Fräserbruch x 2 / es lohnt wirklich nicht......

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Dieter Macher

Fräserbruch x 2 / es lohnt wirklich nicht......

Beitrag von Dieter Macher »


....die ach so verlockenden " Sonderangebote " wahrzunehmen.
Aks ich mir vor gut drei JAhren die Festo-Fräse kompl. mit Basistisch gekauft habe, nahm ich auch ein " Fräser-Komplettset " mit nach Hause. Den genauen Preis weiss ich leider nicht mehr - aber unter 100.- Zecken.
Viele dieser Fräser verichteten Ihren Dienst pflichtbewußt - manche habe ich noch garnicht benutzt.
Heute hatte der 6 mm Nutenfräser seine Premiere - ich wollte in ein Eichenbrett längs zur Faser eine NUt fräsen. Bei der Frästiefe hielt ich mich an die Faustregel eines Schreinermeisters: DUrchmesser Fräser : zwei = Frästiefe pro Arbeitsgang.
Die Nut hätte 120 cm lang werden sollen - ca. in der Mitte hat´s geknackt - Fräser abgebrochen.
Macht nix - dachte ich mir - ich hbae ja noch ( als Notreserve ) so ein
"preisgünstiges" Fräserset von Discounter.
Naja - der hat gerade mal 10 cm geschafft - dann war´s wieder vorbei.
Gebrochen sind beide Fräser direkt am Übergang zum 8 mm Schaft. Der Vorschub des Brettes war eher verhalten, wenn nicht sogar schon zährtlich.
Habe jetzt einen teuren von Festool gekauft - mal sehen wie lange der hält...

Fazit:

Es lohnt wirklich nicht - das Discounter-Werkzeug.

Grüße Dieter M.

Christian Aufreiter
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Re: Fräserbruch x 2 / es lohnt wirklich nicht.....

Beitrag von Christian Aufreiter »


Hallo, Dieter,

es tut mir Leid, dass dein Hobby heute drei Opfer (zwei Fräser und das Geld für den neuen von Festool) forderte.
Allerdings weiß ich noch immer nicht, was von diesen Fräsersätzen zu halten ist. Um die Billigsortimente vom Diskonter oder aus dem Baumarkt mache ich prinzipiell einen großen Bogen. Immerhin bieten aber auch, wie bereits in einem anderen Thread erwähnt wurde, namhafte Fräserhersteller vergleichsweise günstige Sätze an. Bis jetzt war ich geneigt zu glauben, dass die Qualität der in den Sätzen enthaltenen Fräser mit der der im Einzelbezug zu erwerbenden übereinstimmt.
Ist das etwa ein Irrglaube?

Herzliche Grüße

Christian

Dietrich
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Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Fräserbruch x 2 / es lohnt wirklich nicht.....

Beitrag von Dietrich »


Hallo Christian,

meine Fräsererfahrung beschränkt sich auf 4 Marken, Festo, Metabo, KWB, Bosch!

Bosch-Fräser kaufe ich keine mehr, die hatten mit Abstand, die geringste Standzeit. Die KWBs sind für normale Aufgaben i.O. Gratnutfräser, Fräser für Fingerzinken, Fräser mit Anlauflager, nehme ich nur noch Festo und Metabo, zum Großteil arbeite ich seit 10 Jahren mit einem Fräser, die allerdings zwischen 80 DM und 145 DM teuer waren! Wenn ich den Preis durch die gefrästen Meter teile, kommen nur Centbeträge raus.
Qualität, kostet eben Geld, es gibt keine Tricks, dies zu umgehen.

Gruß Dietrich


Walter Heil
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Re: Fräserbruch x 2 / es lohnt wirklich nicht.....

Beitrag von Walter Heil »


Hallo,

ich habe einen Satz Fräser (12 Stck) in der Kiste vor einigen Jahren von Felder gekauft; war wohl der "Vorläufer" der Billigsätze, jedenfalls hat ein Anlaufkugellager geeiert, da habe ich aber anstandslos Ersatz bekommen, obwohl der Verkäufer ziemlich suchen musste, bis er aus einem anderen Satz einen fehlerfreien Fräser fand. Vor kurzem habe ich einen Billigsatz mit 6 Abrundfräser und Anlauflager erstanden, da eiern alle Lager. Abrunden kann man trotzdem noch, aber 6 Fräser für 25€: das kann kein Spitzenprodukt sein. So eine Pleite wie Dieter habe ich aber gottseidank noch nicht erlebt.

Gruß, Walter

Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
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Re: Fräserbruch x 2 / es lohnt wirklich nicht.....

Beitrag von Christian Aufreiter »


Hallo, Dietrich, hallo, Walter,

dass Qualität kostet, ist mir klar. Aber ist ein Satz Fräser von Edessö, Guhdo, Stern etc. tatsächlich schlechter als einzelne Fräser derselben Firma? Der Preisvorteil beim Kauf im Satz ist oft nicht unerheblich.

Herzliche Grüße

Christian

Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Fräserbruch x 2 / es lohnt wirklich nicht.....

Beitrag von Dietrich »


Hallo Christian,

wenn ich vier Abrundfräser verschiedener Radien kaufe, kosten die um 300€, wenn ein Satz für 250€ angeboten wird, kann man zuschlagen, wenn man die Fräser gebrauchen kann, kostet ein Satz 99€ lasse ich ihn liegen.

Gruß Dietrich


Kai Jonderko

Re: Fräserbruch x 2 / es lohnt wirklich nicht.....

Beitrag von Kai Jonderko »


Ich denke es immer darauf an wieviele Meter du damit machen willst : Ich habe einige FestoFräser aber auch 3 "Edessö-Ebay" Sätze und muss sagen, die sind im Moment nicht wirklich schlechter als die Festoteile.
Mit einem 45° Fräser mit Anlaufring hab ich z.B. ca. 20m Buche-Stabverleimt sowie
ca 70m Leimbinder als Sichtholz im Dachstuhl gefräst und muss sagen der tut´s noch .

Grüße Kai


Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Re: Fräserbruch x 2 / es lohnt wirklich nicht.....

Beitrag von Gerhard »

[In Antwort auf #4924]
Hallo Dieter,

ich habe auch schon einen 6 mm Fräser gekillt. Bei mir war´s Buche. Anscheinend ist die Einschnürung von 8´er Schaft auf 6 mm Fräser eine kritische Stelle.

Meiner war aus einem Metabo Satz, also eher unverdächtig, was die Qualität angeht. Obwohl Metabo sicher nicht selber Fräser herstellt.

Wie auch immer, die 6mm Fräser sind anscheinend um ein vielfaches bruchfreundlicher als 8 mm.

Ich habe mir dann einen Nutfräsersatz von Edessö bei Ebay "ersteigert". War günstiger als ein einzelner 6 mm Fräser. Die scheinen ganz gut zu sein. Andererseits habe ich den 6´er Fräser seither auch wie ein rohes Ei behandelt.

Zumindest war das Ableben des Fräsers erfreulich unspektakulär. Ist nichts durch die Gegend geflogen oder so.

Grüße,
Gerhard

Guido Henn
Beiträge: 768
Registriert: Do 7. Dez 2017, 18:02

Re: Fräserbruch x 2 / es lohnt wirklich nicht.....

Beitrag von Guido Henn »


Hallo alle zusammen,

die günstigen Fräsersätze kommen fast ausnahmslos aus Taiwan oder China und sind nicht mit denen zu vergleichen, die noch aus deutscher oder europäischer Produktion stammen. Das Problem ist einfach, das die Billigware im Moment den Makt überschwemmt und Fa. wie Edessö und viele andere, hier entsprechend etwas im Angebot haben müssen, wenn sie auf Dauer Geschäfte machen wollen.

Was zeichnet aber einen guten HM-Fräser aus:
1. Bester Stahl für den Grundkörper bzw. Schaft
2. Hartmetallplättchen von einer hohen Mikrokorndichte und einer ordentlichen Dicke
3. Perfekt aufgelötete Hartmetallplättchen auf den Grundkörper
4. Kugellager von hoher Qualität

Wie Dietrich schon gesagt hat, so was gibt es nicht zum Nulltarif - auch nicht in Taiwan und China!

Das man mit einem Billigsatz ebenfalls zig lfd. Meter Bretter anfasen kann, ist kein Geheimnis und es funktioniert tatsächlich. Problematisch wird das Ganze bei großen Fräsern und bei Präzisionsfräsern. Wer schon mal ein Zinkenfräsgerät z.B. VS 600 oder auch das Leigh D4 benutzt hat, weiß wie wichtig präzise maßhaltige Fräser sind, sonst ist die ganze Vorarbeit für die Katz gewesen. In den Billig-Fräsersätzen gibt es beispielsweise Nutfräser, die nicht mal über ein angeschliffenes Stirnende geschweige denn über eine eingelötete Hartmetallschniede in der Stirn verfügen. Mit solchen Fräsern ist ein Eintauchen ins Werkstück eigentlich unmöglich und wer es doch wagt merkt später am Geruch (es stinkt nach Verbrantem!), dass das nichts mehr mit Fräsen zu tuen hat.

Ich könnte hier noch einige weitere Beispiele für schlechte Fräser aufzählen, möchte aber auch nicht pauschal alle asiatischen Fräser schlecht machen, denn auch dort gibt es Fa. die hervorragende Fräser von bester Qualität herstellen - nur die haben dann auch ihren Preis.

Ich kann nur jedem, der eine Qualitätsfräse oder Markenfräse sein Eigen nennt, dazu raten keinen Billigfräser einzusetzen. Es käme doch auch niemand auf die Idee in seinen geliebten Mercedes Ersatzteile aus Korea zu verbauen.

Aber Spaß beiseite, richtig Ernst wird der Billigkram nämlich, wenn einem bei über 20.000 U/min die HM-Plättchen um die Ohren fliegen. Da hört der Spaß auf und wenn ich keinen Spaß mehr am Fräsen hab, dann lass ich es lieber gleich und genau deshalb kommen in meine Fräsen nur Qualitätsfräser.

Also in diesem Sinne viel Spaß beim Fräsen ohne Frust!

Guido

Walter Heil
Beiträge: 1425
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Fräserbruch x 2 / es lohnt wirklich nicht.....

Beitrag von Walter Heil »

[In Antwort auf #4939]
Hallo Dietrich,

zunächst: für 250 oder 300€ kaufe ich keinen Abrundfräsersatz, das ist mir schlicht zu teuer. Ich habe mal von Leitz einen einschneidigen Wechselplatten-Nutfräser für so um die 180DM gekauft, weil ich damit Fingerzinken gefräst habe; den Preis verstehe ich bis heute nicht. Das gilt auch für die offiziellen Preislisten der Fräswerkzeughersteller. Nach deren Preisen wäre ich schlecht "bestückt". Deshalb habe ich mich in den letzten zwei Jahren sorgfältig bei ebay umgekuckt und gelegentlich Schnäppchen gemacht. Wobei der halbe Preis noch kein Schnäppchen ist, um das mal klarzustellen. Ich will hier wirklich keine Werbung für niemanden machen, aber wenn ich gelegentlich lese, welche Preise für Zubehör und sonstwas geblecht wird, nur weil es vom "Händler des Vertrauens" stammt, dann denke ich, dass es Deutschland so schlecht nicht geht (sorry, gehört natürlich nicht hierher).Andererseits ist mir schleierhaft, wie man für ein paar Piepen einen Hartmetallfräser womöglich noch mit Anlaufkugellager herstellen und vertreiben kann. Ich meine, die "Wahrheit" liegt irgendwo in der Mitte.

Gruß, Walter

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