Kantholz für Hochbett: Hobeln oder Schleifen?

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Rafael
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Registriert: Do 6. Jul 2017, 18:43

Re: Hochbett: Konstruktion *MIT BILD*

Beitrag von Rafael »


Das Rost liegt auf Winkeln, welche ich aus einem anderen Bett ausgebaut habe. Es sind nur vier Winkel, je 2 pro Langseite. Ich bin davon ausgegangen, dass es reichen muss, wenn es in einem gekauften Bett auch schon funktionierte. Allerdings hat das Rost einen sehr stabilen Rahmen.
Die Länge des Bettes richtete sich nach der Materatze und das Rost, welches ich hatte war etwas kürzer, es gibt also keine Begrenzung auf der Kopf- oder Fußseite. Trotzdem verschiebt sich da nichts.




Wie lange braucht man denn um so eine 2,5 Meter
lange Latte glatt zu hobeln, wie häufig muss man Handhobel nachschleifen?

Wenn es nur glatt werden soll und ich mich nicht um jedes 1/10mm sorgen muss, ob es wirklich gerade oder windschief ist, dann können 45sec pro Lattenseite schon reichen. Mit Reserve gerechnet kann man 5min pro Latte kalkulieren. Bei günstigem Faserverlauf kann alles mit einem Schlichthobel erledigt werden. Selbst wenn man jede Seite noch mit einem Doppelhobel bearbeiten möchte, dann sind es damit vielleicht 6 Züge pro Seite (wegen 75mm muss man schon in zwei Bahnen rechnen) und die 2,5 meter geht man in etwa 5sec ab.
Wenn die Kanten eine Fase bekommen sollen, dann geht man da eben noch mit einem Blockhobel/Einhandhobel drüber.
Sehr wichtig ist bei der Geschichte die Möglichkeit das Holz vernünftig zu spannen, wenn man es hobelt. Es macht absolut keinen Spaß, wenn das Holz auf dem Tisch/Hobelbank wandert oder man gleich den Tisch bei jedem Hobelzug bewegt. Das sollte man nicht unterschätzen, bei einer sägerauhen Oberfläche möchte man schon einen dickeren Span abnehmen und dafür muss man schon ordentlich schieben. Nicht umsonst sind Hobelbänke so schwer, wie sie es nun mal sind. Oft kann man sich behelfen, wenn der Tisch an einer Wand fest gemacht werden kann.

Wie oft man schärfen muss? Das ist wirklich schwer zu sagen, aber wenn man nicht einen fiesen Ast erwischt, dann sollten etwa acht von solchen Latten schon möglich sein, bevor man auf die Idee kommt, dass das Eisen etwas nachgelassen hat.

Das Können kommt mit der Übung und für die Übung braucht man Zeit. Trotzdem finde ich, dass ein Mensch, wenn er sich nicht gerade dumm anstellt und es wirklich möchte, das Handhobeln innerhalb einer überschaubaren Zeit erlernen kann. Auf jeden Fall bekommt er eine 75mm breite Latte glatt. Eine Tischfläche verlangt schon nach mehr Übung.
Du musst es selbst einschätzen. Schleifst du die Küchenmesser zu Hause? Ist dir der Bewegungsablauf dabei nicht fremd? Dann bekommst du auch so ein Hobeleisen geschärft.

Warum ich für Anfänger Holzhobel favorisiere? Weil man eine überschaubare Qualität auf dem Gebrauchtmarkt für wenig Geld bekommt.
Eine Holzsohle ist auf einer planen Unterlage schnell abgerichtet. Bei vernünftigen Bildern kann man ein Angebot aussuchen, bei dem es wenig Überraschungen gibt. Das Einstellen mit einem Hammer ist kein Hexenwerk.
Bei den Metallhobeln hat man auf deutschem Gebrauchtmarkt kaum eine Auswahl. Die Peisgünstigen (egal ob neu oder gebraucht) können sich als ganz üble Reinfälle erweisen. Damit bleibt kaum was anderes über als z.B. einen JUUMA Nr.4 zu kaufen, welcher tatsächlich gleich funktionieren dürfte, aber eben 160€ kostet.

Wenn es also für dich schon ein Hobby für die Zukunft werden soll und das Bett nicht gleich in wenigen Tagen da stehen muss, dann Handhobel.
Wenn es nicht so ist, dann gehobelte Ware kaufen.

Rafael


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