Kantholz für Hochbett: Hobeln oder Schleifen?

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Stefan Krieger
Beiträge: 292
Registriert: Mo 19. Feb 2018, 23:08

Re: Kantholz für Hochbett: Hobeln oder Schleifen?

Beitrag von Stefan Krieger »


Hallo Rafael,

meinetwegen schreibe ich auch gerne Konstruktionsvollholz. Aber der ausgeschriebene Begriff Konstruktionsvollholz hilft meines Erachtens doch auch kaum weiter, um zu verstehen, was KVH bzw. Konstruktionsvollholz ist... ;-)

KVH entspricht in Längsrichtung aneinandergestückeltem Vollholz. Das wird erreicht durch verleimte Keilverzinkung. Diese ist technisch so gut, dass das Holz so verwendet werden kann, als ob es keine Leimstelle gäbe. Sehen kann man sie allerdings (wenn man genau hinschaut) und damit muss man leben (wie ich bereits schrieb). Mich persönlich stört das nicht und diese Verzinkungen treten auch nur alle paar Meter auf. Wer wissen möchte, wie so etwas aussieht, möge den Begriff googeln und sich dann entsprechende Bilder anschauen.
Ansonsten hat KVH noch die Vorteile, dass es ziemlich maßhaltig ist, definierte niedrige Holzfeuchte hat, und halt bereits glatte Flächen und gefaste Kanten hat. Und daher halte ich es für Felix' Projekt geeignet. Denn dann kann er sich auf den eigentlichen Bau konzentrieren.

Mir ging es nicht darum, wenige Sekunden Tipparbeit einzusparen, sondern eher darum, dass ich keinen erschlagenden Roman schreiben wollte. Ich persönlich bin auch der Meinung, dass in einem Forenbeitrag nicht gleich alles haargenau erklärt sein muss. Es ist ja nur eine Option unter vielen, aus denen Felix jetzt auswählen kann. Und natürlich darf (und soll) in diesem Forum jederzeit nachgefragt werden, wenn etwas nicht genau verstanden wurde.

Meiner persönlichen Meinung nach macht es wenig Sinn, jemandem das Hobeln per Hand zu empfehlen, wenn er vermutlich als Holzwerker-Neuling keine Erfahrung mit Handhobeln hat. Günstige sägerauhe Kanthölzer sind wahrscheinlich Nadelholz-Kanthölzer und da bin ich mit Pedder absolut einer Meinung, dass das superschwierig und anspruchsvoll ist, das per Handhobel glatt und halbwegs ausrissfrei hinbekommen zu wollen. Übrigens dürfte auch der Elektrohobel vermutlich bei astigem Nadelholz Ausbrüche produzieren...

Vielleicht warten wir erstmal ab, um was für sägerauhes Holz es geht. :-)

Schöne Grüße
Stefan

Rafael
Beiträge: 839
Registriert: Do 6. Jul 2017, 18:43

Wo ist Felix?

Beitrag von Rafael »

[In Antwort auf #91552]
Ich fürchte, den Felix haben wir mit der Flut der Vorschläge verscheucht.
Schade

Gruß an Alle
Rafael

Felix Holzmann
Beiträge: 7
Registriert: Sa 2. Mai 2020, 20:07

Re: Wo ist Felix?

Beitrag von Felix Holzmann »


Nein, bin noch da. Vielen Dank für die vielen, sehr hilfreichen Antworten.
Ich schreib gleich mal noch ein paar Antworten im Thread...

Rafael
Beiträge: 839
Registriert: Do 6. Jul 2017, 18:43

Hurra! Er lebt *NM - Ohne Text*

Beitrag von Rafael »

Felix Holzmann
Beiträge: 7
Registriert: Sa 2. Mai 2020, 20:07

Re: Hurra! Er lebt

Beitrag von Felix Holzmann »


Holzmann... Nicht Holzmichel :-))

Felix Holzmann
Beiträge: 7
Registriert: Sa 2. Mai 2020, 20:07

Hochbett: Hintergrund

Beitrag von Felix Holzmann »

[In Antwort auf #91552]
Hallo,

Vielen Dank für die vielen Zuschriften, habe gar nicht mit soviel Antwort gerechnet!
Ich hole nochmal etwas aus - Ich merke, dass ich noch viel mehr Fragen als nur nach der Holzbearbeitung habe ;-)

Achtung... wird länger der Text...

Hauptziel ist den Wunsch meiner Tochter zu erfüllen, dass sie ein Hochbett bekommt (andere Kinder haben auch eins *augenroll*).
Da sie sonst immer bei uns im Ehebett schläft, habe ich jetzt mit ihr den Deal geschlossen, dass sie ein Hochbett bekommt,
wenn sie dann auch dort schläft... ich habe also keine Wahl... Papi und Töchter... ihr wisst was ich meine?
Da sie eigentlich ein schönes 140x200cm (Nicht-Hoch-)Bett hat, in dem sie aber nicht so gerne schläft, ist ein Nebenziel
das Investment überschaubar zu halten, insbesondere weil ich glaube, dass das Hochbett vermutlich
in 2-3 Jahren eh nicht mehr "en vogue" sein wird.

Nebenziele sind:
- Geldinvestition klein halten
- Zeitinvestition klein halten
- Mal wieder was bauen (weil's Spass macht)
- Lieber ordentlich als billig

Ich weiss - die Ziele sind widersprüchlich, dann das Mittelmass zu finden ist die Herausforderung :-D.

Da ich häufiger mit Sketchup gearbeitet habe, fällt es mir eigentlich leicht, eine Konstruktion und Aufmasse zu erstellen.
Ich versuche so einfach wie möglich zu konstruieren („Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt,
sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.“).

Werkzeugtechnisch bin ich wie folgt ausgestattet:
- Exzenterschleifer
- Handkreissäge
- Tischkreissäge
- Japansäge
- ein kleiner Handhobel aus dem Baumarkt (Marke 'Scheissteil')
- Bohrständer, Bohrmaschine, Holzbohrer, Senker und was dazu gehört
- Akkuschrauber und Impactdriver
- Undercover Jig und Meisterdübler (Wolfcraft)
- Dübelzentrierspitzen
- Wasserschleifmaschine (bislang hauptsächlich für Küchenmesser gebraucht)
... und noch diverse gemischte Handwerkzeuge (Hammer, Schraubenschlüssel, Stemmeisen etc.)
... eine Kappsäge hätte ich allenfalls auch noch zur Verfügung

Soviel zum Hintergrund.

Ich mache noch separate Posts bezüglich der jeweiligen offenen Fragen.

Gruss,

Felix

Felix Holzmann
Beiträge: 7
Registriert: Sa 2. Mai 2020, 20:07

Re: Hochbett: Holz

Beitrag von Felix Holzmann »


Nachdem ich aus den Antworten herausgelesen habe, dass ich vermutlich mit verarbeitetem Holz
besser beraten bin als mit sägerauhem Holz, habe ich nach etwas Internetrecherche folgendes gefunden:

2500x74x74er Kanthölzer (gefast, gehobelt) bekomme ich beim H0rnb*ch um die 14 CHF pro Stück.
Ich würde gerne einen quadratischen Grundriss nehmen, weil ich dann einheitlich rechnen kann.

Offene Fragen:
- Douglasie oder Kiefer (Haltbarkeit, Stabilität, Ästhetik eher im Hinterrund) -- Preisunterschied nur ein paar Rappen
oder doch besser noch was Anderes (vermutlich alles teurer dann?)
- H0rnb*ch gute Wahl oder doch besser einen anderen Holzhändler finden (kennt ihr einen Guten in der Region Zürich)?


Felix Holzmann
Beiträge: 7
Registriert: Sa 2. Mai 2020, 20:07

Re: Hochbett: Konstruktion *MIT BILD*

Beitrag von Felix Holzmann »


Aus Platzgründen muss das Hochbett um ein bestehendes Kallax vom freundlichen Schweden herumgebaut werden.
Naiv konstruiert sieht das so aus wie im Screenshot oben (Off-Topic: Kann man mehr als ein Bild dort anzeigen?).

Die doppelten Balken habe ich so gewählt, dass der untere Balken noch
Leisten aufgeschraubt/gedübelt/verklebt bekommt, auf der dann das Lattenrost (entweder 80x200 oder 90x200 ebenfalls
vom freundlichen Schweden) zum Liegen kommt. Der zweite Balken verhindert
das verrutschen der Matratze.

Die beiden kurzen Seiten (Kopf- und Fussteile) würde ich im ersten Schritt
durch Dübeln, Leimen und ggf. mit Schrauben zusammenbauen.

Jetzt stellt sich die Frage, wie ich die langen, horizontalen Balken oben hinzufüge.
So wie es bei Elias gemacht wurde (https://docplayer.org/51891352-Das-ist-elias-neues-hochbett.html und Screenshot unten),
dass die langen, horizontalen Balken auf den Seitenteilen zum Liegen kommen, halte ich zwar für stabil,
aber optisch gefällt mir das nicht so. Ausserdem ist so die Matratze gar nicht in einen "Bettkasten" eingefasst
und kann nach vorn und hinten verrutschen.

Wie macht man das am Besten?

Liebe Grüsse,

Felix
*Update: Die Konstruktion ist natürlich so noch nicht komplett... Geländer, Leiter und ähnliches habe ich noch nicht
eingezeichnet...
**Update 2: Es wäre natürlich toll, wenn man das Bett ggf. ohne Säge wieder demontieren könnte, der Plan wäre also
primär an den Ecken zu schrauben anstatt zu verleimen. Bei den Kopf- und Fussenden allenfalls auch, wäre
aber nicht zwingend nötig.



Rafael
Beiträge: 839
Registriert: Do 6. Jul 2017, 18:43

Re: Hochbett: Konstruktion *MIT BILD*

Beitrag von Rafael »


Hallo

Wenn du so gut wie alles aus gleichem Profil machst, dann sind vielleicht Verbindungen mit Quermutterbolzen was passendes?
Eine Bohrschablone würde helfen die Löcher für jede Verbindung wiederholgenau und schnell herzustellen.
Bei einem Hochbett, welches ich gebaut habe, verwendete ich die Schrauben und Quermutterbolzen, welche noch vorhanden waren. An den Verbindungen sitzen, zusätzlich zu den Schrauben noch jeweils zwei Dübel.
Wenn du die langen und die kurzen "Balken" nicht in gleicher höhe ansetzt, dann vermeidest du eine Kollisionsstelle.
Die Ecke, welche auf meinem Bild zu sehen ist, stand früher an einer Wand, deshalb sind die Löcher der Querbolzen von Aussen zu sehen.


Hast du dich eigentlich schon für das Holz entschieden?
Meine Balken habe ich alle mit Handhobeln bearbeitet, deswegen war mir die Oberflächenqualität beim Kauf fast egal. Ich habe mich darauf konzentrieren können, möglichst gerade Stücke zu nehmen.
Gerade in den Tagen habe ich ein paar Holzhobel auf dem Gebrauchtmarkt gesehen. In sehr guter Qualität wäre man da mit 5€ für Doppelhobel und 17€ für Rauhbank dabei (zzgl. Versand). Wenn du also noch mehr mit Holz machen möchtest, dann wäre das vielleicht doch eine Möglichkeit. Und damit bist du weit weg, von den, in den anderen Beiträgen genannten, Preisen.

Auf jeden Fall: viel Spaß beim Bauen

Rafael

Felix Holzmann
Beiträge: 7
Registriert: Sa 2. Mai 2020, 20:07

Re: Hochbett: Konstruktion

Beitrag von Felix Holzmann »


Hi,

Bei einem Hochbett, welches ich gebaut habe, verwendete ich die Schrauben und Quermutterbolzen, welche noch vorhanden waren. An den Verbindungen sitzen, zusätzlich zu den Schrauben noch jeweils zwei Dübel.
Wenn du die langen und die kurzen "Balken" nicht in gleicher höhe ansetzt, dann vermeidest du eine Kollisionsstelle.


Wie hast du denn in dem Fall die Lattenrostauflage gelöst? Ich wollte umlaufend einen Rahmen erzeugen, so dass das Rost quasi nirgends hin abwandern kann.
Ich könnte mir aber auch vorstellen, es ähnlich wie auf deinem Bild nicht umlaufend zu machen, sondern Kopf- und Fussenden
durch "Bretter" zu realisieren. Dann hätte ich auch keine Kollisionsstellen. Effektiv aufliegen müsste das Lattenrost ja eh nur
an den langen Seiten.

Hast du dich eigentlich schon für das Holz entschieden?


Douglasie oder Kiefer (die Entscheidung habe ich noch nicht getroffen) könnte ich gefast und gehobelt bekommen,
aber eben für 14 CHF/Stück (2500x74x74).
Ich habe überhaupt keine Erfahrung mit Handhobeln... Wie lange braucht man denn um so eine 2,5 Meter
lange Latte glatt zu hobeln, wie häufig muss man Handhobel nachschleifen?

Gruss,

Felix



Antworten