"Überhängender "Rand - welchen Drehstahl?

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Dieter Macher

"Überhängender "Rand - welchen Drehstahl?

Beitrag von Dieter Macher »


Tach allerseits,

Ich hätte eine Frage an die drechselnden Forums-Kollegen:

Welcher Drehmeisel ist am besten für einen nach innen "überhängenden" / "überstehenden" Rand geeignet?
Ich meine damit folgendes Rand-Profil:
Durchmesser der Schalen-Oberseite z.B. 15 cm / Randbreite z.B. 25 mm, der Rand steht aber nach innen, alos zum Schalenmittelpunkt hin " über "den eigentlichen
Durchmesser der Schale, er verkleinert den "echten" Durchmesser sozusagen.
Welcher Stahl ist für dieses Randprofil am besten geeignet?
Ein Nutstahl mit 90 Grad-Winkel,
Ein " normaler" Ausdrehhaken,
oder ein entsprechend großer Bauchhaken?

Danke für eure Tipps

Dieter M.



reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: "Überhängender "Rand - welchen Drehstahl?

Beitrag von reinhold »


hallo Dieter,
ich würde einen Schaber nehmen. Ich habe einen , der vorne rund angeschliffen ist, nach der Rundung dann aber in der Breite auf die Hälfte reduziert ist und erst nach ca 5 cm wieder die ursprüngliche Breite erhält. Eine ganz traditionelle Form aus Kohlenstoffstahl. Ich ziehe einen Grat an, wie im Schärfbeitrag besprochen.
Vermutlich funktioniert auch an dieser Stelle eines dieser neumodischen Werkzeuge mit "Schwanenhals" und eingesetzten Hartstahlklingen, wie sie für das Innenausdrehen von Vasen angeboten werden. Ich besitze kein derartiges Werkzeug, deshalb nehme ich den Schaber.
Gruss !
reinhold

reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: "Überhängender "Rand - welchen Drehstahl?

Beitrag von reinhold »


Nachtrag :
auf dem Bild im Schärfbeitrag http://www.woodworking.de/schaerfprojekt/drechsel6.html ist es der Schaber ganz rechts.
Gruss
reinhold

Dieter Macher

Re: "Überhängender "Rand - welchen Drehstahl?

Beitrag von Dieter Macher »


Guten Morgen Reinhold,
Ich nehme an, Du meinst - in der Ursprungsform - den "klassischen" Ausdrehstahl bzw. Schaber, wie ihn auch die Fa. Kirschen als einzigen Ausdrehstahl im Programm anbietet.
Nun, den habe ich schon, und der " arbeitet " auch ganz gut.
Nur suche ich ein Werkzeug, um den Rand innen möglichst im "rechten WInkel" zur Schalenwandung zu gestalten.
Von den teuren " High-Tech" Werkzeugen möchte ich ( noch ?! ) Abstand halten.
Einige Hersteller vertreiben ein dem Schaber ähnliches Werkzeug, ein im rechten Winkel abgeknickten Nutstahl - ebenfalls mit ausgedünnten Hals, wie bei den o.g. Schabern.
Stellt sich nur die Frage, ob ich damit ( Kostenfaktor ! ) das von mir erwünschte Innenprofil auch erreiche.
Die Anfertigung eines einfachen Prototyps Marke " Eigenbau " scheitert leider am " nicht vorhanden sein " des passenden Materials - alte Feilen umschleifen? Na, ich weiß nicht....

Gruss Dieter

reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: "Überhängender "Rand - welchen Drehstahl?

Beitrag von reinhold »


ich versteh's nicht.
Könntest Du eine Schnittzeichnung machen ?
Gruss
r.

Dieter Macher

Re:Nutstahl - "bessere" Erklärung.......

Beitrag von Dieter Macher »

[In Antwort auf #4810]
.....Im Prinzip sieht der Nutstahl, den ich meine aus wie ein " L ".
Der kurze Schenkel des " L-ss " ist spitz angeschliffen, - dient also als "Schneide" - der lange Schenkel am unteren Ende dünner als am oberen.

Gruss DM

Dieter Macher

Re:Nutstahl -Hinweis auf Bild

Beitrag von Dieter Macher »


Hallo Reinhold,

Bitte mal mit dem Suchbegriff " Nutstahl " googeln - >Drechselzentrum Ergebirge > Großbildansicht Nutstahl
Genau den meinte ich.....
Den Schalenrand möchte ich wie eine 90 Grad Winkelleiste gestalten - nur das der eine Schenkel des " Winkels" eben den " echten " Durchmesser der Schale
" verdeckt "

Dieter M.

reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Selbstgeformte Schabestähle

Beitrag von reinhold »


guten Morgen, Dieter,
schon Feierabend ? Ich muss noch 3 Stunden arbeiten - dann fängt für mich das Wochenende an. Diesmal auf dem Programm : Holz zusägen für eine Gartenhütte , ca 3-4 Cbm erstklassige, trockene Sparren aus einem Abbruchhaus werden das Fachwerk der Hütte ergeben. Hat mich nicht mal ein Bier gekostet, einfach gefragt. Die Leute waren froh, dass das Zeug abgeholt wurde.

zum Thema selbst schleifen :
oft hilft nichts anderes.
Die alten Feilen sind ein Sicherheitsrisiko, da zu spröde, aber manchmal mach ich es doch...
Aber ausserordentlich gut sind die Flachschaber aus der Metallbranche geeignet. Und im Baumarkt kosten sie nur ein paar Euro, sind also sehr preiswert.

Beim Selbstanschleifen darauf achten, dass die Schneide auf der Verlängerung der Aussenkante des "Schaftes" liegt. Die Aussenkante bildet nämlich als Auflagepunkt den Drehpunkt, an dem die Kräfte aus dem Schnitt abgefangen werden.
Wenn, wie bei einem Falzstahl (ich weiss, was das ist), die Schneide weit entfernt von der Längskante des Schaftes ist, dann treten beim Schneiden /Schaben Drehkräfte auf, die vom Drechsler abgefangen werden müssen.
Die Gefahr eines Schlages ist dann gross.

Gruss
r.


Dieter Macher

Re: Selbstgeformte Schabestähle

Beitrag von Dieter Macher »


Hallo Reinhold,

Nix Feierabend - Sonderschicht für " erkrankten " Kollegen. Hab´noch bis 13.00 Uhr - dann geht´s ab nach Hause & in die W - statt.
Zum Selbstschleifen von Stählen: Sicherlich ist das mit den alten Feilen nicht ganz ohne Risiko - ich habe selbst auch einige " in Betrieb ".
Die " richtig alten Dinger ", die noch " durchgehärtet " sind
( Kohlenstoffstahl ) sind auch Klasse, das Problem ist halt nur, das man z.B. auf einen Flohmarkt den alten Feilen nicht ansieht, wie´s um die Stahlqualität steht - Rost allein ist kein Beweis dafür, das es sich noch um eine richtig alte, handgehauene handelt.....doch oftmals hat man keine andere Alternative.

Hast Du Dir das Bild mal angesehen?

Gruss Dieter M.

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