine Stellungnahme von Fein erhielt. Schon einmal ein gutes Zeichen. Die Schleifschuhe bekomme ich umgetauscht. Als Grund für die fehlerhaften Schleifschuhe nannte man mir Qualitätsprobleme bei einer Charge, die aber erst entdeckt wurden, als diese Charge bereits ausgeliefert war.
Gut Fehler kommen vor (ist bei uns in der Firma auch nicht anders) und wenn Rekamationen, wie in meinem Falle, schnell und kulant bearbeitet werden, kann ich gut damit leben.



Bernhard
Beiträge: 1088
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Diese Reaktion hätte ich mir von Festool

Beitrag von Bernhard »


auch gewünscht Georg,

Mein Schreiben an Festool ist am 23.07.2008 rausgegangen. Bis heute habe ich noch keine Antwort.

Grüße
Bernhard


Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

zu viel Werbung zu wenig Schokolade....

Beitrag von Dietrich »


Hallo Bernhard, hallo Georg,

...daran denke ich gerade.

Wenn ich dran denke welcher Hype die Händler um Festo machen, bei meinem Maschinenhändler hat man den Eindruck das da noch ein extra Festo-Laden drin ist. Und dann lese wie sie mit Reklamationen umgehen, traurig.
Die Montageprofis werden das sehr schnell merken, dort wo Festo praktisch alleine herrscht, wie es um den Service bestellt ist.

Gruß Dietrich



justus

Re: zu viel Werbung zu wenig Schokolade....

Beitrag von justus »


guude,

die probs mit den feinkletts hatte ich auch. einfach mit sekundenkleber neu verklebt, funzt.
eine bessere qualitätskontrolle wäre natürlich besser.

Festo läuft in eine ganz üble imagekriese, es sind einige professionelle kollegen von mir extrem sauer. im allgemeinen super maschinen mit preisen am rande von gut und böse, aaaber wehe bei qualitätsproblemen. da scheint festo zu meinen, daß es sie bei ihnen einfach nicht geben kann und der kunde nur zu blöde ist, die maschinen richtig zu bedienen.
auch der versuch, die maschinen mit werkzeugaufnahmen auszustatten, die nur festowerkzeuge zulassen, ist völlig inakzeptabel.

gut holz, justus.


Bernhard
Beiträge: 1088
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Festo

Beitrag von Bernhard »


Hallo Dietrich, hallto Justus,

@Dietrich,
richtig, ich denke da nur an die Nürnberger Messe, wo die neue 2200 W Fräse von den beiden "Experten" im übelsten TV Nachmittagsprogrammstil im "ich frage dumm und werde dann schlau gemacht" vorgeführt wurde.

@Justus
das mit der Imagekrise habe ich auch schon von einem Händler gehört, der verstärkt Festoolgeräte zur Reparatur senden muß. Super Maschinen kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Bis vor ca.1 - 1,5 Jahren, wo die Probleme mit der Oberfräse 1010, dem Rückbau des Domino und der Hitzeentwicklung des neuen Rotex anfing.
Das man dem treuen Kunden, der zuerst einen Premiumaufschlag beim Kauf des Geräts gezahlt hat, bei Qualitätsproblemen "Bedienungsfehler" unterstellt, ist natürlich ein dreistes Vorgehen von Festo. Schneller kann man seinen Ruf nicht ruinieren, oder denkt Festo, der verärgerte Handwerker behält dies für sich?

quote:
die maschinen mit werkzeugaufnahmen auszustatten, die nur festowerkzeuge zulassen, ist völlig inakzeptabel
unquote

Das kann Festo noch viel besser. Auf der Nürnberger Messe haben Volker und ich von Protool (einer Festo Tochter) erfahren, daß die Aufsätze zum Protool Schrauber nicht mit Festo Schraubern kompatibel sind. Ich wollte es nicht glauben.

Übrigens: Der auch von einigen Forumskollegen für sehr gut befundene Bosch GEX 150 Turbo Schleifer kommt auf Anfrage mit dem Schleifteller für Festopapier. Sehr gute Idee, wie ich finde.

Grüße
Bernhard



Tobias Keller

Re: Festo

Beitrag von Tobias Keller »


Hallo Zusammen,

ich finde es immer wieder erstaunlich wie stark die Emotionen bei Einigen hochkochen, sobald der Name Festool oder Festo auftaucht. Vor allem finde ich es auch interessant wie immer wieder Versucht wird diese Firma in eine qualitative und wirtschaftliche Kriese zu reden.
Zunächst einmal zu dem Händler der sagt er muss wesentlich mehr Festool Maschinen als früher zur Reperatur einschicken. Kann es sein das es vielleicht daran liegt, dass Festool seine Verkaufszahlen in den letzten Jahren verdoppelt hat?
Was den Einsatz von speziellem Werkzeug auf Festool Maschinen angeht, liegt es daran, dass einige Hersteller innovativer sind als andere und dadurch die Richtung vorgeben. Andere brauchen dann eine Geswisse Zeit um Lösungen zu kopieren oder ähnliche zu entwickeln. Und das Festool Patente wie den Jetstream bei den Schleifmaschinen oder das Centrotec Futter bei den Akkuschraubern nicht einfach an Andere verschenkt ist wohl nachvollziehbar. Es steht aber jedem frei das mitgelieferte normale Bohrfutter auf den Akkuschrauber aufzustetzen und das Werkzeug seiner Wahl zu benutzen. Beim Rotex Schleifteller währe es ein Rückschritt gewesen auf das alte Schraubsystem zu setzen. und die CS 50 Sägeblätter gibt es auch von anderen Herstellern.
Was den Protool Akkuschrauber angeht, so hat Protool einfach auf ein Winkelfutter aus der eingenen Serie zurückgegriffen. Diese ist auch schon seit mehreren Jahren auf dem Markt und kann die doch wesentlich größeren Kräfte die beim Schrauben und Bohren mit den Protool Schraubern auftreten besser verkraften.
Das ein Hersteller der sich auf einem hohen Preisniveau befindet wie Festool immer wieder Angriffsfläche für Kritik bietet ist verständlich. Was aber dabei nicht vergessen werden darf ist, das Festool alle Geräte in Deutschland produziert (Zur USA Frage habe ich in einem anderen Beitrag geschrieben), das Festool zweifellos auch zu den Innovatisten Herstellern gehört und das über die komplette Produktpalette.
Wäre da nicht immer ein Hersteller der seinen KnowHow Vorsprung in Werkzeug und Maschinen umsetzt würden wir alle noch mit Drillschraubendreher und Rundungshobel unsere Möbel bauen.

Trotz alledem werden auch bei Festool wie überall Fehler gemacht, was aber wie wir alle Wissen menschlich ist.

Mit Gruß aus der Festool Werkstatt

Tobias Keller



Pedder
Beiträge: 5672
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
Kontaktdaten:

Re: Festo

Beitrag von Pedder »


Hallo Tobias,

leider kann ich nicht einschätzen, in welcher Position Du im Unternehmen Festool stehst. Daher kann ich auch nicht einschätzen, ob Dein letzter Beitrag repräsentativ ist für den Umgang mit Kritik im Hause Festool.

Festool sollte sich bei der emotionalen Werbung, die betrieben wird, nicht über ebensolche Reaktionen wundern? Insgesamt ist diese Abwehrhaltung, die ich in Deinem Beitrag wahrnehme, für das Unternehmen ungünstig. Für das Image, aber auch für den Lerneffekt.

Mensch, sei doch dankbar, dass Festool hier ein Feedback bekommt. Kostenlos, ohne große Studien. Die 500 Leute die das hier lesen, wirken sich doch nicht wirklich aus. Aber ihr könnt was lernen!

Liebe Grüße
Pedder

(Meine Festo AU 55 ist sicher älter als ich, aber läuft super)


Bernhard
Beiträge: 1088
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Festo

Beitrag von Bernhard »


Hallo Tobias,

ich kann hier keine Emotionen erkennen, sondern nur sachliche Kritik an Festo. Du, der Dich als freier Mitarbeiter von Festool vorgestellt hat, solltest - wie von Pedder angeregt - das Feedback vom Markt ernst nehmen. Justus ist uns als Inhaber einer Tischlerei bekannt, der gelegentlich im Forum Maschinenkurse anbietet (kostenlos). Er hat also sein Ohr am Markt und zudem wie viele andere auch, Festo als ehemals ordentliches Werkzeug hingestellt. Die aufgekommene Kritik bezog sich auf die jüngste Vergangenheit.

Zu Deiner Ausführung bzgl. Innovation von Festo: hat die jemals einer in Frage gestellt? Deshalb haben wir doch die Produkte gekauft und einen Premiumzuschlag gezahlt!

Zu dem Protool Winkelvorsatz: Wenn das die Kräfte besser verkraftet, verstehe ich nicht, warum Festool dieses Teil nicht übernommen hat. Oder hat man viel Innovation in ein täuschend ähnliches, aber qualitativ schwächeres Produkt gesteckt?

Quote:

Trotz alledem werden auch bei Festool wie überall Fehler gemacht, was aber wie wir alle Wissen menschlich ist.

Unquote

Richtig und das wurde auch niemals kritisiert. Hier wurde nur bemängelt, wie Festo damit umgeht, nämlich nicht so, wie zugesagt (24 Std. Service). Fein hat den Mangel zugegeben und in Ordnung gebracht. Festo leider nicht. Da habe ich (und auch andere) den Eindruck, die versuchen die Fehler wegzudiskutieren.

Viele Grüße in den ZDF - Fernsehgarten

Bernhard



Antworten