Werkstattplanung *MIT BILD*

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Uwe Behle
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Registriert: Fr 22. Sep 2017, 12:12
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Re: Werkstattplanung

Beitrag von Uwe Behle »

[In Antwort auf #89793]
Moin,

hier ein paar Gedanken, die ich selbst so umgesetzt habe.

1) Wenn schon Kombi, dann 4-oder 5 fach und beweglich. Die Abrichte/Dickte verlängert die Auflage für große Platten nach hinten und es wird immer beides bewegt.
Ich stelle meine Maschine zum Sägen/Fräsen von langen Teilen mitunter diagonal, sodaß z.B. auch 2,4m lange Stücke am Ende gefräst oder gesägt werden können.
Oder der Abricht/Dicktenteil kommt in die Mitte des Raumes, damit auf beiden Seiten genug Platz für lange Holzstücke ist.
Das ist preiswerter, als zwei einzelne Maschinen, allerdings auch mit etwas mehr Umrüstaufwand verbunden. Als Hobbyschreiner hat man allerdings auch die Zeit...

2) Frästisch ist bei einer Kombi meiner Meinung nach überflüssig. Ich hab meinen Festo-Frästisch nach Anschaffung der Kombi zwar auch behalten, weil ich dachte daß der noch sinnvoll ist, aber in 20 Jahren nicht einmal benutzt.
Mir sagte damals der Felder-Händler, daß ich den Festo-Tisch nie wieder anfassen würde und ich hab ihm das nicht geglaubt. Die Oberfräse wird bei mir auschließlich ohne Tisch verwendet.

3) Bandsäge habe ich auch auf Rollen - kann man bei Bedarf in eine Ecke schieben und sie ist dann nicht im Weg. Wenn ich sie brauche, habe ich aber gern Platz drum herum, damit man lange Stücke abstützen und vernünftig führen kann.
Zum Auftrennen und für schnelle Schnitte einfach ein Super-Werkzeug.
Problematisch ist bei der Bandsäge die Absaugung. Alles käufliche ist Murks und ich tüftle auch noch an der besten Lösung.
Beim Auftrennen von manchem Holz (unlängst Lärche geschnitten - Sauerei) und auch besonders bei Frischholz ist das Band im Nu verklebt und die Rollen voller klebender Späne.
Da müssen meiner Meinung nach beidseitig Messingbürsten her, und die Absaugung muß eng am Band anliegen und nahezu luftdicht sein (vermultich werde ich was mit dem 3-D Drucker machen).
Auch auf der Tischoberfläche sammeln sich Späne - da muß auch ein verstellbarer Rüssel her. Also gleich mitberücksichtigen, dann macht es gleich mehr Spaß damit zu arbeiten.

4) Absaugung. Ich habe eine AF22 in einem andern Raum (mehr oder weniger außerhalb des Hauses). Das Ding zieht ordentlich, aber der Feinstaub in dem anderen Raum ist nicht ohne und lagert sich überall ab.
Einige Male ist mir auch der vermeintlich super-fest-angezogene Filtersack abgesprungen und die Späne landen dann überall. Da das Ding im anderen Raum steht, hab ich das nicht immer sofort bemerkt -> schöne Bescherung...
Ich würde heute einen Zyklon (cyclone) vorziehen und einen Faltenfilter (Feinfilter) nachsetzen. Meine Erfahrungen mit den Zyklonen für die Werkstattsauger sind sehr positiv. Selbst feiner Staub landet im Eimer und der Saugerbeutel bleibt leer.
Irgendwann werde ich meine AF22 auch umbauen.

Gruß,

Uwe


joh. t.
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Re: Werkstattplanung

Beitrag von joh. t. »

[In Antwort auf #89793]
Hallo,

braucht man einen Frästisch, wenn man eine KF 500 hat ?
Ich finde Hobelbank bauen unbefriedigend. Wichtig ist, weas aus der Wrerkstatt rauskommt. Es gibt wohl eine Ulmia ? Die würde ich auf Rollen stellen und mit ein paar zusätzlichen Löchern und runden Bankhacken pimpen. Und nen Bankknecht a la Epple direkt dranbauen. Bei so einer Werkstatt mlöglichst alles auf Rollen stellen, sodass man an der FKS und der Abrichte Dickte viel Platz hat. Gucken dass die beide die gleiche Höhe haben. Sich vielleicht eine kleine Ameise besorgen, dann kann man FKS und A331 auch man bewegen. So flexibel wie möglich. Große Montagetische braucht man eigentlich nicht so oft. Ich bekomme auch alles auf meiner normalen Ulmia zusammen. Wichtiger sind ein paar große stabile Böcke. Auf die kann man dann eine alte Tür als Platte legen. Dann hat man eine große Fläche, die abert auch schnell wieder an die Wand gestellt werden kann.

VG Johannes

Rolf Richard
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Re: Werkstattplanung

Beitrag von Rolf Richard »

[In Antwort auf #89793]
So, dann gebe ich auch nochmal meinen Senf dazu. Passt grade gut, weil ich/wir (Lady und ich) auch am Aufbau einer neuen Werkstatt (ca. 25 m²) sind....

Einen Plan hatte ich auch gemacht....und beim Aufstellen ziemlich schnell wieder über den Haufen geworfen. Vor Ort sieht auf einmal alles ganz anders aus! Die letzten Modifikationen nehme ich aktuell gerade vor. Dabei gehts zur Hauptsache darum, möglichst lange Werkstücke auf der Abrichte und Bandsäge sowie auf dem Oberfrästisch und an der Kappsägenstation bearbeiten zu können. Auf 250 cm kommt man nach der Umplanung überall.

Formatkreissäge? Will ich nicht - Kreissägenallergie! :-))) - habe ich auch noch nie vermisst. Zum Auftrennen von Platten dienen mir die Hobelbank und ggf. Böcke. Geschnitten wird mit der Oberfräse (DeWalt 622) und Spiralfräser (Dicke je nach Plattenmaterial) an Führungsschienen. Bei Bedarf bis ca. 260 cm Länge verfügbar. Die "Schnitte" werden sehr sauber, brauchen in aller Regel nicht nachgearbeitet werden. Für die geometrische Exaktheit muss ich halt selbst Sorge tragen.

Die Hobelbank steht unter einem grossen Fenster, Oberfrästisch, Bohrplatz, Kappsäge befinden sich in/auf einer langen Werkbank an einer Längswand. Die Drechselbank von Lady hat ihren Platz an einer Querwand. Mitten im Raum stehen seitlich etwas versetzt Bandsäge und Abrichte sowie die Staubabsaugung. Die Stromversorgung dieser Maschinen kommt von einer Stromanschluss-Hängeampel. Kann man dringend empfehlen, erspart eine ganze Menge Kabelsalat.

Von Maschine auf Rollen bin ich nicht sonderlich überzeugt, wenn es sich lediglich um eine Art Platform mit angeschraubten Rollen handelt. Sehr stabil erscheint mir da Ganze nicht und auch die wachsende Arbeitshöhe kann ein Problem sein. Anders ist es, wenn die Maschinen von Haus aus ein "Fahrgestell" mitbringen wie meine Abrichte. Wenn das Fahrwerk nicht ausgeklappt ist, steht sie sicher auf ihren 4 Füssen. Etwas anders bei der Staubabsaugung, aber an der muss man nicht arbeiten.

Schalldämmung: Davon war ich bisher nicht betroffen, weil wir immer alleine im Haus wohnten und auch Abstand zu den Nachbarn gegeben war. Ist aber natürlich durchaus wichtig!

Wichtig erscheint mir Staubschutz. Weder möchte man den Staub in anderen Teilen des Hauses haben, noch sollte er in die Installation (Steckdosen - Verteiler etc. eindringen. Als auf entsprechende Schutzklassen dieser Komponenten achten. Wo möglich verlasse ich mich auf IP 5X - meistens 54.

Licht ist auch wichtig, sollte gleich mitgeplant werden. Tageslicht ist natürlich optimal, aber halt nicht immer ausreichend vorhanden. LEDs der neuesten Generation sind sehr hilfreich.(150 Lumen/Watt)

Hobelbank: Selber bauen!

Genaug der warmen Worte - viel Erfolg und Spass bei der Realisierung!

Gruss
Rolf

Dirk Boehmer
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Re: Werkstattplanung

Beitrag von Dirk Boehmer »


Hallo,

ich sehe das auch wie Rolf. Man kann sich vorher sehr viele Gedanken machen. Ist auch völlig korrekt,
dass man das tut. Allerdings sieht eine Werkstatt real immer ganz anders aus. Auf einer Zeichnung kann
man z.B. überhaupt nicht beurteilen, ob man hier oder da noch 5-10cm weiter zusammenrücken kann,
ohne dass es einen behindert. Also am besten erst mal alles grob so unterbringen, wie Du es geplant hast.
Die Feinheiten zeigen dann die realen Arbeitsabläufe. Und fertig wird so eine Werkstatt ja eh nicht. Man
stellt doch gerne nochmal was um, um etwas zu optimieren.

Aber Rolf, Du schneidest alles mit der Oberfräse zu? Das dauert ja ewig, bis alle Einzelteile für ein Regal gefräst
sind. Wir gehst Du mit dicken Bohlen um? Schnitte auf einer Kreissäge oder Bandsäge gehen doch um ein
Vielfaches schneller, als mit einer Fräse. Und dann kommt noch das große Späneaufkommen durch den
Fräser dazu. Ich kann mir das nicht so richtig vorstellen...

Gruß
Dirk


Pedder
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Re: Werkstattplanung

Beitrag von Pedder »


Hallo Dirk,

Rolfs Methode, aufzutrennen war Gegegnstand einiger Threads, die oft zu schlechter Stimmung geführt haben. Bitte dort oder in einem neuen thread diskutieren.


Liebe Grüße
Pedder

Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
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Re: Werkstattplanung

Beitrag von Dirk Boehmer »


Hallo Pedder,

sorry, das wusste ich nicht. Ich werde dann die
Suchfunktion nutzen. Danke für den Hinweis.

Gruß
Dirk

Franz Kessler
Beiträge: 2298
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: Werkstattplanung

Beitrag von Franz Kessler »

[In Antwort auf #89805]
Hallo Andreas

Bei soviel altbekannten Namen, möchte ich mich doch auch zu Wort melden.

Ich tauge nun wirklich nicht, Dir in Werkstattplanung Ratschläge zu geben, meine bescheidene Hütte kann nun wirklich
nicht als Vorlage dienen, so würde eine Formatkreissäge ja fast die ganze Hütte ausfüllen,
bei mir ist jeder 90° Winkel ein handgemachter, also ich lasse es Dir Ratschläge zu erteilen.

Allerdings eine Ausnahme möchte ich doch machen, mein Arbeitsplatz vor der Hütte, unter dem Kastanienbaum,
leicht überdacht, dort im Sommer zu sitzen und zu basteln, da freue ich mich jetzt schon darauf,
wobei dieser Platz dann doch eher für die Kür geeignet ist, bei der Plicht wie z. B. die Küche kommt der Platz wohl nicht in Frage.

Wichtig ist wohl auch, welche Projekte Dir vorschweben, so wie ich Dich kenne und einschätze hast du doch gewiss schon
entsprechende Pläne, je nach Projekt macht sicherlich auch eine Formatkreissäge Sinn.

Alles Gute

Franz



Rolf Richard
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Re: Werkstattplanung

Beitrag von Rolf Richard »

[In Antwort auf #89812]

Aber Rolf, Du schneidest alles mit der Oberfräse zu? Das dauert ja ewig, bis alle Einzelteile für ein Regal gefräst
sind. Wir gehst Du mit dicken Bohlen um? Schnitte auf einer Kreissäge oder Bandsäge gehen doch um ein
Vielfaches schneller, als mit einer Fräse. Und dann kommt noch das große Späneaufkommen durch den
Fräser dazu. Ich kann mir das nicht so richtig vorstellen.


Hallo Dirk,

nicht alles - die Bandsäge hat schon zu tun!

Nur - dünneres Plattenmaterial kommt zumeist unter die Oberfräse. Täusch Dich nicht, die Arbeit geht flott und das Spanaufkommen ist relativ begrenzt, wird ja auch abgesaugt. Für Material bis ca. 10-12 mm Stärke tuts ein 4 mm Spiralnutfräser, ist es dicker nehme ich eine 8 mm -Ausführung.

Ja und um somanches aufgewühlte Gemüt :-))) zu beruhigen. Ich habe seit einiger Zeit eine wie mir scheint vernünftige Kapp-Zugsäge zum Ablängen. Da darf ich aber gar nicht dran denken, wieviel Späne die produziert.

Die Maschine kam ins Haus, weil wir bei der Einrichtung unseres "neuen" Hauses gefühlte Kilometer Fussboden- und Deckenleisten verlegen und natürlich zuvor zuschneiden mussten. Da war ich mit der alten Handgehrungssäge dann doch etwas überfordert.

Regalbretter wurden inzwischen auch mit der Kappsäge abgelängt. Bei 40mm Materialdicke wärs mit der Oberfräse dann doch aufwendig geworden - aber im Notfall auch noch gegangen.

Gruss
Rolf

Stefan Krieger
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Registriert: Mo 19. Feb 2018, 23:08

Re: Werkstattplanung

Beitrag von Stefan Krieger »


Moin Rolf,

Deine Aussage
Täusch Dich nicht, die Arbeit geht flott und das Spanaufkommen ist relativ begrenzt, wird ja auch abgesaugt. Für Material bis ca. 10-12 mm Stärke tuts ein 4 mm Spiralnutfräser, ist es dicker nehme ich eine 8 mm -Ausführung.
steht geringfügig im Widerspruch zu der Aussage
Ich habe seit einiger Zeit eine wie mir scheint vernünftige Kapp-Zugsäge zum Ablängen. Da darf ich aber gar nicht dran denken, wieviel Späne die produziert.


Kannst Du mir bitte erklären, wie Deine Kappsäge mit geschätzten 2,5mm Schnittbreite mehr Späne erzeugen soll als die Oberfräse mit 4mm oder gar 8mm Schnittbreite? Ich bin gespannt...

Schöne Grüße
Stefan

Rolf Richard
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Registriert: Do 16. Mär 2017, 07:44
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Re: Werkstattplanung

Beitrag von Rolf Richard »


Kannst Du mir bitte erklären, wie Deine Kappsäge mit geschätzten 2,5mm Schnittbreite mehr Späne erzeugen soll als die Oberfräse mit 4mm oder gar 8mm Schnittbreite? Ich bin gespannt...


Na klar!

Objektiv produziert die Säge wohl weniger, aber die Oberfräse saugt besser ab. Da landet weniger im Umfeld.

Die Kappsäge ist eine Metabo - Hersteller tut aber vermutlich in dem Fall nichts zur Sache, die Absaugung an der Blattschutzhaube ist einfach nur begrenzt wirksam.

Die Kappsäge hab ich eigentlich nur wegen der vielen Leisten, die abzulängen waren, gekauft. Aber klar, man kann sie auch für Bretter und (begrenzt) Kanthölzer verwenden. Aber was mache ich bei einem Längsschnitt? Erst ein langes Gesicht :-( und dann kram ich die Fräse raus. :-)))

Jedenfalls wird die Kappsäge in meine lange Werkbank zu integriert, dass ich auch längere Werkstücke sicher auflegen kann. (Übrigens auch ein Grund, die Anordnung in der neuen Werkstatt nochmal zu modifizieren.)

Gruss
Rolf

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