Scheppach t16x --

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Gerhard
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Re: InAugenscheinNahme

Beitrag von Gerhard »

[In Antwort auf #11188]
Hallo Dietrich,

erstmal vorneweg: Ich habe zu diesem Thread nur was geschrieben, weil ich zufällig die beiden Maschinen, die Steffen erwähnt hat nebeneinander gesehen habe. Und die kommen eben beide aus China.

Trotzdem: Wenn ich vor der gleichen Entscheidung stehen würde wie Steffen, würde ich mir mit ziemlicher Sicherheit eine China-Maschine kaufen.

Qualität ist kein absoluter Begriff. Die gute alte DIN (DIN 55350) hat Qualität definiert als
"Beschaffenheit einer Einheit bezüglich ihrer Eignung, festgelegte und vorausgesetzte Erfordernisse zu erfüllen".

Eine der "Päpste" der Qualitätssicherung, Juran, beschreibt Qualität als "Gebrauchseignung" (Fitness for Use).

Um Qualität zu messen, brauchst Du ein Qualitätsmodell, das die Anfoderungen abbildet. Und diese Anforderungen werden vom Kunden definiert.

Wenn die Anforderung lautet "Ich will Holz bohren, hinreichend genau, und Geld spielt eine Rolle" kann eine China-Maschine durchaus das haben, was nach deutscher Norm unter Qualität zu verstehen ist.

O.K. Sorry für diese Ausführungen. Ich habe vor Jahren meine Diplomarbeit über Softwarequalitätssicherung geschrieben.

Nochmal zu der ursprünglichen Geschichte: Laß uns einfach mal von begrenztem Budget ausgehen. Da ist eine Bohrmaschine für mich eine sekundäre Anschaffung. Schwerpunkte, auch finanziell liegen da eher im Bereich Säge, Hobel, Fräse.
Ich bin im Moment z.B. bereit, für eine Hobelbank soviel Geld auszugeben wie für mindestens 5 Chinesische Ständerbohrmaschinen.
Für eine Bohrmaschine würde ich das aber nie tun.

Viele Grüße,
Gerhard


Dietrich
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Re: InAugenscheinNahme

Beitrag von Dietrich »


Hallo Gerhard,

wie schon gesagt, diese preiswerten Importmaschinen sind verlockend, gegenüber der Bohrständerlösung versprechen sie Materialgerechtes Bohren weil Drehzahl-Verstellmöglichkeit.

Allerdings scheitern sie bei großen Durchmessern, auch in Holz, die, die Bohrständerlösung je nach eingesetzter Maschine ermöglicht. Deshalb ist für mich die aktuell verwendete Maschinenkombination lange gut, bis die Mittel für eine wunderbar verarbeitete TBM frei sind:-)

Gruß Dietrich


Gerhard
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Re: InAugenscheinNahme

Beitrag von Gerhard »


Hallo Dietrich,

ich sehe selbst bei meinem geschenkten Wolfcraft-Bohrständer mit alter Schlagbohrmaschine keinen direkten Handlungsbedarf.

Hätte ich einen Metabobohrständer mit Fein Bohrmaschine würde ich mich mit einer China-Maschine sicher eher verschlechtern als verbessern.

Mein Vater, der mir den Bohrständer mal geschenkt hat, hat sich stattdessen eine billige Tischbohrmaschine gekauft. Ich freue mich über den Bohrständer, aber ich frage mich noch immer, warum er das getan hat. Falls überhaupt waren die Verbesserungen marginal. Ganz nebenbei ist der Bohrständer teurer als die Tischbohrmaschine, die ihn ersetzt hat.

Andererseits zeigt die prinzipielle Zufriedenheit mit der Bohrständerlösung, daß eigentlich keine Flott oder Alzmetall notwendig ist. Finde dich einfach damit ab, daß Du die Grenze zwischen "Brauchen" und "Haben wollen" schon lange überschritten hast.

Viele Grüße,
Gerhard
Der viel Geld für Werkzeug ausgibt, das er nicht wirklich braucht...



Steffen Pertsch
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Mir geht es mittlerweile primär um....

Beitrag von Steffen Pertsch »

[In Antwort auf #11167]
die Frage, brauche ich ein Radialbohrmaschine?
Ob ich nun ein dt Fabrikat oder China-Ware nehme soll mal auf einem anderen Blatt geschrieben sein.

Der Einwurf, das es an einer RBM die rechten Winkel unsicher werden hat mir zu denken gegeben.
Den Hauptvorteil den ich sehe, betrifft die größere Ausladung.

Frage: stehen dem wirklich so erhebliche Nachteile wie Genauigkeitsverlust entgegen? (wie wird die Maschine ausgerichtet? gibt es Rasten, die dafür sorgen, dass die Maschine genau Senkrecht steht oder muss ich das von Hand einstellen, nachdem ich z.B. ein Bohrloch schräg gesetzt habe?)

Gruß

Steffen



Gerhard
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Re: Mir geht es mittlerweile primär um....

Beitrag von Gerhard »


Die Ausrichtung in der Senkrechten sieht so aus:

Der Ausleger in Form eines Rohres wird festgeklemmt. Rastung gibt es keine. Lediglich eine "Nase", die auf eine Skala zeigt. Diese Skala besitzt Langlöscher, ist also einstellbar.

So ist es zumindest an den von mir "besichtigten" Maschinen gelöst.

Viele Grüße,
Gerhard

Dietrich
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Re: Mir geht es mittlerweile primär um....

Beitrag von Dietrich »


Hallo Steffen, hallo Gerhard,

ich gehe davon aus das die Scheppach Tischbohrmaschine keine Rasten hat!
Eine kleine Wasserwaage sollte hier weiter helfen.

Die superschweren verstellbaren Profimaschinen haben natürlich eine sehr genaue Winkelverstellung, aber das sind Regionen die manchem Schlosserei-Inhaber zu teuer sind:-)

@Gerhard, der Übergang von "haben wollen" zu "brauchen" ist fließend, nach üer 10 Jahren "brauchen", gibt es halt das ein oder andere "haben wollen", einfach nur der Werkstatt halber, und wegen dem großen Ding zwischen den Schultern:-)

Gruß Dietrich


Gerhard
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Re: Mir geht es mittlerweile primär um....

Beitrag von Gerhard »


Du meinst jetzt aber nicht deine Metabokappe, oder? ;-]

Dietrich
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Re: Mir geht es mittlerweile primär um....

Beitrag von Dietrich »


Hallo Gerhard,

nein die meine ich nicht, das ist auch kein Werkzeug, sondern nur die Geling-Versicherung:-)))

Der Kopf war gemeint, denn wenn man sich dort hinein, die Anschaffung einer TBM 5014 gesetzt hat, ist es um einen geschehen. Allein der Preis verhindert die sofortige Anschaffung:-(

Nur damit man weiß von welcher Maschine ich spreche: http://www.metabo-shop.de/6.05014.00.html

Gruß Dietrich


Gerhard
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Re: Mir geht es mittlerweile primär um....

Beitrag von Gerhard »


Ich habe mal ein dreimonatiges Metallpraktikum gemacht. Da gab´s Säulenbohrmaschinen von Sametall (Schreibweise?) Baujahr irgendwann in den 50´ern. Die Drezahlregelung war nach dem System "DAF" gelöst. Es gab also einen großen Hebel, der stufenlos die Drehzahl geregelt hat, indem quasi die größe der Antriebsräder verändert wurde. Jedenfalls wie bei einer stufenlosen Autmatikschaltung in den lustigen DAF-Autos.

Das Praktikum war bei Saarberg, dem Saarländischen Bergbaukonzern, der mittlerweile nur noch ein Schatten seiner selbst ist. Und jetzt auch viel weniger Bohrmaschinen braucht. So haben einige dieser wunderbaren Maschinen den Weg in diverse Garagen gefunden. Leider nicht in meine. Die Dinger gab´s zum Schrottpreis. Dabei waren sie nach knapp 50 Jahren praktisch neuwertig.

Aber Bohrmaschinen gehen mir im Moment nicht durch den Kopf. Da ist kein Platz, da steht schon eine Hobelbank.

Viele Grüße,
Gerhard

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