Parallam gesucht - wer kann helfen?

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Jakob Sonntag
Beiträge: 100
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Brief ist da, vielen Dank *NM - Ohne Text*

Beitrag von Jakob Sonntag »




Dieter Macher

Re: "Kleiner Mann im Ohr" - Was nun ?

Beitrag von Dieter Macher »


Hallo Beat,
Danke für die Genesungswünsche, aber so den ganzen Tag zu Hause rumsitzen und Daumen drehen geht nicht - ich muß täglich in die HNO, zur teil-stationären Infussionsbehandlung- dauert im Schnitt auch " eine Schicht " ( 8 Std.) lang.
Bin gerade aus der Klinik raus, und neben dem Heimweg, auch auf dem Wege der Besserung, lt. Gehörtest - ich merk´selbst noch nix - habe aber Zeit. Hat ja auch über vierzig Jahre gedauert, bis ich den Hörsturz hatte......( uuuh - Galgenhumor! )Die restliche Zeit zu Hause "vertreibe" ich mir schon, möglichst sinnvoll natürlich. Der denkanstoss mit den Seilen und Tauen ist ganz okay.
Zeichenpapier und Bleistift habe ich genügend in der Klinik deponiert - kann dort viel über zukünftige "Multiplex-Konstellationen" und Papallam - ääh Parallam-Schalen nachdenken - die nötige Ruhe dazu habe ich dort.

Grüße

Dieter M.

Jakob Sonntag
Beiträge: 100
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Ja, tut es. Grüße, J.S. *NM - Ohne Text*

Beitrag von Jakob Sonntag »




Dieter Macher

Re: "Kleiner Mann im Ohr" - Hörsturz & Gehörschutz

Beitrag von Dieter Macher »

[In Antwort auf #3634]
So, heute also der letzte Kliniktag - Tendenz: leichte Besserung zu verzeichnen.
Tendenz in der Werkstatt:" Arbeit " im Überfluss.
Erste Arbeit: Optimierung meines Gehörschutzes.
Mein großer Gehörschutz ist / war qualitativ sehr gut, aber auf Grund meines derzeitigen Handycaps "mußte" dieser noch verbessert werden.
Ich fand in meinem reichhaltigen "Sondermateriallager" noch eine große "Platte" sehr dichten Schaumstoffes, ich denke eine Art PU-Hartschaum.
5 mm "dick" mit einem scharfen Messer ( Skalpell ) sehr gut zu schneiden. In jede "Schutzkapsel" kamen zunächst zwei sehr passgenau geschnittene "Einlagen".
Dann "verstöpselte" ich meine Ohren mit diesen kleinen Ohrstöpseln, und setzte zusätzlich die " Mickey Maus " auf. Erster Test: Staubsauger - "läuft er jetzt, oder läuft er nicht?" - Der Staubsauger war nicht mehr zu hören.
Testphase zwei: Zuschalten der Kreissäge - sägen von Multiplex & Parallam.
Resultat: Ungenügend - ich "hörte" die Maschine noch - nicht sehr laut - ohne
geringste Anzeichen einer Beeintreächtigung im geschädigten Ohr - aber ich hörte Sie noch. Also eine dritte Einlage aus dem PU-Schaumzeug hinein, und noch einmal einen "ehrlichen Test" - Jetzt war es angenehm still, auch beim Sägen. Allerdings nichts zum stundenlangen Arbeiten - aber immerhin.
Ein erster Drehtest an der ruhig laufenden Drehbank war dagegen äußerst zufriedenstellend: Außer einen ganz leisen Schneidegeräusch der Drehmeisel
war effektiv nicht zu hören - auch nicht bei ca. 2300 U/min.
Da ich aber meine Gesundheit nicht leichtfertig auf´s Speil setzen wollte - war´s das für´s erste.
Zwei Stunden später dann noch einmal ein Test - siehe Beitrag II.

Grüße Dieter M.

Dieter Macher

Re: 1. Drehversuch v. Parallam

Beitrag von Dieter Macher »


Frisch gewappnet mit meinem modifizierten Gehörschutz wagte ich also einen ersten Drehversuch mit dem Parallam, gespannt hatte ich einen kleinen 9 cm Rohling - ein Reststück vom Zuschneiden der beiden großen Rohlinge.
Es ist ein hartes Material ( nicht so hart wie MP ) läst sich aber trotzdem gut und exakt schneiden - allerdings " krümmelt" es aus, und neigt auch an "scharfen Kanten" zum Ausreißen. Stellt euch einfach vor, ich würdet ein Stück fränkischen/bayerischen Streuselkuchen drehen, welcher aus Versehen ein paar Tage oder Wochen im Küchenbuffet vergessen wurde.......naja - so in etwa...
Auf Grund des Herstellungsprozeßes von Parallam entstehen " im Inneren" immer
wieder kleine Hohlräume, welche nach dem "Fertigdrehen" auf jeden Fall ausgefüllt werden sollten ( schon aus Gründen der Festigkeit ).Beim ersten Testobjekt verwendete ich hochwertigen Holzkitt ( Lignit ) - vor dem ersten Schleifgang ist auf jeden Fall eine Verfestigung mit Tiefgrund/Porenfüller
( oder wer genug hat nimmt Sek.-Kleber )zu empfehlen - dies ist je nach Bedarf mehrfach zu wiederholen - auch zwischen den verschiedenen " Schleifgängen"
Den Rand des eingedrehten Rezeßes tränkte ich mit Sek.-Kleber,somit ist gewährleistet, das dieser auf dem Spreizbackenfutter nicht so leicht ausreißt bzw. " gesprengt " wird.
Der Rest ist "Routine": Schleifen wie gehabt - Oberflächenbehandlung bei mir: Polieren an der Schwabbelscheibe.
Resultat am ersten Testobjekt:
Der Anblick haut mir die Gehörschutzstöpsel aus meinen Lauschern!!Plopp!Plopp!

Die Optik´bzw. die Maserung gleicht den Bildern auf dem Link von Detlef - einfach Klasse.
An dieser Stelle nochmals Danke an Jakob Sonntag!

So werde ich die nächsten Tage nutzen, mich entspannen, keinen Lärm aussetzen und zu gegebener ( Tages? ) Zeit und ausgerichtet an meinem Wohlbefinden und gehörmäßigen Tageszustand überlegen, ob ich nicht vielleicht doch pro Tag eine oder zwei Stunden an den beiden großen ( übrigens unterschiedlich "aufgebauten" ) Para-Schalen arbeiten kann - soll - "muß".

Die Bilder von der Werkstatt, der "neuen" MPMS und ´der beiden Para-Objekte werden noch dauern, aber ´sie werden kommen - versprochen!
(Wenn nicht, soll der Blitz in den Nußbaum meines Nachbarn fahren...! )

Grüße von der gesundheitlichen Besserungsfront

Dieter M.

Jakob Sonntag
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: 1. Drehversuch v. Parallam

Beitrag von Jakob Sonntag »


Hallo Dieter,
Schön das es Dir schon besser geht und das die ersten Drehversuche vielversprechend waren. Ich freu mich schon drauf die Schalen hier im Forum zu bestaunen.

Grüße, Jakob Sonntag

Dieter Macher

Re: 1. Drehversuch v. Parallam/ Teil II.

Beitrag von Dieter Macher »


Wie nicht anders zu erwarten, habe ich gestern an der kleinen Para - Schale "weiter-experimentiert" - der erste " Oberflächen-Vergütungsversuch" mit Porenfüller zeigte, das die Farben deutlich hervorteten. Dies ist bei
"unbeschädigten" Flächen zweifellos erwünscht, bei den ausgebesserten Kittstellen allerdings nachteilig: Diese werden "auffällig" - " stechen " sofort ins Auge.( Aua! ) Mein erster "Vertuschungsversuch" war ein "nachziehen" der Konturen der Kittstellen mit einem konventionellen, scharzen Faserschreiber - leider nicht das richtige. Spätestens beim II. Auftrag des Porenfüllers ( lösemittel-haltig ) "verwischen" die "Filzstift-Konturen" und versauen einem die ganze Fläche.
Werde mir in wenigen Minuten einen lösemittelfesten Fineliner holen, und heute nachmittag fleissig weiter testen.
Die beiden großen Rohlinge sind bereits vorgedreht - über die entgültige Form muß ich noch "meditieren".
Beim Vordrehen der großen Rohlinge fiel mir noch folgendes auf:
( Vielleicht bilde ich mir es auch nur ein..... ) Parallam "erzeugt" beim Drehen wesentlich mehr Feinstaub als ein Massivholz..........

So denn.......

Dieter M.

Dieter Macher

Re: Para-Schalen sind fertig-Bilder unterwegs

Beitrag von Dieter Macher »


Was lange dauert - wird nie fertig - oder wie heißt der Spruch.....?
Naja - auf jeden Fall sind die Beiden Para - Schalen fertig - die Bilder werden ( hoffentlich!) noch heute abend an Dieter Schmid gesendet.
Mit dabei werden noch zwei Bilder der MPMS II und meiner Werkstatt sein - ich hoffe, Dieter Schmid "drückt mal alle Augen zu " wenn´s anstelle von max. fünf Bildern sechs werden.
Zum Drehen von Parallam möchte ich noch etwas loswerden: Die entstandenen Muster und Stukturen sind traumhaft schön - die Formen der Schalen reine
"Geschmackssache". Bei der ersten Para-Schale habe ich bewußt versucht,
mal " was Neues " zu gestalten - eine Form, welche nicht unbedingt an Funktionalität oder am " goldenen Schnitt" orientiert ist.
Würde man von mir verlangen, mir für das Material Parallam einen
Fantasie - ( Holz - ) Namen auszudenken - käme wahrscheinlich die frei erfundene Bezeichnung "Ozelot-Holz" an nähesten. Gleicht doch das Muster des gedrehten Parallams em ehesten dem Fell dieser kleinen, gewandten und wieselflinken Raubkatzen-Gesellen ( und Gesellinen! ).
Der größte Loh jedoch ist die Tatsache, das ich einen Mann mit Meisterbrief aus der Holzbranche ( kein Drechsler, auch kein Zimmermann...ihr wisst schon, was ich meine..)seine Aussage " Parallam lässt sich nicht drechseln...."
eindeutig an Hand zweier greifbarer Objekte hieb - und stichfest widerlegen konnte.Ein kleiner Triumpf am Rande.
Wichtig zu erwähnen sei noch, das dass Verfestigen des Werkstoffes Parallam
z.B. bei dünnen Schalenrändern zwingend notwendig ist - sonst reißt das Zeug aus bis zum geht nicht mehr.( Verfestigen: > Sek - Kleber - nicht zu knapp& / oder Porenfüller / Schnellschliffgrund )

Bin auf Eure Beurteilungen hinsichtlich der drei "neuen " Schalen gespannt, ich bitte wie immer um ehrliche, konstruktive Kritik.

Hoffentlich schafft´s Dieter Schmid mit den Foto´s noch diese Woche- wenn nicht, geduldet euch bitte.

Mit frisch infusionierten Gehörsturz-Gruß

Dieter M.

Dieter Macher

Re: Parallam-Nachschub ist gesichert

Beitrag von Dieter Macher »


Ja, es gibt sie noch, die uneigennützige Hilfe von Seiten der Industrie.
Ein großer Hersteller von Parallam ( meines Wissens auch der einzige in der BRD ) aus den neuen Bundesländern schickt mir in den nächsten Tagen per Post immerhin 20 kg Parallam - vorgeríchtet zu Quadern und Kanteln - das ganze sozusagen umsonst - lediglich die Erstattung der Portokosten ist fällig - eine Selbstverständlichkeit. Darüber hinaus bekommt der Chef dieses Unternehmens in Klosterwalde, Herr Grundmann,ebenso selbstverständlich eine Schale aus "seinem" meinem Parallam.
Ist doch schön, wenn man in Zeiten des Profitstrebens noch solche Unterstützung bekommt. Ich würde meinen Hut ziehen, wenn ich einen auf hätte.
Ein herzliches Danke an Herrn Grundmann!

Mit hutlosen Gruß

Dieter M.

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