Trend T11, Erfahrung sammeln

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Uwe.Adler
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Trend T11, Erfahrung sammeln

Beitrag von Uwe.Adler »


Hallo Holzwerker,

eine Erfahrung, die vielleicht auch einem anderen Trend Besitzer weiterhilft.

Bei Arbeiten, die schneller erledigt werden sollen, setze ich in meinem Frästisch meine Trend T11 als Fräsaggregat ein. Nun kam es, dass ich bei einer Arbeit mit starken Geschwindigkeitsschwankungen der Fräse konfrontiert wurde. Normalerweise gehe ich am Gerät der Ursache auf den Grund, aber hier war es anders. Die Fräse im Tisch fest verbaut wurde dort belassen und auch durch meine geringe Umgehensweise mit fehlerhaften Maschinen habe ich mich auf die Suche im WWW gemacht. War sehr interessant, lehrreich und erfahrungsammelnd. Ende vom Lied, eine Diagnose: Lager und Geschwindigkeitskontoller. Ergo neue Maschine mußte her. Wie vor jeder Neuanschaffung wieder recherchiert. Fündig geworden und zu günstigen Konditionen eine Maschine mit 3 Jahren Garantie und Lieferung frei Haus gefunden. Bestellt, geliefert und nun hatte ich zwei. Eine davon defekt, aber der Ersatz für meine nächste Arbeit war vorhanden. Da konnte ich ja die defekte Maschine ausbauen. Gedacht getan und schon bald stand sie vor mir auf dem Oberfräsentisch. Natürlich vom Strom getrennt, zwei Schrauben gelöst und überrascht. Obwohl die Maschine hängend eingebaut wurde, hatte sich im Kopf eine Unmenge von Sägestaub und -spänen angesammelt. Dann meine Werkzeuge für die Säuberung bereitgelegt, den Staubsauger mit der feinen Düse versehen, Druckluft und weitere zwei Schrauben gelöst. Da war ich nochmals überrascht wieviel Schmutz sich in der Maschine angesammelt hat. Mit einem komischen Gefühl und einem blöden Grinsen einer Vorahnung reinigte ich mich durch die Maschine und dann war sie wieder sauber. Zusammengesetzt und alles wieder sauber verschraubt wurde sie eingebaut. Angeschlossen und sie lief wieder wie vorher. Nun habe ich zwei einwandfreie Trend T11.

Ich mußte sehr über mich lachen und schüttle immer noch den Kopf - Versuch macht kluch - Oder?

Herzliche Grüße

Uwe

Horst Entenmann
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Re: Trend T11, Erfahrung sammeln

Beitrag von Horst Entenmann »


Hallo Uwe,

Bei Oberfräsen ist die vorgesehene Gebrauchslage mit dem Motor nach oben, Tisch nach unten. Ob die Hersteller die Verwendung im Frästisch berücksichtigen ist mir nicht bekannt, so wie du es beschreibst wohl eher nicht.
Vielleicht hilft dein Hinweis dem einen oder anderen sich vor dem gleichen Fehler zu bewahren? Ich überlege auch mir einen Frästisch zu bauen und bin schon mal am Ideen sammeln. Deine Erfahrung werde ich wohl noch berücksichtigen müssen.

Gruß Horst

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Uwe.Adler
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Re: Trend T11, Erfahrung sammeln

Beitrag von Uwe.Adler »


Hallo Horst,

in der Angebotsbeschreibung steht folgender Hinweis:

The Trend T11EK router is the highest spec router that Trend produce and has many features for use freehand or when mounted in a router table. One main advantage is being able to adjust the cutter height with the fine adjuster from above as well as below the router's base, making adjustment in a table a lot easier.

Somit ist sie Fräse auch Maschinentisch tauglich. Das als Hinweis und Erleichterung zur Meinungsbildung. Zur weiteren Info kann ich Dir eine Bedienungsanleitung zukommen lassen.

Herzlichen Gruß

Uwe

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Uwe.Adler
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GENAU! *NM - Ohne Text*

Beitrag von Uwe.Adler »

Rolf Richard
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Re: Fräse verstopft

Beitrag von Rolf Richard »

[In Antwort auf #89688]
Oberfräsen saugen in aller Regel oben - also auf der Seite gegenüber der Spannzange - an und blasen nach unten ab. Andersrum würden sie im normalen Betrieb die Späne direkt aus der Fräsung ansaugen. Im Tisch blasen sie somit von unten gegen die Tischplatte.

Es gibt verschiedene Gründe, warum die Fräse Späne einlagert:

- Das Ausblasen oben ist behindert. Besonders kritisch, wenn die Fussplatte der Fräse in eine dicke Holztischplatte eingelassen ist und die Fräse weit nach oben gefahren wird.

- Die Maschine zieht von unten mit Spänen belastete Kühlluft an. Das kommt häufig von, wenn die Maschine mit einer Umhausung versehen ist, die zu eng an der Maschine anliegt und/oder die Absaugung unten zu schwach ist

- Abhilfen:
-- Kühlluft von aussen möglichst nahe an die Ansaugschlitze zuführen. Z.B. so:
- genug Freiraum unterhalb des Fräsmotors (20 cm+) vorsehen


Luftzuführung (Das Syphon verhindert das Austreten von Spänen weitgehend.) Genug Platz rund um den Motor


Kräftige Absaugung unten - Platz unterm Motor

Noch besser wäre es wahrscheinlich, den Fräsmotor mit einer Manschette dicht zu umgeben, die nach unten in einer Art Trichten mit Aussenluftzuführung mittels Schlauch - wegen der Höhenverstellung! - endet. Das will ich irgendwann mal realisieren, wenn meine Werkstatt vollständiger eingerichtet ist.

Gruss
Rolf

Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Trend T11, Erfahrung sammeln

Beitrag von Heinz Kremers »

[In Antwort auf #89687]
Hallo Uwe,

was soll man sagen - blöd gelaufen.

Wir sprachen ja schon mal über den Patienten und was man besser machen könnte. Schau noch mal hier:

http://www.woodworking.de/cgi-bin/holzbearbeitungsmaschinen/webbbs_config.pl/md/read/id/115281/sbj/fraestischbau-erledigt-teil-4/#m_115281

Der Motor bekommt von Frässtaub und Spänen nichts mit weil nach unten nichts durchfallen kann. Das hat sich bewährt und klappt einwandfrei.
Wir können ja gerne noch mal die Köpfe zusammenstecken und nach einer Lösung für Deinen Frästisch suchen.

Gruß
Heinz

Horst Entenmann
Beiträge: 1154
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Re: Trend T11, Erfahrung sammeln

Beitrag von Horst Entenmann »

[In Antwort auf #89689]
Hallo Uwe,

Danke für das Angebot, aber bei meiner Makita wird es wohl nicht allzu viel helfen.
Ganz so toll kann die Eignung allerdings doch nicht sein, wenn die derart Dreck sammelt. Vielleicht kommt es auf den Maschinentisch an und wie die Absaugung (falls vorhanden) bzw. Kühlluftführung gestaltet ist.
Ich werde die Bedienungsanleitung meiner Makita nochmal durchschauen, was die dazu sagen. Ich weiß nur daß eine lange Schraube dabei war, die dazu gedacht ist die Fräshöhe durch den Tisch hindurch einzustellen, die war mir aber damals beim Auspacken eigentlich schon zu klapperig.
Aber wenn man es bedenkt doch ein Zeichen daß der Hersteller die Verwendung über Kopf nicht ausdrücklich untersagt.

Gruß Horst



Horst Entenmann
Beiträge: 1154
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Re: Fräse verstopft

Beitrag von Horst Entenmann »

[In Antwort auf #89692]
Hallo Rolf,

Ja, so weit sind meine derzeitigen Überlegungen auch in etwa gediehen.
Interessante Lösung mit dem Siphonrohr.

Gruß Horst

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Uwe.Adler
Beiträge: 1267
Registriert: So 27. Dez 2020, 22:52

Re: Trend T11, Erfahrung sammeln

Beitrag von Uwe.Adler »

[In Antwort auf #89687]
Hallo Holzwerker,

Allen, die mir ein Feedback gegeben haben, vielen Dank. Es hat mir zum Verständnis eine Hilfestellung gegeben.

Der aktuelle Stand: die alte Fräse ist gereinigt und wieder eingebaut. Sie funktioniert einwandfrei. Nun ist mir auch klar, woher der Schmutz stammt. Wenn die Fräse normal aufrecht vor mir steht, dann zieht die Maschine einen erheblichen Luftstrom oben in die Maschine. Dieser Luftstrom geht dann durch die Maschine und tritt unten wieder verstärkt aus, da oberhalb der Spannzange zusätzlich auch ein Lüfterrad verbaut ist. Die Strömungsgeschwindigkeit habe ich vorher nicht realisiert, ist aber erheblich. Bei dem Einbau im Tisch hängt die Maschine dann "verkehrt herum" unter der Tischplatte. Dabei saugt die Maschine nun unten die staub- und spanbeladene Luft an und zieht somit die Partikel in die Maschine. Viele Ecken und Kanten stellen sich einem durchgehenden Luftstrom in den Weg und es kommt zur Anlagerung an Stellen im Inneren der Maschine.
Abhilfe: die Maschine erhält eine in der Höhe zu variierende enganliegende Kapselung, zweiteiliger Aufbau mit ineinander verschiebbaren Teilen im oberen Teils der Fräse montiert, durch diese die Frischluft, als Öffnung und Ausschnitt in der Bodenplatte des Frästischs ohne kontaminierte Umgebungsluft durch den Unterdruck ansaugt wird. Gespeist wird sie mit normaler Werkstattluft. Auch werde ich die Maschine regelmäßiger säubern und warten. Solche Arbeiten mache ich mit Hilfe von Wartungsplänen, hilft und ist nützlich und wird zukünftig Kosten sparen.

Was bleibt, Erfahrung und Lernkurve, lachen über mich selbst und Akzeptanz der eigen Fehler. Vielleicht hilft die faktische Beschreibung jemanden, der auch die Fräse im Tisch betreibt.

Herzliche Grüße

Uwe

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