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Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
ich plane, mir einen Schreibtisch zu bauen, der mehr oder weniger eine Wand des Zimmers ausfüllt, ungefähr so:
Meine Frage: die Platte würde zwischen den Unterschränken gut einen Meter überbrücken, besser 1,20 m. Als Material schwebt mir Tischlerplatte (19 oder 22 mm) oder Multiplex (Birkoplex) in gleicher Stärke vor. Wird die Platte dann steif genug? Sie würde eben nur von der hinteren Zarge gestützt. Weitere Verstärkungen würde ich gerne vermeiden (wir hatten bei der Arbeit mal Schreibtische, da gab es eine Unterkonstruktion aus Vierkantrohren als Verstärkung unter der Platte, das war furchtbar für die Knie). Viel Last käme nicht auf die Platte: Flachbildschirm, Tastatur, aber vielleicht eben auch mal Ellenbogen :-).
ich vermute, dass das dicke ausreicht. Mich drauf setzen würde ich aber nicht. Du kannst die Zarge ja etwas in die Mitte schieben, ungefähr max. Knietiefe + 10 cm. Bringt auch schon etwas.
Wenn ich mir nicht sicher bin, dann nehme ich gerne eine Dachlatte, hobel sie auf die passende Stärke und schau dann mal, was die so hält.
Bei meinem Schreibtisch überbrücke ich 1,90 m. Platte 27 cm Buche aus dem Baumarkt. Verstärkt vorne und hinten mit 5x5 cm Buchenriegel. Platte und Riegel sind alle 20 cm miteinander verschraubt. Kann man sich problemlos drauf stellen. Unterkante Riegel liegt bei ca. 73 cm, also kniesicher.
Hallo Christoph,... ich finde die Platte wirkt optisch ( nicht statisch) zu dünn. Die normale Schreibhöhe, also Oberkante Platte, ist gewöhnlich 720mm. Die Beinfreiheit unterhalb der Schreibtischplatte ist mit 620 bis 660 mm angelegt. Demnach ist genug Raum für eine vordere Traverse, eine schmale Schublade oder ähnliches. Da das Normmaße sind und es auch großgewachsene Menschen gibt, würde ich einfach mal probesitzen und danach die bequeme Schreibhöhe ermitteln. Gegen die Plattenstärke läßt sich nichts sagen, aber ich persönlich würde stärkere Umleimer ranmachen und/oder eine Vordertraverse anleimen. Dann sähen auch die Schubladenelemente nicht so wuchtig aus. Über das Aussehen entscheidest natürlich Du,...vll helfen Dir trotzdem diese paar Richtmaße... Gruß und viel Spaß beim Planen!
wenn keine oder nur eine einseitige Versteifung der Platte vorgesehen ist, würde ich bei 1,20 m Stützweite (gefühlsmäßig) mindestens 30 mm Plattenstärke wählen. Auch wenn die normale Belastung nicht sonderlich hoch ist - dünnere Platten neigen dazu, sich stärker durchzubiegen. Ein Beispiel: ein neues Bücherregal mit relativ dünnen Regalbrettern (z.B. 16 mm) sieht anfänglich noch gut aus, aber mit der Zeit biegen sich die Regalbretter unter den Büchern doch ziemlich stark durch. Das Regal geht nicht kaputt, aber mit den durchgebogenen Regalbrettern sieht es nicht mehr schön aus. Eine zu dünne Schreibtischplatte dürfte sich nach einiger Zeit ebenfalls sichtbar durchbiegen - zu Lasten der Optik des schönen, in liebevoller Handarbeit gefertigten Möbelstücks.
Eine Frage an die ausgebildeten Schreiner in diesem Forum: hat jemand von euch vielleicht eine Tabelle mit empfohlenen Plattendicken in Abhängigkeit von der Stützweite im Möbelbau? Oder gibt es dazu vielleicht sogar eine Norm?
[In Antwort auf #89521] Hallo, Bernd, für den Fall, dass Du Dich für Tischlerplatte als Tischplatte entscheidest, denk bitte daran, 5-lagige TP zu verwenden. Bei ihr entspricht der Verlauf der Stablage auch dem Maserverlauf. Wichtig für die Stabilität der Platte. Ansonsten: Gutes Gelingen! Gruß, Albert
da es sich, bei entsprechender Befestigung, um einen 3-Feldträger handelt, würde bei 1200mm Spannweite eine Stärke von 22mm Tipla oder MPX reichen. Verlauf der Tipla-Mittellage, wie bereits geschrieben, beachten!
als Berufskollege stimme ich dir zu: es ist ein Einfeldträger mit beidseitiger (Teil) Einspannung, wobei man über den Grad der Einspannung noch trefflich streiten könnte. Gut ist jedenfalls, dass die beiden Schreibtischunterbauten flächig gelagert sind bzw. auf einem Holzrahmen stehen. Das versteift die ganze Sache sehr. Da kann man dann für die Tischplatte durchaus auch zu dünneren (z.B. 22mm) Plattenstärken greifen (und hoffen, dass sie auch an ihrer Vorderkante nach vielen Jahren noch schön gerade bleibt) ... es kommt dann nur noch darauf an, dass die Plattenstärke auch optisch mit der Schreibtischgröße harmoniert.
Wäre der Schreibtisch dagegen nur auf insgesamt vier Füßen (an den jeweiligen Außenecken) gelagert, würde schon sein Eigengewicht die dünne Tischplatte (nur 22mm Stärke) verbiegen. Gefüllte Schubladen würden dann einen weiteren Beitrag dazu leisten. Das ist hier aber nicht der Fall - gut so.
vielen Dank für eure Meinungen! Ich werde nochmal messen, wieviel Luft über den Knien ist bei anderen Tischen, und dann die Vorderkante der Platte mit einer kleinen Leiste oder einer schmalen Zarge optisch (und vielleicht auch statisch) ein wenig verstärken. In meinem ersten Entwurf sieht die Platte wirklich etwas mickrig aus.
