Meine Bandsäge. Lang hat's gedauert *MIT BILD*

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Horst Entenmann
Beiträge: 1154
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Meine Bandsäge. Lang hat's gedauert *MIT BILD*

Beitrag von Horst Entenmann »


Hallo zusammen,

Ich hatte schon vor einiger Zeit mal was dazu geschrieben. Ich habe eine alte Bandsäge gekauft und etwas hergerichtet. Nun habe ich nach längerem hin und her den ersten richtigen Probelauf machen können.



Streifen von 1,5 mm Dicke von einem Brett abzusägen war nicht schwierig. Das Band läuft sehr ruhig, die Einstellungen scheinen einigermaßen zu stimmen.
Als nächstes stehen noch ein paar Detailverbesserungen bezüglich der Abdeckungen an, sowie ein Lampe die den unmittelbaren Arbeitsbereich etwas erhellt.
Außerdem bin ich am überlegen was man tun könnte bezüglich Führungen. Leider hat die Maschine davon gar nichts, also weder Führungsnuten, noch irgendeinen Anschlag.
Von einer alten Maschine habe ich einen Anschlag aus dem Schrott gerettet, der bräuchte aber noch eine Führung auf dem man den verschieben kann.



Die Grundidee wäre deshalb eine Siebdruckplatte auf den Tisch aufzulegen, in die man die typischen 3/4-Zoll-Nuten einfräsen könnte bzw. eine Aluminium-Schiene einlassen. Und für die abgebildete Führung möchte ich hinten eine Schiene an den Tisch schrauben.
Dabei tauchte allerdings die Frage auf, ob das überhaupt sinnvoll ist oder ob die Nuten und der Anschlag in der Richtung verstellbar sein müssen. Im Indernett habe ich ein Beispiel gefunden nach dem die Parallelführung schräg ausgerichtet wurde. genau so wie die Maschine von sich aus sägt.

Kann dazu jemand was sagen? Wie macht ihr das?

Zweite Frage wäre, was habt ihr so an Führungen im Gebrauch? Was hat sich bewährt, was hat nicht so funktioniert?

Gruß Horst



Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Meine Bandsäge. Lang hat's gedauert

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Horst,

schau mal hier, wie Kai das gemacht hat:

http://www.woodworking.de/cgi-bin/holzbearbeitungsmaschinen/webbbs_config.pl/md/read/id/114842/sbj/t-nutschiene-an-bandsaege/#m_114842

weiter unten in dem Bericht findest Du zwei Fotos der Schiene für den Parallelanschlag meiner Bäuerle. Auf dem zweiten Bild ist zu sehen, wie man den Anschlag auf die Säge einstellen kann. Den eigentlichen Anschlag wirst Du als guter Metaller schon hinkriegen.

Zu so einer Säge gehört eine anständige Führung. Da kommt eigentlich fast nur Panhans APA Größe 2 in Frage. Geh mal bei denen auf den online-shop, Es lohnt sich aber evtl. auch, mal nach gebraucht zu suchen unter Berücksichtigung der evtl. nötigen Ersatzteilpreise.

Bau Dir eine obere geschlossenen Abdeckung. Sonst wirst Du während der Arbeit dauernd von oben mit Sägespänen beworfen, auch mit Absaugung!

Sinnvoll ist auch eine Absaugung. Ich meine, dazu hätte ich mal was geschrieben, find es aber im Moment nicht. Meld Dich einfach mal per mail mit Telefonnr.

Gruß
Heinz

MaxS
Beiträge: 1549
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Meine Bandsäge. Lang hat's gedauert

Beitrag von MaxS »


Hallo Horst,

zu den Führungen hat Heinz schon das wichtigste Stichwort genannt: APA 2. Seit ich die an meiner (deutlich kleineren) Bandsäge habe, sägt die auf einmal ganz brauchbar. Gleichwertig dazu sollte die Hema FS sein. Es gibt auch noch speziellere Varianten wie die Monopol oder die Führungen von chaco, am weitesten verbreitet sind bei den hochwertigen Standardbandsägen aber wohl die APA.
Was ich nicht empfehlen kann, sind eher billige oder nicht so hochwertig gemachte Rollenführungen wie die GL456. Die hatte ich vor der APA, das war komplett unbefriedigend.

Zum Thema Anschlag: Eine gewisse Feinjustierung kann durchaus nützlich sein, um bei Bändern mit ein wenig Drift noch weiterarbeiten zu können. Bei korrekt geschränktem und gleichmäßig scharfem Band, sauber eingestellten Führungen und vernünftigem Vorschub läuft der Schnitt aber sauber geradeaus.
Eine Siebdruckplatte wird sich im Bereich des Bandes abnutzen; könnte aber ein guter Weg sein, einen individuellen Anschlag zu bauen. Ich würde dann auch darauf achten, dass der Anschlag bis zur Zahnlinie zurückziehbar ist (analog zur Formatkreissäge). Damit habe ich bei mir einige Probleme aus der Welt schaffen können, die sich durch freiwerdende Spannung und dadurch hervorgerufenen Verzug der Werkstücks nach dem Schnitt ergeben. Auch hilfreich könnte es sein, verschiedene Anschlaghöhen zur Verfügung zu haben, um sich ans Werkstück anpassen zu können und die obere Führung nahe genug ans Werkstück zu bringen. Evtl. würde auch eine Aussparung reichen, wie sie bei Trennbandsägen vorzufinden ist.

Die simple Methode, sicher auch unkomfortabler: Rechtwinklig gehobeltes Kantholz und zwei Zwingen. Für sehr sporadische Einsätze reicht das aber auch aus, wenn man zeitlich eher eng aufgestellt ist.

Weiterhin viel Erfolg mit der Maschine!
Max

joh. t.
Beiträge: 739
Registriert: Sa 25. Nov 2017, 13:35

Re: Meine Bandsäge. Lang hat's gedauert

Beitrag von joh. t. »

[In Antwort auf #90487]
Hallo,

mach bitte oben ne Blende davor. Ruhig stabil das ganze obere Rad einhausen. Wenn dir ein Blatt reißt und es fliegt durch die Gegend ...VG Johannes

Horst Entenmann
Beiträge: 1154
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Re: Meine Bandsäge. Lang hat's gedauert

Beitrag von Horst Entenmann »


lo Johannes,

Die Bandsäge ist noch nicht ganz fertig, und die Bilder sind um 22Uhr ohne Blitzlicht in einer nicht besonders gut beleuchteten Werkstatt entstanden. Daher kann man die APA-Führungen nicht erkennen ;-).

Die Maschine ist etwas älter, eine nahezu baugleiche Maschine habe ich in einem Katalog von 1906 gesehen. Der Umbau von Transmissionsantrieb auf Keilriemen war nicht besonders gelungen, jetzt mit Direktantrieb gefällt sie mir besser.

Oben ist bisher nichts abgedeckt weil die Maschnine fast 3m hoch ist und man da ohne Leiter nichts berühren kann und daher keine unmittelbare Unfallgefahr besteht.. Der Rollendurchmesser liegt bei 80cm. Oben drüber ist ein Metallbügel befestigt falls das Sägeblatt einen Abflug machen sollte. Es ist nicht ganz ideal, das ist mir schon bewußt, aber unten sind auch noch Details ungelöst, die sind mir im Augenblick wichtiger.
Schön ist, daß der Frequenzumrichter die Säge nicht nur antreibt sondern auch innerhalb von 5s abbremst so daß die nicht mehr ewig nachläuft.

Gruß Horst

Horst Entenmann
Beiträge: 1154
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Re: Meine Bandsäge. Lang hat's gedauert

Beitrag von Horst Entenmann »

[In Antwort auf #90488]
Hallo Heinz,

Eine Absaugung habe ich vorbereitet, ob die dann so funktioniert wie ich mir das vorstelle ist noch offen.

Über Anschläge muß ich noch ein bißchen nachdenken. Deine Links waren da auf jeden Fall hilfreich, so ähnlich dachte ich mir das, aber vielleicht fällt mir noch was Anderes ein.

Gruß Horst


Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Meine Bandsäge. Lang hat's gedauert

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Horst,

schau mal hier:

http://www.woodworking.de/cgi-bin/holzbearbeitungsmaschinen/webbbs_config.pl/md/read/id/106967/sbj/absaugung-alte-bandsaege/#m_106967

Falls noch Fragen sind - gerne.

Wichtig ist, daß die Radseite vom Band über dem unteren Rad sauber gesaugt wird, damit sich da nicht was auf dem unteren Rad aufbaut.

Gruß
Heinz

der sich freut, daß das Forum wieder zu nutzen ist nachdem 1&1 es gestern lahmgelegt hatte. Nur darf man leider auch wieder alle persönlichen Einstellungen neu vornehmen. Danke 1&1 :-((

Uwe Behle
Beiträge: 266
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Re: Meine Bandsäge. Lang hat's gedauert

Beitrag von Uwe Behle »

[In Antwort auf #90487]
Moin Horst,

ich hab im letzten Frühjahr meine Bandsäge auch aufgepäppelt.

Die Hauptprobleme waren:
-schlechte Absaugung (beseitigt durch recht komplexe Einschalung des Sägebandes, nur mit 3D-Druck möglich),
-nachgerüstete untere Bandführung kollidierte mit dem auf 45° geschwenkten Tisch (beseitigt durch neue stabile Befestigung, aufwändige Fräs- und Schweißarbeiten erforderlich).

-Parallelanschlag war schlecht.
Dieses Thema hast Du ja ebenfalls. Die alte Lösung war ein dünnwandiges Alu-Konstrukt, welches man bei Bandwechsel komplett abbauen mußte.
Ich habe mich an dem Prinzip meiner Felder-Kombi orientiert und aus ST37 Baustahl/Flachstahl entsprechende Schienen hergestellt.
Der Parallelanschlag wird über einen Exzenter geklemmt, den ich mir gedreht habe.
Der Schlitten hat verschiedene Aufnahmemöglichkeiten, sodaß ich sowohl hohe als auch niedrige Alu-Profile als Anschlag nehmen kann.
Außerdem ist er symmetrisch ausgeführt, damit ich die Führung sowohl links als auch rechts klemmen kann.
Und ganz wichtig: das Band kann bei Bedarf ohne Demontage des Anschlages getauscht werden.
Hier einige Bilder:



installiert der nIedrige Anschlag - den hohen links kann man auch einspannen z.B. um Bretter aufzutrennen. Der Original Felder-Exzenter ganz rechts ist übrigens zu lang, weil er für den massiven Felder Guß-Anschlag gedacht ist.
Mein selbstgebauter paßt genau.



Der Schlitten ist ebenfalls mehrteilig, dann verschraubt und absolut winkelig gefräst.



Die dreiteilige Konstruktion aus flachstahl - Felder bietet sowas auch zum Nachrüsten an; ich hab's dann einfach kopiert

Gruß

Uwe

Horst Entenmann
Beiträge: 1154
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Re: Meine Bandsäge. Lang hat's gedauert

Beitrag von Horst Entenmann »


Hallo Uwe,

Das kann sich sehen lassen.

Ich möchte auch nicht jedes Mal die Führung abbauen und habe mir deshalb gedacht die Führungsschiene nach hinten zu verlegen um das zu umgehen.

Gruß Horst


Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Meine Bandsäge. Lang hat's gedauert

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Horst,

die Führungsschiene nach hinten verlegen? Und zum Verstellen des Anschlages jedes mal rund um die Maschine? Oder gar in den Gefahrenbereich greifen ans andere Tischende?? Außerdem: den Parallelanschlag benutzt Du doch normalerweise nur an einer Seite des Bandes, abgesehen davon, daß der auf dem Bild zu sehende Anschlag wohl nur einseitig nutzbar ist.

Du hast doch einen stabilen Gußtisch. Da kann man doch seitlich nach Lust und Laune Löcher bohren und dann ein passendes Profil anschrauben. Liegt der Parallelanschlag bei Dir nur lose auf dem Tisch oder wie ist der fest? Wie Du bei den weiter oben verlinkten Bildern von mir sehen kannst wird der bei mir auf ein am Tisch verschraubtes Flacheisen geklemmt. Genauso kannst Du seitlich am Tisch auch ein Flacheisen befestigen. Das kann man dann doch genauso nutzen wie eine im Tisch eingelassene Nut. Ehrlich gesagt hab ich bei mir die Nut noch nicht vermisst. Alles, was durch die Nut geführt wird macht die Kreissäge viel präziser.

Für die Absaugung braucht es keinen 3-D-Druck. Trotzdem sehr schön, wenn man das nutzen kann. Der abzusaugende Bereich muß möglichst gut geschlossen sein. Das geht bei den alten Gußmaschinen nur mit Gummi oder beweglichen Plastikplatten. Dabei aber auch nicht übertreiben, denn der Unterdruck saugt so einen Gummilappen ja dann an und verschließt mögliche Spalte. In Deine untere Tür im Bereich untere Führung und direkt darunter ein Loch und dann noch ein Kästchen, welches die Luft bis zum Band führt, wobei der Hauptluftstrom auf der Radseite des Bandes sein sollte. Stelle die Säge dann noch auf eine Holzplatte o.ä. und sauge von hinten ab, also unter der Maschine her. Das funktioniert bei mir bestens. Detailbilder kann ich gerne zeigen wenn Bedarf besteht.

schönen Sonntag
Heinz

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