Alles neu macht 2018

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Rolf Richard
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Alles neu macht 2018

Beitrag von Rolf Richard »


Derzeit bin ich hier wenig unterwegs.

Es hat seine Ursache darin, dass wir ein Haus gekauft haben. Das bedeuet Umzug. Das wiederum Planung! Viel Planung, denn wir haben unglaublich viel Zeugs. Nicht nur Wohnung, sondern auch die vielen Ersatzteile für mein italienisches klassisches Auto und natürlich auch die "Schwimmbadwerkstatt" samt Drechselei meiner Lady.

Kein Arbeiten mehr im Badebecken, sondern in einem schönen oberirdischen Raum mit grossem Fenster und zusätzlich einer Tür ins Freie. Beheizt! Was will man mehr? Klar fehlt was - der Anschluss an Dreiphasenwechselstrom. Liegt zwar im Haus, aber nicht in dem als Werkstatt ausgeguckten Raum. Zum Glück muss man keine Wände aufstemmen, um die Leitung zu verlegen, nur einen Wanddurchbruch bohren. Licht will auch installiert sein, Steckdosen sowieso. Ist ja mein Metier.

Die noch aktulle Werkstatt:


Hat sich zwischenzeitlich weiter verändert, aber im Grundsatz ist sie geblieben. Und damit hat man das nächste Problem! Die lange Werkbank rechts ist so gebaut, dass sie über ihre Länge ca. 5 cm Bodengefälle ausgleicht - sie steht ja im Schwimmbecken! Das passt natürlich nicht am neuen Standort! Umbau!

Der neue Raum hat einen Fussboden mit keramischen Fliesen. Nicht so toll, wenn einem ein Eisen o.ä. runterfällt. Da muss ein Schutz drauf. OSB wie im Becken solls aber nicht nochmal sein. Schluckt zu viel Licht und runtergefallene Kleinteile sind nur schwer zu finden.

Und damit bin ich bei der ersten Frage an die geschätze Allgemeinheit:
Angedacht ist sog. "Click"-Vinyl in einem hellen Ton mit der Belastungsklasse 23/31. Ist das ein sinnvoller Belag?

Der Umzug steht aktuell noch nicht vor der Tür, da ist noch etwas Zeit. Es geht übrigens in eine Gegend - in Hessen natürlich :-) - die dünn besiedelt ist. Nur 60 Einwohner pro Quadratkilometer. Uns gefällt das , wir brauchen keine Stadt, liegen somit nicht im Trend.

Gruss
Rolf

Wolfgang J
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Re: Alles neu macht 2018

Beitrag von Wolfgang J »


Hallo Rolf,
Als erstes mal herzlichen Glückwunsch zum Hauskauf und zur neuen Werkstatt.
Ich weiß nicht recht, in eine Hobby Holzwerkstatt ein Kunststoffboden?
Für mich käme nur Holz in frage. Entweder Rauspund oder Klickparkett. Letzteres bekommt man auch schon für ca 15€ pro Quadratmeter.
Und wegen des Lichts, entweder mehr preiswerte Leuchtstofflampen (Anschaffung preiswerter) oder gleich in LED (Etwas weniger Stromverbrauch)

Gruß Wolfgang

Rolf Richard
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Re: Alles neu macht 2018

Beitrag von Rolf Richard »


Hallo Wolfgang!

Danke für die Anmerkungen!

Rauhspund scheidet aus, da der Raum eine Fussbodenheizung hat. Von der Energieeffizienz kommt eigentlich nur Vinyl in die engere Wahl, aber.... Gut, ich werde mir auch mal die Werte von Clickparkett ansehen.

Meine aktuelle Werkstatt hat schon seit zwei Jahren nur noch LED. Die Einsparungen bei gleichzeitigem Helligkeitsgewinn sind beträchtlich, betragen um bis etwas über 50%. Da werden die bisherigen Leuchten natürlich mit umgezogen.

Gruss
Rolf

Uwe Behle
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Re: Alles neu macht 2018

Beitrag von Uwe Behle »


Das Problem mit Holz wird sein, daß es auch wieder nachdunkelt und Licht schluckt.
Außerdem sieht man natürlich jede Macke und Delle im Boden - das ist für mich der große Vorteil von OSB.
Wie oft ist mir schon eine schwere Zwinge entglitten - die Hobelbank hat auch ein paar Einschläge abbekommen.
Am Boden sieht man nichts oder geht eben mit dem Bandschleifer drüber, wenn z.B. bei der Wartung mal dummerweise Sägekettenöl ausgelaufen ist.

Aber OSB schluckt nun mal Licht, das ist wahr.

Ich würde allein aus diesem Grund aber dennoch kein Laminat wählen. Parkett fällt wegen der Belastung aus, weil es auf Dauer unansehnlich wird.
Es bleibt eigentlich nur Rauhspund.

Was das Licht angeht, so bringen LEDs nach meinen Recherchen keinen Vorteil. Der Lichtstrom (Lumen/Watt) ist wie bei Leuchtstoffröhren bei ca. 100 Lumen/W.
Dafür sind sie aber wesentlich teurer und in der Farbwiedergabe bescheiden. Als die Frage bei mir aufkam, bin ich bei Leuchtstoff geblieben.

Ich habe in meiner 40 m² Werkstatt 12 Leuchtstoffröhren a 36W. Damit krieg ich ausreichend Beleuchtung (ca. 1000 Lux) hin.
Direkt über der Hobelbank und meiner Schärfstation sind dann nochmal extra 2 x 58W Leuchtstoffröhren.
Damit kann man auch sehr feine Arbeiten ausführen, denn dort sind es >2000 Lux.

Man kriegt im Winter oft einen Schock, wenn man aus der Werkstatt kommt und sieht wie wenig natürliches Licht vorhanden ist.
Winterdepression konnte man bei uns im Dezember und Januar leicht kriegen.
Das motiviert allerdings auch zu einem längeren Aufenthalt in der "Lichtoase"

Rolf Richard
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Re: Alles neu macht 2018

Beitrag von Rolf Richard »


Hallo Uwe,

auch Dir vielen Dank für Deine Anmerkungen.

Wie schon auf Wolfgang geantwortet scheidet Rauhspund wegen der vorhandenen Fussbodenheizung komplett aus.

Mit LED habe ich sehr gute Erfahrungen - seit 3 Jahren partiell und seit zwei Jahren komplett in der Werkstatt. Der Stromverbrauch sinkt um ca. 50%, allerdings muss man dafür die Beschaltung in den Lampen modifizieren. Da ich "vom Fach" bin, kein wirkliches Problem. Trotz des geringeren Verbrauchs steigt die Helligkeit auf den Werkbankoberflächen deutlich an, weil, die LED-Röhren - wenn man die Richtigen auswählt - nur nach unten abstrahlen und nicht auf 360° (Da hilft auch ein Reflektor nur bedingt!)

Bei der Effizienzberechnung muss man wissen, dass die Angaben bei Leuchtstoff sich auf die reine Röhre ohne Vorschaltgerät beziehen, das dann nochmal ca. 10% Mehrverbauch mit sich bringt. Dann landen die Röhren bei ca. 90 lm/W und die LED bei ca. 105-110 lm/W, letztere aber in der Abstrahlrichtung ausgerichtet

Bezüglich der Lichtfarbe empfehle ich 840 oder 865. Das flimmerfreie Licht der LED ist bei Maschinen ein grosser Vorteil, da es nicht zum Stroboskopeffekt kommen kann.

Gruss
Rolf

Uwe Behle
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Re: Alles neu macht 2018

Beitrag von Uwe Behle »


Schade, daß Rauhspund nicht geht - wobei ja nur die Heizleistung etwas absinkt - vielleicht reicht es trotzdem...

Welche Röhren verwendest Du? Ein direktes replacement für die 36W Röhren hätte bei mir deutlich weniger Lichtausbeute zur Folge gehabt.
Vielleicht magst Du ein paar Einzelheiten zu den verwendeten LED-Leuchtmitteln und Deiner Modifikation erwähnen?

Natürlich verwende ich elektronische Vorschaltgeräte, die kein 50Hz Flackern mehr haben und auch die Lichtausbeute/Lebensdauer erhöhen.

Der einzige Vorteil von LEDs ist die längere Lebensdauer - allerdings bezieht sich diese nur auf die LEDs und nicht auf die Glättungselkos, die im Vorschaltgerät enthalten sind.
Bei uns sind schon einige LED-Birnen hops gegangen und leider lassen sich die Birnen nicht immer zerstörungsfrei öffnen, um den Elko zu ersetzen (auch ich bin "vom Fach").

Ich würde schon gern darauf verzichten ca. alle 2-3 Jahre die Leuchtstoffröhren komplett zu tauschen und auf LEDs umstellen - aber es darf auf keinen Fall dunkler werden.

Ernst Spangenberger
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von Vinyl rate ich ab

Beitrag von Ernst Spangenberger »

[In Antwort auf #88290]
Vinyl gast mit der Zeit Weichmacher aus, welche als krebserregend und erbgutverändernd gelten. Außerdem muss Vinyl bei der Entsorgung in speziellen Öfen verbrannt werden.
Meine Vorschläge:
- Linoleum. Ist zwar teurer als Vinyl, besteht aber dafür weitgehend aus natürlichen Rohstoffen. Linoleum ist schalldämmend und schont die Gelenke. Muss ab und zu gewachst werden.
- Fliesen entfernen, Boden egalisieren (eventuell noch eine dünne Schicht Fließestrich aufbringen) und mit Fußbodenfarbe streichen. Diese Variante ist vorteilhaft, wenn du viel auf dem Boden arbeitest. Allerdings dämpft sie Schall nicht und ist auch nicht gelenkschonend.
http://www.selbst.de/fussbodenheizung-fliesen-vinyl-4154.html

Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Alles neu macht 2018

Beitrag von Dietrich »

[In Antwort auf #88293]
Hallo Uwe,

Zitat: " Parkett fällt weg ..."

Parkett oder Dielenparkett ist m.M. der einzig sinnvolle Boden in einer Schreinerei, bspw. Hölzli-Industrieparkett Eiche oder Eiche Sägefurnier auf Sperrholzunterlage.
Klar geht auch Hirnholzparkett Lärche oder Eiche, aber hier braucht es mehr Aufbauhöhe.

Wichtig ist lediglich das kein Lack drauf kommt sondern Öl bis zur völligen Sättigung.

Gruß Dietrich

Christoph Meyer
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Registriert: Sa 8. Aug 2015, 22:44

Re: Alles neu macht 2018

Beitrag von Christoph Meyer »

[In Antwort auf #88290]
Hallo Rolf,

viel Spaß beim Einrichten der neuen Werkstatt, da kommen neue Ideen und Möglichkeiten. Der Umzugsstress ist leider ein notwendiges Übel.

Bei mir in der Werkstatt liegt Klicklinoleum auf einem Fliesenboden. Das Linoleum ist sehr hell, leicht zu verlegen, Fusswarm und wenn etwas runter fällt findet man es schnell wieder. Schwere Maschinen kann darauf gut verschieben, gut zu reinigen ist es auch. Allerdings ist es etwas glatt, die Gummisohlen an den Schuhen müssen schon gut sein.

Grüße
Christoph



MaxS
Beiträge: 1549
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Alles neu macht 2018

Beitrag von MaxS »

[In Antwort auf #88290]
Hallo Rolf,

Glückwunsch zum neuen Haus auf dem Land!

Eine ordentlich beheizte Werkstatt ist viel wert, es lohnt sich, auch beim Boden nicht zu viel zu sparen.
Vinyl = Weich-PVC käme für mich keinesfalls in Frage. Wenn es ein sehr gering aufbauender Belag mit guter Wärmeleitung sein soll, dann wäre Linoleum auch meine Empfehlung. Das könnte auch nach dem Aufbringen einer geeigneten Ausgleichsmasse direkt von der Rolle verklebt werden.
Wirklich gut als Werkstattboden finde ich aber, wie bereits von anderen erwähnt, entweder einen Dielenboden oder verklebtes HKL-Parkett. Im Holz-Bereich weniger gängig, aber sehr belastbar, wäre ein Hirnholzboden.

Preislich sehr günstig wäre natürlich besagtes OSB. Die Lichtschluckerei könnte man mit einem weißen Öl bzw. Ölgrund (Saicos hat da was sehr deckendes im Programm) natürlich etwas eindämmen. Einen weißen Boden in der Werkstatt kann ich mir auf der anderen Seite aber ehrlich gesagt nicht so gut vorstellen; das wäre mir vermutlich zu "klinisch".

Ich würde vermutlich prüfen, ob nicht doch ein dünner Dielenboden möglich wäre. Falls das nicht möglich ist, dann wäre ein preiswertes Fertigparkett evtl. ein gerade noch erträglicher Kompromiss.

Viel Erfolg beim Umbau!
Max

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